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Wii Carnival
 
 
Carnival: Die Jahrmarkt-Party - Wii
Jens Morgenschweiss (01.12.2007)

SYSTEM: Wii-PAL
ENTWICKLER: Cat Daddy Games
GENRE: Partyspiel
SPIELER: 1-4 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SAVEGAME: 1 Seite
60HZ-MODUS: Ja
SCHWIERIGKEIT: 2-8
NUNCHUK: Nein
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 3+
PLII/HDTV: Nein/Ja
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.25 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/LAN: Nein/Nein
MII UNTERSTÜTZUNG: Nein

   
Einleitung....

Ich glaube jeder ist als Kind schon einmal auf einem Jahrmarkt oder einer Kirmes gewesen. Und wer dabei soviel Glück hat, wie ich - der bei 999 Gewinnen und lediglich nur einer Niete an der Losbude, die eine Niete zieht: der wird dankbar sein das es endlich ein Spiel gibt, wo man die alten Kirmesklassiker Just for Fun spielen kann. Familienväter können nun bedenkenlos eine neue Spielrunde mit ihren Junioren einläuten, ohne ängstlich in die Brieftasche zu schielen. Denn Carnival ist nicht nur für ältere Semester, sondern auch die jüngeren dürfen sich richtig austoben. Die brutalsten Minispiele sind hierbei, "Hau den Lukas" und das unzählige Blech-entchen an der Schießbude umfallen. Damit es eine gewisse Chancengleichheit gibt, kann man sogar dezent einstellen, ob der Spieler ein Junge, Mädchen, Mann oder Frau ist. Also wenn das nicht familienfreundlich ist ...

Menus und die Story....

Der Begriff Story ist bei Carnival etwas deplatziert. Denn eigentlich umfaßt das Spiel eher eine Schlenderei über einen Jahrmarkt, wo man an allen möglichen Attraktionen teilnehmen kann und Preise absahnen kann. Vielleicht hätte man das ganze drumherum als virtuellen Rundgang gestalten können, was das Spiel noch etwas authentischer gemacht hätte. So mit Riesenrad im Hintergrund, diversen Freßbuden u.s.w. Bevor man auf die Minispiele losgelassen wird, muß man sich einen Charakter erstellen. Diese kleine Mii ähnliche Gestalt kann man anziehen und sie steckt die gewonnenen Tickets ein u.s.w. Man kann beim Charakter neben dem Gesicht und Haare auch die komplette Garderobe wechseln. Hosen und Oberteile, Hüte und Schuhe. Die etwas begrenzte Auswahl zu Beginn, steigert sich mit jedem gewonnenen Ticket, mit dem man neue Dinge kaufen kann. Aber auch Utensilien gewinnen ist eine Option. Man kann jederzeit diese "Garderobe" besuchen, indem man den Jahrmarkt verläßt. Dann kann man mit den erworbenen neuen Dingen experimentieren. Die absonderlichsten Sachen kann man anziehen. So etwa Cäsars Kopfschmuck, Armeehelme, Piratenhüte, Clownschuhe oder einen Vogelschnabel. Es gibt fast nichts, was es nicht gibt.

Nun gibt man ihr noch einen Namen und der Jahrmarktbesuch kann beginnen. Vor dem Haupteingang begrüßt uns eine Art Moderator, der uns im Laufe des Spiels begleitet und die Handhabung der Minispiele visuell erläutert. Die beiden Kassenhäuschen stellen die Spielmodis dar. Links der Einzelspieler und rechts der Multiplayer. Das nächste was wir sehen, ist der Wegweiser, der uns Spieler zu den einzelnen Minispielen bringt. Dort finden wir so aussagekräfte Namen, wie "Liebesnest", "Nuss - Schnapper - Platz", "Klauengasse" oder die "Straße des Glücks". In der "Allee der Preise" kann jeder Spieler überprüfen, was man wo schon abgeräumt hat. Dort wird dem Spieler auffallen, das es vier Preiskategorien gibt. Zum einen wären das ganz links die kleinen Preise, gefolgt von den mittleren Preisen und den anschließenden großen Preisen bis ganz rechts zum Megapreis. Dieser Megapreis ist das Oberziel eines jeden Minispiels. Wie man ihn bekommt erfahrt ihr einen Abschnitt tiefer, wenn ich auf die Minispiele etwas genauer eingehe.

Das Gameplay....

Wenn man an dem Wegweiser ankommt, steht es dem Spieler frei, welchen Pfad er einschlägt. Den Spieler erwarten vier Minispiele, ein Arkadegame und zwei noch inaktive Superspiele. Die Arkadespiele in den Gassen werden mit den erworbenen Tickets bezahlt. Sie stellen eine gewisse Abwechslung zu den anderen Minispielen dar. So kann man zum Bsp. vom "großen Swami" eine selbstgestellte Ja oder Nein Frage beantworten lassen. Oder man kann einen Liebestest machen. Die Aussagekraft ist natürlich erst einmal sekundär. Man kann aber auch beim "Preisdrücker" neue Tickets dazu gewinnen. Eine Vielzahl der Minispiele ist mit Sicherheit jedem bekannt. Selbst wenn man es noch nicht selbst gespielt hat, gesehen hat man sie bestimmt schon einmal. Die größte Herausforderung der Spiele ist das Gefühl zu bekommen, welche Kraft aufgewendet werden muß, um diese Spiele erfolgreich zu meistern. Auch eine gewisse Augen - Hand Koordination muß vorhanden sein. Den meisten Kraftaufwand benötigt man natürlich bei "Hau den Lukas". Um den Kraftbalken zu füllen, muß man die Wii Fernbedienung zügig nach oben und unten bewegen. Da der Kraftbalken recht lang ist, benötigt man eine gewisse Zeit, bis dieser komplett gefüllt ist. Hier ist bei jüngeren Spielern Vorsicht geboten, das sie sich nicht überanstrengen.

Ansonsten hält sich die Mühseligkeit in Grenzen. Die Bewegungen die der Spieler ausführen muß, sind zum Beispiel das bewegen der Remote von der Seite nach vorn. Wie beim werfen einer Frisbee Scheibe. Oder das Werfen von Dartpfeilen, während auf dem Bildschirm eine Zielmarkierung gesteuert wird. Dabei gibt es Spiele, bei denen sich die Zielmarkierung schnell und mal langsam bewegt. So etwa bei "Fliegende Flaschen" oder "Badetag". Hier gilt, sich den Rhytmus anzusehen, den die Markierung beibehält. Die Bewegungen sind wiederkehrend und wer wartet, hat unter Umständen mehr davon. Die meisten Spiele haben etwas mit sensiblen Umgang mit der Remote zu tun. Da haben die Grobmotoriker unter uns einen kleinen Nachteil. Doch man kann sich durchaus an die Feinfühligkeit gewöhnen. Vor jedem Minispiel bekommen wir von unserem Moderator eine kleine Einweisung über den Sinn des Spiels und er zeigt uns visuell den Umgang mit der Wii Fernbedienung. Unten sehen wir eingeblendet, welchen Preis es für welche Leistung gibt. Und schon stehen wir an der Bude und müssen zeigen, was in uns steckt. Nach jedem erfolgreichen Versuch bekommen wir eingeblendet, das wir der Beste sind, der Champ u.s.w. Nach jedem erfolglosen Versuch bekommen wir die ganze Häme des Budenbesitzers zu spüren. Man legt uns Nahe, eine Brille in Betracht zu ziehen, oder "üben, üben, üben". Bei manchen Kommentaren möchte den Budebesitzer eigentlich schon ganz gern körperliche Gewalt antun ;-)

Nach Ende des Minispiels erfahren wir noch einmal unseren Erfolg, die gewonnenen Tickets und welchen Preis wir mit unserer Leistung abgestaubt haben. Wir sehen in der grafischen Darstellung, das man 4 kleine Preise einsacken kann, 3 mittlere, 2 große und einen Megapreis. Wobei man den Megapreis nicht erspielen kann, sondern nur eintauschen. Man sieht zwischen jeder Preiskategorie eine Laterne. Diese leuchtet, wenn zum Bsp. 4 kleine Preise erspielt worden sind. Das ist das Zeichen, das man diese vier kleinen Preise eintauschen kann. Und zwar berührt man mit der Remote die Laterne und die vier kleinen Preise verschwinden und man erhält dafür einen mittleren. So kann man das mit allen Kategorien machen und wenn man dann zwei große Preise zusammen hat, kann man den Megapreis eintauschen. So kann man auch einen Megapreis erhalten bei einem Minispiel, das einem nicht so liegt und man ständig nur kleine Preise bekommt.

Wer dann seine großen Preise eintauscht, erhält für die jeweilige Spielstraße bis zu zwei neue Superspiele. Diese basieren auf zwei schon vorhandenen Minispiele, sind aber leicht modifiziert. Das heißt, sie sind etwas schwerer gestaltet. Dafür kann man bei ihnen keine Preise gewinnen, sondern lediglich am Highscore schrauben. Die Steuerung ist eigentlich gut nachvollziehbar. Der Bewegungsablauf wurde so eingerichtet, wie man es an der richtigen Bude auch handhaben würde. Doch nicht nur die Grundbewegung spielt eine Rolle, auch die Intensität bzw. Stärke der Bewegung ist wichtig. Bestes Beispiel ist das "Ballon Plopper" Spiel. Man kann mit dem Fadenkreuz noch so genau zielen, wenn man keine Kraft hinter den Wurf bringt, schafft es der Pfeil nicht einmal bis an die Wand mit den Ballons. Auch ein leichtes ankanten der Wii Fernbedienung kann den Gegenstand dorthin befördern, wo man ihn nicht haben will.

Grafik & Sound....

Grafisch bleibt das Spiel auf dem Level, welches wir schon beim Intro sehen. Dieser Zeichentrickstil ist aber für den Inhalt des Spiels völlig ausreichend. Da man an der Spielumgebung eh schon gespart hat, fällt einem die Darstellung gar nicht so recht auf. Und da die Zielsetzung auf das bestehen der Minispiele ausgelegt ist, vermißt wahrscheinlich niemand eine brilliante Farbtiefe ...

Soundmäßig findet man sich tatsächlich auf dem Rummel wieder. Die typischen Melodien berieseln den Spieler durch das Spiel hinweg. Auch finden wir das Stimmengewirr, das permanent zu hören ist, an jeder Ecke des Spiels. Die Stimmen der Budenbesitzer, die ihre Attraktion anpreisen, sind so real in ihrer Betonung, das man unweigerlich den Eindruck gewinnt, dieses Minispiel ist das beste auf dem gesamten Rummel. Man mußte auch nicht auf Synchronisierung zwischen Mund und Sprache achten, da man die Münder entweder zugelassen hat oder gar nicht erst dargestellt hat.

Multiplayer....

Carnival - die Jahrmarktparty ist ein Spiel für die ganze Familie. Da man mit nur einem Controller alle Multiplayer Teilnehmer zufrieden stellen kann. Den kleinen Mitspielern wird hier die Chance gegeben, ihren Charakter selbst zu gestalten und zu verändern. Man kann mit drei Leuten einen lustigen Wettstreit anfangen, wer den nun wirklich der Champion des Rummels ist. Ist zwar kein Titel für die Visitenkarte, aber Spaß macht es allemal. Bei dem Spielmodus Kopf an Kopf tritt man mit seinen Mitstreitern in einem bestimmten Minispiel an (welches man sich aussuchen kann). Interssanter ist dagegen der Fünfkampf. Hier spielt man fünf Minispiele, die per Zufall ausgewählt worden sind. Da gibt es für jedes Abschneiden ein Ranking und man muß schon bei allen Spielen ein wenig firm sein, damit man hier gewinnen kann.

Fazit....

Carnival die Jahrmarktparty ist ein unterhaltsames Game für die ganze Familie. Neben der völligen Gewaltfreiheit der Minispiele ist das Trainieren der feinmotorischen Fähigkeiten der Kids eine erwähnenswerte Sache, die das Spiel für Eltern interessant macht. Natürlich werden einige bei der Comicgrafik die Nase rümpfen, aber das ist schließlich nicht der Aspekt, mit dem die Macher beim Käufer punkten wollen. Hier steht einwandfrei der Spaß im Vordergrund - und den hat man. Das Eintauschen der Preise und erhalten der Tickets, damit man neue Gestaltungsgimmicks erhält ist auch eher der jüngeren Zielgruppe anzurechnen. Für uns Alten bleibt neben dem Spaß, sein Trauma der realen Jahrmärkte (und dem Versagen) zu besiegen ;-)

 

+ abwechslungsr.Rummelspiele
+ trainieren motor. Feinheiten
+ MP für die ganze Familie
+ einfache Handhabung
- ein paar Spiele zu wenig
- virtueller Rundgang fehlt

GRAFIK: 60%

SOUND/EFFEKTE: 62%

MULTIPLAYER: 70%

GESAMTWERTUNG: 68%

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