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Wii Need for Speed Carbon
 
 
Need for Speed Carbon - Wii
Matthias Engert (28.12.2006)

SYSTEM: Wii-PAL
ENTWICKLER: EA
GENRE: Rennspiel
SPIELER: 1-2 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SAVEGAME: 3 Seiten
60HZ-MODUS: Ja
SCHWIERIGKEIT: 1-6
NUNCHUK: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: K.E.
PLII/HDTV: Ja/Ja
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/LAN: Nein/Nein
MII UNTERSTÜTZUNG: Nein

   
Einleitung....

Der Launch einer Nintendo Konsole geht eigentlich immer auch mit dem einher, was Jahre darauf kaum noch zu finden war, nämlich dem Release mindestens eines guten Racers. Wir erinnern uns mit Vernügen an Top Gear Rally auf dem N64, Burnout auf dem GCN und schauen nun ob das auf der Wii Konsole genauso ist. Zumindest von der Quantität dürfen Nintendo Spieler fast schon die Korken knallen lassen. Nimmt man es ganz genau sind gleich 4 Racer zum Launch verfügbar. Allerdings auch 2 alte Bekannte mit Cars und eben dem hier vorgestellten Carbon. Garnicht so lange her das wir euch die GCN Version vorgestellt haben und uns nun erneut hinter das Lenkrad zwängen dürfen. Vorteil für den "geplagten" Redakteur, das man die Strecken noch gut kennt und weiß in was und wie man sein Geld hier investiert. Dabei zeigt die Wii Version 2 Dinge. Zum einen reichlich Parallelen zur GCN Version, aber auch einen Punkt bei dem doch Welten zwischen beiden Versionen liegen. Und damit meine ich nicht die Steuerung.....

Menus und die Story....

Wie immer schauen wir zunächst die technische Seite genauer an. Auch die Wii Version unterstützt sowohl 50 als auch 60Hz Gameplay. Wer die Möglichkeit hat und einen entsprechenden LCD oder Plasma TV besitzt, sollte in Bezug auf den HDTV Modus zwingend über das Component Kabel, sonst mindestens aber per RGB Kabel spielen. Auch für 2 Spieler gemacht unterstützt das Game zudem auch den Nunchuk Controller. Der Speicher wird in Sachen Savegame mit läppischen 3 Seiten belegt. Für EA Verhältnisse eigentlich nichts. ;-) In Sachen Story erwartet euch ebenfalls das gleiche wie auf dem GCN. Nur das die Sequenzen um einiges besser aussehen. Ihr seid an sich ein erfahrener und sehr bekannter Fahrer, der allerdings seine Heimatstadt und damit sein Revier im Unfrieden und vielen Fragezeichen seinerzeit verlassen hat. Nach einiger Zeit kehrt Ihr nun zurück und euer erneutes Auftauchen sorgt für Aufregung in der Szene. Aber wie immer gibt es einige Leute, die es noch gut mit euch meinen und unterstützen. Denn wie immer geht es auch hier wieder um Geld. Und um das zu verdienen gilt es fahrerisch zu zeigen wo Bartel seinen Most holt.

Ist die Einführungssequenz vorbei wartet das Hauptmenu auf euch, das erneut mit einigen Punkten aufwarten kann, den inhaltlichen Dingen aus der GCN Version aber bis auf die Steuerungsoptionen gleicht. Über allem steht natürlich wieder die Karriere, die Ihr auch in Carbon angehen könnt und den Kern des Spiels darstellt. Alte NfS Cracks dürfen sich auch in der Wii Version auf die Herausforderungen freuen, die alle Spielinhalte, sprich Rennvarianten in Bronze, Silber und Gold Prüfungen unterteilt und sich damit als eigenständiger Spielmodus von der Karriere abgrenzt. Dazu kommen der Quick Race Modus, wo Ihr allein oder zu zweit alle Rennevents auch zum Spaß fahren könnt. Weiterhin gibt es die Garage für erspielte Fahrzeuge und ebenfalls die Rubrik Prämienkarten. Diese Karten setzen sich aus 4 Einzelteilen zusammen, die man über verschiedene Ziele sowohl in der Karriere als auch im Herausforderungs Modus erspielt und seltene Belohnungen vor allem für die Karriere freischaltet. Zu guter letzt kommen die Optionen zu ihrem Recht, die euch Einstellungen zum Sound, dem HUD oder Gameplay Dingen anbietet. Sei es die Art der Kamera in der Ihr fahren wollt oder zuschaltbare Optionen im HUD. Anders als auf dem GCN muß man hier nicht zwingend etwas weglassen um die Framerate zu verbessern. Das vielleicht wichtigste in den Menus vor der eigentlichen Action und wenn man so will der größte Unterschied ist das Thema Steuerung. Vorbei sind die Pad Zeiten und Ihr schwingt euch auch in Carbon nun mittels Remote auf die Pisten. Dabei wartet das Steuersetup mit 5 verschiedenen Varianten auf euch, die Ihr zum Fahren wählen könnt.

EA hat hier nicht gespaart und bietet dem Spieler so ziemlich alles an was denkbar ist. Es gibt Varianten in denen Ihr die Remote wahlweise für längs oder quer haltet, könnt euch die Remote aber auch unter der Fuß schnallen um imaginär Gas zu geben. Es gibt Varianten in denen die Remote ausreicht, während in anderen Setups auch der Nunchuk einsetzbar ist. Einfaches Beispiel dafür ist Gas und Bremse per Remote und Lenken mittels Stick des Nunchuk Controllers. Was man irgendwie machen kann in Sachen Steuermöglichkeiten mit den neuen Gegebenheiten ist irgendwie enthalten und man probiert dadurch durchaus mal eine Weile herum. Ich für meinen Teil habe das auch hinter mir und in Anbetracht der Erfahrungen aus der GCN Version, was so alles auf den Spieler wartet, mich für einen Mittelweg entschieden, der weder abgedreht, noch zu easy ist. Der Test und der Abschnitt Steuerung im Spiel basiert auf dem Setup bei dem man die Remote quer hält und mit 1 und 2 Bremst und Gas gibt, während freie Bewegungen der Remote nach links und rechts das Lenken übernimmt. Die Gewöhnungszeit ist kürzer als man denkt. Aber greifen wir den Dingen an sich nicht vor und schauen nun was in Sachen Gameplay und Spielspaß im Game steckt.

Das Gameplay....

Gleich zu Beginn kann man eines festhalten. Inhaltlich was Strecken, Autos, Abfolgen der Story und damit auch Gegner angeht ist die Wii Version identisch mit der GCN Ausgabe von Carbon. Warum Spieler, die beide Konsolen besitzen klar zur Wii Version greifen sollten, wird euch hoffentlich der Testbericht genauer darlegen. Wie immer sorgt auch hier ein angelegtes Profil für das Sichern der Erfolge. Wahlweise per Autosave, oder wenn man will per manuellem Speichern. Die Autosave Variante ist aber dennoch vorzuziehen. Wichtig für alle Nachtwandler ist die Tatsache das Ihr in Carbon wieder nur Nachts auf Pirsch geht und die Fahrten bei Tage komplett weggefallen sind. Geblieben ist die Spiellocation in Form einer große Stadt. Diese wird euch vorgestellt und ist eingeteilt in sogenannte Clan Gebiete, um die es nun im Verlauf gehen wird. 5 Stadtteile sind vorhanden, die jeweils von einem Clan beherrscht werden. Eure Aufgabe ist es nun in allen 5 Teilen der Stadt die Vorherrschaft zu übernehmen und die dortigen Möchtegern Fahrer in ihre Schranken zu weisen. Einfach gesagt fahrt Ihr einige Events gegen die normalen Clan Mitglieder, ehe Ihr am Schluß gegen den Chef des jeweiligen Stadtgebietes antreten müßt. Das bringt z.b. eine Änderung mit sich über die man streiten kann. Das Spiel selber ist relativ linear angelegt und Ihr fahrt wenn man so will ein Gebiet nach dem anderen. Zwar war das früher auch nicht anders, seid aber hier jetzt eingeschränkter. Die 5 Stadtgebiete sind zudem nochmal unterteilt in kleine Bezirke. Sobald Ihr also ein Gebiet frei befahren könnt wählt man dort die verfügbaren Events an und macht sich an die Arbeit. Soweit die kurze Einführung.

Bei allem unterstützt werdet Ihr wie immer vom Karriere Menu. Hier könnt Ihr zunächst wählen ob Ihr mit eurem aktuellen Wagen in den Freien Fahrt Modus wechseln wollt oder die Events direkt anspringen möchtet. Von daher bekommt man also den Explore Modus aus Underground 2 auch auf der Wii Konsole wieder. Desweiteren habt Ihr Zugriff auf die Tuning Optionen, die in Carbon leicht verändert wurden und in meinen Augen schlechter umgesetzt sind als in den Vorgängern. Ebenfalls gibt es die Optionen, eure erspielten Fahrzeuge in einer Garage und das Speichern Feature, wobei hier eben wahlweise der Autosave oder das manuelle Speichern greift. Letzter Punkt im Karriere Menu ist die Crew, die eine komplette Neuheit in der Need for Speed Reihe darstellt und später in den meisten Rennen dazu führt das Ihr nur noch gegen 2 CPU Gegner fahrt und dabei einen Mitstreiter dabei habt, der euch unterstützt. Zu Beginn des Spiels läuft vieles ab wie immer. Ihr habt zunächst nur Zugriff auf einfache und langsame Fahrzeuge, die aber dennoch ausreichen um sich den Dödeln in der ersten Stadtlocation zu widmen. Dazu bekommt Ihr einen Unterschlupf von dem aus Ihr agieren könnt und eben euer erstes Crew Mitglied. Das Ziel ist es nun im ersten der 5 Clangebiete die kleinen Bezirke zu erobern. Dabei wird euch auch über die Kartenansicht alles wichtige angezeigt. Meist sind es 2-3 Events pro Bezirk. Gewinnt man alle oder z.b. 2 von 3 geht der Bezirk in euren Besitz über. Habt Ihr alle Bezirke gewonnen wartet der Chef des Clans auf euch, der sich jetzt zu erkennen gibt und als Event anwählbar gemacht wird. Auch farblich und einem Logo das Ihr wählen könnt wird das entsprechende Gebiet oder der Stadtteil eingefärbt. Habt Ihr den Boss eines Clans besiegt werden im zweiten der 5 Stadtgebiete die Events freigeschaltet und man geht das ganze nun erneut an.

Mittlerweile mit einem besseren Wagen warten neue Gegner und Fahrzeuge. Das hat man gut hinbekommen und die Fahrzeuge der Gegner in den 5 Gebieten unterteilt. Warten in einem Gebiet z.b. nur Tuner Boliden, so sind es im anderen Muscle Cars oder sogenannte Exoten. Die so vorhandenen knapp 30 Fahrzeuge geben auch fahrerisch für jeden Typ etwas her. Wie bei Most Wanted reduziert man die Spielzeit auch dadurch ein wenig das man alle Events direkt anwählen kann. Konnte man zwar bei Underground 2 ebenfalls, nur war dort Bayview um einiges größer und gerade im Freie Fahrt Modus gab es einiges zu entdecken. Da die Stadtlocation in Carbon bei weitem nicht mehr so groß ist und das Freie Fahren kaum Sinn macht, nutzt man das direkte Anwählen der Events auch in der Wii Version am häufigsten. Diese eigentlichen Spielinhalte, sprich die Events sind nun eingeteilt in verschiedene Rennvarianten. Neben alten Bekannten wie dem Rundenrennen, dem Sprint und dem Checkpoint Modus ist z.b. auch der Drift Modus enthalten, den man in Most Wanted doch irgendwie vermißt hatte. Zusammen mit der Remote Steuerung eine wie ich finde richtig neue Herausforderung. ;-) Zwar eher selten anzutreffen hat er nichts von seinem spielerischen Reiz verloren. Dazu kommen nun die sogenannten Canyon Rennen gegen normale Dödel und vor allem gegen die Bosse, die man nur dort schlagen kann. Die Umsetzung dieser Rennen ist EA sehr gut gelungen und stellen echt ein Highlight dar. Doch dazu später mehr. Um einen Kontakt mit dem Gameplay und damit der Steuerung zu bekommen bietet sich anfangs eine Fahrt im Freien Modus an. Ihr verlaßt euren Unterschlupf und düst einfach mal in der überschaubaren Location herum. Und wie ich oben schon erklärt habe dürfen sich Racerfans auf ein neues Erlebnis in Sachen Steuerung freuen.

Wie schon erwähnt war mein bevorzugtes Steuersetup die Remote für quer zu halten. Links die Kreuzseite und rechts die Tasten. Im Screen habt Ihr nun eine kleine Hilfe. Ein kleines Lenkradsymbol, das den Einschlag auch visuell wiedergibt. Denn in der Hitze des Gefechts hält man die Remote nicht immer genau. Aber man kommt mit der Zeit sehr gut klar. In meiner Konfiguration dienten die 1 und 2 Tasten für Bremsen und Gase geben. Gelenkt wird per Freien Bewegungen der Remote nach links unten oder rechts oben, um es mal etwas bildlich auszudrücken. An Funktionen der Remote was die Tasten angeht ist das ganze recht gut verteilt. Mittels Kreuz oben aktiviert Ihr den Nitro, sofern er eingebaut ist. Kreuz links dient dazu den neuen Crew Mitfahrer zu aktivieren, auf den ich aber später noch genauer eingehe. B plus Kreuz links lassen euch die 4 Viewpoints anwählen, wähend B plus Kreuz unten den Rückspiegel abdeckt. Die A-Taste hat eine interessante Funktion. Sie könnte man einfach gesagt mit der Handbremse vergleichen. Ist sie zwar nicht und soll bei engen Kurven das Übersteuern unterstützen, erzielt aber durchaus den Effekt. Mit dieser Konstellation muß ich sagen fährt sich Carbon auf der Wii Konsole um keinen Deut schlechter als auf dem GCN. Was vor allem daran liegt das man das Lenkverhalten auch per Remote butterweich hinbekommen hat. Bis auf wenige Ausnahmen, was hier aber an den Fahrzeugen liegt erhaltet Ihr eine sehr gut Fahrzeugbeherrschung. Das gute an der Steuerung ist dabei die Tatsache das eure Freien Lenkbewegungen immer eine Tick verzögert vonstatten gehen. Dadurch kann man früher anfangen Einzulenken und hat irgendwie viel mehr Gefühl für die Kurven, was teilweise an Rally Steuerungen erinnert. Ihr könnt die Wagen so wunderbar in den Drift bringen und kontrolliert das ganze auch wunderbar. Anfangs war ich teils etwas skeptisch. Fährt man aber ein paar Rennen geht das ganze wunderbar von der Hand. Und wer selbst damit noch so seine Probleme hat, darf in den Steueroptionen die Empfindlichkeit anpassen, wie sich eure Freien Lenkbewegungen auf das Fahrzeug auswirken sollen. Befürchtungen in Sachen Steuerung kann ich also schnell ausräumen.

Letzte wichtige Aktion in Sachen Tastenbelegung ist der Speed Breaker mittels Kreuz rechts. Auch in der Wii Version könnt Ihr so alles um euch herum in Zeitlupe ablaufen lassen um vielleicht knifflige Situationen besser lösen zu können. Wie schon erwähnt stehen euch mehrere Kamera Perspektiven zur Verfügung, wobei sich die Standard Variante hinter dem Wagen am besten macht. Sie geht wieder dynamisch mit und ist somit nicht fest an einem Punkt hinter dem Wagen platziert. Ab einem gewissen Tempo sieht man dazu wieder die grafischen Speed Effekte, die das ganze erneut unterstützen. Immer an eurer Seite ist das HUD mit den verschiedenen Einblendungen. Angefangen bei der Karte, die in den Rennen später die eigentliche Strecke hervorhebend zeigt, dem Tacho samt Nitro Balken und einer anfangs mysteriösen Zahlenanzeige links am Tacho. Denn hier findet man ein Relikt aus Most Wanted. Auch Carbon beinhaltet die örtliche Polizei, die euch je nach Fahndungsstufe jagd. Allerdings sit die Einbindung wie schon auf dem GCN recht schwach. Zwar jagen euch je nach Stufe verschiedene Polizeiwagen, richtig fordernd oder gar sinnvoll um vielleicht irgendwas zu erspielen ist es nicht. Ich wurde weder einmal festgenommen, geschweige denn bringt es was 30 Polizeiwagen zu zerstören. Zwar wird das ganze in einer Statistik festgehalten, aber wirklich zwingend für die Karriere ist es nicht. Wenn sie auftauchen sind sie sogar eher hilfreich. Nämlich dann wenn Ihr z.b. einen Sprint gegen CPU Gegner fahrt und die Polizisten die Gegner aufhalten. Das kann durchaus passieren. Wie beim Speed Breaker eher ein Feature das man halt wieder mit dabei hat, aber seine Wirkung und Sinn eigentlich verfehlt, da es den Karriere Fortschritt so gut wie garnicht behindert oder gar beeinflußt. Locken kann man die Polizei dennoch immer. Da es auch in der Wii Version kein Schadensmodell gibt das sich auf das Fahren auswirkt, zerstört man einfach ein paar Wartehäuschen, Laternen oder Schilder und der Polizeifunk wird hörbar und das man nach euch sucht.

Das fordernde Most Wanted Feeling das man vor einem Jahr erleben durfte hat man hier also weder in der GCN noch in der Wii Version. Was der Spieler dagegen findet sind Rennevents gegen die Clan Mitglieder, die sich Dank besserer Streckendesigns wieder so fahren wie man es auch von Underground 2 gewohnt war. Die Strecken wirken im gesamten überschaubarer und flüssiger und nicht mehr so arg verwinkelt wie man es eher aus Most Wanted gewohnt war. Dabei teilen sich auch hier die Strecken wieder in Stadtgebiete, kleinere Highway Abschnitte und die angesprochenen Canyon Rennen. Innerhalb der Rennen hat sich fahrerisch nur wenig geändert. Das Ziel heißt Sieg und Ihr fahrt je nach Event gegen 2-3 CPU Gegner. Ausnahme sind die Checkpoint Rennen (Mautstelle), bei denen es darum geht allein verschieden viele diese Zeitmeßpunkte zu schaffen. Anders gestaltet und für NfS Verhältnisse neu sind 2 Dinge. Zum einen gehen die Rundenrennen nur noch über 2 Runden und sind damit auch kürzer als früher. Schade das in dem Zusammenhang das Rennstrecken Feature aus Underground 2 fehlt. Das vermißt man ein wenig. Größte Neuerung dürfte das Crew Feature sein. Habt Ihr solche Events, bei denen ein Mitglied eures Clans mitfährt bekommt Ihr demzufolge Hilfe. Einfaches Beispiel ist die Variante das Ihr gegen 2 CPU Gegner eines Clans fahrt und selber einen Helfer dabei habt, der fahrersich selbstständig agiert, jedoch auf "Zuruf" reagiert. Es gibt im Spiel verschiedene Einteilungen von Helfern die euch mal passiv und mal aktiv unterstützen. So gibt es z.b. solche Mitglieder, die sich eigentlich nur um die Gegner kümmern. Fahrt Ihr z.b. an der Spitze oder hängt hinterher, könnt Ihr per Kreuz links auf der Remote diesen anweisen die Gegner zu Blocken oder gar in einen Unfall zu drängen. Man sieht das gut wenn sich das Symbol des Gegners auf der Karte dreht und sich der eigene Mann auch akustisch bei euch meldet. Genauso gibt es die Einteilung eines sogenannten Scouts. Dieser fährt praktisch vor euch her und meldet euch die vielen versteckten Abkürzungen auf den Strecken. Eingeschränkt wird das ganze nur dadurch das Ihr ihre Dienste nicht unendlich in Anspruch nehmen könnt.

Denn oben links im Screen taucht eine Balkenanzeige auf, die euch anzeigt wie lange der Kumpel noch mitmischt. Ist die Leiste voll, könnt Ihr ihn nutzen. Ist sie leer braucht er wieder eine Weile um sich "zu erholen". Anfangs bekommt Ihr einen Standard Team Kollegen, könnt euch aber weitere in den eigenen Clan holen, wenn Ihr die Gebiete übernehmt und die dortigen Bosse abserviert. Da Ihr aber maximal nur 3 Clan Mitglieder haben dürft kommt Ihr später nicht umhin auch mal welche zu feuern. Auf der anderen Seite machen aber nur die Angreifer, sprich die welche sich aktiv um Gegner kümmern wirklich Sinn. Zumindest habe ich fast nur diese ausgewählt, weil sie wirklich sichtbar helfen. Ändert sich auch mit der Wii Version eigentlich nicht. Wobei die Scouts eh Unsinn waren. Ein bißchen kannte ich die Strecken schon noch. ;-) Alle anderen kann man getrost entlassen. Sehr schön finde ich das neben den bekannten Events die Drifts wieder mit dabei sind. Zwar bei weitem nicht mehr so zahlreich wie in Underground, machen sie erneut sehr viel Spaß. Eine leicht andere Kamera und natürlich ein nur auf Drifts ausgelegtes Fahrverhalten machen die Jagd nach Driftscores wieder zum Vergnügen. Die Remote Steuerung macht sich auch hier sehr gut und Lenkeinschläge halten ist viel diffizieler möglich als mit einem Stick. Das merkt man sehr schnell und meine Scores aus der GCN Version waren hier wirklich schnell pulverisiert. Dazu gibt es die Drifts wieder in Rundenabschnitten und auch in den Bergab Passagen, die man hier als Canyon Rennen deklariert. Überhaupt sind die Canyon Rennen ein kleines Highlight im Spiel. Denn besiegt Ihr alle normalen Dödel eines Gebietes zeigt sich deren Chef mit einem eigenen Event. Ähnlich einem Most Wanted müßt Ihr diese in mehreren Rennen besiegen.

Einmal im Stadtgebiet über einen Rundenrennen 1-1 und in den Canyons. Hier ist das Prozedere immer gleich und auch neu. 2x fahrt Ihr den gleichen Canyon Abschnitt, was nichts anderes ist als ein Sprintrennen den Berg hinab, auf einer engen und sehr verwinkelten Hangstrecke. Im ersten Rennen fährt der Boss vor euch her. Ihr müßt nun versuchen so nah wie möglich die gesamte Strecke lang an ihm dran zu bleiben. Je besser Ihr das schafft um so mehr Punkte über das ganze Rennen sammelt Ihr. Im zweiten Rennen fahrt Ihr nun vorn und müßt versuchen den Boss nicht zu nah an euch heran kommen zu lassen. Eure im ersten Rennen erfahrenen Punkte zählen nun rückwärts. Entweder Ihr habt Punkte übrig und erreicht das Ziel, dann habt Ihr gewonnen. Oder der Boss war einfach besser und eure Punkte sind vor dem Ziel aufgebraucht. Tricky auch deshalb weil man an manchen Kurven auch Leitplanken durchstoßen und abstürzen kann, was einer sofortigen Niederlage gleichkommt. Das hat was und macht wirklich Laune. Bei allen Rennen die Ihr gewinnt, egal um welchen Event es sich handelt, verdient Ihr nun natürlich auch Geld. Dann springt man in den eigenen Unterschlupf und kann seine Kiste Tunen, oder bekommt neue Wagen freigeschaltet. Im Gegensatz zu früher finde ich das Tuning Feature aber etwas weniger gelungen. Das Shop Feature wie in Underground 2 und das teilweise spannende Suchen im Explore Modus ist nicht mehr dabei. Je nach Spielfortschritt schaltet Ihr direkt Upgrade Pakete für die einzelnen Fahrzeugteile frei und könnt diese einbauen. Bei jedem neuen Wagen neu weniger spannend gemacht, wenn auch natürlich nützlich. Dazu kommt aber auch das man in Carbon nie Geldsorgen hat. Das ändert sich auch in der Wii Version nicht. Ich mußte keinen Wagen verkaufen um Geld zur Verfügung zu haben. Was freigeschaltet war konnte man sich eigentlich sofort kaufen. Ich bin da lieber für die langwierige Variante, das man schon sehr überlegt einkaufen mußte.

All dies führt ein wenig dazu das Carbon im gesamten die leichteste Variante der NfS Reihe ist. Auch wenn ich das Spiel vom GCN her kenne und sicher hier und da wußte was zu tun ist, zeigt sich dieses Phänomen auch auf der Wii Konsole. Leider wie ich wieder sagen muß. Nicht nur das man in knapp 10 Stunden fertig ist und den Abspann sieht, die Rennen sind selten wirklich schwer und mehr als 2 Versuche braucht man selten. Auch das lineare Gameplay ein Gebiet nach dem anderen zu machen nimmt dem Explore Modus ein wenig den Kick. Gerade hier war Underground 2 und auch Most Wanted mit seinem Meilenstein Feature wesentlich spannender gemacht. Spielerisch ist Carbon auf der Wii Konsole auch mangels Konkurrenz ein sehr gutes Spiel und macht Laune solange man spielt. Auch weil die Gegner KI gelungen ist, ohne aber zu fordern. Aber man ist im Endeffekt doch früher fertig als erwartet und hat auch wenig Lust vielleicht nochmal anzufangen. Ein bißchen entschärft wird das ganze durch den Herausforderungsmodus. Hier hat man durchaus manche Aufgaben, an denen man länger sitzt. Auch weil man alle Fahrzeuge mal erlebt, da diese vorgegeben sind. Je nach Fortschritt schaltet Ihr auch hier zunächst Bronze Aufgaben, Silber und schließlich Gold frei. Ob man die Remote Steuerung wirklich beherrscht zeigt sich hier schnell. Denn angefangen bei den ewig übersteuernden Muscle Cars bis zu den Exoten mit ihrem irren Speed fährt man alle Varianten in kurzer Zeit.

Grafik & Sound....

Das Thema Grafik ist in der Wii Version nun ein ganz anderes als auf dem GCN und ich komme zu dem Thema abseits der Steuerung wo Welten zwischen GCN und Wii liegen können. Voraussetzung ist allerdings das richtige drumherum. Auf einem LCD samt Component Kabel ist das Spiel etwas fürs Auge. Ich kenne die HD Grafiken der anderen Plattformen durchaus. So weit weg wie viele es sich immer wieder einreden ist die Wii Version nicht. Über allem steht hier vor allem die Farb und Glanzpower, welche die Wii Version auszeichnet. Selbst die Screens geben das nur bedingt wieder, da diese noch mit dem einfachen AV Kabel gemacht werden. Die Umgebungen wirken wunderbar detailliert und bieten reichlich Texturen und weiche Farbügergänge. Metallic Lack sieht auch so aus und die Fahrzeugmodelle samt Reflektionen der umliegenden Lichter wissen zu gefallen. Dazu kommt ein sehr guter Gamespeed, der ohne Frameraten Probleme auskommt und ebenfalls besser ist als auf dem GCN. Trotz gleichem spielerischen Inhalt sieht man hier einen Generationen Sprung durchaus. Es reicht oftmals einfach anzuhalten und angefangen bei den Bodentexturen bis zu entfernten Häusergestaltungen zu schauen. Noch fehlen zwar auf der Wii Konsole die wirklichen Vergleichsmöglichkeiten was Racergrafik angeht, dennoch weiß Carbon als First Generation Titel hier zu gefallen.

Beim Sound sind alle positiven Aspekte der GCN Version auch hier zu finden. Mit dem kleinen aber feinen Unterschied nun auch Surround zu bieten. Auch dies kommt dem Spiel natürlich zugute. Angefangen bei der Sprachausgabe der Charaktere reicht das von den Motorensounds bis hin zu den sehr gelungenen Musikstücken im Spiel. Vor allem die HipHop Klänge kommen sehr gut rüber und sind genau das richtige für eine zünftige Hats durch die Innenstadt. Wer die Herausforderungsserie einmal angeht bemerkt neben sehr verschiedenen Fahrzeughandlings auch deren Klänge. Hier unterscheiden sich die Fahrzeuge teils sehr deutlich und geben den einzelnen Klassen im Spiel einen unverwechselbaren Klang. Allein die Muscle Cars röhren gehörig einen weg und vielen Wagen hört man ihre Power auch sehr an.

Multiplayer....

Das Sorgenkind in der NfS Serie war schon immer der Multiplayer. Und leider bleibt das auch auf der Wii Konsole so. Denn zumindest Carbon bietet genauso wenig wie sein GCN Bruder keine CPU Gegner auf den Strecken. Zwar ist die technische und grafische Seite eine ganz andere und Ihr müßt bis auf kleinere Fahrzeugmodelle auf nichts verzichten. Innenstadt Duelle mit CPU Gegnern erlebt man leider nicht. Im gesamten macht er zwar durch die neue Steuerung und die technische Seite mehr Spaß als auf dem GCN. Ein Dauerbrenner für Racerfreunde sieht anders aus. Tja das waren noch Zeiten als Burnout zum GCN Start zeigt wie sowas geht. ;-)

Fazit....

Eines kann man Need for Speed Carbon auf der Wii Konsole auf jeden Fall zuschreiben. Nämlich ein gelungener Launch Titel zu sein. Dafür sorgen vor allem die überraschend vielen und sehr gut umgesetzten Steuermöglichkeiten mittels Remote oder wahlweise auch per Nunchuk. Die weiche Driftsteuerung ist auch hier tadellos umgesetzt und bringt bei manchen Dingen wie dem Driftmodus sogar Vorteile. Dazu paßt der Gamespeed perfekt und die grafische Gestaltung weiß zu gefallen wenn man per LCD samt Component Kabel spielt. Auch hier empfinde ich den oft gehörten Spruch "nur einen Tick besser als GCN" als völlig fehl am Platz. Spielerisch und technisch ist das Game ein würdiger Launch Titel, hat aber dennoch einen Kritikpunkt. Auch wenn man das ganze hier mit anderen Titeln vergleichen muß. Aber knapp 10 Stunden Spielzeit sind für ein NfS Game ein bisserl kurz. Hier Umfänge eines Most Wanted oder gar Underground 2 und die Wertung wäre höher ausgefallen. Wer aber auf Racer dieser Art steht und die GCN Version nicht hat sollte zuschlagen. Zumal der Titel für EA Verhältnisse recht günstig zu haben ist.

 

+ Steuerung/Steuersetups
+ Viele Fahrzeugtypen
+ Tuning Feature/Drift Modus
+ Canyon Rennen sehr stimmig
+ Story sehr gut eingebunden
+ Herausforderungs Modus
+ Fahrzeugsounds
+ Grafisch gelungen
+ Komplett Deutsch
- Für ein NfS Spiel zu kurz
- Polizei/Verkehr wenig vorhanden
- MP ohne CPU Gegner

GRAFIK: 84%

SOUND/EFFEKTE: 84%

MULTIPLAYER: 65%

GESAMTWERTUNG: 80%

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