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Wii Bratz: The Movie
 
 
Bratz: The Movie - Wii
Kilian Pfeiffer (01.09.2008)

SYSTEM: Wii-PAL
PUBLISHER: THQ
GENRE: Adventure
SPIELER: 1-2 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SAVEGAME: 4 Seiten
60HZ-MODUS: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-2
NUNCHUK: Nein
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 3+
PLII/HDTV: Nein/Nein
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.30 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/LAN: Nein/Nein
MII UNTERSTÜTZUNG: Nein

   
Einleitung....

Wow! Es wird wieder gebratzt! Gebratzt? Genau, mit einigen hochgestochenen Girlies wird erneut das Universum unsicher gemacht und kräftig abgerockt. Die Mädels wissen, wie man sich vor Kameras zeigt, wissen um ihre hübschen Figürchen Bescheid und ebenso, dass eine riesige Fangemeinde ihnen den Rücken stärkt. Ob das Gameplay nun gelungen ist oder nicht viel hergibt, ist in diesem Fall gleichgültig. Solange man den Schminkpinsel schwingen darf, ein wenig am eigenen Aussehen feilt und ein stylisches Modemagazin bedient, ist die Welt in Ordnung. Fans der überkandidelten Tussis freuen sich auf ein Wiedersehen.

Menus und die Story....

Es soll ja immer noch Spieler geben, die von den Bratz bislang nichts gehört haben. Wobei wir uns dies allein schon wegen der schieren Masse an Software-Titeln gar nicht mehr vorstellen können. Bratz – The Movie für die Wii bietet abermals die Möglichkeit, ein Treffen mit dem zickigen Quartett zu buchen und die vier gar einige Stunden in ihrem Leben zu begleiten. Ob sich der Titel allerdings auch für Nichts-Fans eignet, ist indessen fraglich. Zu speziell und zu zielgruppenorientiert ist der Auftritt von Cloe, Sasha, Yasmin und Jade.

Burdine Maxwell, ihres Zeichens Chefredakteurin des „Your Thing"-Magazins hat es auf die neueste Publikation der Bratz-Girls abgesehen und will um alles in der Welt deren Veröffentlichung verhindern. Dass sie sich hierzu zwei doofe Schnepfen mit an Bord genommen hat, zeigt, dass sie alleine nicht viel auf dem Kasten hat. Wobei selbst das Dreiergespann nicht viel mehr darstellt, als ein leicht minderbemitteltes Trio blonder Modepüppchen. Gestänkert, gezankt und intrigiert wird im Verlauf des Abenteuers, dennoch bleibt der spielerische Part äußerst intuitiv und wenig fordernd. Was Euch während des Wii-Ablegers alles erwartet, lest Ihr im weiteren Verlauf des Reviews.

Das Gameplay....

Abwechselnd schlüpft Ihr in die Rollen der vier jungen Erfolgsaspirantinnen, je nach Aufgabe und Spielsituation. Euer Hauptquartier sind indes die Redaktionsräume, von denen aus die Erstellung des eigenen Magazins erfolgt. Um das Heft mit „redaktionellen" Beiträgen zu füllen, gilt es diverse Aufgaben und Anforderungen fachgerecht zu erledigen. Die gesamte Stadt steht Euch dazu zur Verfügung – zu Fuß oder per Skates erkundet Ihr das friedvolle Fleckchen Erde, wenn Euch doch nicht andauernd Burdine Maxwell und Gefolge in die Quere kommen würden. Ein essentiell notwendiges Utensil auf dem Weg hin zum perfekten Modemagazin ist Euer Handy, das in jedem Fall Aufschluss darüber gibt, was zu tun ist. Perfekt auf die Zielgruppe zugeschnitten, dürft Ihr das Mobiltelefon mit Covers verschönern, neue Klingeltöne erwerben oder richtige Musikstücke kaufen, die dann als eine Art Jukebox ertönen – ganz nach persönlichem Belieben. Aber was wäre ein Handy ohne eine Kamerafunktion, die selbstverständlich auch bei Eurer Variante integriert wurde? Denn des Öfteren gilt es Fotostrecken zu schießen, Freunde in bestimmten Posen abzulichten und den Schnappschuss dann im „Bratz"-Magazin aufzunehmen.

Als erfolgsorientierte Frauenfraktion bastelt Ihr aber an mehreren Baustellen gleichzeitig. Denn auch die Schauspielkarriere will bedient sein und kleinere Auftritte stellen doch mit Sicherheit kein schlechtes Zubrot dar, oder? Deshalb ist der Laufsteg gar keine schlechte Möglichkeit, groß ins Geschäft einzusteigen. Wie gewohnt, ist die Anforderung an den Spieler aber eher ein lächerliches Unterfangen, denn um eine perfekte Figur zu machen, genügt es, die auf dem Bildschirm dargestellten Knopfkombinationen zu drücken. Und fürwahr: Gelingt Euch der Job gut, werdet Ihr mit Ruhm und Ehre überschüttet werden. Vielleicht auch mit ein wenig Geld, in der „Bratz"-Welt als Blingz bekannt. Mit Barem in der Tasche lässt sich bekanntlich leichter shoppen, denn die Modegeschäfte in der Umgebung bieten scheinbar unendlich Möglichkeiten sich „gut bürgerlich" auszustatten, oder soll man eher sagen „luxuriös-großkotzig"? Hüte in allerlei Farben und Formen, Schuhe, die großhackiger nicht mehr ausfallen könnten, eng geschnittene Beinkleider, extravaganter Schmuck und schicke Markensonnenbrillen so weit das Auge reicht. Für Eure Blingz werdet Ihr ausgiebig ausgestattet – wem es gefällt…

Nicht nur der Gang zum nächsten Händler, nein, auch das eigene Händchen sorgen bei „Bratz – The Movie" für tolle Outfits. Denn der Griff in den Geldbeutel ist zwar nicht sonderlich einfallsreich, oftmals aber unkomplizierter. Wohingegen das eigenständige Designen der/dem einen oder anderen besser gefallen dürfte. Die Wahl der Materialien, eine Stilvorlage und noch die passende Farbgebung und schwuppdiwupp ist die erste Eigenkreation Wirklichkeit. Für diejenigen, die gerne basteln und kreative Spieleinlagen mögen, dürften die Möglichkeiten fantastische Aussichten bieten – lasst Euch aber nicht täuschen, denn die Abwechslung bleibt trotz der scheinbaren Optionsvielfalt schnell auf der Strecke liegen.

Auf dem besten Weg zum Glitzersternchen darf natürlich auch das Äußere nicht vernachlässigt werden. Insbesondere das Gesicht muss vor der Aggressivität der Kameras gefeit sein. Eine dicke Schicht Make-Up (die Wii-Remote leistet hier tolle Dienste!), ein wenig Wimperntusche, etwas Rouge und selbstverständlich ein auffallender Lippenstift vollenden das Gesicht von Welt. Unzählige Farbkombinationen sind bei den Schminkeinlagen möglich, zusätzliche Sets und Vorlagen bieten auch langfristig ausreichend Gelegenheiten, um die Zielgruppe fachgerecht bedienen und unterhalten zu können. Nun ja, ein aktueller Haarschnitt darf bei der Vorarbeit zum VIP auch nicht fehlen…

Und schließlich steht der Auftritt auf einer Bühne an – auf Brettern, die die Welt bedeuten, den Bratz zumindest. Wie schon beim Posieren gilt es auch hier per Tastendruck abzurocken und das Publikum zu begeistern. Wenn es mal nicht Musik sein soll, dürft Ihr Euch ebenfalls sportlich betätigen und das Eis unsicher machen. Auf Schlittschuhen balanciert Ihr über das kühle Nass, gebt ein paar Tricks zum Besten und hofft, nicht sofort auf die Nase zu fallen. Das Gesicht sollte für den anstehenden Auftritt nämlich nicht „demoliert" sein. Womöglich würde Euch dann Euer Haustier nicht mehr erkennen, mit welchem Ihr an Tierwettbewerben teilnehmen könnt und allerlei possierliche Dinge anstellen dürft. Ein Hunde-Outfit ist beispielsweise möglich oder Ihr stylt Euer Kätzchen nach eigenem Gutdünken. Ob Ihr Euch nun für ein individuelles Tierchen entscheidet, das Euch das gesamte Spiel über begleitet oder dem örtlichen Tierheim regelmäßige Besuche abstattet, bleibt ganz allein Euch überlassen. Was Ihr aber seht: Es gibt viel zu tun, wären da nicht die wenig anspruchsvollen Aufgaben, die auf Euch warten. Auf Dauer lässt die Motivation nämlich definitiv nach. Was übrigens noch ziemlich frustriert, ist die nervende Steuerung per Wii-Remote (Pointer-Funktion!) komplett ohne Nunchuk – vollkommen daneben!

Grafik & Sound....

Lieblos wirken die schwammigen Texturen der Spielumgebungen, ganz nett muten dagegen die Bratz selbst an. Die Welt wirkt äußerst bunt, grafische Exzesse dürft Ihr Euch bei vorliegendem Abenteuer schließlich nicht erwarten, dafür eine im Vergleich zu bereits erhältlichen Bratz-Titeln deutlich aufgewertete Optik, die aber in keiner Hinsicht an aktuelle Genre-Konkurrenz heranreicht. Dafür ist die Darstellung viel zu undetailliert und erinnert in vielen Momenten an das Gamecube-Zeitalter.

Beim Sound kann man „Bratz – The Movie" aber nichts vorwerfen, denn die abwechslungsreiche, poplastige Untermalung erfüllt ihren unterhaltsamen Zweck vollends. Melodiöse Lieder fungieren als treibendes Moment, ebenso erwartet Euch deutsche, gut gelungene Sprachausgabe, die vor allem bei Kommentaren der Mädels erkennbar wird. Die Tatsache, dass man weitere Musikstücke freischalten darf, führt auch im späteren Spielverlauf zu belohnenden Augenblicken.

Multiplayer....

Aufgesetzter hätte der Zwei-Spieler-Part fürwahr nicht mehr ausfallen dürfen. Alles was Euch hier aufgetischt wird, ist ein langweiliger „Memory"-Klon mit Bratz-Figuren sowie die Möglichkeit in abwechselnder Manier unsere Lizenzheldinnen zu schminken, zu frisieren und umzukleiden. Da sind den Entwicklern aber wirklich die Pferde durchgegangen… Hätte man nicht eventuell ein wenig mehr Liebe ins Detail stecken können?

Fazit....

„Bratz – The Movie" ist im Vergleich zu vielen grottigen Vorgängerspielen durchaus eine spielerische Bereicherung geworden. Aber wie gesagt, nur im Vergleich zu bereits bekannten Bratz-Umsetzungen. Der Wii-Version gelingt es letzten Endes einige nette, wenngleich aber auch anspruchslose Gameplay-Elemente aufzunehmen, die in der Folge unterhaltsam wirken und die Zielgruppe ansprechen dürften. Allerdings ist die Tatsache der ständigen Wiederholungen alles andere als optimal, was am Langzeitspielspaß kratzt. Richtigen Quatsch stellt der Multiplayer dar – den hätte man sich auch sparen können. Fans des Mädels-Quartetts dürfen einen Blick riskieren.

 

+ einsteigerfreundlich
+ spielerische Vielfalt
+ gute deutsche Sprachausgabe
- ungenaue Steuerung
- schwammige Texturen
- keine Herausforderung
- wenig Umfang
- ständige Wiederholungen
- überflüssiger MP-Modus

GRAFIK: 60%

SOUND/EFFEKTE: 78%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 59%

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