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Gradius ReBirth (WiiWare)
Ähnlich einem Mega Man 9, gibt es mit Gradius ReBirth nun den WiiWare -Ableger einer Old-School Serie, der dem Retro-Stil vollkommen treu bleibt und auch in Sachen Schwierigkeitsgrad keine Rücksicht auf Wiifit "spielende" Casualmütter nimmt. Statt des blauen Bombers steuert ihr bei Gradius einen laserfeuernden Kampfjet, der irgendeinen "Mother-Computer" von bösartigen (schießenden) Bakterien befreien soll. Aber mal ehrlich, wen interessiert schon die Story bei einem (horizontal-scrollenden 2D) Shooter?

Schauen wir erstmal ins Hauptmenü des Spiels: Neben dem standardmäßigen Storymodus gibt es, wie für Shoot' Em Ups eigentlich auch üblich, einen Score-Attack-Modus, wo eure erspielten Scores zusätzlich online in einer Rangliste gespeichert werden. Aber bis ihr euch darüber Gedanken machen könnt, solltet ihr erstmal einige Zeit im Storymodus verbringen, wo ihr die Stages nacheinander absolvieren müsst, wie ihr es von jedem anderen Shooter gewöhnt seid. Innerhalb der Levels gibt es - wie sollte es anders sein - den ein oder anderen Boss zu bezwingen, der sich euch mit seinen zwei Dutzend Raketen- und Lasergeschützen in den Weg stellt und allerlei Kleinvieh, dass euch von allen Seiten beschießt und eure Reaktionsfähigkeit auf die Probe stellt. Die Vielfalt des gegnerischen "Kleinviehs" ist dabei recht gelungen. Neben kleineren Flugobjekten werdet ihr von Geschütztürmen beschossen und verschiedenste Bakterienformen schwirren in allerlei Richtungen um euch herum und halten euch so auf Trab. Teilweise müsst ihr euch den Weg durch die langsam von links nach rechts scrollenden Level auch erst freischießen, indem ihr auf optisch hervorgehobene Flächen feuert, wie z.B. eine organische rosa Masse, die sich langsam über den Bildschirm ausbreitet wie ein intergalaktisches Geschwür.

Neben dem blitzschnellen Ausweichen der gegnerischen Angriffe ist der Kern eines jeden Shooters sein Upgrade-System, das euren Gleiter verbessert und somit den Kampf erleichtern soll. Speziell bei der Gradius-Serie spielt dies eine besondere Rolle: Zu Beginn wählt ihr aus 3 Waffen-Kombinationen, bestehend aus einem Allrounder-Set, einem flächendeckenden Bombardement und einer punktuellen, aber sehr durchschlagenden Angriffsvariante. Jedes Waffenset hat wiederum mehrere einzelne Upgrademöglichkeiten. Sammelt ihr nun im Spiel das Power-Up eines besiegten Gegners ein, könnt ihr euren Gleiter z.B. schneller werden lassen. Sammelt ihr hingegen mehrere Power-Ups hintereinander, ohne diese sofort einzeln zu aktivieren, bekommt ihr eine stärkere Laserbewaffnung, Missiles oder könnt beispielsweise in verschiedene Richtungen schießen. Ihr bestimmt also selbst, wofür ihr eure Power-Ups aktivieren möchtet, abhängig davon wie viele ihr aktuell gesammelt habt. Auch das mehrfache Verbessern einer bestimmten Fähigkeit ist möglich. So könnt ihr z.B. viermal eure Geschwindigkeit erhöhen und werdet so extrem wendig. Die Möglichkeiten sind an dieser Stelle wirklich recht vielfältig und wenn ihr lange genug am Leben bleibt, werdet ihr zu einer, bis an die Zähne bewaffneten, Ein-Mann-Armee, die gleichzeitig in jede erdenkliche Richtung schießen kann und eine Missile nach der anderen simultan nach oben und unten feuert. Dies ist einerseits ein cooles Feature, das die Gradius -Serie bekannt gemacht hat und bietet viel Raum für verschiedenste Kombinationsmöglichkeiten, gleichzeitig ist es das größte Manko des Spiels, genannt "Gradius-Syndrom": Werdet ihr nämlich an besonders kniffligen Stellen vom Gegner aufs Korn genommen (ein Treffer genügt), geht es zwar vom letzten Checkpoint weiter, doch eure Upgrades sind allesamt Geschichte und ohne diese seid ihr extrem träge und könnt euch kaum zur Wehr setzen. Dies kann schon beim zweiten Bossgegner in Frust pur enden, wenn ihr nicht gerade zum harten Shoot' Em Up Kern der Videospielszene gehört. Selbst auf "Very Easy" ist das Spiel teilweise noch pervers schwierig, obwohl ihr dort am Checkpoint direkt mit ein paar Power-Ups versorgt werdet. Zugegebenermaßen ist es nicht ungewöhnlich, dass man beim Ableben seine Upgrades verliert, doch speziell bei Gradius seid ihr an vielen Stellen quasi hilflos und ein Weiterspielen wird euch nahezu unmöglich gemacht. Hier hilft dann nur noch der berühmt berüchtigte Konami-Code (siehe Spezialkasten) oder eine Ausdauer wie man sie sonst nur von kenianischen Marathonläufern gewohnt ist. Ebenfalls erwähnt sei, dass es sich beim Leveldesign nicht um komplett neuartige Stages handelt, sondern um eine Art Remix der alten Gradiusteile. Ein Grund mehr sich zu fragen, ob Konami nicht vielleicht etwas mehr Risiko hätte eingehen sollen, um die Serie auf ein neues Level zu verfrachten, denn ReBirth richtet sich am Ende des Tages wirklich nur an die Gradiusfanbase und wird den neumodischen Mainstream-Zocker kaum vom Hocker reißen können. Da überrascht es nicht, dass Grafik und Sound dem Original ebenfalls treu bleiben und SNES Feeling pur bieten. Auch das obligatorische Ruckeln bei größerem Gegneraufkommen durfte, laut Konami, anscheinend nicht im WiiWare-Ableger fehlen.

Fazit:
Schade, einerseits kann man klassische Shooter als VirtualWare-Titel noch einmal wunderbar aufleben lassen, andererseits hätte man sich speziell für ReBirth doch die ein oder andere Neuerung gewünscht, denn im Maße eines Mega Man 9 kann Gradius leider nicht mehr punkten. Zumal das Shooter-Sortiment für Nintendos Download-Service etliche Alternativen bietet, aus denen ReBirth nicht so recht hervorzustechen vermag, so dass es lediglich als Konamis Geschenk an die Gradiusfans angesehen werden kann, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Neulingen, die sich unbedingt an die Serie herantasten wollen, sei an dieser Stelle eher Gradius III für die VC ans Herz gelegt. (Manni)

Pluspunkte:
+ spannendes Upgrade-Feature
+ Online-Rangliste für die ganz Hartnäckigen
+ mit 600 Wii Punkten recht günstig
+ hübsche Umgebungen
+ für Gradiusfans ein nettes Geschenk von Konami

Minuspunkte:
- nicht nur schwer sondern leider auch frustig
- bietet einfach nichts Neues
- nur ein Remix aus alten Teilen

Wertung:
Einzelspieler: 6,5

Screenshot 1

Screenshot 2

Preis: 600 Nintendo Punkte

news@mag64.de (13.09.2009)

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