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Block Factory (3DSWare)
Erscheint auf einem von Nintendos Handhelds ein neues Puzzlespiel, fühlt man sich unweigerlich, als stehe man gerade am Ende eines Sommerurlaubs an einem Steinstrand: Da liegen unzählige kleine Steine, die im Grunde alle gleich aussehen. Aber welchen nehme ich mir nun als Souvenir mit? „Block Factory“ schickt sich an, aus der Masse an Knobel-Software herauszuragen. Gelingen soll dies mit einem kreativen Touch sowie einem Kampfpreis von gerade mal vier Euro. Lohnt sich der Fabrikbesuch?

Im Hauptmenü von „Block Factory“ lächeln euch bei eurem ersten Besuch vier Slots an, von denen jeder ein Puzzlespiel-Szenario beinhaltet. Hier warten beispielsweise das klassische „Tetris“-Prinzip oder die nicht minder bekannte Methode, bei der mehrere Blöcke desselben Typs sich auflösen, wenn sie nebeneinander liegen - wie es passionierte Spieler aus Genre-Klassikern wie „Puyo Puyo“, „Zoo Keeper“ oder „Puzzle League“ schon kennen. Das Interessante an „Block Factory“ ist nun, dass man nicht nur auf diese vorgefertigten Szenarien zugreifen, sondern sogar sein ganz eigenes Puzzlespiel erstellen kann. Über 20 Slots stehen dem Spieler hier zur Verfügung, um der Blockfantasie freien Lauf zu lassen. Der Titel führt beim Erstellen des eigenen Puzzle-Geschehens durch eine Reihe von Menüs, in denen die Regeln festgelegt werden. In welche Richtungen sollen die Blöcke drehbar sein? Wie viele verschiedene Farben sollen zum Einsatz kommen? Sollen die Punkte bei drei oder gar bei fünf gleichfarbigen, nebeneinander liegenden Blöcken auf euer Konto wandern? Und wie soll eigentlich das Hintergrund-Design aussehen? Solche und andere entscheidende Details werden hier festgelegt. Sollte eine Einstellung mal nicht klar sein, hilft ein kleines Fragezeichen am Rand, welches bei Berührung eine Erklärung liefert. Am Ende des Regularien-Marathons gebt ihr eurer eigenen Puzzlekreation zudem noch einen passenden Namen: Und fertig ist das Knobelspektakel.

Das klingt alles fast zu schön um wahr zu sein, nicht wahr? Leider ist „Block Factory“ jedoch einer von diesen Titeln, der unter vielen nervigen Kleinigkeiten leidet. Zunächst einmal ist schon nach kurzer Spielzeit ersichtlich, dass das Spiel ein „Touchscreen/Tasten“-Problem hat. Gespielt wird nämlich ganz klar mit etablierter Tastensteuerung, was auch wunderbar klappt. Alle sonstigen Aktionen lassen sich jedoch ausschließlich über den Tochscreen tätigen. Es ist auf Dauer einfach nervig, die Level nicht mit den Tasten auswählen zu können, sondern nur über den Touchscreen. Selbst pausieren funktioniert nicht mit der „Start“-Taste, sondern – wer hätte das gedacht – über eine imaginäre „Start“-Taste auf dem Touchscreen. Einfach unpraktisch. Grafisch ist „Block Factory“ solide, krankt aber daran, dass sich – je nach eingestellten Parametern – einige Blöcke dermaßen ähnlich sehen können, dass man sie kaum voneinander unterscheiden kann. Im Genre der Puzzlespiele ist das ein absolutes „No-Go“! Und auch die Musik ist zunächst ganz nett…bis man merkt, dass es nur eine einzige Melodie gibt, die dann natürlich immer wieder von vorne startet. Auch einige Aspekte des Szenarien-Editors sorgen für erstaunte Augen: Wer möchte beispielsweise einen viereckigen Block mit einem Loch in der Mitte in sein Spiel einbauen?

Fazit:
Schade, schade und nochmals schade: „Block Factory“ hätte (die Betonung liegt auf dem Konjunktiv) ein richtig nettes Puzzlespiel für zwischendurch werden können, in dem man das Gameplay ganz nach Gusto individuell anpassen kann. Zunächst macht das Spiel auch einen ganz guten Eindruck, bis man schließlich die zahlreichen Kinderkrankheiten entdeckt, die eine höhere Wertung vermiesen: Eine eintönige Hintergrundmusik und zahlreiche „Mensch, das muss doch jetzt echt nicht sein!“-Momente – wie zum Beispiel oben erwähntes „Touchscreen/Tasten-Problem“ – stoßen Puzzlefans äußert bitter auf. Zudem will jener wohlige „Flow“-Effekt, den gute Puzzlespiele ab einem gewissen Zeitpunkt entfalten, nie so recht aufkommen. Anstatt also mit „Block Factory“ einen zwar kreativen, aber leider übermäßig stotternden Hybriden auf euren Nintendo 3DS herunterzuladen, empfehlen wir euch, euer Geld lieber in zwei ausgegorene Download-Puzzler wie „Tetris Party Live“ oder „Puzzle League für zwischendurch“ zu investieren. Die kosten im Vergleich zu „Block Factory“ nur geringfügig mehr, zahlen sich auf Dauer jedoch auf jeden Fall aus. (Niklas)

Pluspunkte:
+ erstellt eure eigenen Puzzle-Szenarien
+ viele Einstellungsmöglichkeiten im Szenarien-Editor
+ über zwanzig Slots für Kreationen

Minuspunkte:
- "Touchscreen/Tasten"-Problem
- je nach Eintellungen ergeben sich störende Kleinigkeiten
- im Vergleich zu anderen Puzzlern bieder präsentiert
- diese Musik...
- "WO IST DER FLOW?"

Wertung:
Einzelspieler: 4,5

Screenshot 1

Screenshot 2

Preis: 4,00 Euro

news@mag64.de (13.05.2012)

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