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my Notebook (DSiWare)
Mit der Einführung des DS(i) und der Wii hat Nintendo einen Imagewechsel vollzogen: Sie möchten, dass ihren Kunden nicht mehr das Image des pickeligen Videospiel-Nerds anhaftet, der lieber mit seinen virtuellen Freunden Zeit verbringt, als sich sportlich zu betätigen und sozial zu interagieren. Der Erfolg von Spielen, die eine solche Imageänderung bestätigen, wie "Wii Sports", "Wii Sports Resort" oder "Wii Fit", müssen nicht extra kommentiert werden, um das zu bestätigen. Das angestrebte Ideal eines Lifestyleprodukts, das die Nintendo-Hardware darstellt, äußert sich vor allem in dem Angebot der Software für Nintendos Musterkind, dem DSi. Hier findet man seit längerem diverse Module, deren Inhalt nicht mehr als "Spiel" im klassischen Sinne bezeichnet werden kann: Vokabeltrainer, Gehirnjogging, Augentrainer, Kochkurse - alles Programme, die dem User einen positiven Nutzen versprechen. Ebenso findet man auch im Downloadbereich des DSi vermehrt Programme, die man weithin als "App" bezeichnen kann. Solche Applikationen dienen der weiteren Personalisierung und effektiveren Nutzung des Handhelds, nicht mehr nur als portable Spielekonsole, sondern auch als Taschenrechner, Fotoapparat, Notizbuch und so weiter. Die Firma Nnooo, die bisher mit Spielen wie "Pop" oder "Pop+ Solo" aufgefallen ist, bietet nun mit der "my Notebook"-Serie weitere Apps für den geneigten Nutzer.

"my Notebook" verwandelt den DSi in ein kleines Notizbüchlein. Jede der erhältlichen Farbvarianten bietet auf 32 Seiten Platz, um spontane Gedanken oder Ähnliches festzuhalten. Auffällig ist die Möglichkeit, durch regelmäßiges Nutzen neue Designs freizuschalten, die mit neuen Farben oder Hintergründen einen ansprechenderen Hintergrund für die Notizen bilden. Doch ob dies sonderlich sinnvoll ist, sei mal dahingestellt, da es abgesehen von einem zu vernachlässigenden optischen Aspekt, keinerlei Unterschied macht, ob man seine Notizen auf einer durchgehend oder gepunktet karierten oder linierten Linie tätigt. Auch bringen die weiteren Teile der Serie wie etwa "my Notebook - red" bei nüchterner Betrachtung lediglich jeweils eine weitere Farbe mit sich. Ergo heißt das also, dass alles was bei "my Notebook - blue" blau war, nun rot ist. Dies gilt dann zum Beispiel auch für den freischaltbaren Inhalt "Nr. 9": Ein dezent eingefärbtes Papier mir Luftblasen darauf. Aber für Individualisten, die so etwas gerne sehen, hält man auch noch fünf verschiedene Stiftfarben bereit: Egal ob in schwarz, rot, blau, grün oder weiß, der farbigen Gestaltung steht nichts im Weg.

So nutzerorientiert die bisherigen Features auch sein mögen, so benutzerunfreundlich ist die Handhabung des Ganzen: Da man den DS in Buchart hält, bleibt nicht viel Platz für lange Wörter. Auch ist der Zeilenabstand für Leute mit einer größeren Handschrift auf Dauer nur eine Art "Hintergrunddesign", da man beim besten Willen nicht gut leserlich in den verfügbaren Abständen schreiben kann. Daran ändern auch die verschiedenen Stift-Optionen nicht viel. Ein weiteres, derartiges Negativ-Highlight stellt die Beschriftung aller Seiten dar: Blättert man durch das Büchlein, werden auf beiden Screens die Seiten angezeigt. Ergo muss man irgendwie die auf dem Topscreen angezeigte Seite auf den Touchscreen bekommen. Hierzu drückt man einen der "A, B, X, Y" -Knöpfe und dreht den DS um 180°. Dieses äußerst umständliche Vorgehen ist nötig, da sonst alles, was auf dem Topscreen geschrieben wurde, beim Durchblättern auf dem Kopf stehen würde.
Etwas besser ist im Gegensatz dazu die Musik: Fast schon angenehmes "Easylistening-Chillout-Gesäusel" beschallt den Nutzer, wie um sein, ob der massiven Fehlinvestition der 200 Punkte, erhitztes Gemüt zu beruhigen.

Fazit:
"my Notebook" ist im Ansatz vielleicht gut gedacht und irgendwo auch noch sinnvoll. Die bescheidene Verarbeitung und die Unbedienbarkeit machen dieses Unterfangen allerdings im Keim zunichte. Jeder, der auf der Suche nach einem Notizbuch für seinen DSi ist, ist mit dem Download des kostenlosen "Flipnote Studio" tausend mal besser beraten. Dort lassen sich auch Verknüpfungen mit dem Kalender machen, was hier gänzlich fehlt. (Michi)

Pluspunkte:
+ Angenehme Musik

Minuspunkte:
- Extrem bedienerunfreundlich
- Ungenaue Steuerung bei der Fütterung
- Zu wenig Platz
- Keine Kalenderfunktion
- Nur 32 Seiten
- Komplett in englischer Sprache

Prädikat:
Ungenügend

Screenshot 1

Screenshot 2

Preis: 200 Nintendo Punkte

news@mag64.de (25.01.2010)

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