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Rabbids Lab (WiiWare)
Bwaaah - sie sind zurück! Nach Wii und DS schlagen sich die kleinen, weißen Hasen, die das einstige Ubisoft-Maskottchen Rayman beinahe in Vergessenheit geraten lassen, nun auch in den Download-Bereich vor. "Rabbids Lab" für WiiWare dürfte sicherlich dem einen oder anderen Spieler draußen in der Welt bekannt sein, denn hierbei handelt es sich um eine abgespeckte Version des Editors aus dem ersten Abenteuer der durchgeknallten Nager "Rabbids Go Home". Was in der Theorie vielleicht als pfiffiger Marketing-Schachzug erscheinen mag, ist in der Praxis ein glatter Reinfall. Hinter dem vielversprechenden Namen und den kultigen Rabbids verbirgt sich eine völlig überteuerte Software, die man sich selbst als Fan der verrückten Viecher nicht in dieser Fassung antun sollte.

Nun, was ist denn "Rabbids Lab" eigentlich genau? Die Antwort ist schnell gegeben: "Rabbids Lab" ist ein Editor, mit dem ihr einen der verrückten Rabbids nach euren Wünschen gestallten könnt. Das Ganze wird quasi aus dem Inneren eurer Wiimote präsentiert, in der sich einer der putzigen Nager eingenistet hat und nur darauf wartet, von euch gequält und verunstaltet zu werden. Startet ihr das Spiel, so landet ihr direkt im Editor und ein weißer Rabbid grinst euch blöd an. Durch das Neigen und Schütteln der Wiimote lässt sich das kleine Kerlchen zunächst ärgern, denn nicht vergessen: Der Hase ist quasi in eurer Wiimote! Kippt ihr diese also, so kippt auch der Raum, in dem sich der Nager befindet, und er landet - bestenfalls - auf seinem Allerwertesten. Durch das Schütteln des Controllers könnt ihr ihn dagegen hin und her und quer durch den Innenraum katapultieren. Fiese Kerle, wie es Videospiel-Spieler im Allgemeinen sind, drücken außerdem einen der Kopfe an der Wiimote, um dem Hasen erneut zu Fall zu bringen, wenn dieser treu-doof zurück an den Bildschirm wackelt. Nachdem ihr euch genug an dieser Spielerei belustigt habt, geht's ans Eingemachte: Das "Labor" bietet euch drei Möglichkeiten, um das Tierchen kreativ zu verunstalten: Unter "Werkzeuge" findet ihr einen Schraubstock, mit dem ihr den Kopf des Hasen in die Breite oder in die Höhe ziehen könnt. Das funktioniert einfach über das horizontale bzw. vertikale Schütteln der Wiimote. Unter "Zubehör" findet ihr zwei Accessoires, einen Weihnachtsmütze und einen Braten, die ihr eurem Rabbid aufs Haupt setzten könnt. Zu guter Letzt darf natürlich der farbliche Anstrich nicht fehlen, welchen man unter "Design" veranlassen kann. Hier wird der Hase bei Bedarf in diversen Farben "lackiert" und mit Symbolen (Weihnachtsmotive) versehen. Das kreative Meisterwerk kann am Ende über den "Foto-Modus" (über die C-Taste) in Bildform verewigt und per Wii-Nachricht an eure Freunde verschickt werden.

Das war's. Gerne würde ich mehr zur inhaltlichen Seite des "Spiels" schreiben - doch es gibt nichts mehr zu beschreiben. Um den lächerlichen Umfang dieser Software noch einmal deutlich zu machen, hier eine Zusammenfassung: Ein Hase, zwei Kopfbedeckungen, ein Schraubstock, ein paar Farben und Motive, ein Foto-Modus. Das war's. Spielzeit: Rund zehn Minuten. Langzeitmotivation: Nicht gegeben. Zumal sich der modifizierte Hase auch nicht abspeichern lässt, d.h. das Spiel wird beim Beenden zurückgesetzt und von eurem Kunstwerk bleibt lediglich das Foto an eurer Pinnwand zurück. Die abgespeckte Ausstattung des Designstudios zeigt eurer Kreativität recht schnell ihre Grenzen auf, mal ganz davon abgesehen, dass es lediglich Weihnachtsmotive gibt und die optimale Spielzeit somit auf den Rest des Jahres begrenzt ist. Sicherlich macht es Spaß, seinen Hasen zu verkleiden und ihn wüst zu deformieren, aber eben nur für eine kurze, wirklich kurze Zeit. Und nicht zu vergessen: Wer sich "Rabbids Lab" für seine Wii besorgt, muss immerhin 500 Punkte dafür berappen. Das ist in Anbetracht des Umfangs und der damit verbundenen "Spielzeit" definitiv zu viel. So viel sogar, dass es beinahe schon frech ist.

Da kann selbst die solide technische Seite des Spiel - der wohlgemerkt einzig solide Teil des Titels überhaupt - den Karren auch nicht mehr aus dem Dreck ziehen. Der Vollständigkeit halber hier aber noch einige Worte dazu: Die Präsentation ist recht gelungen, der Hase sieht gewohnt witzig aus und die Animationen bringen einen das ein oder andere Mal durchaus zum Schmunzeln. Im Hintergrund dudelt ständig eine Melodie vor sich hin, die wenig auffällig ist. Umso überzeugender sind dagegen die Effekte, denn der Hase gibt die typischen, schrägen "Raddid"-Laute von sich. Allerdings fehlt mir persönlich das skurrile "Bwaaah!!!", also der Kampfschrei der Mümmelmänner, der nicht unerheblich zu ihrer Bekanntheit beigetragen hat.

Fazit:
Es tut mir in der Seele weh und als Fan der verrückten Hasen schmerzt es umso mehr, doch "Rabbids Lab" kann nur als glatter Fehlschuss bezeichnet werden. Der gebotene Inhalt ist im Verhältnis zum Preis schlicht und ergreifend unverschämt. Der Ansatz stimmt, mehr aber auch nicht. Ubisoft wäre sicherlich besser beraten gewesen, diesen Titel für 100 bis 200 Punkte oder gar kostenlos anzubieten, um noch Unentschlossene für das neueste Hasen-Abenteuer "Rabbids Go Home" zu begeistern. Im vorliegenden Fall allerdings ist man als Spieler und Käufer ganz und gar nicht begeistert und ich kann an dieser Stelle nur jedem davon abraten, seine 500 Punkte für dieses Machwerk zu verschwenden. Selbst die allergrößten Rabbid-Fans auf diesem Planeten, die noch nicht im Besitz von "Rabbids Go Home" sind, können dieses Stück Software getrost vergessen. Wer es sich trotzdem kauft, soll sich später bitte nicht beschweren, dass wir ihn nicht gewarnt hätten! (Alexander)

Pluspunkte:
+ Ein Rabbid in der Wiimote!
+ solide Technik
+ Verschicken von Fotos über Pinnwand

Minuspunkte:
- abgespeckter, lächerlicher Umfang ...
- ... und das für 500 Punkte! Pfui!
- keine Langzeitmotivation
- kein Wiederspielwert
- kein "Bwaaah!!!"

PRÄDIKAT:
"Ungenügend"

Screenshot 1

Screenshot 2

Preis: 500 Nintendo Punkte

news@mag64.de (20.12.2009)

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