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You, Me And The Cubes (WiiWare)
Nein, „You, Me & The Cubes“ heißt keine Band aus den 80er und das Spielprinzip ist ebenfalls nicht von vorgestern, sondern genauso frisch wie simpel. Ihr mögt Physik, benutzt beim Zocken gerne euer Hirn und ein paar Nintendo-Punkte habt ihr auch übrig? Dann könnte You, Me & The Cubes euren Geschmack treffen.

Der Kern des Spiels ist schnell erklärt: Ihr seht einen Quader, der im Raum schwebt und platziert auf diesem immer zwei Purzl so, dass der Quader in Balance bleibt. „Purzl“ sind kleine, charakterlose Männlein und Weiblein, die sich von euch auf den Würfel befördern lassen und dort sitzen bleiben, sofern dieser nicht das Gleichgewicht verliert und zu einer Seite wegkippt. Das Geschlecht der Purzl ist dabei irrelevant, allerdings gibt es noch eine dritte Art dieser Geschöpfe, aber dazu später mehr. Gesteuert wird das Spiel nur per Wiimote. Wollt ihr zwei Purzl auf dem Quader positionieren, schüttelt ihr erst die Wiimote, markiert per Pointer dann die entsprechenden Positionen und per „Wurfbewegung“ mit dem Controller fliegen die Purzl auf die markierten Stellen. Eine Anzeige gibt euch dabei ständig Aufschluss darüber, wie viele Purzl insgesamt noch geworfen werden müssen und ein leuchtender Quader bedeutet, dass dieser ebenfalls noch bestückt werden soll. Mit einem einzigen Block ist das ganze natürlich denkbar simpel. Entweder man positioniert beide in der Mitte des Blocks oder man setzt sie diagonal an zwei Ecken und so weiter. Habt ihr die ersten Purzl platziert, kommt allerdings ein zweiter Würfel dazu, der nun in den ersten verbaut wird. Dieser Würfel kann irgendwo beliebig mit dem ersten verschmolzen sein und natürlich auch kleiner/größer sein als der erste. Ebenso kann einer der Blöcke besondere Eigenschaften besitzen, so dass Purzl von diesem weggeschleudert werden. Eisblöcke hingegen pfeifen auf die Schwerkraft und haben keinen Einfluss auf die Balance. Man kann dortige Purzl also nicht dazu verwenden die komplette Konstruktion wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Habt ihr die geforderte Anzahl an Purzl verwendet und jeder Block ist mit mindestens einem versehen, wird ein dritter Block angebaut, bis schließlich eine Konstruktion aus sechs Würfeln entstanden ist. Habt ihr diese ins Gleichgewicht gebracht, habt ihr die Stage geschafft. Weitere erschwerende Faktoren sind die Zeit und farblose Purzl, die andere von den Würfeln schubsen und euer Vorhaben sabotieren. Diese müsst ihr per Wiimote entfernen, während gleichzeitig die Zeit abläuft, die Konstruktion ins Wanken gerät und weitere Purzl schon wieder von ihren Positionen abrutschen. Dies macht You, Me & The Cubes zu einem durchaus anspruchsvollen Spiel. Zu Beginn scheint das ganze ein seichtes Denkspiel zu sein, doch wenn die Konstruktion mit einem Dutzend Purzl auf einmal nicht mehr so übersichtlich ist und die Würfel nur noch von einer Richtung in die andere wanken, geht der Spaß richtig los. Das bringt nicht nur etwas Action ins Geschehen, sondern kann hier und dort leider auch etwas nervig werden, wenn ihr möglichst schnell zwei weitere Purzl zum Balanceausgleich positionieren wollt und das Wiimotegeschüttel nicht sofort erkannt wird. Die Wurfbewegung wird dabei absolut sauber erkannt, doch das Schütteln, um zwei weitere Spielfiguren „anzufordern“ funktioniert nur mittelprächtig und ist eigentlich sowieso überflüssig. Das Markieren der Positionen mit dem Pointer ist hingegen wieder sehr komfortabel. Um die völlige Übersicht zu haben, was alles andere als unwichtig ist, könnt ihr die Kamera in 90° Schritten drehen. Manchmal wäre eine frei bewegliche Kamera durchaus wünschenswert, dieser Aspekt ist aber zu verzeihen. Da sich bei dem Spiel alles um Würfel dreht und diese üblicherweise sechs Seiten haben, besteht jede Stage wie schon angesprochen aus 6 ineinander verschachtelte Würfel. Jedes Level wiederum beinhaltet sechs Stages (nach jeder wird gespeichert) und Level gibt es insgesamt…richtig, sechs. Nach jeder Stage wird bewertet, wie viele Purzl ihr gebraucht habt (je weniger, desto besser), sodass hier ein gewisser Wiederspielwert für die Highscorejagd vorhanden ist.

Kennt ihr noch das Systemmenü des Gamecubes, das erscheint, wenn man kein Spiel in der Konsole hat? Genau so kann man sich das Design von You, Me & The Cubes vorstellen; ein pechschwarzer Hintergrund und halb-durchsichtige fluoreszierende Würfel. Dazu trällert eine ruhige, atmosphärische Melodie (zwei zur Auswahl) vor sich hin und einige Sprachsamples gibt es auch, die an die weibliche Computerstimme von Portal erinnern. Der Zweispielermodus läuft im Prinzip wie der Einzelspieler ab, bloß dass ihr abwechselnd die Purzl positionieren könnt, um so die Stages zu meistern.

Fazit:
Wäre You, Me & The Cubes eine Band aus den 80er, würde sie progressive Entspannungsmusik machen, mit einem Album, das im Endeffekt leider kaum Abwechslung bietet und doch irgendwie Ohrwurm-Charakter hat. Die Spielidee ist gut umgesetzt, mit einer simplen aber extrem edel wirkenden Präsentation, die absolut Stil hat. Leider spielen sich die Stages alle recht ähnlich und die verschiedenen Würfel können kaum genügend Abwechslung bieten. Der reine Umfang hingegen geht wieder völlig in Ordnung und die Spielmechanik ist recht unverbraucht, so dass Freunde von Knobelspielen bedenkenlos zugreifen dürfen. (Manni)

Pluspunkte:
+ edle Präsentation
+ unverbrauchte Spielmechanik
+ ordentliche Levelanzahl
+ gutes Handling mit der Wiimote

Minuspunkte:
- …bis auf die Schüttelgeste
- auf Dauer stellt sich etwas Monotonie ein
- Versus-Mode wäre eine schöne Idee gewesen

Wertung:
Einzelspieler: 8,0
Mehrspieler: 7,0

Screenshot 1

Screenshot 2

Preis: 1000 Nintendo Punkte

news@mag64.de (16.12.2009)

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