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SWITCH Triangle Strategy
 
 
Triangle Strategy - SWITCH
Matthias Engert (10.04.2022)

SYSTEM: SWITCH-PAL
ENTWICKLER: Square Enix
GENRE: Taktik RPG
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: 18,3MB
DOWNLOADS: Nein
SCHWIERIGKEIT: 4-9
MP-MODI: Keine
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: USK12
5.1/DD/HD: Nein/Nein/1080p
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.50 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Ja
ONLINE GAMEPLAY: Nein
RETAIL / E-SHOP: Ja/Ja

   
Einleitung....

Wer das Mag64 schon eine Weile verfolgt, kennt unsere Art besondere Titel etwas hervorzuheben. Meist werden diese auf der Hauptseite mit kleinem Bild platziert. Sprich Tests an dieser Stelle sind fast immer 90er Garanten was die Wertung angeht. Bevor hier wieder alle nach unten scrollen. Triangle Strategy ist zunächst mal nicht einer dieser Titel. Hier muss ich gestehen, mich von etwas anderem habe leiten lassen. Wie viele von euch informiert man sich ja doch im Vorfeld über neue Spiele. Beim neuen Square Enix Produkt habe ich mich eigentlich nur von der Optik leiten lassen und dem augenscheinlichen Spielprinzip. Beides Dinge, die mich persönlich sehr ansprechen und vor allem in Sachen Optik sehr an einen meiner All-Time Favoriten erinnern - Ogre Battle 64. Vielleicht war auch meine Hoffnung, einen ebenso epischen wie fesselnden Titel hier vorzufinden. Aber genug des Geplänkels, was steckt denn nun wirklich in Triangle Strategy? Der folgende Test soll euch da aufklären.

Menus und die Story....

Auf jeden Fall ist Triangle Strategy kein Alltagstitel, der allzu viele Konkurrenz zu Fürchten hat. Das sollten die knapp 30 Stunden mit dem Titel auf jeden Fall schon einmal eindeutig zeigen. Der Titel stammt aus dem Hause Square Enix, was natürlich wenig Sorgen, ob der Technik hervorruft. In Sachen Sprachausgabe darf man hier zwischen Englisch und Japanisch wählen, kann die Story aber auch mit deutschen Texten verfolgen. Ansonsten bringt der Titel technisch gewohnte Switch Fakten mit. Interessant dabei sicherlich die grafische Gestaltung, die altbacken wirkt, so gewollt ist und damit doch einen eigenen Charme mitbringt. Speichertechnisch knapst man euch 18MB für ein Savegame ab, über das man im Spiel mehrere Spielstände nutzen kann und hier durchaus auch sollte. Mehrspieler oder gar Online Gameplay sucht man allerdings vergeblich. Eine der Stärken des Spiels ist die Story, die hier den Titel in den Fokus rückt und im Spiel oft auch mal exzessiv ausgelebt wird. Der Kontinent Norzelia wird von drei mächtigen Nationen beherrscht. Jede von ihnen kontrolliert eine lebenswichtige Ressource. Die ständigen Konflikte um diese Ressourcen arteten einst in den Salzeisenkrieg aus, der die mächtigen Nationen an den Rand der Ausrottung brachte. Soweit die einfache Umschreibung der markanten Geschichte.

Interessant wird das Ganze als eines Tages um des Friedens Willen 2 Nationen durch eine Heirat befriedet werden sollen. Hier tretet ihr auf den Plan und übernehmt im Spiel die Rolle des Bräutigams - Serenoa Wolffort. Eigentlich soll damit Ruhe in Norzelia einkehren. Was es natürlich nicht tut, welch Überraschung. Im Laufe des Spiels bricht genau diese alte Geschichte wieder auf und Krieg zwischen allen 3 Nationen ist die Folge. Wenn es nur so klar wäre, wie es klingt. Das Spiel ist gespickt mit Intrigen, Verrätern und Überraschungen innerhalb der Story. Und selbst ihr als Hauptcharakter seid vor all diesen Dingen nicht sicher. Denn um die Story voranzutreiben, bedarf es oft im Spiel eigener Entscheidungen, die den Spielverlauf beeinflussen und selbst euch als den eigentlich "Guten" auf Abwege führen. Die Story ist wirklich sehr schön gemacht, auch wenn ich auf die extremen Ausmaße im Spiel später noch eingehe.

Der reine Spielstart ist einfach gemacht und man zeigt euch unter dem Titelbildschirm schon einmal einige Locations mit der ungewöhnlichen Optik. Ansonsten stehen euch zu Beginn auf dem Hauptmenu das Neue Spiel, die Laden Variante und die Optionen zur Verfügung. Hier kann man verschiedene Dinge in Sachen Sound, Kamera und Grafikanpassung wählen. Gerade wer mit der OLED Switch zockt, kann ein recht gelungenes plastisches Bilderlebnis erzielen. Ansonsten starten wir ein neues Spiel und schauen uns an was Triangle Strategy so zu bieten hat.

Das Gameplay....

Sobald ihr hier ein neues Spiel beginnt, dürft ihr euch zunächst für einen von 4 Schwierigkeitsgraden entscheiden. Diese unterscheiden sich durch aus markant voneinander und reichen von machbar bis zu extrem schwer im wahrsten Sinne des Wortes. Allerdings und das muss man schon hier erwähnen, legt euch das Spiel durchaus auch ein paar Fesseln an, was den Fortschritt und die Entwicklung der eigenen Charaktere angeht. Aber dazu später noch ein paar Zeilen. Alles im Spiel beginnt mit der Einführung in die Geschichte, der Vorstellungen des jungen Fürsten Serenoa und der Ankunft seiner zukünftigen Angetrauten. Begleitet wird alles im Spiel von einer Unmenge an Sequenzen und Geschichten der enthaltenen Reiche und Charaktere. Dabei sind alle Sequenzen vertont und können sich echt ziehen. Um es vorwegzunehmen. Wer hier Schlacht auf Schlacht erleben will, ist in meinen Augen durchaus falsch hier. Denn die Sequenzen holen teilweise sehr weit aus und warten mit teils sehr langen Sequenzen auf euch. Von gut 30 Stunden Spielzeit kann man locker 10 Stunden für die Story einplanen. Und das sind nur die festgeschriebenen Story Schnipsel. Wer will kann hier mit Schriftrollen und ähnlichen Dingen Abende verbringen. Manchmal hat es mich durch aus auf die Probe gestellt. Natürlich kann man jede Sequenz beschleunigen oder gar überspringen. Aber man will ja doch die Story verfolgen. Ein echt schmaler Grat manchmal.

Dabei ist das Spiel in knapp 20 Kapitel unterteilt und bietet in der Regel auch nur eine große Schlacht pro Kapitel. Auch dessen sollte man sich hier bewusst sein. So nach dem Motto, über die Karte latschen und einen Kampf nach dem anderen zu erleben, ist nicht in Triangle Strategy. Im Nachgang etwas das mich sehr gestört hat. Alles beginnt immer mit Story ohne Ende und mündet immer in einer großen Kapitelschlacht, in der man dann natürlich das Spielsystem ausleben kann. Denn Vergleichen kann man den Titel natürlich mit dem Fire Emblem Prinzip. Ihr befehligt eine Gruppe von Charakteren und müsst in einer Rundenbasierten Schlacht Spielziele erfüllen, die natürlich zumeist im Eliminieren aller Gegner auf dem Schlachtfeld bestehen. Dabei beginnt ihr mit wenigen ausgewählten Charakteren, dürft aber im Verlauf neue Mitstreiter begrüßen. Hier setzt das Spiel ganz auf das typische RPG Szenario mit Kämpfern, Schützen oder Magiern. Experimente macht man hier keine und setzt auf Bewährtes, was hier auch nichts Schlechtes ist. Denn so viele Spiele mit der Form des Gameplays gibt es gar nicht mehr.

Ihr könnt dabei im Verlauf des Spiels 18 Charaktere in eurer Gruppe vereinen. Krux an der Sache das nur maximal 10 mit in die Kämpfe dürfen. Je nach Ziel und Gegnerschaft sollte man durchaus mal wechseln. Dennoch legt man sich mit der Zeit auf eine Kerntruppe fest. Ging auch mir hier wieder so. Leider gehört Triangle Strategy nicht zu den Titeln, wo auch die Bankdrücker mit Leveln. Nur die im Kampf aktiven erspielen EP und entwickeln sich. Zu Beginn habt ihr mit dem Ganzen Inventory und Levelsystem nicht so viel zu tun, so dass ich euch das Kampfsystem vorstellen kann. Gespielt wird wie schon erwähnt Rundenbasiert auf einer großen Map in verschiedenen Umgebungen und Tageszeiten. Diese decken den ersten Teil der Taktik und Strategie Vorlieben ab. Stichwort Höhenunterschiede, Hindernisse oder Felder die sich mehr zum Angriff oder eben der Verteidigung eignen. Dabei stehen sich die Kontrahenten an den entgegengesetzten Feldern meist gegenüber und das Ziel ist es nun die Gegner zu besiegen. Das Spielsystem haben die Entwickler solide und mit kleinen Feinheiten umgesetzt. Das Rad erfindet man nicht neu und zunächst spielt sich der Titel wie alle ähnlich gemachten Spiele.

Über eine Leiste am unteren Bildschirm seht ihr die Reihenfolge der Charaktere, die bunt gemischt die eigenen und die Gegner abdecken. Hier spielen dann auch Entwicklungen der Charaktere eine Rolle. Ist einer der eigenen am Zug wird er grafisch unterlegt und ihr könnt ihn markieren. Danach erhält man über die typischen farbigen Quadrate den möglichen Laufweg und kann danach entscheiden was man tun möchte. Mit Schwert oder Speer sollte man 1-2 Felder vom Gegner entfernt stehen, um zu attackieren, die Schützen und Magier dürfen aus der Entfernung ran. Jeder Charakter hat eine Lebensleiste und bekommt bei eigenen Aktionen angezeigt, was diese mit der Lebensleiste des Gegners macht. Nun ist das System hier so angelegt, dass ihr die typischen 100 EP erspielen müsst, um ein Level zu steigen. Dadurch verbessern sich die Statuswerte und natürlich die Wirkung der Waffen. Je nach Gegnerstärke verdient ihr mal 10, aber auch mal 100 EP. Auch hier nichts was andere Spiele nicht schon geboten haben. Gefallen haben mir Kleinigkeiten. Gerade die Magier können viele Flächenzauber anbringen und treffen mehrere Gegner mit einmal. Im Idealfall verbrennen oder vereisen sie den Boden zusätzlich. Gift und Statuszauber haben hier eine sehr gute Wirkung und sollten nicht unterschätzt werden. Sprich die reinen Kämpfe sind echt anspruchsvoll und machen Spaß ohne Ende. Von daher echt schade, dass man so reglementiert ist, was die reine Anzahl der Schlachten angeht.

In Sachen Entwicklung und den Dingen, die nach einem Kampf passieren ist leider nicht alles gelungen in meinen Augen. Ich für meinen Teil stehe immer auf viele Möglichkeiten der Charakterentwicklung. Allein was Waffen oder Ausrüstung angeht. Das gibt es hier nicht. Einzig 2 Slots für Ringe oder Armreife existieren. Waffen gibt es nicht und auch keine Rüstungen und ähnliches. Das System ist hier ganz anders. Jeder Charakter kann im Spiel 3 Klassen erleben. Er beginnt als Rekrut, geht weiter zum Veteran über und endet in der Elite Variante. Dazu bedarf es bestimmter Level Größen und Gegenständen, die man mühselig erspielen oder teuer erkaufen muss. Dazu kann man die Waffe, die der Charakter von Anfang bis Ende trägt, nur Veredeln. Auch dazu muss man Geld und spezielle Objekte besitzen. Mir persönlich war das insgesamt zu wenig. Größtes Ärgernis ist aber die fehlende Freiheit beim Kämpfen. Ihr könnt zwischen den Kapitelschlachten über die Story nicht Kämpfen. Es gibt da einfach nichts. Einzig in der freischaltbaren Taverne gibt es Übungskämpfe.

Auch das definiert den Schwierigkeitsgrad. Verliert man eine Schlacht, behält man zwar alle gerade erspielten Level, beginnt die Schlacht aber sofort noch einmal, bis man sie eben schafft. Hier hätte ich mir mehr Freiheiten gewünscht. Das Schlimme daran ist eigentlich das man so ab 20 Stunden Spielzeit mit dem System halbwegs warm geworden ist und die Schlachten richtig Spaß machen. Man will einfach mehr machen und kann es nicht. Hier verschenkt man einiges an Potential. Damit nimmt man auch den Gesinnungssystem im Spiel ein bisschen das Exklusive. Denn genau das macht den Titel so einmalig. Stetig zwischen den Kapiteln gibt es neben den Story Sequenzen eine Abstimmung unter den Mitgliedern der Gruppe. Es gibt zum aktuellen Geschichtsfortschritt immer mehrere Möglichkeiten, wie man in der Geschichte fortfahren kann. Einfach gesagt, ob man sich auf die Seite des Guten oder eben auch mal des Bösen stellen will. Vor der Abstimmung hat man nun mit seinem Charakter durch lange Gespräche mit den anderen die Möglichkeit dies zu Beeinflussen. Das geschieht durch ein Frage-Antwort Spielchen, das man eben frei beeinflussen kann. Das funktioniert ganz gut, aber wird eben durch das festgelegte Storyscript danach etwas nach unten gezogen. Man hat halt trotzdem nicht mehr Möglichkeiten in Sachen Kämpfen. Das ist echt schade und kostet das Spiel in meinen Augen viele Punkte. Es hätte so süchtig machend sein können…..

Grafik & Sound....

Grafisch ist Triangle Strategy mal wieder was ganz anderes und gefällt mir mit seinem Stil richtig gut. Ein bisschen auf Alt getrimmt erinnert die Grafik an alte Mana Klassiker oder eben selbst ein Ogre Battle 64. Wie hat es der Entwickler so schön beschrieben. Pixeloptik trifft auf 3D und rausgekommen ist 2D-HD. Die Iso Sicht und das ganze Ambiente geben den Umgebungen sehr viel Flair. Auf Highend und grafisch opulente Effekte sollte man hier nicht warten, wird aber mit einem eher seltenen Grafikstil erfreut. Mir hat es gut gefallen und bietet trotzdem Übersicht und man erkennt schon was man tut. Zudem kann man die Kamera, die Winkel und die Entfernung frei wählen, so dass es hier keine Barrieren gibt. Effekte gibt es, wenn auch überschaubar und nur selten auch mal Bildschirmfüllend. Wenn dann sind es die Magier die hier mal für optische Highlights sorgen. Aber alles passend zum Spiel und dem Gameplay. Technisch gibt es Natürlich nichts zu meckern. Was hier auch verwundert hätte. Egal ob reine Spieltechnik oder eben grafische Gestaltung. Hier ist alles sehr stimmig umgesetzt.

Beim Sound geht man ebenfalls keine Experimente ein und erfreut den Spieler mit passenden Musikstücken, die ebenfalls das Spielprinzip unterstützen. Nichts Hektisches oder gar Schräges, so dass der Spieler hier nicht abgelenkt wird. Die Sprachausgabe ist gelungen und zeichnet sich durch eine gute Betonung aus.

Fazit....

Triangle Strategy ist ein Spiel der vergeben Möglichkeiten. Die Entwickler haben hier vieles richtig gemacht und geben dem RPG-Freund, der es gerne taktisch mag, viel gutes Gameplay an die Hand. Dazu trumpft das Spiel mit einer sehr gelungenen Story auf und bietet eine interessante und alles andere als alltägliche Optik. Eigentlich alles äußerst stimmig und klingt nach uneingeschränktem Spielspaß. Wären da nicht ein paar Sachen, die man hätte, besser machen können in meinen Augen. So schön die Geschichte ist, aber sie wird oft extrem langatmig präsentiert. Ehe man hier manchmal eine Schlacht erlebt, kann es dauern. Das spannt die Geduld des Spielers auf die Folter. Dazu ist man zu reglementiert auf die Schlachtenabfolge. Kaum Möglichkeiten abseits der Story mal zu Kämpfen, sind es so zwar lange Schlachten, aber eben nicht ewig viele. Die machen dann echt viel Laune und fordern auch. Aber man möchte einfach mehr davon erleben, ohne das Spiel nun zwingend mehrmals neu durchzuspielen. Hier und da auch ein paar Schwächen im Charakter Handling beim Leveln und Entwickeln runden den zwiespältigen Eindruck ab. Ein Spiel mit immens viel Potential, dass man hier und da einfach nicht ausschöpft.

 

+ Zeitloses Spielprinzip
+ Hoher Taktik Einfluss
+ Gelungene Story
+ Lange/Fordernde Schlachten
+ Waffenveredlung
+ Interessante Optik
+ Deutsche Texte
- Verhältnis Story/Kämpfe
- Keine neuen Waffen/Ausrüstung
- Schwächen Level System

GRAFIK: 75%

SOUND/EFFEKTE: 72%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 76%

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