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SWITCH Pikmin 3 Deluxe
 
 
Pikmin 3 Deluxe - SWITCH
Matthias Engert (18.11.2020)

SYSTEM: SWITCH-PAL
ENTWICKLER: Nintendo
GENRE: Action
SPIELER: 1-2 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: 76MB
DOWNLOADS: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-7
MP-MODI: Tisch, Split
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: USK6
5.1/DD/HD: Ja/Nein/1080p
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.50 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE GAMEPLAY: Nein
RETAIL / E-SHOP: Ja/Ja

   
Einleitung....

Mittlerweile hat es sich ja ein wenig eingepegelt, das immer im stetigen Wechsel von vielen Firmen Neuauflagen alter Titel neu aufgelegt und neue veröffentlicht werden. Die Mischung macht's und im Falle von Nintendo geben die kommerziellen Erfolge dem Big Player aus Kyoto auch Recht. Auch ich gehöre immer wieder zum Befürworter dieser Strategie, auch wenn man über die Auswahl immer wieder trefflich streiten kann. Im Falle von Pikmin 3 Deluxe gehöre auch ich dann mal eher zur nörgelnden Fraktion, die sich lieber einen anderen Titel der Reihe als Neuauflage gewünscht hätten. Wie immer natürlich eine rein persönliche Meinung. ;-) Denn das Spielprinzip an sich ist auch 2020 immer noch Zeitlos und bietet im Action Einerlei das gewisse Etwas, dass auch heute noch faszinieren kann. Aber über das Thema innovatives Gameplay müssen wir uns bei Nintendo ja eh nicht weiter unterhalten. Wenn sie vieles in der Vergangenheit falsch gemacht haben, in diesem Bereich sicher nichts. Wenn man sich überlegt wie alt die Serie eigentlich schon ist, kann man dieses Argument einmal mehr uneingeschränkt bringen. Auch meine Wenigkeit musste man zu diesem Titel noch nie zwingen. Seit dem ersten Teil habe ich die Titel verschlungen und jedem neuen Titel entgegengefiebert. Das hat sich auch mit knapp 50 nicht geändert und selbst auf die Neuauflage des 3ers war ich mehr als gespannt. Was nun drinsteckt, etwaige Neuerungen und warum ich doch was zum Maulen habe, erfahrt ihr im Test.

Menus und die Story....

Gut in Erinnerung ist mir immer noch die extrem lange Pause zwischen dem für mich genialen 2.Teil und eben dem 3er, als er auf der Wii U endlich das Licht der Welt erblickte. Sagen wir mal so, der Wunsch nach dem echten 4.Teil ist auch jetzt nicht kleiner geworden. ;-) Änderungen für die Switch Version gibt es, wenn auch in meinen Augen nicht ganz so berauschend wie erhofft. Bei den technischen Dingen bleibt man sich bei dieser Nintendo Inhouse Entwicklung weiterhin treu. Komplett Deutsch in Sachen Texten, kommt beim Sound die gewohnte 5.1 Ausgabe zum Einsatz. Sprachausgabe und Nintendo, dass erlebt man auch hier kaum. Einzig im Vor- und Abspann wird man damit erfreut. Die Akteure im Spiel selber haben mal wieder eine der vielen Pseudosprachen bekommen, die wir in unserer langen Nintendo Historie nun schon erleben durften. Grafisch kommt Pikmin 3 Deluxe mit beiden Auflösungen daher und eignet sich daher natürlich für Zuhause, genauso wie für unterwegs. Der Mehrspieler wurde etwas aufgebohrt und erlaubt nun auch die Kampagne zu Zweit. Komplett kommt der Titel in Sachen Umfang daher. Alles was es damals als DLC gab, ist hier nun komplett vorhanden. Speichertechnisch Pikmin 3 Deluxe recht hungrig und knapst euch gleich mal knapp 80MB für ein Savegame ab. Natürlich nicht geändert wurde die Story des Spiels. Olimar und sein Kumpel sind Geschichte und spielen doch eine große Rolle im 3er. Hier dreht es sich zunächst um den Planeten Koppai, der an starker Nahrungsknappheit leidet. Um das zu ändern werden Sonden in die Weiten des Alls geschickt. Als man die Hoffnung fast schon aufgegeben hatte, wurde die letzte Sonde fündig und es wurde ein Planet entdeckt, auf dem Nahrung in ausreichender Menge zu finden sein sollte.

Es wurde nun eine Expedition ins Leben gerufen, die sich auf den Weg macht, diesen Planeten zu besuchen und die Nahrung nach Koppai zu holen. Soweit die geplanten Dinge. 3 neue Helden wurden zum neuen Planeten geschickt, die bei der Landung auf ziemlich unsanfte Weise voneinander getrennt wurden. Alle 3 über verschiedene Ecken des Planeten verstreut, müssen sie sich zunächst einmal selber finden, ehe sie auch nur einen Gedanken an Nahrung verschwenden können. Was sie dabei entdecken sollten, sind nicht nur Helden der Vergangenheit, sondern natürlich auch kleine wuselige Wesen mit einem Blatt über dem Kopf. Willkommen in Pikmin 3. ;-) Etwas enttäuscht durfte man durchaus vom Vorspann sein. Hier werden euch einzig kleine Zeichnungen präsentiert, während sich der Sprecher über die Geschichte auslässt. Beim ersten Spielstart beginnt sofort das Spiel, während nach dem ersten Speichern zunächst das Titel- und natürlich Hauptmenu auf euch wartet. Hier findet man den Abenteuer Modus, die Missionen und das sogenannte Bingoduell, das einen der Mehrspieler Bereiche abdeckt. Optionen in dem Sinne gibt es im Spiel nur wenige. Muss es auch nicht, da vieles erneut klaren Regeln folgt. Dafür gibt es jetzt mehrere Schwierigkeitsgrade, der ja damals einer der Kritikpunkte war. Wie schon erwähnt sind nun alle DLCs enthalten, die man ebenfalls über das Hauptmenu angehen kann. Wirklich neu sind Olimars neue Abenteuer, die man nach dem kompletten Durchspielen des Titels angehen kann. Aber dazu später noch ein paar Worte. Zunächst wollen wir mal wieder eintauchen in die Welt der kleinen farbigen Racker.

Das Gameplay....

Was einem sofort wieder ins Ohr geht ist die herrliche Musik des Titels. Auch wenn mittlerweile knapp 7 Jahre vergangen sind. Irgendwie gleich beim Einschalten und den ersten Spielminuten ein extremes Deja Vu. Von den Rackern selber rede ich da noch gar nicht. ;-) Sobald nun also der magere Vorspann Geschichte ist, übernehmt ihr einen der drei neuen Protagonisten. Das Pikmin Spielprinzip baut auf einer Mischung aus Strategie und Action auf, wobei in diesem Spiel nichts ohne die kleinen Bewohner des Planeten läuft, den Pikmin. Kleine Lebewesen, die in verschiedenen Klassen vorhanden sind und allerlei Fähigkeiten und Aufgaben innehaben. Nur mit ihnen kann der Spieler alle Aufgaben erledigen. Die eigentlichen Story-Helden sind, wenn man so will nur die Befehlshaber und lassen die Pikmin arbeiten. Ein weiteres übergeordnetes Ziel ist dann natürlich auch das Thema Nahrung. Nicht nur weil man diese zum Heimatplaneten holen soll, sondern auch um hier erst einmal zu überleben. Denn für jeden gespielten Tag müssen die Racker 1 Nahrungseinheit zu sich nehmen. Das Spiel beginnt dabei mit 3 verfügbaren Nahrungseinheiten, so dass man also schnellstens für Nachschub sorgen muss. Die erste Zeit im Spiel ist man nun mit nur einem Helden unterwegs, mit dem man seine ersten Gehversuche unternimmt und das Grundprinzip schnell kennenlernt. Grundlage ist das generieren und befehligen der Pikmin. Ihr als Spieler schaut dabei in Iso Sicht auf das Geschehen. Schade das Nintendo auf die Höhenkamera ab dem 3er verzichtet und man nicht mehr die knuffigen Nahaufnahmen wie im zweiten Teil hinbekommt. Kameratechnisch könnt ihr mittels rechtem Stick nur die Blickrichtung beeinflussen. Der linke Stick auf dem Pad dient zum Steuern des gerade aktiven Charakters. Die Pikmin selber steuert man nicht direkt, sondern sie folgen automatisch dem aktuellen Befehlshaber. Steuerungstechnisch macht sich einmal der Pro Controller sehr gut, der auch hier die bevorzugte Wahl sein sollte.

Logisch das man zu Beginn die ersten Pikmin findet und lernt mit ihnen zu agieren. Dabei gibt es nun seit Pikmin 3 erneut 2 neue Pikmin Sorten. Einmal die Stein-Pikmin und die fliegenden Pikmin, welche die Möglichkeiten durchaus erweitern. Das Spiel ist dabei wieder voller Abhängigkeiten, die aufeinander aufbauen. So findet Ihr wieder gleich zu Beginn die roten Pikmin. Zuerst ein paar wenige, die in einem speziellen Gebilde, der sogenannten Zwiebel zuhause sind. Mit diesen Pikmin beginnt alles. Die Pikmin haben verschiedene Fähigkeiten, die sich im Verlauf des Spiels als unbedingt notwendig erweisen und Ausbaufähig sind. Allen gleich ist die Notwendigkeit des Vermehrens. Nur ein Pikmin reicht nicht um hier was zu reißen. Also muss man für mehr der kleinen Racker sorgen. Dies geschieht auf mehreren Wegen. Zu Beginn mit wenigen Pikmin ist dies zuerst mühselig. Erste und einfache Variante ist es kleine Items zu finden die wie ein überdimensionaler Puck aussehen. Auf diesen Items, die es in mehreren Größen gibt, steht immer eine Zahl. Diese Zahl definiert die Anzahl an Pikmin die man benötigt um es durch die Gegend schleppen zu können. Einfach gesagt drückt man die B-Taste um einen visuellen Kreis zu erschaffen. Alle in diesem Kreis befindlichen Pikmin folgen dem aktuellen Befehlshaber. Im unteren Teil des Bildschirms könnt ihr per L und R-Tasten zwischen ihnen hin und herschalten und z.B. einen roten auf das Objekt schmeißen. Nehmt Ihr einen und werft ihn auf eine Pflanze mit dem Symbol 1 so "erntet" er dieses und trägt es selbstständig zur Zwiebel, von es eingesaugt wird. Praktisch wird das Item verarbeitet und oben aus der Zwiebel fällt oder fallen nun neue Pikmin der gleichen Farbe. Diese verschwinden zunächst im Boden und einer der Helden muss sie herausziehen. Danach folgen sie euch ebenfalls automatisch.

Zweite Variante ist natürlich das Besiegen von Gegnern, die einmal am Boden ebenfalls von einer bestimmten Anzahl Pikmin getragen werden und über die Zwiebel für Nachwuchs sorgen. Später im Spiel kommt natürlich ein Kick durch 3 unabhängig agierende Befehlshaber. Sprich man kann mit jedem einzeln eine bestimmte Anzahl Pikmin befehligen und an verschiedenen Orten der jeweiligen Location arbeiten. Per Menu schaltet man dann immer zwischen den Helden und deren Pikmin Horde um. Weist man einer Gruppe Aufgaben zu, machen sie dies automatisch, bis man die anderen wieder übernimmt. Hat man anfangs 10 oder gar 20 Pikmin zusammen, kann man sich größeren Items widmen oder auch Gegnern im Spiel. Folgen euch die Pikmin automatisch, könnt Ihr sie zum einen per Taste deaktivieren, das heißt irgendwo "parken" oder neben einem Item dazu bringen dieses aufzunehmen. Gerade bei Objekten mit 15 oder mehr geforderten Pikmin hilfreich. Bei kleineren Objekten oder auch diversen Wegerätseln kann man die Pikmin auch per A-Taste einzeln und gezielt werfen. Selbst die anderen beiden Helden kann und muss man teilweise durch die Gegend werfen. Grobes Ziel ist es nun mit den Pikmin die verstreuten Nahrungen aufzusammeln und zurück zum Raumschiff zu bringen. Das geschieht im Spiel nun in 5 voneinander unabhängigen Locations, wobei die letzte eine spezielle Aufgabe für euch bereithält. Wie Items oder erledigte Gegner benötigt auch jedes Nahrungsteil eine bestimmte Anzahl an Pikmin zum Transportieren. So ganz langsam merkt der Spieler danach, dass mehr auf ihn wartet als gedacht. Zunächst einmal hat man nicht ewig Zeit. Geblieben ist der Zeitdruck innerhalb eines Tages vom Sonnenaufgang bis zum Untergang. Knappe 15 Minuten dauert einer der Tage. Entschärft in Pikmin 3 aber auch durch die Tatsache, dass nach 30 Tagen nicht Schluss ist. Hier gibt es eigentlich keine Grenze und wirklich erst nach dem letzten Boss ist Schluss.

Man kann so durch das Spiel fegen, nur das Notwendigste erledigen und in 7 Stunden das Abenteuer schaffen, oder aber versuchen alle Früchte im Spiel zu holen. Dann sitzt man zumindest um die 15 Stunden am Spiel. Aber man muss durchaus hier schon anmerken, dass im Vergleich zum zweiten Teil weniger Inhalt vorhanden ist. Auch der Anspruch sollte nicht so hoch sein, wie beim eigenen Vorgänger. Denn um dort die 200 Schätze zu finden, wurde dem Spieler teilweise anspruchsvollere Kost geboten. Aber ich schweife ab. Es gilt also auch im 3er wieder die Mischung aus effektivem Arbeiten und den typischen Entdeckertouren zu schaffen. Hier macht sich natürlich das Feature mit 3 Helden zu agieren schon sehr gut. Je mehr Pikmin Arten ihr nun findet, umso sorgsamer muss man auch deren Zusammensetzung wählen. Denn ebenfalls geblieben ist die Anzahl der maximal in der Location agierenden Pikmin. Auch im 3er ist bei 100 Pikmin Schluss. Wie ich fand an der Grenze bei 5 Pikmin Arten. Neben alten Bekannten gibt es nun eben auch wieder 2 neue Arten. Zunächst nicht neu sind die 3 Grundarten. Die roten Pikmin sind Allrounder was Kampf und Kraft angeht und halten auch Feuer stand. Die gelben verfügen über die Fähigkeit Elektro-Angriffen standzuhalten oder z.B. geladene Zäune und Tore einzureißen. Dazu die Fähigkeit der Blauen, die durch Wasser gehen können. Gleichzeitig muss der Spieler aufpassen eben durch diese Fähigkeiten die anderen nicht zu verlieren. So sterben die roten bei Wasser Berührung, während z.B. die gelben und blauen bei Feuer Kontakt schnell die ewigen Jagdgründe besuchen können. Die beiden neuen Arten könnten nun unterschiedlicher nicht sein. Die Stein Pikmin sind zum einen stark und können auch Glas und ähnliche Barrieren zerstören. Die Flugpikmin sind vom spielerischen Ansatz her fast schon überfällig gewesen. Sie sind zwar schwache Kämpfer, können aber auch bei versperrten oder nicht gangbaren Wegen Items und sonstiges zur Zwiebel oder dem Raumschiff bringen.

Auch Wasser stellt kein Hindernis dar, sofern der Befehlshaber nicht in die Tiefe muss. Aber normale Bäche kann man also auch mit den fliegenden Rackern überwinden. Nur bei fliegenden Gegnern zeigen sie was sie können. Gerade wenn man also ein Gebiet oder einen Bereich das erste Mal im Spiel besucht, sind je 20 Pikmin sinnvoll, da alle doch mal gebraucht werden. Alternativ lässt man einen der 3 Helden am Raumschiff zurück, falls man Nachschub holen muss. Dabei greift euch in Sachen Tageszeit und Dauer eines Tages das Spiel ein wenig unter die Arme. Gefundene Items oder Gegnerreste bleiben bis zum nächsten Tag liegen, so dass man nicht auf Krampf alles gleich am selben Tag holen muss. Genauso kann es sein, dass ihr natürlich Tage habt, an denen ihr mal keine Nahrung findet, während an anderen Tagen gleich mehrere gefunden werden. Das passt schon ganz gut. Die meiste Zeit ist man mit dem Erkunden beschäftigt und muss sich mit vielen kleinen Wegerätseln befassen. Barrieren unter Wasser sind nur mit den Blauen Pikmin zu öffnen, während z.B. feurige Hindernisse nur mit den roten machbar sind. Dafür kann man die Pikmin auch trennen und jedem Befehlshaber eine Sorte an die Hand geben. Das ständige Wechseln ist an der Tagesordnung und geht auch relativ leicht von der Hand. Um nach und nach alle Gebiete freizuschalten, gilt es neben der Nahrung eben auch wieder einige Bosse zu erledigen. Diese sind im Vergleich zum 2er aber bedeutend weniger und auch leichter zu besiegen. Gilt auch für den letzten Endboss des Spiels, der zwar nett anzuschauen ist, aber den Spieler vor keine unlösbare Aufgabe stellt.

Dabei hilft das Spiel auch mehr als früher. Die Pikmin sind erneut entwicklungsfähig, sprich man kann sie stärker und schneller machen. Musste man früher einen speziellen Saft in der Umgebung finden, wird das hier gleich über den roten Krafttrank mit erledigt. Früher wurden sie beim Nutzen des Saftes nur für kurze Zeit stärker, blieben aber in der einfachen "Blattvariante". Im 3er bekommen sie beim Trank gleich auch die Blüte über dem Kopf und damit das Upgrade. Gut gemeint, macht den Titel aber natürlich nicht schwerer. Auch die neue Tipps Funktion auf der Switch finde ich unpassend. So kann man sich per Pfeilanzeige genau anzeigen lassen wohin man muss. Muss nicht sein und nimmt dem Spiel ja genau diesen Entdeckerdrang. Ist leider nicht ganz der einzige Kritikpunkt, eben wenn man auf den eigenen Vorgänger schaut. Gegner an sich sind weniger eingebaut und nach einigen Versuchen weiß man auch, wie man diese schnell und effektiv besiegt. Auch die Wegerätsel hätten allein durch die beiden neuen Arten intensiver und vor allem zahlreicher sein können. Wirklich gut sind hier vor allem die neuen Brückenrätsel, bei denen man zig Bruchstücke in der Umgebung erst einmal finden muss. Oft nur mit bestimmten Pikmin zu erreichen, gilt auch in Pikmin 3 einmal mehr, dass man viele Gebiete mehrmals besucht. Über die Weltenkarte werden euch die Gebiete und schon geholten Nahrungseinheiten angezeigt. Das macht erneut einen sehr großen Spaß, sich den zunächst oft liegengelassenen Früchten zu widmen. Das Thema Zeitlimit beschäftigt mich aber auch noch aus einem anderen Grund. Hat man das Hauptspiel mal durch, oder will sich mal eine Session zwischendurch gönnen, so kann man dafür die Missionen nutzen.

Hier könnt ihr mehrere Modi wählen. Einmal nur um Schätze zu holen, nur Gegner zu besiegen, oder auch um alle Bosse aus dem Abenteuer noch einmal einzeln zu erleben. Dafür stehen euch einige spezielle Level zur Verfügung, die sich thematisch an das Abenteuer anlehnen. Allein und zu zweit spielbar ist aber auch hier der Zeitrahmen das Problem. Teilweise weniger als 10 Minuten machen hier viele Missionen eher zum Krampf. Zeitdruck ist gut und schön, aber hier in meinen Augen zu viel des Guten. Denn gerade für eine entspannende Session und das Spielprinzip bietet sich dafür ja nun schon an, ist das in meinen Augen hinderlich um auf lange Sicht Spaß zu haben. Das gilt dann leider auch für den Modus "Olimars neue Abenteuer". Auch hier punktet das Spielprinzip und teilweise hat man es hier sogar mit schweren Gegnern und netten Wegerätseln zu tun. Aber auch hier verkrampft man gerne mal ob des Zeitlimits.

Grafik & Sound....

Grafisch ist der Switch Port komplett identisch mit der Wii U Variante, weshalb ich hier und da auf die Screens dieser Version zurückgegriffen habe. Seinerzeit war das grafische Ambiente ein echter Aha-Effekt und kann dennoch auch heute gefallen. Pikmin 3 Deluxe ist grafisch ein gelungenes Spiel, das vor allem durch die Farben, Details und vielen kleinen Animationen glänzt. Allein die Wassereffekte sehen fantastisch aus und geben der ganzen Umgebung auch ein sehr lebendiges Flair. Dazu die wilde Wuselei der Pikmin, auch wenn man den Kamerazoom der alten Teile eben nicht mehr erlebt. Die verschiedenen Tageszeiten sind sehr schön in Szene gesetzt und selbst Regen spielt hier mal eine Rolle. Auch wenn er sich spielerisch nicht auswirkt. Auch die Gegner sind sehr gut gestaltet und im Falle der Bosse auch Bildschirmfüllend. Kritikpunkt ist halt die Vielfalt und Menge. Nur wirklich wenig neue Varianten haben den Weg in den 3er gefunden. Dazu kommt auch hier wieder eine gelungene Animationsfülle der Helden und Pikmin, die ebenfalls der Lebendigkeit der Spielwelt zugutekommt. Weiteres Highlight ist je nach Kameraposition eine recht plastisch wirkende Umgebung, die ebenfalls immer noch recht edel rüberkommt. Technisch gibt es nichts zu meckern. Hier bekommt man erneut die gewohnte Nintendo Qualität geboten. Egal ob man dabei das Spiel allein angeht oder mit einem Mitspieler.

Beim Sound gilt ähnliches wie bei der Grafik. Verschiedene Musikstücke, die sich auch je nach Tageszeit, Situation und Ort voneinander unterscheiden, passen durch die melodische Machart sehr gut zum Geschehen. Highlight, wenn auch nicht neu, sind die Soundeffekte. Klingen sehr satt und sind so typisch für die Serie. Hier fühlt man sich schon nach wenigen Minuten sofort heimisch. Sprachausgabe wäre schön gewesen, aber wir sind ja mittlerweile die Machart wie hier durchaus gewohnt.

Multiplayer/Online....

Beim Mehrspieler gibt es auch in der Neuauflage Licht und Schatten. Besonders positiv ist dabei hervorzuheben, dass man nun auch das Abenteuer selber und damit dem Story-Modus zu zweit spielen kann. Das macht Laune, wenn man einen zweiten Mitstreiter hat. Der vertikal geteilte Bildschirm ist bei heutigen Bildschirmgrößen passend und relativ Übersichtlich. Technisch gibt es nichts zu meckern. Die Framerate bricht weder ein, noch sind mir selbst bei 100 Pikmin im Splitscreen keine Fehler aufgefallen. Kranken die Bonus Modi wie schon erwähnt oft am vorhandenen Zeitlimit, macht das Bingo-Duell Spaß. Hier geht es ebenfalls in einem abgegrenzten Areal zur Sache, ohne das euch dabei ein Zeitlimit im Nacken sitzt. Hier geht es darum, die auf einer Bingo Karte befindlichen Objekte möglichst schnell zu holen, so dass man eine Reihe füllt. Dabei kann man den Gegner ärgern und verfügt über genug Möglichkeiten die Pikmin Arten zu nutzen. Hat was und macht auch im Splitscreen durchaus Laune.

Fazit....

Fühle mich ein wenig an das Fazit auf der Wii U erinnert. Schon damals lagen 10 Jahre zwischen Teil 2 und 3 und der eine oder andere Seufzer entfleucht mir auch 2020 wieder. Eines kann man natürlich jeder Wertung voranstellen. Wer die Pikmin Reihe gar nicht kennt, der sollte sich den 3er durchaus gönnen. Das Spielprinzip ist so immer noch einzigartig und hält Stunden an entspannendem Spielspaß bereit. Die knuffigen Helden, das Aufgaben-Gameplay und die sehr schön gestalteten Umgebungen erzeugen ein sehr spezielles Flair und entspannende Atmosphäre. Von daher gibt es hier in Sachten Fakten nur das Thema Spielzeit und Anspruch zu bemängeln, das in beiden Bereichen durchaus mehr vertragen hätte können. Aber dann gibt es noch Dödel wie mich, die auch die ersten beiden Teile Anfang der 2000er noch kennen. Gerade der 2er steht da für mich noch über allem und konnte vor allem in Sachen Umfang und Anspruch extrem punkten. Persönlich hätte ich mir gewünscht, den neu aufzulegen. Oder zumindest als "Beigabe" im 3er zu verstecken. ;-) 2 Dinge hat der Testzeitraum mit Pikmin 3 Deluxe bei mir aber ausgelöst. Zum einen das Rauskramen und Spielen des zweiten Teils und zum anderen der wieder stärker werdende Wunsch nach dem echten 4.Teil. Also Nintendo, Fans der Serie gibt es noch genug da draußen. ;-)

 

+ Zeitloses Spielprinzip
+ Knuffige Charaktere
+ 5 Pikmin Arten
+ Entspannende Musik
+ Grafisch sehr passend
+ Highlight Finale Location
+ 3 steuerbare Charaktere
+ Komplett Deutsch
- Leichtester aller 3 Pikmin-Titel
- Mehr Umfang wünschenswert
- Wenige Boss-Gegner
- Spielzeit Story etwas kurz
- DLC-Boni punkten nur bedingt

GRAFIK: 80%

SOUND/EFFEKTE: 81%

MULTIPLAYER: 78%

GESAMTWERTUNG: 78%

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