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SWITCH Landwirtschafts-Simulator: Switch Edition
 
 
Landwirtschafts-Simulator: Switch Edition - SWITCH
Matthias Engert (03.12.2017)

SYSTEM: SWITCH-PAL
ENTWICKLER: Giants Software
GENRE: Simulation
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: 160 MB
DOWNLOADS: Nein
SCHWIERIGKEIT: 2-8
MP-MODI: Keine
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: USK0
5.1/DD/HD: Ja/Nein/1080p
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.45 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE GAMEPLAY: Nein
RETAIL / E-SHOP: Ja/Ja

   
Einleitung....

Seit meinem ersten Kontakt mit dem spielerischen Element in Sachen Games, gab es ein ungeschriebenes Gesetz. Spielst Du gerne Simulationen mit dem Thema Wirtschaft aller Art, lege Dir einen PC zu und kaufe bloß keine Konsole. ;-) Für jemanden der mit den Patriziern, den Siedlern und der Hanse Nächte seines Lebens verbracht hat, hat sich das auch über Jahrzehnte wenig geändert. Es gab hier und da mal Ausnahmen, die aber meist abgespeckt und mehr auf Arcade getrimmt waren. Glücklicherweise spielen wir nicht mehr in den 90ern und seit Jahren nehmen entsprechende Spiele auch auf den Konsolen Plattformen stetig zu. In Sachen Nintendo kurioserweise mehr auf dem 3DS, als auf den Heimkonsolen. Seit Jahren immer schon einmal auf dem 3DS vertreten, ist eine der Simulationen in Deutschland - der Landwirtschaftssimulator. Umso schöner, als Mitte des Jahres eine Ankündigung für die Nintendo Switch kam. Auf der gamescom 2017 einen ersten Kontakt gehabt, der auch sehr vielversprechend war. Kunststück, fällt das Thema bei mir doch auf sehr fruchtbaren Boden. ;-) Jetzt ist es endlich soweit und der Landwirtschafts-Simulator auf der Switch ist verfügbar. Auch wenn aktuell die Switch dauerbelegt ist, war ich gespannt, was nun final im Spiel steckt. Also wurden Mützen und Waffen beiseitegelegt und stattdessen zum Traktor und Grubber gegriffen. ;-)

Menus und die Story....

Auch wenn keine Jahreszahl im Titel steht, basiert der Titel auf dem aktuellen Landwirtschafts-Simulator. Auch hier waren die Mannen von Giants Software verantwortlich für den Titel, so dass wir hier also kein Auftragswerk in den Händen halten. Das merkt man an vielen Stellen, unter anderem natürlich bei den Rahmenbedingungen. Technisch kommt der Titel mit dem üblichen 1080p und dem Switch 5.1 Sound daher. Speichertechnisch darf mal wieder etwas mehr bereitgestellt werden und 160MB sollten für die 3 möglichen Savegames frei sein. Gemacht ist der Titel auf der Switch für einen Spieler und kommt momentan auch ohne Updates aus. Inhaltlich steckt jede Menge drin, was aber aufgrund der Möglichkeiten, Updates in Zukunft nicht ausschließt. In Sachen Texten muss sich niemand Sorgen machen. Auch die Switch Version ist natürlich lokalisiert. Was leider auch hier fehlt ist die Sprachausgabe. Nicht nur rein von der Atmosphäre stünde ein solches Feature dem Spiel gut zu Gesicht. So bleibt es auch hier bei den reinen Texteinblendungen. Was die Story angeht, gibt es diese natürlich wieder nur bedingt. Wenn man überhaupt eine hernehmen könnte, wäre es die Harvest Moon Geschichte für Erwachsene. ;-) Ihr übernehmt als neuer Sheriff in der Stadt eine Farm und könnt es im Verlauf zum Großgrundbesitzer bringen.

Passend eingestimmt wird der Spieler mit einem sehr schönen Vorspann. Für alle mit einem Faible für Mähdrescher und sonstige Fahrzeuge aus der Landwirtschaft, dürfte der Vorspann jede Sekunde wert sein. Von fröhlicher Farmer Musik begleitet, landet ihr auf dem Hauptmenü, dass euch verschiedene Punkte zur Auswahl gibt. Über allem steht natürlich der Karriere Modus. Dazu kommt die Möglichkeit die enthaltenen Tutorials zu spielen und in einer kleinen Statistik Abteilung erspielte Erfolge einzusehen. Leider ohne große Auswirkung auf eventuelle Spielinhalte. Dazu kommen die Credits und die Optionen, die aber hier auf dem Hauptmenü um einiges sparsamer sind, als im Spiel später selber. Denn dort warten richtig viele und tiefgehende Dinge, auf die ich später noch etwas eingehe. Auf dem Hauptmenü könnt ihr zunächst nur den Sound anpassen, die Y-Achse invertieren, sowie das Sichtfeld und die HUD-Skalierung einstellen. Also halten wir uns hier natürlich nicht lange auf. Denn nun geht's raus auf die Felder. Die Zeiten der Hacke und Gießkanne sind nach dem Start in den Landwirtschafts-Simulator vorerst vorbei. ;-)))

Das Gameplay....

Wer mit dem Thema noch nie etwas am Hut hat, sollte sich die Tutorials vielleicht zunächst zu Gemüte führen. Sie sind zwar sehr trocken gemacht, zeigen aber schnell das hier mehr drinsteckt, als per Taste ein Gartenwerkzeug auszuwählen, um sein Feld zu pflügen. Wer es nicht erwarten kann seine Karriere zu beginnen, sollte auf jeden Fall bei der Wahl der Spielumgebung die US-Location wählen. Denn hier gibt es die wichtigsten Tutorials auch gleich zu Beginn unter Wettkampfbedingungen. Wer alle wichtigen Feinheiten gleich kennenlernen will, kann sich natürlich durch die Tutorials spielen. Wer sich schon auskennt und es lieber etwas schwerer mag, startet mit der russischen Location. Hier gibt es keine Tutorials und auch sonst sind einige Rahmenbedingungen schwieriger. Wem auch das nicht reicht in Sachen Anspruch, kann auch gleich aus 3 Schwierigkeitsgraden wählen. Unterschiede findet man hier in Sachen Preisen, Nebenjobs und auch dem Wetter. Ich empfehle euch auf jeden Fall die US-Location auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad. Damit erlebt man schon alle Facetten des Gameplays auf angenehme und fordernde Art. Daher beruht mein Test auch auf der US-Location. Positiv das wir uns dem Thema Ladezeiten immer nur einmal widmen müssen, nämlich sobald man das Spiel startet. Danach hat man nirgends im Spiel mit Ladezeiten zu rechnen. Also geht man am Anfang gerne mal Kaffee kochen. Danach kommt man nicht mehr dazu. ;-)

Sobald ihr loslegen dürft, entlässt man euch auf eure Farm, die man so aber fast nicht mehr nennen kann. Denn ihr beginnt hier mit einem riesigen Gehöft, mit 3 großen Feldern. Ihr besitzt ein Häuschen, ein Silo und andere Nebengebäude, einen kleinen Truck, sowie 3 Traktoren, einen Mähdrescher und die ersten Hilfsgeräte. Nun macht mal… Anders als z.B. auf dem 3DS, gibt man euch hier gleich von Beginn an sinnvolle Hilfestellungen und bietet für die wichtigsten Bestandteile des Gameplays kleine Tutorials an. Grüne Lichtkegel zeigen euch den Weg wohin ihr gehen solltet und dürft danach nach Anleitung die ersten Aktionen ausführen. Dabei zeigen sich erste Aspekte das Gameplays. Auf der Switch könnt ihr natürlich neben dem Fahren der zig Fahrzeuge auch in der First Person Sichtweise herumlaufen und die Gegend entdecken. Dabei dient das herumlaufen nicht nur um die Gegend zu erkunden, oder die Fahrzeuge zu besteigen, sondern auch in der Benutzung von Werkzeugen. Die Motorsäge, die zu einem späteren Zeitpunkt sinnvoll und möglich ist, wird natürlich in dieser Sichtweise bedient. Gebäude an sich könnt ihr zwar keine im Spiel betreten. Dafür könnt ihr aber zu Fuß unter anderem auch Kräne besteigen, oder an entsprechenden Symbolen spezielle Aktionen ausführen. Was steckt nun genau hinter dem Gameplay auf der Switch? Viel Arbeit und mit der Zeit eine nicht zu unterschätzende logistische Aufgabe, die euch fordern wird. Das Ziel ist es natürlich mit allem was ihr tut Geld zu verdienen. Auch wenn die Grundausstattung nach viel klingt, ein Blick in den örtlichen Fahrzeug und Zubehörhändler lässt schnell Ernüchterung einkehren, wie man das alles Mal erwirtschaften will. Keine Sorge das geht, aber eben auf eine sehr langwierige Art & Weise. Von daher kann ich jedem gleich mit auf den Weg geben, dass er es hier weder mit einer abgespeckten oder Arcade-lastigen Ausgabe zu tun hat.

Das Spielziel ist eigentlich relativ simpel und einfach. Lasst den Kapitalisten in euch raus und scheffelt Geld. Hier spielt halt ein wenig die Kritik an der fehlenden Geschichte mit rein. Gerade nach vielen Stunden hätte ich mir so ein wenig mehr Kick durch eine Geschichte gewünscht. Stichwort Handel, oder Interaktion mit anderen Farmern und Personen. Das ist zwar hier und da schon vertreten, aber bei weitem nicht so wie man sich das durchaus wünschen würde. Sprich man agiert hier eigentlich immer allein und macht nur selten mal Bekanntschaft mit anderen Personen. Aber zuerst geht es mal um ganz andere Dinge. Wie schon angesprochen habt ihr im Spiel ein ungleich größeres Angebot an Optionen. Darunter eine ganz wichtige. Nämlich die Zeit an sich. Man kann hier sehr viele Varianten nutzen. Darunter die schnellste Variante, bei der 1 Sekunde einer Minute im Spiel entspricht. Wer sein Feld abernten will und nix weiter zu tun hat, freut sich über diese Optionen. ;-) Anders herum, wer 10 Felder gleichzeitig bearbeiten will, darf, kann und sollte die Echtzeit Variante nutzen, die es natürlich auch gibt. Wie immer in der Landwirtschaft wird natürlich nicht gezaubert, also darf man auch hier schön ranklotzen. Also gilt es die Felder vorzubereiten, die Aussaat zu machen und bei fertigem Zustand natürlich abzuernten. Hier hat man erstmal keine Zeit für Nebenaufgaben und darf sich nun dem Core Gameplay widmen. Wie auch schon auf dem 3DS besitzt ihr am Anfang ein paar finanzielle Möglichkeiten, ein recht gut gefülltes Silo als Puffer und die Felder sind soweit gediehen, dass man Ernten kann. Hier lernt man ein weiteres Feature sehr schnell kennen und zu schätzen - die helfenden Mitarbeiter. Also schaltet man sich per Steuerkreuz links oder rechts durch alle verfügbaren Fahrzeuge, inklusive der Züge, und landet dabei natürlich auch auf dem Mähdrescher. Man dockt das Erntewerkzeug an und fährt wie in einem gewohnten Spiel dieser Art zum Feld.

Dort angekommen, kann man nun mittels Befehlen über die L und R-Tasten selber Hand anlegen und persönlich das Feld abernten, oder eben mittels A-Taste einen Helfer einstellen. Anders als auf dem 3DS, kostet euch dieser wirklich nur Geld für die Dauer der Ernte. Wie von Zauberhand fährt der Mähdrescher los und fängt an selbsttätig zu ernten. Das gilt später für alle Aktionen, die ihr so ausführen lasst. Beeindruckend mit der Zeit ist die exakte Ausführung dieser Aktionen, die man dann auch nicht verfolgen muss. Sprich man lässt das Fahrzeug loslegen und kann sich jetzt anderen Dingen widmen. So wenden und fahren alle Fahrzeuge selbsttätig, ohne dass man etwas tun muss. Sollte dennoch mal was schiefgehen, z.B. wenn man ein Hindernis im Wendebereich am Feld abgestellt hat, erscheint ein entsprechendes Symbol auf der immer Karte. Da wir es hier mit nur einem Bildschirm zu tun haben, ist die Kartenfunktion etwas anders umgesetzt. Wahlweise einen Ausschnitt, oder die gesamte Location kann man sich einblenden lassen, oder geht direkt in das Pausenmenü, wo man diese auch in Ruhe studieren kann. Später ein Feature das man nicht mehr missen möchte. Solange nun die Fahrzeuge irgendwas selbstständig tun, wird euch permanent Geld abgezogen. Die Mitarbeiter wollen ja auch bezahlt werden. Wie verdient man nun Geld? Bleiben wir noch beim anfänglichen Beispiel mit unserem Mähdrescher und dem Weizenfeld. Irgendwann ist dieser natürlich voll und will geleert werden. Zunächst bleibt er stehen und ihr bekommt einen der angesprochenen kurzen Hinweistexte. Jetzt schaltet man per Kreuz rechts oder links zum nächsten Fahrzeug. Anfänglich zu einem Traktor, der genau vor einem Hänger steht. Kurz zurückgesetzt und der Hänger wird wieder per B-Taste angehangen. Via Actiontaste kann man den auch jederzeit abkoppeln. Mit Hänger fährt man nun zum Mähdrescher, positioniert sich daneben, bis das Getreide auf den Hänger geladen wird. Mengen-Anzeigen zeigen euch immer wie vill der Hänger gerade ist. Ist der Mähdrescher leer, dreht er weiter im Auto-Modus seine Runden bis das Feld abgeerntet ist.

In der Zwischenzeit könnt ihr euch dem Geld verdienen widmen. Ihr habt nun mit dem Getreide im Hänger mehrere Möglichkeiten. Was aber nicht geht, ist diesen nun per Auto-Modus irgendwohin zu schicken. Ein bisschen was dürft ihr natürlich auch selber tun. ;-) Auch hier gibt es mehrere Möglichkeiten, die sich ganz nach dem Wirtschaftssystem anbieten. Sprich im Spiel gibt es natürlich den Wirtschaftspart. So warten im Spiel allein 10 verschiedene Feldfrüchte, die natürlich auch mehr oder weniger stark nachgefragt sind. Entweder man kann diese Dinge ins eigene Lager schaffen, einen der Ställe, oder bekommt eine Reihe von Händlern und Orten, wo man das Getreide verkaufen kann. Dabei unterscheiden sich ständig die Preise, so dass auch die Wirtschaftsfreunde unter euch nicht zu kurz kommen. Die langwierige Aktion erlaubt euch nun auf der Switch den Zug zu nutzen, der hier extrem große Mengen aufnehmen kann. Einfaches Beispiel ist das Getreide. Ehe ein Hänger des Zuges wirklich voll ist, könnt ihr nach Hänger-Größe gut 20x zwischen eurem Hof und dem nahegelegenen Bahnhof hin und herfahren. Wenn man bedenkt, dass ein Feld gut 2 Hänger-Ladungen entspricht, könnt ihr euch den Zeitaufwand durchaus vorstellen. Wer liebe das schnelle Geld will, schaut im Pausenmenü die Händlerpreise durch und fährt diesen direkt an. Hier macht sich das Silo durchaus gut als Zwischenlager. Herrscht keine Nachfrage, lagert man ein, ist es teuer, beliefert man die Händler. Dabei gibt es direkte Läden wie den Bäcker oder diverse Fabriken, bis hin zum Großhändler, der alles abnimmt was ihr ihm bringt. Bevor man nun aber mit seinem Hänger losfährt, kann man durchaus das Helfer Feature weiter ausbauen und nutzen. Später wenn euer Fuhrpark immens angewachsen ist, geht es ohne Übersicht und Zeitmanagement gar nicht mehr. Mit dem zweiten Traktor kann man sich nun daran machen ein weiteres Feld schon zu bestellen. Wieder gilt es Hilfsgeräte anzudocken, zum Feld zu fahren und den Auto-Modus zu aktivieren. Einfach gesagt gibt es zu jeder Gerätschaft im Spiel nur bestimmte Aktionen. Klar dass man mit einer Rüben Erntemaschine keine Sonnenblumen von Feld holen kann. Auch das gefällt mir gut und hilft natürlich. Passiert nichts, so weiß man immer, dass irgendwas im Busche ist.

Saatgut kann als Beispiel erst aufs Feld, wenn das vorher gepflügt und vorbereitet wurde. Gerade dieses Thema kann man später exzessiv ausleben und erleben. Positiv das ihr euch über den Fortschritt auf dem Feld nicht immer direkt visuell informieren müsst. Dazu erscheint in verschiedenen Farben auf der Karte eine Anzeige im Feld, ob das angepflanzte Produkt reif für die Ernte ist. Sollte man auch nicht übersehen, denn schlecht werden kann eine Ernte natürlich auch. So seinen ersten Masterplan erstellt man sich das erste Mal, sobald die erste Knete aufs Konto kommt. Halt wie im wahren Leben. Denn arbeiten als Beispiel alle Fahrzeuge selbsttätig, möchte man gleich das nächste tun. Dieses Feeling erzeugt das Spiel sehr reichlich. Dazu kommen kleine Auflockerungen wie spezielle Aufträge, die auch noch anderweitig ihren Sinn haben. Innerhalb der gesamten Location habt ihr 31 Felder. 3 davon gehören euch, der Rest anderen Farmern. Habt ihr das nötige Kleingeld, könntet ihr jedes Feld sofort kaufen. Aber wie im richtigen Leben, ist das nicht so und es gilt sich etwas langwieriger dieser Aufgabe zu widmen. Auch hier recht passend gemacht. Zum einen findet man an jedem Feld ein Symbol. Man fährt oder läuft dorthin und bekommt z.B. einen Auftrag das Feld für einen anderen Farmer abzuernten. Dafür gibt es Geld und der Kaufpreis wird immer geringer, je öfters ihr das Ganze macht. Denn dadurch steigert man die Bindung zu diesem Farmer. Ebenfalls nicht zu unterschätzen ist der Lerneffekt. Denn bei diesen Aufträgen könnt ihr natürlich keine Helfer einstellen. Dann wäre das Spiel auch ein bisschen einfach. Sprich ihr macht alles selber und bekommt die Fahrzeuge und Maschinen gestellt. Und das sind oft solche, von denen ihr anfangs noch träumt, weil unerschwinglich. So bekommt man mal ein wenig ein Gefühl was die Maschinen machen, wie sie bedient werden und welche Zusatzaggregate überhaupt passen. Speziell für Spieler die sich hier nicht so auskennen, durchaus eine extreme Hilfe.

Das ganze natürlich nach Zeit, die aber eigentlich immer fair ist. Beim reinen Arbeiten auf der Farm habt ihr dagegen keinen Zeitdruck. Ebenso will man dann mit der Zeit seinen Fuhrpark aufstocken. Also besucht man via Menü den örtlichen Händler für Landmaschinen, bei dem man nun seinen Fuhr- und Maschinenpark aufstocken kann. Wahlweise per Schnellreisefeature, oder man fährt gleich selber hin. Macht auch mehr Sinn, da man die gekauften Fahrzeuge und Maschinen selber bewegen muss. Im Falle eines Traktors natürlich supereinfach, bei einer Zusatzmaschine, muss man selber mit einem Trecker zum Händler fahren und holt so seine Gerätschaften ab. Sobald man hier einmal etwas gekauft hat, schaltet man nach und nach über 250 verschiedene Fahrzeuge und Maschinen frei. Dabei reicht das Angebot von immer besseren Varianten verfügbarer Fahrzeuge und Maschinen bis hin zu komplett neuen Dingen, die bestimmte Produkte auf der Farm erst möglich machen. Einmal Blut geleckt kann das Konto dann natürlich nicht voll genug sein. ;-) Auch darf man die Übersicht nicht verlieren. Denn ich habe keine Einschränkungen beim Zukauf gehabt. Nur das Bankkonto reglementiert das. Also noch ein Traktor, da noch einen größeren Hänger, oder eine viel bessere Erntemaschine für die einzelnen Produkte im Spiel und man hat mehr als genug zu tun. Dabei dauert es trotzdem bis man wirklich alles beisammen hat. Das liegt dann irgendwann auch an den fehlenden Möglichkeiten der Felder. Aber daran könnt ihr ja nun arbeiten. ;-) Mit der Zeit kommen dann ja auch weitere Features dazu, für die man Zeit einplanen muss. Das beginnt bei der Motorsäge, mit der man nun zum Förster werden kann. Holz in allen Größen und Varianten spielt hier eine große Rolle, so dass es allein dafür reichliche Gerätschaften gibt. Das gilt dann später auch für das Thema Tiere.

Ehe man daran denkt, müssen erstmal die Futter Vorgaben erfüllt werden. Das dauert schon. Dann müssen die Tiere gekauft werden, um dann deren Produkte zu veredeln. Ihr seht schon, ein simpler Abendfüller ist das Spiel nicht. Man kann hier also reichliche Produkte erzeugen oder auch veredeln. Für die meisten sind erst die entsprechenden Maschinen notwendig usw. Genau das macht den Reiz dieser Simulationen aus, was auch Switch Version hervorragend hinbekommt. Dabei warten vor allem für Freunde der realen Landwirtschaft auch viele bekannte Firmen mit ihren Produkten auf euch. Denn die Fahrzeuge und Hilfsmaschinen sind alles andere als Fantasieprodukte. Caterpillar, Fendt oder AGCO mögen den meisten nichts sagen. Den Kennern der Materie sind sie dagegen sehr wohl ein Begriff. Auch das trägt zum stimmigen Konzept des Spiels bei. So lässt sich das Spiel an sich in verschiedene Phasen einteilen. Anfangs wird man hier und da trotz einigen Tutorials noch allein gelassen und probiert viel herum. Dann entdeckt man die Möglichkeiten und wird gebremst durch den Kontostand, bis man die "flüssige" Phase erreicht, bei der man nicht mehr weiß, um welche Baustelle man sich zuerst kümmern soll. Sprich die Motivationskurve ist stetig steigend und sättigt sich erst etwas, wenn man alle Facetten zumindest einmal erlebt hat. Aber bedingt durch die Masse an Feldern, Fahrzeugen und eben auch das Zug-Feature dauert es lange bis man wirklich mal den Punkt erreicht, wo man noch weiter expandieren möchte. Bis dahin vergehen locker um die 30 Stunden und da habt ihr noch nicht einmal ein Viertel der Gegend unter eurer Kontrolle. ;-)

Grafik & Sound....

Auch grafisch hinterlässt der Einstieg des Simulators auf einer Nintendo Heimkonsole einen sehr guten Eindruck. Das liegt vor allem an den wunderbar detaillierten Fahrzeugen im Spiel, die natürlich jedem Fan des Themas gefallen werden. Hier hat man sich wirklich sehr viel Mühe gegeben. Egal ob das nun die reinen Traktoren, oder eben auch Zusatzgeräte betrifft. Auch die reine Umgebung haben die Entwickler sehr schön eingefangen und zieht ihren Reiz durch die Fernsicht, die Landschaft an sich und die stetig wechselnden Lichtverhältnisse, je nach Tageszeit und natürlich Zeitraffer, den man als Spieler eingestellt hat. Eher etwas einfacher Natur sind die Effekte der Maschinen. Hier nutzt man eher auf die einfache Art & Weise die Möglichkeiten der Switch. Egal ob das nun das Ernten betrifft, oder auch das Düngen, was man so eher auf die zweckmäßige Art umgesetzt hat. Auch Dinge wie das Nutzen der Kettensäge spielen hier mit hinein. Highlight sind für mich die Zugfahrten. Auch wenn man von der Streckenlänge her durchaus noch mehr hätte machen können, speziell das selber steuern und sich dabei ein wenig umzuschauen in der Landschaft, erhöhen das Flair den das Spiel ausmacht. Was man durchaus noch besser machen kann, ist die Lebendigkeit der Gegend. Zwar wuseln in der Stadtlocation durchaus ein paar Leute herum. Aber speziell der Verkehr und die erreichbaren Geschäfte oder Abladestationen hätten durchaus mehr Leben vertragen. Man fühlt sich doch oft, als wäre man der einzige Mensch in der Gegend, wenn man eben nicht gerade in der Marktgegend unterwegs ist. Dafür passt technisch alles. Hier gibt es nichts zu meckern. Egal ob Fahrgefühl, Lenkeinschlag oder Unebenheiten beim Fahren. Das passt gut und gibt keinen Anlass zur Kritik.

Der Sound ist so eine Sache. Ohne eingeschaltetes Radio ist es doch sehr ruhig in der Umgebung. Hier könnten selbst die Umgebungs- und Naturgeräusche ruhig intensiver sein. Mit dem eingeschalteten Radio im Spiel wird das zwar etwas entschärft, ist aber durchaus eine kleine Schwäche. Gelungen sind hier die Effekte, die natürlich vor allem bei den Maschinen und Fahrzeugen sehr authentisch rüberkommen. Was hier durchaus besser gemacht werden könnte, betrifft das Thema Hinweisgeräusche, sobald bestimmte Ereignisse passieren. Würde manchmal die sehr auf die Landwirtschaft ausgelegten Effekte etwas auflockern. Aber auch das eher eine kleine Kritik im ansonsten passenden Soundambiente. Denn auch hier gilt klar, die Zielgruppe wird sehr gut unterhalten.

Fazit....

Abschließend kann man dem Debut des Landwirtschafts-Simulators auf der Switch ein gutes Zeugnis ausstellen. Dazu hat man einfach in den wichtigen Bereichen alles eingebaut, was der Farming Fan so erwartet. Über allem stehen natürlich die Spielzeit und die extrem stetig ansteigende Motivationskurve. Auch wenn es zwischendrin immer wieder langatmige Momente gibt, was einfach in der Natur der Sache liegt, wird der Spieler immer wieder motiviert. Zu Beginn vor allem durch den typischen Aufbau und die Aufbruchsstimmung. Ist der erste Sättigungseffekt eingetreten, will man mehr, alles dauert länger und man will die Übersicht nicht verlieren. Wer mehr als 6 Felder hat und die entsprechenden Fahrzeuge, darf sich auch mit dem Thema Logistik und Zeitmanagement intensiver befassen. Denn nur über Helfer kann man das Spiel ja nun auch nicht voranbringen. Man will und muss ja auch vieles selber entscheiden und tun. Und genau das macht das Spiel. Ist man in der US-Location ideal gefordert, empfinde ich die russische Variante vor allem zu Beginn als knackiger. Wer aber stetig seinen Weg geht, hat auf beiden seinen Spaß. Die vielen Optionen und vor allem das Einstellen der Zeitraffer helfen auch für schnelle Erfolge. Hier und da gibt es Kritik für die fehlende Geschichte und einhergehend etwas einsamen Gameplay. Hier könnte man noch mehr einbauen. Spielziele und alles etwas personalisierter. Aber das sind eher Kritikpunkte, die auf den Gelegenheitsspieler zutreffen. Jeder Core Fan des Themas bekommt nun das erfolgreiche Spielprinzip auch auf der Switch an die Hand. Und das im wahrsten Sinne des Wortes, so dass ihr nun Zuhause wie auch im Bus eure Felder bestellen könnt. Preislich attraktiv bin ich gespannt, ob es hier mal Updates oder Erweiterungen geben wird.

 

+ Immense Spielzeit
+ Spielerische Abwechslung
+ Über 250 reale Fahrzeuge
+ Tolles Zeitmanagement
+ Durchdachte Steuerung
+ Grafisch gelungen
+ Zug Feature sinnvoll
+ Gelungene KI/Auto-Funktion
+ Steigende Motivationskurve
+ Komplett Deutsch
- Richtige Story wäre toll
- Kamera ab und an tricky
- Auch mal zähe Momente drin

GRAFIK: 76%

SOUND/EFFEKTE: 75%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 79%

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