konsolenkost.de

 
Mag64

Tales of Symphonia - Lesertest
  Lesertest von Torsten Schulz

Vollig unerwartet und ohne Hype kommt auf dem Gamecube nach langer Durststrecke endlich ein vernünftiges und vorerst exklusives RPG auf den Markt. Es bringt einige Neuerungen mit sich, aber erstmal von Anfang an.

Das RPG beginnt völlig unspäktakulär in einer Schule. Klassendoofi ist Lloyd Irving, welche zugleich der Grundcharakter dieses Spieles ist. Es geht darum, das seine Klassenkameradin Colette die Auserwählte ist, welche eine Reise beginnen soll um die Welt zu erneuern. Logisch, das man sie direkt als bester Freund begleitet. Hinzu kommt noch der 12 Jährige Genis, welche sich als Angriffsmagier entpuppt und Raine, die Lehrerin, die die Heilerin darstellt. Später im Spiel gesellen sich noch Kratos, der edle Ritter mit Geheimnis, Presea das kleine Mädchen von nebenan, Regal, der sich selbst gefangen hat, Sheena, die Assasine und Zelos der Mädchenheld hinzu.

So wird man behutsam in das Spiel gesogen, welches sich ich über 2 Discs ersteckt. Wobei die letzte Disc nicht nur der Final Dungeon ist. Denn die Reise zur Welterneuerung ist nur der Anfang einer Story, welche jedes Zelda und mach einen Final Fantasy Teil in die Hose stecken kann.

Das Intro besteht aus einer schönen Anime Sequenz, welche schon direkt den Mund wässrig macht auf das Spiel. Jedoch sind diese Sequenzen rar gesäht. Nur im Finale gibt es noch mal eine richtig schöne. Der Rest der Sequenzen wird im Celshading Look abgehalten. Dies ist ja schon schon Viewtiful Joe bekannt. Story wird entweder mit englischer Sprachausgabe unterlegt in Spielegrafik erzählt (ca 60% sind Syncronisiert) oder in Tonlosen Skit Sequenzen, welche über den Z Button aufgerufen werden. Dann sieht man Bilder der Charaktere, welche auch geniale Blicke drauf haben, leider lassen sich diese Sequenzen nicht beschleunigen, sondern nur abbrechen. Die Untertitel sowie alle Sprechblasen sind eingedeutscht.

Das Kampfsystem ist ein Active Time Battle System. Ählich wie in The Legend of Zelda II auf dem NES erscheinen auf der Karte und in Dungeon schwarze Schatten, welche Gegner symbolisieren. Man hat also keine Zufallskämpfe wie in den meisten RPGs, sondern kann auch um Kämpfe drumrum laufen. Später kann man Gegner sogar kurz einfrieren um Kämpfe zu umgehen..

Im Kampf selbst steuert man einen von vier Charaktern. Die meisten werden Lloyd wählen, da er am besten zu steuern ist. Der Rest der Charaktere steuert sich selbst, man kann sie grob im Verhalten beeinflussen. Überwiegend handeln sie jedoch sehr intelligent. Man könnte zwar mit bis zu 4 Spielern das Feld teilen, das entpuppt sich aber als nervig, da die Kamera stehts auf Lloyd bzw. Player 1 zeigt. Die Steuerung ist gut durchdacht, kann aber bei belieben geändert werden. So habe ich den Block von X auf R umgelegt. Macht der Gewohnheit von Zelda. Ansonsten ist A für Attacke, B sind Spezialattacken, Y ist das Menü und X (in meinem Fall) Gegner wählen. C kann noch als Shortcut für Zauber genommen werden. Die Arena ist zwar 3D, trotzdem bewegt man sich auf einer 2D Linie, damit man immer den Gegner schön trifft. Erst beim Gegnerwechsel sind Dreher drin. Ansonsten ist natürlich auch Springen erlaubt.

Was besonders auffällt ist, das der Kampfzoom ohne Ladezeit geht. Dies ist im Gegensatz zu Megaman X Command Mission wesentlich besser gelöst.

Die Dungeons, von denen es viele gibt, sind ein wenig klein geraten, unterscheiden sich aber stark in der Rästelmasse. Mache Rästel sind einfach, bei anderen kommt man ohne Block oder Fotografisches Gedächtnis nicht weiter. Savepoints gibt es en Masse. Immer vor einem Endgegner und natürlich auf immer auf der Karte. An Fahrzeugen gibt es 3 Stück. Findet man auf der Karte spezielle Steine, wird der Weitsichtmodus aktiv, bei dem ihr auf Eurem.. naja, Riesenhund, umherreitet und ein weiteres Blickfeld habt. Später habt ihr ein Boot, welches sich unmöglich steuern lässt, aber Gott sei Dank schnell in Reiyards getauscht wird, eine Art Luftjetski für jede Person. Hiermit ist auch ein Warp möglich. Wohin, möchte ich nicht verraten.

An Items wird nicht gespart. Aber am Platz. Von jedem Gegenstand könnt ihr Max. 20 Stück tragen, was Anfangs tierisch nervig ist mit Wasser des Lebens. Eine lustige Option ist das kochen. Denn man kann Rezepte lernen um nach jedem Kampf per X Button zu kochen (vorrausgesetzt man hat die Items), so passieren unterschiedliche Sachen. Vom Heilen bis Wiederbelebung ist alles drin.

Euer Charakterebendbild ist jederzeit Austauschbar. Manchmal passieren interessante Dinge, wenn ihr nicht als Lloyd, sonder als Zelos oder Colette rumlauft. Z.b. als Zelos macht ihr jede Frau an. Die Reaktionen reichen von der Ohrfeige bis zum Geld geben durch alles. Hier wird auch der Humor im Spiel klar. Es hat zwar einen ernsten, teils auch fast politischen Hintergrund (Rassenhass), wird aber nicht zu ernst und zwischendrin immer mit einem lockeren Spruch, einer Zwergenregel oder Klischeesprüchen (welches die Charaktere wirklich nervt) aufgelockert. Es ist einfach zu komisch, wenn Sheena Colette androht sie umzubringen und Colette antwortet „Liebes Fräulein Mörderin, ich möchte ihr Freund sein..“

Sehr schön ist auch die Übersicht über Figuren, Monster und Karten. So kann man immer sehen was man schon entdeckt hat. Dazu kommt eine Synopse, welche die Stroy festhält und wo man immer sehen kann, was man machen muss. Nur mittendrin setzt sie einmal kurz aus und man irrt etwas umher, aber ansonsten leitet einen dieses Tool fair durch das Spiel.

Alle Locations sind sehr stimmig und sehr detailreich. Nur manchmal gibt es unsichtbare Wände. Auch der Sound überzeugt. Einige Ohrwürmer, wie das erste Landkartentheme gehen direkt ins Ohr.

Auch positiv fällt auf, das man das meiste auch kurz vorm Ende noch nachholen kann. Oder nach einem Neustart nach dem Ende, welche man als New Game + kennt.

Pro:
- Tierisch komplexe Story, viele Wendungen (schlimmer als MGS TTS)
- Schöne Locations
- Schöne, wenn auch seltene Anime Sequenzen
- Charaktere sehr gut beleuchtet
- Aufleveln nicht nötig, da immer gute Chancen
- Humor

Contra:
- Kleine Dungeons (aber davon viele)
- Skit Sequenzen nur abbrechbar
- Unterschiede zur Japanversion (Skits hier Vertont)
- Anfang etwas schwer mangels Magie

GRAFIK: 93% (schönes Celshading, Super Locations)

SOUND/EFFEKTE: 92% (schöne Titel dabei, Englische Sycnro manchmal nicht gut)

MULTIPLAYER: 30% (Eher nachher reinprogrammiert)

GESAMTWERTUNG: 96% (Viele Wendungen, fesselnde Story. Spiels nochmal Sam!)

Fazit: Eine richtige Überraschung aus dem Hause Namco. Zwar wenige Nebenquests, aber trotzdem viel zu entdecken. Zumal die Gamecube Jünger jetzt grinsend auf die PS2 Leutz gucken werden, denn ihnen wird das Spiel erst Anfang 2005 in die Konsole kommen.

Es war für mich ein Frustkauf, da ich das neue Zelda für GBA zu schnell durch hatte. Dieses Spiel hat mich ca 50 Stunden gefesselt und ich hab noch nicht alles entdeckt. Ein Frustkauf, der sich wirklich gelohnt hat.

 
                   

Gamesload