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Call of Duty: Finest Hour - GCN
Jens Morgenschweiss (20.12.2004)

SYSTEM: GCN-PAL
ENTWICKLER: Activision
GENRE: Shooter
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
MEMCARD: 5 Seiten
60HZ-MODUS: Nein
SCHWIERIGKEIT: 3-7
SECRETS: JA
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 16+
PLII: Ja
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.50 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
HIGHSCORES: Nein
GCN-GBA LINK: Nein

   
Einleitung....

Viele kennen Call of Duty schon vom PC Markt, wo es als einer der besten Ego Shooter gepriesen ist. Nun versucht Activision diese Erfolge auch auf dem Konsolen Markt umzusetzen. Der historische Hintergrund hat sich ja dafür bewährt, wie es uns schon Medal of Honor bewiesen hat. Allerdings kämpft man nicht nur auf Seiten der Amerikaner sondern setzt sein Leben auch für Churchill und Stalin ein. Aber wo bitte schön bleiben die Deutschen??? Wenn man schon das Thema WK II behandelt, dann aber auch komplett. Man bekommt den Eindruck, auf dem PC Sektor liegt die "Hemmschwelle" diesbezüglich tiefer, wie uns schon vor "Jahrhunderten" der Panzergeneral oder Panzers - Phase One bewiesen haben. Meint man, auf der Konsole sensibler sein zu müssen??? Mich macht so was stinksauer. Was würden denn die Amis sagen, wenn man "Conflikt Vietnam" nur mit den Nordvietnamesen spielen könnte??? Aber wir können es nicht ändern und müssen damit leben.

Menus und die Story....

Da wir mit den drei Alliierten spielen, kann man sich schon denken, das sich das Spielgeschehen an den drei Hauptfrontabschnitten abspielt. Im Osten setzen die Russen ihre Offensive Richtung Westen in Gang, in Afrika schlüpfen wir in die Rolle eines englischen Soldaten und in Holland und an der Reichsgrenze sind wir als GI unterwegs. Geschichtlich bekommt der Spieler auch einiges zum Hintergrund der Kämpfe und der Situation an sich geboten. In kleinen Filmsequenzen und Kommentaren werden einige Fakten an den Mann gebracht. Relativ überrascht war ich doch, das es sich die Entwickler nicht haben nehmen lassen, unmenschliche Akte auf Seiten der Russen einzubinden. So werden in der ersten Sequenz gleich einmal zwei Deserteure von ihrem Kommissar erschossen. Oder eben im ersten Level kann man sehen, das eine russische Einheit geradezu in deutsche MG´s getrieben werden. Im Hintergrund steht der Kommissar mit Pistole und beobachtet das Massaker.

Bevor es aber in die Schlacht geht, muß jeder Spieler ein Speicherprofil anlegen, wo dann die Fortschritte auf den anvisierten 5 Seiten abgelegt werden können und man landet auf dem Hauptmenu. Danach kann man in den Optionen die spielrelevanten Dinge einstellen. Zum Bsp. Die Wahl des Schwierigkeitsgrades, der in Leicht, Mittel und Schwer unterteilt wurde. Aber auch das aktivieren des Rumble Features, invertiertes Zielen, Drehgeschwindigkeit der eigenen Person oder auch das schießen auf eigene Truppen kann unterbunden werden. Es gibt 5 verschiedene Steuerungsvarianten - neben der standardmäßigen finden wir zum Bsp. auch eine für Linkshänder. Unter Extras werden für den Spieler Animationen, Grafiken und Making of 1-3 geboten. Außerdem finden wir dort auch die Credits für die beteiligten Personen und die Cheatliste. Doch werden hier keine Cheats eingegeben, sondern nur freigespielt um sie dann später in den einzelnen, bereits gespielten Missionen auszutesten. So gibt es die mittlerweile obligatorischen "großen Köpfe", den Supersoldaten, Schrumpfschuss, Meisterschütze und Supersoldat (alle). Dabei kann jeweils immer nur ein Cheat aktiviert werden.

Das Gameplay....

Wie oben schon erwähnt, beginnt euer "First Contact" des Spiels in der olivbraunen Uniform der Russen. Als Synonym für die Wende des Krieges gilt ja Stalingrad, also beginnt auch ihr in den Ruinen an der Wolga. Das erste Level ist eigentlich nur zum üben, da euch die Steuerung näher gebracht wird und ihr lernt, wie man sich im Kampf bewegt, um möglichst lange am Leben zu bleiben.

Wer die acht russischen Level absolviert hat, weiß nun wie ein T 34 funktioniert, das deutsche Waffen um Längen besser sind als die der Alliierten (gilt später auch für die britischen und amerikanischen). Wenn man die Möglichkeit hat, seinen Schiessprügel gegen einen deutschen zu tauschen, sollte man das tun. Da jeder Soldat nur zwei Waffen bei sich tragen kann, muß man seine Auswahl gut treffen. Dahingehend wird dem Spieler im Handbuch gut unter die Arme gegriffen. Dort erhält man einen guten Überblick über die Feuerrate und Genauigkeit der Infanteriewaffen aller Beteiligten. Im Spiel wird man merken, das sich eine Mpi erst dann bewährt, wenn der Gegner schon sehr Nahe ist. Auf sichere Entfernung sollte man den Karabiner nicht unterschätzen. Der Waffenwechsel erfolgt über das Steuerkreuz, ebenso wie das nachladen, Granatenwechsel und das einnehmen eines Ersten Hilfe Kits. Ab und an wechselt man die Waffe, obwohl man eigentlich nur nachladen wollte. Diese kleine Unstimmigkeit passiert meist zum unpassendsten Augenblick.

Kampftechnisch hält das Spiel, was man erwartet. Da man nicht allein unterwegs ist, sondern meist noch ein paar Leute bei sich hat, muß man sich gegebenenfalls auch um die Jungs kümmern. Das heißt, wenn ihre Namen rot angezeigt werden, sollte man ihnen (wenn möglich) ein Medkit zu kommen lassen. Die Burschen halten zwar mehr aus, als unsere Person, doch wenn man alle seine Kameraden verloren hat, merkt man erst, was sie an Unterstützung bedeuten. Besonders deutlich wird dem Spieler hier aufgezeigt, das ein Panzer kein Fahrzeug für enge Straßen ist. Leider muß man sich durch diverse Ruinenfelder schlagen, was der Panzerung am Fahrzeug nicht besonders gut tut. Besonders schmunzeln mußte ich doch, als in Remagen (amerikanische Mission) vier Sherman Panzer gegen einen "Königstiger" antraten und diesen vernichteten. Da frage ich mich, von was träumen die Ami´s denn Nachts ...???

Einige nette Effekte finden sich im Laufe des Spiels im häufiger ein und man wird nicht müde, sie zu genießen. Zum Bsp. Die Explosion einer Handgranate in der Nähe des Spielers führt zu einer Art Schockzustand, was die Bewegungen extrem verlangsamen und einen Slow Motion Effekt erzeugt. Sei es nun das Auswerfen der Patronenhülsen, das Mündungsfeuer oder das zusammenbrechen des Gegners - alles in SlowMo. Auch das visieren mit der Sniper verdeutlicht den Atemeffekt. Sprich das Visier tanzt noch einige Sekunden nach dem anlegen. Das wirkt zwar sehr realistisch, doch zum Bsp. In der Traktorenfabrik (russische Mission) nervt es etwas. Denn da ist jede Sekunde kostbar und auch jeder Schuss.

Doch alles in allem haben wir eine realistische Simulation bekommen, die in einer ansprechenden Umgebung für viel Abwechslung sorgt. Der Gegner kommt in Scharen daher, so wird es nicht langweilig und bewegt sich auch geschickt vorwärts. Durch vollführte Richtungswechsel sorgen die deutschen dafür, das so mancher Schuss, Salve oder gar Granate wirkungslos verpufft und in reiner Munitionsverschwendung endet. Viele PC User schwören ja auf ihre Maus und Tastensteuerung, aber bei einem Shooter ziehe ich lieber das Pad in Betracht. Da durch das betätigen der L Taste ein sehr viel feineres Zielen möglich ist, kommt man mit einer relativ guten Trefferquote durchs Spiel. Was absolut indiskutabel ist, ist der fehlende Multiplayer. Ein Shooter ohne dieses Feature ist eigentlich undenkbar, doch diesmal hat man es umgesetzt. Man erwartet ja nicht immer einen Koop, aber wenigstens für ein Deathmatch hätte es doch reichen müssen. Das dieser Negativpunkt die Wertung stark beeinflusst, soll man mir nicht übel nehmen.

Grafik & Sound....

Soundtechnisch lehnt sich das Game sehr stark an Medal of Honor an mit dem orchestralen Hintergrund, was sehr gefühlvoll aber auch mitreißend wirken kann. Wer sich dann noch in Dolby berieseln lassen kann, der ist doch zu beneiden. Grafisch bietet sich dem Spieler eine anschauliche Umgebung mit feinen Texturen, die sehr abwechslungsreich gestaltet ist und eigentlich anhält, mehr auf die Umgebung zu achten, als auf die Gegner. Kleinere Schwächen (Clippingfehler) bemerkt man eigentlich nur am Anfang, ziehen sich aber nicht durchs Spiel. Die Kollisionsabfrage ist manchmal etwas eigenwillig, wenn man zum Bsp. den Teambeschuss deaktiviert hat. Dann kann man nämlich nicht feuern, wenn man hinter einem Kameraden steht. Auch wenn der Schuss vorbei gehen würde am Kameraden, durch seine "Aura" um ihn ist das unmöglich. Aber damit kann man auch leben mit der Zeit.

Fazit....

Call of Duty ist ein guter Shooter, der durch viele Details beeindruckt, aber eben auch ein Riesen Manko hat - der fehlende Multiplayer. Für einen allein bieten sich aber genug Möglichkeiten, sein taktisches Geschick und Treffgenauigkeit auszuloten. Sei es nun im Häuserkampf, mit dem Jeep oder dem Panzer, der Spieler muß überall seinen Mann stehen um am Ende die Alliierten siegen zu lassen. Mit den vielen originalen Waffen und deren unterschiedliche Wirkung und Reichweite muß der Spieler immer wieder selbst entscheiden, welche Waffen er mit sich führt und sich so einen Vorteil verschafft. Ein kleiner Trost für uns, wenn auch die deutsche Seite im Spiel nicht (spielbar) vorhanden ist, unsere Waffen schlagen die der Alliierten in jeder Beziehung. Vier Sherman - ein Königstiger - Punktsieg für die Amis - selten so gelacht ...!!!! ;-)

 

+ authentisch bei Waffen/Umgebungen
+ 3 verschiedene Frontabschnitte
+ steigende Schwierigkeit im Spiel
+ Tolle akustische Atmosphäre
+ Effekte bei Explosionen/"Snipern"
+ langwierige Level
+ Komplett deutsch
- fehlender Multiplayer
- deutsche Seite nicht spielbar

GRAFIK: 83%

SOUND/EFFEKTE: 87%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 75%

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