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NDS Ultimate Band
 
 
Ultimate Band - NDS
Kilian Pfeiffer (23.03.2009)

SYSTEM: NDS
ENTWICKLER: Disney Interactive
GENRE: Musikspiel
SPIELER: 1-4 Spieler
HANDBUCH: Mehrsprachig
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-5
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: 3+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

"Disney" ist back! Und wie so oft haben sie familienfreundliche Kost mit im Gepäck. Mit „Ultimate Band" für Wii und Nintendo DS hat der Konzern zwei an die „Guitar Hero"-Serie angelehnte Vertreter mit dabei. Allerdings ist das Ergebnis bei weitem ausgeklügelter, als zunächst angenommen – zumindest auf der Wii. Die Handheld-Fassung ist simpler strukturiert, einfacher, was die Vielfalt angeht. Macht aber dennoch dank punktgenauer, rhythmischer Minispieleinlagen eine Menge Spaß. Wenn das Spiel nur nicht so schnell durchgespielt wäre… „Ultimate Band" für Nintendo DS bietet 15 Songs, die meisten stammen von namhaften Künstlern, wie „The Killers" oder „Blink 182".

Menus und die Story....

Ihr seid eine Band, vielleicht gar die ultimative Band? „Disney" bietet Euch die Gelegenheit, auf‘s Gas zu treten und die Sohle glühen zu lassen. Anders als in anderen Musikspielen wie der „Guitar Hero"-Serie übernehmt Ihr in „Ultimate Band" für die Wii nicht nur einen Instrumentenpart, sondern gleich derer drei beziehungsweise vier. Als Leadsänger versucht Ihr Euer Bestes, als Drummer lasst Ihr die Schlagflächen des eigenen Schlagzeugs „erklingen", ebenso als Gitarrist mit Jimi Hendrix-Ambitionen geht es auf die Bretter, die die Welt bedeuten oder aber als Bassist, dessen Fertigkeiten nicht zu unterschätzen sein sollten. Auf dem Nintendo DS fällt hingegen der Leadgesang weg, was bleibt sind die Rhythmusgitarre, die Bassgitarre, die Leadgitarre sowie das Schlagzeug. Einen Nachteil, den die Handheld-Fassung auszugleichen hat, ist der im Vergleich zur Wii-Version eingeschränkte Umfang. Das Einholen des großen Bruders war – so sollte es sich während des Tests zeigen – nicht mehrmöglich. Spaßig sind dennoch beide Versionen – so lange Euch Rhythmusspiele gefallen.

Auch wenn die Storylines andere sind, gilt es dennoch in besonderem Maße seine Instrumente zu beherrschen und „die" Rockband am Himmelsfirmament zu werden. Ob Ihr nun Fans in der Welthauptstadt des Rock’n Roll, Rockopolis, gewinnen sollt (Nintendo DS) oder Euch langsam aber sicher empor arbeitet, um irgendwann im RockDome (Wii) spielen zu dürfen – möglich ist dies alles, der Weg ist derselbe. Der größte Unterschied: die verschiedenen Steuerungsmöglichkeiten beider Versionen.

Technik und Gameplay....

Die spielerischen Möglichkeiten der DS-Version beschränken sich im Grunde auf das Spielen des jeweiligen Instrumentes, in diesem Fall der Klampfe. Gitarren in allen möglichen Variationen, die allerdings unterschiedlich gespielt werden müssen. Überall wo Ihr in der Stadt auftaucht, gilt es, Fans zu gewinnen. Solche, die bei Euren Auftritten jubeln, die Euch beklatschen und vielleicht gar das eine oder andere Höschen auf die Bühne werfen? Man weiß es nicht. Wobei – ein „Disney"-Titel wird kaum mit anstößigen Inhalten aufwarten! Also solltet Ihr Euch doch besser schon einmal mit dem Applaus der Fans begnügen. In der Wii-Version ist das etwas anders gehalten, hier will das Publikum zwar auch unterhalten werden, mehr Wert legten die Entwickler jedoch auf Inhalte wie das individuelle Gestalten der eigenen Charaktere. In der DS-Version ist dies nicht möglich, in der Wii-Fassung „baut" Ihr nicht nur die eigene Person gleich zu Beginn nach Euren Wünschen zusammen, sondern ändert diese mithilfe von erspielten Stilpunkten nach eigenem Gusto jederzeit wieder ab. Eine neue Frisur gefällig? Kein Problem! Ob Oberteile, Hosen oder Accessoires – Freunde des individuellen Stils kommen hier voll und ganz auf ihre Kosten. Solche Spielereien bleiben Euch auf der portablen Konsole verwehrt. Was hier zählt, ist der bloße Erfolg. Ok, je weiter Ihr fortgeschritten seid, desto mehr Möglichkeiten ergeben sich für Euch im Musikstudio, dort, wo Ihr nach Lust und Laune in die Saiten hauen dürft, wo Ihr Akkorde aufnehmt und bearbeitet und dort, wo Ihr mittels Hintergrund-Loops Songs komplett neu erstellt. Vier klassische Musikstile, die sich auf Instrumente, Akkordgruppen und Loops auswirken, stehen Euch hierfür zur Verfügung. Wer gerne bastelt, ist dort genau an der richtigen Stelle!

Neben dem Erstellen von Songs, ist es aber das eigentliche Instrumentenspiel, das vor dem Bildschirm hält und durchaus einige nette Stunden garantieren kann. Die DS-Gitarren spielen sich allesamt verschieden, die Vorgehensweise ist aber immer ähnlich und erinnert stark an die „Guitar Hero"-Serie auf Nintendos Doppelbildschirm. Über das Griffbrett fliegen Noten in Richtung des Gitarrenkörpers – sei es die Rhythmus-, die Lead- oder aber die Bassgitarre. Die Unterschiede sind marginaler Art: Auf der Rhythmusklampfe spielt Ihr touchpengemäß alle Saiten an und drückt – je nachdem – eine Richtung des Steuerkreuzes, bei der Bassgitarre reicht es aus, eine Saite alleine mit dem Stylus anzuspielen. Bei der Leadgitarre hingegen konzentriert Ihr Euch auch wieder auf die einzelnen Saiten und tippt diese an. Die heran schnellenden Noten sind je nach Song und gewähltem Schwierigkeitsgrad einfach oder aber anspruchsvoll zu spielen. Mit 15 Songs wartet die Handheld-Fassung auf. All diese dürft Ihr mit allen vier zur Verfügung stehenden Instrumenten angehen und erfolgreich abschließen. Je besser Ihr seid und je mehr Noten Ihr trefft, desto punktereicher schneidet Ihr auch ab. Beim Schlagzeug ist das Prozedere ein anderes, da es hier vornehmlich auf ein gutes Timing ankommt. Auch hier fallen Noten von oben nach unten. Erst wenn die fallenden Noten mittig mit dem Trommelring übereinstimmen, solltet Ihr diese auch anschlagen. Samt Becken und Fußtrommel kommt ein Drummer auf sagenumwobene sieben Schlagflächen, die es zu bedienen gilt. Die Augen-Hand-Koordination muss da schon äußerst ausgeprägt mitspielen, um alle Töne zu treffen.

Auf der Wii gestaltet sich das Unternehmen „Ultimate Band" etwas anders, dafür abwechslungsreicher und vielschichtiger: Wie es sich für eine Band gehört, muss das Publikum zu jederzeit unterhalten werden. Dies gelingt durch Notentreffer und erfolgreiche Auftritte. Weil der Wii-Fassung kein spezielles Instrument beiliegt, seid Ihr auf die Wii-Remote und den Nunchuk angewiesen. Mit diesen beiden Steuerungseinheiten navigiert Ihr durch das gesamte Spiel, reißt als Leadsänger die Arme in die Höhe, um für Stimmung zu sorgen. Je nachdem, welche Bewegungen die Software von euch verlangt, legt Ihr die Wii-Remote waagrecht, senkrecht oder quer, winkt mit dieser im Takt hin und her oder klatscht im Rhythmus in beide Hände. Die Symbole, die es nachzuahmen gilt, laufen von links (Nunchuk) und rechts (Wii-Remote) in den Bildschirm hinein – also Vorsicht! Das Schlagzeug funktioniert wieder etwas anders. Die Controller dienen hier als Drumsticks, die Ihr entweder abwechselnd – auf einem gedachten Schlagzeug – einsetzt oder in rhythmischer Abfolge eine bestimmte Trefferanzahl in kürzester Zeit vollführt. Um die Drumsticks wirbeln zu lassen, dreht Ihr die Controller vor Eurem Körper umher. Auch bei der Wii-Version von „Ultimate Band" gilt: Der gewählte Schwierigkeitsgrad bestimmt zum einen die Geschwindigkeit, mit welcher die Symbole, die es zu bewältigen gilt, in den Bildschirm laufen, zum anderen welche Instrumenteneinlagen in kürzester Folge vollführt werden sollen. Heftig wird es dann bei der Leadgitarre und vor allem dem Bass. Denn bei diesen Instrumenten „rattern" die Noten von rechts nach links (auf bis zu vier Spuren – je nach Härtegrad!). Jede Spur verlangt einen individuellen Controllereinsatz. So wird bei der Bassgitarre für das einfache Spiel kein Knopf benutzt, um eine Note korrekt zu treffen, beim normalen Spiel hingegen müsst Ihr den Nunchuk nach oben und unten neigen, um die entsprechende Notenspur spielen zu können. Im schweren Spielmodus wird der Neigungswinkel nochmals durch die Betätigung des „C"- und des „Z"-Knopfes ergänzt. Verschiedene Tricks bereichern das Spielvergnügen. Ganz besonders interessant ist die Leistungsskala, die sich bei Erfolgen füllt. Auf Knopfdruck müsst Ihr als ultimativer Rocker eine Reihe von auf dem Bildschirm angezeigten Stunts vorführen, um das Publikum noch mehr zu rocken. Die Controller wild herumschwingend, Mehrfach-Schläge ausführend und in Form von Maracas verwendend, treibt Ihr die Zuschauer zur Höchstleistung an und sichert Euch eine der wertvollen Auszeichnungen. Hört sich alles recht wild an, ist es auch – aber spaßig und durchaus motivierend. Bis Ihr alle Lieder mit allen Instrumenten und dem Leadgesang in allen Schwierigkeitsgraden bewältigt habt, vergeht schon eine Weile. Und selbst dann wartet spielerischer Content auf Euch: Songwettbewerbe.

Grafik & Sound....

Ganz klar: Die Wii-Version übertrumpft die DS-Umsetzung um Längen. Nicht nur die Grafiken der Musiker machen einiges her, sondern auch die gesamte Gestaltung der Menüs und des ganzen Drumherums sind ein nicht zu unterschätzender Faktor für eine gute Bewertung. Recht bunt wirkt der Wii-Titel, die Charaktere auf der Bühne könnten wilder nicht aussehen und dennoch – oder gerade deswegen – schaut man sich deren Performances so gerne an. Auf dem Nintendo DS hingegen ist die Sache etwas gemächlicher. Das Hauptaugenmerk wird den Gitarrenhälsen samt herab fallender Noten zuteil, die Übersicht der Stadt ist nicht gerade das Gelbe vom Ei, aber durchaus annehmbar.

Hinsichtlich des Sounds scheiden sich die Geister. Einige Songs stammen von bekannten Bands, andere wiederum klingen etwas fremd und nicht gerade wie aus den Charts entnommen. Außerdem ist es die Wii-Version, die reichhaltiger daherkommt. Für einen reinrassigen Musiktitel hätten wir uns aber dennoch etwas mehr erwartet. Vor allen Dingen mehr Top-Hits, die jedermann kennt, die einem ins Ohr gehen und von welchen man so schnell nicht wieder weg kommt.

Multiplayer....

Wie unterschiedlich doch die Qualität des Mehrspieler-Parts ausfallen kann. Sind auf dem Nintendo DS nur einzelne Jam-Sessions möglich (bis zu vier Spieler; Multi-Karten-Spiel), die wenig Spektakuläres bieten, überrascht die Wii-Version von „Ultimate Band" mit einem gut durchgestylten Mehrspieler-Modus, bei welchem bis zu drei Mitspieler eine Band simulieren können. Individuelle Ergebnislisten und der Spaß für zwischendurch sind garantiert! Was auch möglich ist: eine Wi-Fi-Connection, bei der Ihr über das Internet mit und gegen Freunde und Bekannte antretet.

Fazit....

„Ultimate Band" macht Laune, bleibt aber ein nicht ganz ernst zu nehmender Musiktitel. Dies liegt allein schon daran, dass das Instrumentenspiel – vor allem auf der Wii - in keiner Weise an die Realität angelehnt wurde. Rhythmusspiele sind der Hauptbestandteil des spielerischen Unterfangens. In der Tat bereiten diese eine Menge Spaß, die Schwierigkeitsgrade fordern Euch heraus, das Herumwirbeln der Controller ist erste Sahne. Auch die Touchpen-Einlagen auf dem Nintendo DS funktionieren, bieten hingegen aber weniger Abwechslung als auf der großen Heimkonsole. Auch die Spielzeit ist bei der portablen Version geringer. Mehr fürs Geld gibt’s beim Wii-Titel, denn neben der Musik ist es vor allem die schier unerschöpfliche Kostümkiste, mithilfe derer Ihr Eure Musiker bühnengerecht ankleidet. Auf dem DS erwartet Euch zwar ein Modul, mit dem Songs erstellt werden können, das reicht aber nicht aus, um den Titel vor die Wii-Version zu katapultieren.

 

+ nette Rhythmusspiele
+ ideal für Zwischendurch
+ Song-Creator inkludiert
+ 15 Songs...
- ...mit teils unbekannten Bands
- etwas oberflächliches Prinzip
- zu schnell durchgespielt

GRAFIK: 63%

SOUND/EFFEKTE: 70%

MULTIPLAYER: 65%

GESAMTWERTUNG: 67%

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