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NDS Tina auf dem Bauernhof
 
 
Tina auf dem Bauernhof - NDS
Matthias Engert (12.05.2008)

SYSTEM: NDS
ENTWICKLER: Otaboo
GENRE: Minispiele
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-2
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Ja
ALTERSFREIGABE: K.E.
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

Der Bereich Tierspiele ist auf dem DS fast ein Massenmarkt Phänomen geworden. Auch wenn natürlich viele ältere Spieler oft über diese Games schmunzeln, was die Verkaufszahlen angeht, schauen manche "etablierte" Serien teils deftig in die Röhre. Auch wir können und wollen uns dem Thema ja nicht verschließen. Auch wenn viele Leser da immer anderer Meinung sind. ;-) Damit Dr.Pfeiffer auch mal Ruhe in seinen Bauernhöfen und Tierpensionen hat, kümmere ich mich mal zur Abwechslung um die Belange eines Bauernhofes. Als "alter" Harvest Moon Crack ist das auch kein Problem. ;-) Tina auf dem Bauernhof ist dabei eines der Spiele das sich zwar klar an den jüngeren Spieler oder die Spielerin richtet, aber auch einen gewissen pädagogischen Ansatz verfolgt. Neben dem "Hör mal wer da Kräht" Effekt gibt es hier und da auch einige Wissenswerte Dinge zu erfahren, so das auch dieses Spiel ohne Lesekenntnisse nur halb gespielt werden könnte. Ganz so jung sollte die angehende Bäuerin also auch nicht sein. Was der Titel nun bietet soll euch der folgende Test zeigen.

Menus und die Story....

Die Hauptdarstellerin Tina ist dabei keine Pseudo Akteurin und spielt zumindest in Frankreich eine Rolle in der Kinder Unterhaltung. In unseren Breiten ebenfalls unbekannt ist auch der Entwickler Otaboo, der laut Credits nur aus wenigen Personen besteht. Was die Umsetzung für unseren Markt angeht, stimmt zumindest das Drumherum. Ihr bekommt ein komplett deutsches Spiel, das den Spielfortschritt via Autosave auf der Batterie sichert. Fehlen tut ein Multiplayer, der hier aufgrund der Minispiel Inhalte durchaus passend gewesen wäre. Positiv das auch dieser Titel guten Gebrauch von den Features des DS macht. Beim Thema Story dreht sich hier alles um eine junge Dame namens Tina. Tina verbringt einen Tag auf dem Bauernhof ihres Onkels. Dort soll sie ihrem Onkel bei der Arbeit helfen, da ihre Tante nicht da ist. Tina freut sich auf die Zeit bei Ihrem Onkel, denn sie liebt Tiere über alles. Deswegen begleitet Sie auch ihr Hund Bello bei jeder Gelegenheit. Von nun an übernehmt Ihr die Geschicke der kleinen Tina und dürft einiges an Arbeit auf dem Bauernhof verrichten.

Nach dem Start darf man durchaus ein kleines Highlight erleben, das zumindest mehrmals im Spiel vorkommt. Render Sequenzen über die Ankunft der kleinen Tina, die qualitativ sehr gelungen sind. Danach erwartet euch hier das Hauptmenu im Spiel. Hier habt Ihr als Erstes die Auswahl aus dem Punkt Geschichte, der nichts anderes als das Hauptspiel darstellt. Dazu kommen die Boni und die Optionen. Die Boni sind zu Beginn komplett leer und werden per Geschichte gefüllt. Hier findet man später neben Minispiel Action auch leerreiche Inhalte wie reale Rezepte für kulinarische Dinge. Später dazu noch etwas mehr. Die Optionen bieten neben der Sprachwahl und den Soundeinstellungen auch die Möglichkeit die Empfindlichkeit des Mikros anzupassen. Mehr ist es hier zu Beginn nicht und wir können uns dem Hauptspiel widmen.

Technik und Gameplay....

Sobald die einführende Sequenz vorbei ist, startet das Spiel mit der Ankunft der kleinen Tina auf dem Bauernhof und Ihr dürft hier aus 3 Schwierigkeitsgraden wählen, wobei zu Beginn nur Einfach anwählbar ist. Erst nach komplettem Durchspielen schaltet man den jeweils nächsten Grad frei. Dabei wird schnell deutlich wie das System angelegt ist und welche Aufteilung den Screens zugedacht ist. Auf dem Touch Screen wird dabei immer die spielerische Umgebung gezeigt, die aber vom Spieler nicht erfordert zu Laufen oder sich sonst irgendwie zu Bewegen. Ihr habt hier einzig Zugriff auf das Pausenmenu und seht im Screen immer zart animiert diverse Charaktere. Das können Tina und Ihr Onkel sein, oder aber auch alle möglichen tierischen Bewohner. Dabei wird dem Spieler auch immer gezeigt was zu tun ist, sprich es erscheint eine Peneinblendung über dem jeweils anzuklickenden Charakter oder Tier. Alles was jetzt an Gesprächen abläuft wird begleitet von Darstellungen der Person oder des Tieres samt Sprechblasen im Top Screen. So läuft im gesamten Spiel das System ab. Man merkt so schnell das wirklich nur die jüngeren Spieler mit diesem Spiel angesprochen werden, denn Herausforderungen im Gameplay gibt es wenn nur bei den Minispielen. So ist der Ablauf im Spiel an sich immer gleich. Ihr spielt wenn man so will einen kompletten Tag auf dem Bauernhof, ohne das dabei Echtzeit eine Rolle spielt. Hier geht es darum verschiedene Aufgaben, die Ihr vom Onkel aufgetragen bekommt zu lösen, um das Spiel und damit den Tag abzuschließen. Ist das geschafft schaltet man einen neuen Schwierigkeitsgrad frei und spielt den gleichen Ablauf eigentlich noch 2 weitere male. Unterschied sind hier dann jeweils neue Belohnungen und etwas schwerer werdende Minispiele.

Genau dieses Minispiel Gameplay ist vorrangig das was der Spieler zu tun hat. Nach einem immer mehr oder weniger schmalzigen Dialog zwischen Mensch und Tier, denn Tina kann sich mit diesen natürlich unterhalten, werdet Ihr von Aufgabe zu Aufgabe geleitet. Diese sind allesamt Bauernhof typisch und bieten in sich oftmals auch den gelungenen Lerneffekt. Diese Spielchen reichen vom Finden von Eiern, in dem man wischend Stroh beiseite bekommt um die Eier darunter zu finden und in einen Korb zu legen. Weiterhin gilt es z.b. nach Reihenfolge Tiere zu füttern und diesen auch das richtige Futter zu verabreichen. Der Lerneffekt ist hier dadurch gegeben, das man euch in diesem Fall natürlich keine Hilfe gibt und man das Futter den jeweiligen Tieren zuweisen muss. Das gleiche gilt übrigens auch für Früchte und Gemüse, an dem heutzutage leider selbst Schulbesucher oft genug scheitern. Unter mehr als 10 per Bilder dargestellten Früchte und Gemüsesorten bekommt man hier z.b. die Aufgabe eine bestimmte heraus zu picken. Was für den älteren Kenner natürlich Null Problem ist, hat beim jüngeren Semester durch seinen Effekt. Dazu gehören auch solche Spielchen wo man Geräusche bestimmten Tieren zuordnen muss. Eher schwach umgesetzt sind hier Mikro Spielchen, die es so eigentlich nur 2x im Hauptspiel gibt. Einmal gilt es einfach einen Esel zu rufen, während man im zweiten Spielchen Pusteblumen kahl pusten darf.

Gelungen ist dann wieder das Belohnungssystem. Sobald man eines der Minispiele gelöst hat bekommt man in die Boni Abteilung immer neue Einträge spendiert. Das reicht von erweiterten Minispiel Varianten die man im Geschichte Modus nur einfacher zur Verfügung hatte, reicht über Kleidung um die gute Tina immer wieder in neues Outfit zu stecken und endet in den angerochenen Rezepten, die man durchaus real nachmachen kann. Man gibt euch hier sämtliche Zutaten samt der Zuberreitung vor. Größtes Problem in meinen Augen ist das Preis/Leistungs Verhältnis. Denn alle 3 Geschichts Schwierigkeitsgrade kann man locker in 2 Stunden hinter sich bringen. Danach stehen zwar alle Secrets zur Verfügung, sprich vor allem die erweiterten 16 Minispiele. Dennoch unterhält das ganze auch aufgrund des fehlenden Multiplayers nur relativ kurz. Und 40 Euro sind dafür in meinen Augen zu happig. Was der junge Bauernhof Fan spielen kann, ist durchaus für die Zielgruppe passend gemacht. Zwar im gesamten doch sehr leicht ist die Unterhaltung und der Lerneffekt schon gegeben. Auf der anderen Seite ist der Preis für die Spielzeit zu hoch. Hier sollte man als Erwachsener also durchaus abwägen ob das Spiel lohnt. Zumal wie schon erwähnt gerade dieses Genre mittlerweile Unmengen an Alternativen bietet. Im gesamten bietet Tina auf dem Bauernhof zu wenig fürs Geld.

Grafik & Sound....

Sieht man mal ab von den wirklich recht imposanten Render Sequenzen, kommt der Rest eher zweckmäßig, wenn auch passend daher. Ein eher gezeichnete Grafik, die durch ihre sterilen Hintergründe aber ein wenig Lebendigkeit vermissen lässt. Das einzige animierte sind die Minispielinhalte oder aber in den Gesprächen die Teilnehmer, die zumindest nicht ganz starr in der Gegend herum stehen. Farbenfroh, ohne aber restlos zu überzeugen. Gelungen ist die technische Seite bei den Minispielen, wo es keinerlei Fehler oder sonstige Einschränkungen gibt. Wobei alles andere auch überrascht hätte.

Gelungen sind beim Thema Sound die Effekte der Tiere, die ebenfalls den Lerneffekt über das Leben auf einem Bauernhof durchaus unterstreichen. Wobei man das ganze durchaus noch mehr hätte ausbauen können. Was die Musiken angeht dudeln mehr oder weniger ruhige Stücke vor sich hin. Melodisch aber eben auch wenig aufregend. Irgendwann ungewollt nervig sind die Laute des Onkels und Tinas. Da beide nicht über eine Sprachausgabe verfügen, wollte man dies mit Lauten entschärfen.

Fazit....

Tina auf dem Bauernhof ist zunächst ein sehr typischer Vertreter seines Genres. Kindgerecht gemacht ist der Anspruch nicht sonderlich hoch. Dennoch wird der angehende Bauernhof Fan durchaus erstmal unterhalten, solange er spielt. Hier und da ein gewisser Lerneffekt über die Erzeugnisse und Tierwelt eines Bauernhofes gehören ebenso zum positiven Inhalt wie die zahlreichen Bonusinhalte. Nicht darüber hinweg täuschen kann dies aber über die Spielzeit mit knapp 2 Stunden für alle Schwierigkeitsgrade. Hier kommt dem Spiel seine Abfolge und Linearität der Inhalte nicht gerade gelegen. Zwar hat man mit den Minispielen durchaus noch eine Weile seinen Spaß, aber aufgrund des fehlenden Multiplayers ist hier durchaus schnell die Luft raus. Und dafür 40 Euro auszugeben halte ich für nicht gerechtfertigt.

 

+ Kindgerecht umgesetzt
+ 16 gute Minispiele
+ Passend für die Zielgruppe
+ Tier Soundeffekte
+ Lerneffekt/Bonusinhalte
+ Komplett Deutsch
- Nichts für ältere Gamer
- Abenteuer nicht sehr lang
- Vollpreis Spiel
- MP wäre passend gewesen

GRAFIK: 72%

SOUND/EFFEKTE: 71%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 60%

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