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NDS Showtime Championchip Boxing
 
 
Showtime Championchip Boxing - NDS
Kilian Pfeiffer (15.06.2008)

SYSTEM: NDS
ENTWICKLER: DSI
GENRE: Sport
SPIELER: 1-2 Spieler
HANDBUCH: Mehrsprachig
SPEICHER: Keiner
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 4-10
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: 7+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.30 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

Es gibt Titel, die kommen mit einem ziemlich mitreißenden Namen daher, was im ersten Moment auf ein gelungenes Gamer-Festival hindeuten könnte. Im ersten Moment! Nicht alle entpuppen sich als Bringer, viele enttäuschen, andere übertreffen gar die Erwartungen und verwandeln sich zum Geheimtipp. „Showtime Championship Boxing" weist in der Tat einen „großen" Namen vor, das Boxen um den höchsten aller Titel steht an. Auf dem DS haben wir im Grunde genommen sowieso noch nicht allzu oft geboxt, daher könnten wir uns doch mal positiv überraschen lassen. Doch der erste Tiefschlag kommt sogleich: Weder eine Lizenz wartet auf uns, noch ausgefeiltes Gameplay – dafür 3D-Grafik in Polygon-Gewand.

Menus und die Story....

„Showtime Championship Boxing" arbeitet mit Fantasienamen, soviel ist zumindest nun schon einmal klar geworden. Keinen der offiziellen Gürtel gibt es zu bestaunen, dafür simple Boxkämpfe ohne viel Trara. Auch die Story hält sich ziemlich zurück. Alles was uns von der Software vorgegeben wird, ist dieses: Besiegt Eure Widersacher und werdet „König des Rings". Um das hehre Ziel zu erreichen, benötigt Ihr ein Sammelsurium fiktionaler Gürtel. 14 Boxer stehen Euch im Laufe des Spieles zur Verfügung, die weder an echte Ringkämpfer angelehnt wurden, noch jenen vom Namen her gleichen.

Auch das Hauptmenü nimmt sich eher zurückhaltend aus: Über den Button „Spielinformationen" erhaltet Ihr Infos zur Spielsteuerung, weiterhin gibt es wenig aufbereitete Textblöcke, die als Tipps-Sektion dienen sollen. Auch an eine kurz gefasste Regelzusammenfassung haben die Entwickler gedacht – hier sei aber klar herausgestellt, dass die Informationsflut nur sehr schwer verwertbar ist, da ziemlich lieblos und langweilig präsentiert. Nichts mit praktischen Tutorial-Einführungen, auf diese müsst Ihr leider verzichten… Ebenso besitzt jeder Kämpfer unterschiedliche Werte – so zumindest gibt es der Titel innerhalb der Profile vor, welche dann allerdings auf das Spiel keine Auswirkungen zeigen. Ferner warten ein „2-Spieler-Modus" auf seine Entdeckung sowie der gewöhnliche Single-Player, der sich in verschiedene Gürtel-Kämpfe unterteilt.

Technik und Gameplay....

Ohne nerviges Drumherum geht es im „Einzelspiel" sofort zur Sache, ohne Umschweife und ohne zähe Einstellungen. Ob der dann folgende Kampf überzeugen kann, steht auf einem anderen Blatt geschrieben und muss von uns noch erörtert werden. So dürft Ihr zunächst nichts weiter wählen als Eure Gewichtsklasse und die Hosenfarbe. Ebenso warten einige Stadien auf Euch, die jedoch – wir werden darauf später eingehen – einfach nur hässlich sind. Das liegt vor allem an der unspektakulären Technik. Bis zu zwölf Runden wählt Ihr im „Einzelkampf", wobei dies nicht bedeuten muss, dass ein Box-Duell auch wirklich so lange dauern muss, denn ein gewaltiger K.O. kann bereits nach wenigen Sekunden erfolgen. Allerdings könnt Ihr innerhalb dieses Modus keine Spielziele freischalten, demnach seid Ihr auf die Gürtel-Kämpfe angewiesen, die sich in den „Amateur-", den „Herausforderer-" und den „Showtime-Gürtel" unterteilen. Die ultimative, sowieso aufgrund des Schwierigkeitsgrades kaum mehr zu erreichende „König des Rings"-Herausforderung, bildet den „krönenden" Abschluss eines Titels, der seine Fans allein wegen des Anspruchs vergraulen könnte. Hinzu kommt, dass wie schon bei der Wii-Version, eine Speichermöglichkeit innerhalb der einzelnen Gürtel-Events fehlt. Bedauerlich, denn man hat nicht unbedingt Lust, im „Optimalfall" sechs Kämpfe am Stück zu bestreiten. Weshalb man sich für dieses Vorgehen entschieden hat, kann man nur schwer nachvollziehen – es gibt einfach keine „normale" Begründung.

Zwei Steuerungsvarianten warten auf den Spieler, zum einen die Touchscreen-Steuerung, zum anderen die über die gewöhnlichen Tasten, wobei beide soweit funktionieren, allerdings nur wenig Raum für interessante taktische Möglichkeiten bieten. Dass Ihr Euch vor Attacken seitens des Gegners per Block wehren könnt, sollte klar sein, auch das Ausweichen nach links und rechts ist möglich, da es wenigstens ein wenig taktisches Gameplay bietet. Aus diesen Positionen lassen sich hervorragend heftige Leberkracher setzen, die dem Gegenüber einiges zusetzen, auf Dauer wird Euer Vorgehen allerdings durchschaut, was dazu führt, dass der Rivale seinen Körper an den momentan getroffenen Stellen blockt und Ihr Euch etwas anderes auszudenken habt. Auch mit kurzen, kraftvollen Punchs erreicht Ihr etwas, wobei das Schlagduell oftmals ziemlich öde wirkt, was die grafische Präsentation angeht. Neben den Kurzschlägen warten auch aufgeladene Harken auf den Einsatz am Gegner. Eine Energieleiste repräsentiert die noch verfügbaren Kräfte. Diese laden sich – bei kurzen Verschnaufpausen – selbstständig wieder auf. Sitzt ein energiereicher Treffer, verliert das Gegenüber einen saftigen Abschnitt seiner Gesundheitsleiste. Schwerfällig ist das Ausweichen umgesetzt worden, da der Boxer vergleichbar mit einer Schnecke über den Bildschirm tippelt und Gefahr läuft, nicht auf der Stelle einzuschlafen. Sollten Eure Attacken allerdings mal ins Leere gehen, ist Vorsicht angesagt: Zu häufige Fehlschläge werden mit Verlusten von Energie bestraft, was wiederum dazu führt, dass Ihr im schlimmsten aller Fälle nicht mehr zuschlagen könnt – solange, bis sich die Energieleiste wieder regeneriert hat.

Ein K.O. bedeutet noch lange nicht das Aus im Spiel. Mehrmals dürft Ihr zu Boden gehen, erst dann sind Eure spielerischen Möglichkeiten erschöpft und der Kampf ist vorbei. Hinsichtlich des Spielumfangs ist „Showtime Championship Boxing" ein Reinfall, auch wenn sich insgesamt 14 Boxer freischalten lassen – diese aber keinen authentischen Anspruch haben. Die wenigen Modi sind für einen Vollpreistitel einfach viel zu wenig, um dauerhaft zu überzeugen. Hier hätten dann entweder Lizenzen Motivation gefördert oder ein ausgereifteres, realistisch anmutendes Gameplay. So wirkt alles etwas an den Haaren herbeigezogen.

Grafik & Sound....

Hier wird’s nun derb: Zum einen gehen die 3D-Boxer ja noch weitestgehend in Ordnung. Sie wirken zwar behäbig, erinnern aber wenigstens an „wirkliche" Sportler, was ja schon mal gar nicht so schlecht ist. Was aber unter aller Kanone ist, sind die hässlichen, wirklich schrecklichen Besuchermassen, die zuckelnd und wackelnd versuchen zu klatschen. Dank ihrer wenig begeisterungsfähigen Art rast die Motivation des Spielers gen Nullpunkt. Wie kann man so etwas dergestalt verschandeln? Noch einen Tick garstiger wird die Sache bei der Bühnenpräsentation. Hier erwarten Euch dann billigste Texturen, welche die Freunde des Box-Sports repräsentieren sollen. Gut, dass wenigstens die eigenen Boxer einigermaßen überzeugen können…

Einen richtigen Soundtrack bietet „Showtime Championship Boxing" für den Nintendo DS zwar nicht, dafür realistische Sounds, wie lärmende Fans und knallende Punchs. Allerdings nimmt man dem Spiel nicht ab, dass man sich angeblich in großen Arenen befände. Irgendwie wirkt der Sound, als sei man in einem Hinterhof, der von einigen grölenden Fans mit Bier in der Hand bevölkert wird.

Multiplayer....

In der Tat gibt es einen Mehrspieler: Bitte sucht diesen aber nicht auf, denn zu zweit kommt einfach keine Laune auf! Es gibt zu wenige spielerische Möglichkeiten, als dass Ihr gerne gegeneinander antreten würdet. Im bloßen Faustduell zweier menschlicher Kontrahenten versagt die Umsetzung leider auf voller Spur.

Fazit....

„Showtime Championship Boxing" ist im Gesamten leider keine Empfehlung wert. Es überkommt den Spieler das Gefühl, er sei in einer schnell zusammengeschusterten Software-Umsetzung gelandet, die kaum inspiriert nur möglichst zackig an den Mann gebracht werden möchte. Der Inhalt ist mau, der Schwierigkeitsgrad insgesamt zu hoch angesiedelt. Hinzu kommt, dass es keine Speichermöglichkeit zwischen den einzelnen Events gibt. Der massivste Kritikpunkt ist allerdings die Technik: Nur die Texturen und Hintergründe betrachtet, verorten wir den Titel in die ausklingenden 80er Jahre. Hässlich ohne Ende! Wenigstens die 3D-Boxer bieten ein wenig Seelenheil. Mit der Wii-Version seid Ihr aber ein wenig besser bedient!

 

+ zwei Steuerungsvarianten
+ (dröge) Spielhilfen
- technisch (teils) grauenhaft
- heftiger Schwierigkeitsgrad
- keine Speichermöglichkeit
- fehlende Box-Lizenzen

GRAFIK: 45%

SOUND/EFFEKTE: 50%

MULTIPLAYER: 40%

GESAMTWERTUNG: 40%

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