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NDS Die Sims 2: Gestrandet
 
 
Die Sims 2: Gestrandet - NDS
Kilian Pfeiffer (05.06.2008)

SYSTEM: NDS
ENTWICKLER: Electronic Arts
GENRE: Simulation
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-5
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Ja
ALTERSFREIGABE: K.E.
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.35 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
WiFi: Nein

   
Einleitung....

Die Sims haben sich vor einschneidenden Veränderungen nie gesträubt. Im Laufe der Jahre sind sie flügge geworden, haben sich vom trauten Heim verabschiedet und neue Pfade betreten. Das gewöhnliche Leben in der Zivilisation scheint vorbei zu sein, Innovationen müssen her und wo sollte man diese in größerem Maße vorfinden, als auf einer fernen Insel, weitab jeglicher Zivilisation? Kein Wunder, dass jene unbekannte Insel der Ersatz des trauten Heimes ist. Allerdings bei weitem nicht so gemütlich und komfortabel wie noch in den eigenen vier Wänden. Als Redakteure begrüßen wir die neue Spielumgebung der Sims und sehen in weiser Voraussicht der Reihe freudig entgegen. Solange an Innovationen und spielerischen Weiterentwicklungen auch in Zukunft nicht gespart wird...

Menus und die Story....

Das Hauptmenü eines Sims-Titels fällt in der Regel nicht sonderlich durch Optionsmöglichkeiten auf. Auch bei „Die Sims 2 – Gestrandet" wartet lediglich ein „Neues Spiel" darauf, gestartet zu werden. Drei Speicherstände bieten Euch Raum für den persönlichen Fortschritt. Uns persönlich gefällt die Herangehensweise an die Spielmechanik des vorliegenden Titels ganz besonders gut, was nicht nur am fremden, dschungelartigen Setting liegt, sondern auch an den Gestaltungsmöglichkeiten, die Ihr als Spieler habt.

Bereits die Story gibt Anlass für erste Fragezeichen, die in Eurem Kopf herumschwirren. Wie bitteschön gerät man versehentlich in eine Transportbox? Euer Sims schafft dieses Kunststück, wird per Containerschiff verfrachtet und unter doofen Umständen an einen unbewohnten, fernab jeglichen Menschenlebens befindlichen Strand gespült. Schöne Aussichten für jemanden, der gutes Essen und ein warmes Zimmer gewöhnt ist, dem Hygiene viel wert ist und der gerne zu Freunden auf einen Plausch vorbeischaut. Diese Perspektiven sind zunächst passé – nichts dergleichen erwartet Euch auf der Insel. Dafür viel Arbeit, um sich das Leben so angenehm als möglich zu machen.

Technik und Gameplay....

Das Spielziel sollte klar sein – immerhin wollt Ihr zurück in die Zivilisation, die Frage ist nur: „Wie stellt man das am besten an?" Um darauf eine endgültige Antwort zu geben, werdet Ihr die nächsten Stunden erst einmal beschäftigt sein und in Eigenregie die Lösung des Problems erarbeiten. Doch zunächst werdet Ihr in das Programm eingewiesen. Ein bedeutender Vorteil, den nicht jeder Titel ausspielt. Oftmals wird man auf dem Trockenen sitzen gelassen und muss sich selbst in die Materie einarbeiten.

Die ersten Schritte löst allerdings die Software im Verbund mit Euch. Logisch, denn der Magen knurrt, Ihr habt mit Sicherheit schon länger nichts Essbares mehr zwischen die Kiemen bekommen. Gott sei Dank bietet Euch die Insel allerlei Früchte, die Ihr von Sträuchern sammelt, auch rohes Fleisch lässt sich im Laufe der Zeit zubereiten und verwerten. Bot bereits der Hollywood-Streifen „Cast Away" den Plot für ein spannendes, filmisches Abenteuer, tut ihm dies „Die Sims 2 – Gestrandet" gleich. Denn zu Beginn seid Ihr nun mal noch niemandem begegnet, wähnt Euch mutterseelenallein und seid froh, wenn Ihr überhaupt in der Lage seid, Euch eine Unterkunft zu bauen. Die handwerklichen Fähigkeiten haben übrigens nichts mit der Wahl des Geschlechts zu tun ;-) . Frauen können ebenso gut mit ihren Händen umgehen wie Männer. Ach ja: Das allseits bekannte Ausstatten der eigenen Persönlichkeit gehört selbstverständlich auch zu den ersten Schritten im Spiel dazu. Ein schickes Oberteil, ein Paar Schuhe, eine Hose für die Beine, noch schnell für eine moderne Frisur entschieden und Ihr seid für den unfreiwilligen Trip auf dem Containerschiff gewappnet. Gut zu wissen, dass Ihr im Laufe des Spielverlaufs in der Lage seid, selbst Kleider am sogenannten Kleiderfelsen anzufertigen. Mithilfe von Naturalien funktioniert dies recht anspruchslos und schnell dürft Ihr Euch in ein schickes, wenngleich auch aus den allernötigsten Materialien hergestelltes Outfit schmeißen. Ab und zu entdeckt Ihr Klamotten auch direkt am Strand – ob vielleicht doch weitere Menschen auf der Inselgruppe gestrandet sind?

Aber nicht nur das: Wesentlich für den persönlichen Fortbestand sind regelmäßige Mahlzeiten. Gleich zu Beginn gelingt es Euch an einer offenen Feuerstelle ein Fünkchen zu entfachen, auf welchem Ihr dann im Folgenden Nahrung zubereiten dürft. Diverse Speisen stehen Euch nach und nach zur Verfügung, die je nach Magenzustand verspeist werden. Wie es sich für einen typischen Sims-Titel gehört, ist auch die obligatorische Bedürfnisanzeige mit von der Partie. Zu lange ein bestimmtes Bedürfnis vernachlässigt, führt direkt in die Ohnmacht. Demnach solltet Ihr insbesondere beim kleinsten Anzeichen eines Magenknurrens Essen herankarren. Energie erhält der Protagonist durch bestimmte Speisen, aber auch durch den kraftspendenden Mittagsschlaf. Gelungen finden wir, dass – je nach qualitativem Unterschlupf – die Auswirkungen auf den Zustand des Sims verschieden sind. Je mehr Handarbeit Ihr investiert habt, desto besser die Ausbeute im Bereich der Bedürfnisleiste. Zwar seid Ihr allein auf der Insel, dennoch ist Gesellschaft für einen Sim von grundlegender Bedeutung. Solltet Ihr später auf jemanden treffen, dem vielleicht das gleiche Schicksal widerfahren ist, umso besser. Zur Not lässt es sich aber auch mit einem Skelett unterhalten. Wie gewohnt drückt ab und an auch mal die Blase, wobei das Geschäft dann hinter dem nächsten Busch erledigt werden sollte, gewaschen wird sich in den umliegenden Gewässern. Ratsam ist es, auch die Klamotten regelmäßig zu bürsten, denn Waschmaschinen oder dergleichen findet man auf der einsamen Insel wohl auch nach langer Sucherei eher nicht. Dafür gibt es andere Dinge, die zur persönlichen Unterhaltung dienlich sind, beispielsweise das fröhliche Herumgeplansche im nächsten Tümpel. Dass zunächst nicht der gesamte Inselbereich zugänglich ist, sollte klar sein, aber durch den Einsatz von Werkzeugen, die Ihr im Laufe des Spieles herstellen könnt, macht Ihr neue Wege zugänglich und entdeckt Landschaften, die wiederum mit vielen neuartigen Spielereien aufwarten. Apropos Spielereien: Auch Minigames sind mit von der Partie, die sich – wie das Spiel selbst („Point and Click") – über den Touchscreen steuern lassen. Feuer entfacht Ihr mit Kleinholz, dessen ungeachtet ist auch das notwendige Wissen vonnöten, um den Funken nicht wieder zu ersticken. Reibt Ihr über den Scheit und pustet ab und zu in das DS-eigene Mikrofon, sollte das Feuer aber entflammen. Zur gegenseitigen Unterhaltung ist das Instrumentenspiel hervorragend – wen Ihr zunächst unterhalten sollt, ist allerdings noch fraglich. Nur dass eine von der „The Legend of Zelda"-Serie inspirierte Okarina zum Einsatz kommt, ist sicher ;-) . Käfer zu jagen macht mit dem Stylus ebenso Spaß, gleichsam das Speerfischen, bei welchem Ihr im rechten Moment die umherstreifenden Fische aufspießen müsst. Auch das gewöhnliche Angelfischen wurde im Leben auf der Insel in das Spiel integriert – was man nicht alles für den zehrenden Hunger so tut...

Grafik & Sound....

„Die Sims 2 – Gestrandet" ist allein schon wegen der Hintergründe ein recht nettes Unterfangen in einem unverwechselbaren, atmosphärisch gelungenen Ambiente. Zwar gefällt uns dieses Mal die Charakteranimation nicht so gut, dafür überzeugt der Gesamtstil. Auch die Minispiel-Einlagen wissen zu gefallen. Besonderer Wert wurde auf die heran brandenden Wellen sowie die sich im Wind bewegenden Äste des Blätterwerks gelegt.

Zum Dschungel-Feeling tragen im Besonderen die Soundeffekte bei, die das Abenteuer in der Einöde bereichern. In weiter Ferne vernehmt Ihr einen Uhu, ein Affe brüllt oder Ihr schwelgt in Gedanken beim Heranbrausen des Meerwassers, während die Wellen am Strand brechen und für ungemein an den vergangenen Urlaub erinnernde Momente sorgen. Einen wirklichen, dauerhaften Soundtrack gibt es hingegen nicht.

Fazit....

Die einsame Insel ist als Setting eine ausgezeichnete Wahl. Viele Dinge lassen sich dort realisieren, die man für gewöhnlich nur schwer in ein Standard-Gameplay integrieren könnte. Ob das nun die Jagd ist, um den Hunger zu stillen, das Errichten von diversen Unterkunftsstufen sowie das Klamotten-Design – die Entwickler haben mal wieder ein Gespür für das Wesentliche sowie die Details gehabt und schaffen mit dem Titel einen weiteren, gelungenen Ableger der weltberühmten Sims-Reihe. Dass Ihr auf der Insel auf eure Kosten kommt, ist gewiss.

 

+ neuartiges Setting
+ Minispiel-Einlagen
+ „Cast Away"-Atmosphäre
+ Eigenkreationen (Unterkünfte,
Werkzeug, Kleidung, etc.)
- nicht so viele Freiheiten
- Bedürfnisleisten

GRAFIK: 74%

SOUND/EFFEKTE: 74%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 76%

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