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NDS
 
 
Rayman DS - NDS
Matthias Engert (10.03.2005)

SYSTEM: NDS
ENTWICKLER: DC Studios
GENRE: Jump'n Run
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Mehrsprachig
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 2-10
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: 3+
TERMIN: 11.03
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Ja
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

3D Jumper sind auf dem Nintendo DS kein Problem mehr. Das zeigen nicht nur Mario 64 DS und viele weitere Ankündigungen, sondern auch der Titel den wir euch heute vorstellen möchten. Mittlerweile könnte man ja bei einem Handheld Launch fast schon blind darauf wetten das ein Rayman aus dem Hause Ubisoft dabei ist. So auch beim Nintendo DS wo der kleine Racker zeitgleich zum Launch das Licht der Welt erblickt. Aber und das steht sicherlich auch hier über dem ganzen Text ist das ganze ähnlich gelagert wie beim Mario Titel auf dem DS. Rayman DS ist kein brandneuer Titel sondern wenn man so will die neu aufgelegte Variante von Rayman 2: The Great Escape, der seinerzeit auf dem N64 für hohe Wertungen sorgte. Wer also auf ein neues Abenteuer gehofft hatte wird hier nicht fündig. Nun gut, man hat bei Mario gesehen das man mit ein wenig aufgebohrten Inhalten das ganze doch ein wenig attracktiver machen kann und so lagen die Hoffnungen auch bei Rayman DS ob spezielle Zugaben oder das ausnutzen des Touch Screen Feature das ganze begleiten. Nach dem Lesen des Textes seid Ihr schlauer. ;-)

Menus und die Story....

Zunächst fühlt man sich wie bei Mario 64 an alte Zeiten erinnert wenn man den Nintendo DS einschaltet. Die gleiche Menugrafik und Hintergrundmusik wie vor knapp 5 Jahren. Positiv und fast schon erwartet das man dem Spiel auch hier natürlich komplett deutsche Texte spendiert hat. Rayman DS geht dann allerdings einen anderen Weg in Sachen Menus. Hier werden alle Menus wie später auch das Spiel im oberen Screen abgebildet, während der Toch Screen in der Tat einen virtuellen Stick bietet und durch Bewegungen Menubewegungen auf dem oberen Screen herstellt. Daran ändert sich später nichts, was auch dazu führen sollte das man den Touch Screen kaum nutzt. Doch dazu später mehr. Das Hauptmenu offeriert euch neben dem Spielstart und der Laden Option die Einstellungen. In diesen kann man neben Helligkeitsanpassungen den Touch Screen kalibrieren, was aber ebenfalls an der wenigen Nutzung nichts ändert. Ohne großen Schnickschnack wagt man sich also ein neues Spiel und bekommt im original Vorspann die Story präsentiert.

Die Piraten mit Admiral Klingenbart an der Spitze sind über die Welt hergefallen und haben angefangen alle Bewohner zu versklaven. Dabei haben sie das große Herz der Welt gesprengt und Rayman samt seinen Freunden die Kräfte und Energie genommen, die sie brauchen, um Klingenbart zu zerstören. Nun liegt es an Rayman, die Energie wieder zu finden, seine Freunde zu befreien und die Piraten in die Flucht zu schlagen. Und wie sich zeigen sollte geht Ihr dabei das original Spiel vom N64 an.

Technik und Gameplay....

Wie immer in den Rayman Spielen startet auch dieses mit dem fast schon gewohnten Tutorial Level, in dem man Spielziele in geringer Form findet und sich erstmal mit Viewpoint und Steuerung auseinander setzen kann. Dazu macht Ihr Bekanntschaft mit verschiedenen Charakteren und der Deja Vu Effekt für alte Rayman 2 Spieler ist schon immens. Kleinlinge, Murfy, die Fee Ly oder Rayman's dicker Freund Globox dürften jedem Rayman Fan ein Begriff sein. Und wiegesagt alles wie im N64 Original. So natürlich auch der Viewpoint im Spiel, der mit der typischen 3D Iso Sicht daherkommt und Rayman immer aus der Third Person Perspektive zeigt. Wie es sich für einen 3D Jumper gehört ist das Thema Geschicklichkeit natürlich sehr hoch und wird auch in den verschiedensten Varianten ausgenutzt. Vor dem Spieler liegen nun die gleichen original Welten samt der dazugehörigen Bonuslevel und Abzweige die damals schon für manch durchgemachte Nacht verantwortlich waren. Die Spielziele könnte man in 2 Hauptthemen einteilen. Eines davon sind die Käfige die in jedem Rayman Spiel eine Rolle spielen und in denen er die Bewohner der Welten befreit, die überall mit ihrem winselnden "Help" wie damals klingen. Das zweite große Thema sind die sogenannten Lums, die als einsammelbare Objekte in den Welten zu finden sind. Da gibt's einmal die gelben Lums , von denen ihr 1000 Stück (oder nach Klingenbarts Mißgeschick 999) finden müßt und welche euch später die Türen in andere Welten öffnen. Die roten Lums geben euch Lebensenergie und die blauen geben Luft zum atmen Unterwasser. Auf die lila Lums müßt Ihr später schießen, um sich über weite Gebiete zu schwingen. Die Grünen sind sogenannte Rücksetzpunkte und verzeichnen eure Fortschritte und geht ihr mal drauf fangt ihr am letzten grünen Lums an. Der letzte und stärkste ist der silberne Lums. Er wird von Feen geformt und verleiht euch spezielle Kräfte.

Aber bis dahin steht einiges vorher an und wir kümmern uns zunächst um die Grundlagen der Steuerung. Denn eines bietet auch die DS Version natürlich wieder an. Nämlich das sich Rayman's Fähigkeiten verbessern oder er neue erlernt im Verlauf des Spiels. Grundlage ist zunächst die Tastensteuerung. Per Kreuz bewegt Ihr Rayman, der sich ein wenig hakelig und hektisch bewegen läßt. Dazu kommen mit der A-Taste sein Angriffsmove und per B-Taste der einfache Sprung. Ebenfalls in der einfachen Variante enthalten ist während eines Sprungs das aktivieren des Helikopter Moves um etwas weitere Entfernungen zurück zu legen. Da Rayman per A-Taste auch Geschosse abfeuern kann dient die gedrückte R-Taste dem seitlich laufen wie in einem Shooter um so ballern zu können ohne den Gegner aus dem Blick zu verlieren. Das wichtigste Thema ist auch hier die Kamera und leider auch einer der Kritikpunkte. Zwar hat man zunächst mehrere Möglichkeiten. Richtig überzeugend ist aber keine. Per L-Taste holt Ihr die Kamera hinter Rayman, während die X-Taste das wechseln in den First Person Modus erlaubt. Die Y-Taste wiederum erlaubt es die Kamera um Rayman herum zu fahren. Soweit so gut. Nur fehlt in allen Varianten das ganze auch in der Bewegung und man wünscht sich förmlich die Variante eines Mario 64 DS auch hierher. Denn wie oft wäre im Laufen das drehen der Kamera wichtig um nicht abzustürzen, Gegner und Geschosse zu sehen oder einfach nur zu sehen wo es weitergeht. Das Problem verschärft sich dann wenn die Kamera keinen Platz findet. Und die Level in Rayman DS bieten genug Orte in denen das der Fall ist. Neben einem durchgestrichenen Kamerasymbol bleibt sie gerne mal hängen und man muß umständlich nachjustieren. Was ich von kleinen einfachen Baumstämmen abgerutscht bin, nur weil die Kamera nicht mitspielte will ich garnicht erzählen.

Dazu kommt die Bewegung mit dem Kreuz, was hier deutlich zeigt das nicht jedes 3D Spiel ideal mit einem Kreuz zu steuern ist. Gerade auf engstem Raum ist das 8-Way System nicht immer gut gelungen. Gerade die schrägen Richtungen sind ungewohnt schlecht auszuführen. Und auch das ist noch nicht der letzte Kritikpunkt in diesem Bereich. Rayman reagiert im Stand erst auf ein stärkeres drücken der Richtung mit dem Kreuz. Einfaches antippen reicht garnicht. Auch nicht ideal. Nun haben sich die Entwickler gedacht man könnte den Touch Screen dafür nutzen und so findet man links unten ein Sticksymbol auf das man mit dem Daumen drückt und Rayman so steuern kann ohne das Kreuz. Aber hier gilt das gleiche wie beim Gegenstück eines Mario. Zu ungenau auf engen Stellen. Und wo Platz ist reicht das Kreuz allemal aus. Man darf das Thema nicht unterschätzen und nimmt dem Spiel oft den Spielspaß. Alles kein Problem sofern Platz ist und die Kamera keine Probleme bereitet. Aber wehe es geht auf engstem Raum zu und Ihr seid auch noch unter Beschuß oder ähnlichem Gegnerkontakt. Ein 3D-Stickaufsatz wäre hier eine Erleichterung. Doch zurück zum Gameplay. Hat man im ersten Tutorial Bereich Bekanntschaft mit der Steuerung und dem Drumherum gemacht gelangt man in das eigentliche Zentrum des Spiels - die Halle der Türen. Von hier aus bekommt man den Zugang zu den Welten oder den Weg versperrt wenn man die Voraussetzungen nicht erfüllt hat. Dabei steht zu jeder Welt die Anzahl an Lums und Käfigen die darin zu finden sind. Im Spiel übernimmt nun der untere Screen diese Anzeigen und beinhaltet zudem Rayman's Lebensleiste, die lobenswert auch hier erweitert werden kann.

Hier kann man auch gleich das Thema Speichern abarbeiten. In einem Level speichern geht nicht. Einzig wenn Ihr ein Level beendet und euch in der Halle der Türen befindet werdet Ihr nach dem Speichern gefragt. Entschärft aber zum einen durch unendlich Continues und eben die zahlreichen Rücksetzpunkte im Spiel. Spielerisch steckt die geballte Power des Originals auch hier drin und zeigt dann ihre Stärke wenn man Platz zum agieren hat. Neben der typischen Jumper Action stehen genug Kämpfe gegen die Piraten an und diverse kleinere Rätsel gilt es zu lösen. Dabei bedient sich auch hier das Spiel wieder des Abhängigkeitsfeatures. Dinge die man in der einen Welt gefunden hat sind woanders nutzbar oder Ihr müßt weit in den Welten vorpreschen um genügend Lums, Käfige oder Fähigkeiten gefunden und erlernt zu haben um frühere Bereiche erneut anzugehen. Denn oftmals steht man in den Leveln an Abzweigen wo man merkt das man an der einen oder anderen Stelle nicht weiter kommt. Rayman's Helicopter Move ist hier ein gutes Beispiel. Zwar von anfang an mit der einfachen Variante ausgestattet gibt es auch die "Dauervariante", die man erst später im Spiel findet und so unerreichbare Wege möglich macht. Das ganze wirkt sich wie damals auch hier auf die Spielzeit aus. Hat man wie schon erwähnt gewisse Bedingungen erfüllt nach dem Ende eines Levels, seien es Lums oder alle Käfige zu finden dürft Ihr zudem auch wieder die Bonuslevel absolvieren die dazu dienen um Raymans Fähigkeiten und seine Lebensleiste zu verbessern. Sinnvoll und durchaus etwas das der Spieler versuchen sollte. Unterstützt wird das ganze auch dadurch das man z.b. beim 2. Besuch einer Welt die schon länger gefundenen Dinge nicht nochmal einsammeln muß, sondern sich ganz auf die fehlenden konzentrieren kann.

Eine Stärke im Spiel sind die zahlreichen Racereinlagen. Egal ob Ihr nun per Wasserski hinter einer Schlange herfahrend Gewässer durchkämmen müßt, auf Eis und Wasser Rutschbahnen hinter euch bringen müßt oder der Knaller schlechthin, reitend auf einer Rakete. Diese Teile machen nach wie vor viel Spaß und werden auch unterstützt durch Raymans kleine Animationen. Überhaupt ist der Humor natürlich wieder mit enthalten. Allein die Kleinlinge die euch am Ende eines Levels zu einem Tänzchen einladen sehen schon herzallerliebst aus. So sind viele der Level mit allem gesegnet was Gut und Schlecht im Spiel ist. Weite ausladende Gebieten in denen Plattformhüpferei oder schwingend an den lila Lums die Reise vonstatten geht um dann im inneren von Gebäuden nach Schaltern zu suchen, Piraten auszuschalten und eben das Kämpfen mit Kamera und Technik auf engen verwinkelten Passagen. Zwischendurch in den Welten werdet Ihr immer wieder mit kleinen Sequenzen beglückt welche die Geschichte weiter erzählen und Dinge zeigen die zeitgleich mit eurem Vorankommen passieren. Es ist schade das hier vor allem die nachteilige Steuerung und das Kamera Problem viel vom damaligen Spielspaß nehmen.

Grafik & Sound....

Grafisch hätte ich von einem Rayman Titel mehr erwartet. Das der DS nun auch satte Farben darstellen kann ist ja nichts neues. In Rayman DS wird mir das ganze zu wenig genutzt. Alles wirkt ein wenig blass und reizt die Möglichkeiten in meinen Augen nicht aus. Zwar ist wirklich alles wie im Original. Angefangen bei den Schmetterlingen die umherfliegen, Wasser, Lava oder Wetterbedingungen. Aber irgendwie manchmal auch etwas billig wirkend und teilweise auch überraschend dunkel. Zwar sind die Texturen "fest", dennoch ist Clipping nach langer Zeit mal wieder ein Thema das man häufiger zu sehen bekommt. Dazu ist manchmal die Framerate nicht optimal und unterstützt die etwas hakelige Steuerung noch. Highlight bleiben die Animationen und vor allem die NPC auch hier. Globox oder seine kleinen Racker schreien zu sehen läßt einen auch heute noch schmunzeln. Nur ist das nichts was nun spielerisch glänzt. Weitsicht ist dagegen auch hier kein Problem. Schade das technisch nicht alles hinhaut und so dem Spiel einiges verhagelt.

Beim Sound ist es genau anders herum. Alle original Klänge sind enthalten und beginnend bei dem Knarren von Holzstegen bis hin zu Kampfgeräuschen ist alles dabei. Oder das Kauderwelsch in Sachen Sprachausgabe, das man genauso vorfindet wie auf dem N64 gehören atmosphärisch dazu. Die gelungenen und guten Hintergrundmusiken, die zwar nicht in Virtuell Surround wie in einem Mario umgesetzt sind wissen erneut zu gefallen.

Fazit....

Im gesamten ist Rayman DS nicht der erhoffte Knaller den man bei diesem Namen erwartet. Vor allem die Technik verhagelt die Wertung doch sehr. Angefangen bei der etwas hakeligen und hektischen Steuerung und vor allem durch die teilweise schlechte Kamera erlebt man so manchen nervigen Moment. Solange man alles im Blick und Platz hat ist das Spiel ordentlich machbar und entwickelt durch seine spielerische Abwechslung auch Spielspaß. Kommt man aber an verwinkelte Stellen und hektische Momente in denen die Kamera unbedingt der Freund des Spielers sein sollte hat man fast schon verloren. Das ist sehr schade und trübt den Gesamteindruck. Auch die etwas blass und dunkel wirkende Grafik hätte ich mir besser umgesetzt gewünscht. Das dies für den DS kein Problem ist wissen wir ja. Und über den Touch Screen braucht man hier kein Wort verlieren. Die Steuerung per TS ist zu ungenau und damit ist das ganze überflüssig. Man sieht schnell was allein das kleine Kamera Feature per Touch Screen in einem Mario DS doch für Vorteile bringen kann. Eine Empfehlung ist Rayman DS nur bedingt. Wer den alten N64 Titel kennt findet hier nichts neues. Neue Rayman Cracks sollten vielleicht auf das neue GBA Abenteuer warten, das dann wirklich brandneu ist.

 

+ Spielerische Abwechslung
+ Gelungene Animationen
+ Große Welten
+ Fähigkeiten Upgrades
+ Racer Einlagen
+ Gelungene Soundkulisse
+ Komplett deutsch
- Schlechte Kameraumsetzung
- Hektische Steuerung
- Framerate nicht optimal
- "nur" das N64 Original
- Grafisch etwas blass und dunkel

GRAFIK: 71%

SOUND/EFFEKTE: 80%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 68%

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