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NDS Ratatouille 2: Frohes Festmahl
 
 
Ratatouille 2: Frohes Festmahl - NDS
Kilian Pfeiffer (29.04.2008)

SYSTEM: NDS
PUBLISHER: THQ
GENRE: Minispiele
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Mehrsprachig
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-7
SECRETS: Nein
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Ja
ALTERSFREIGABE: 3+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

„Ratatouille" war ohne Zweifel eine Erfolgsgeschichte, die noch nicht abgeschlossen ist. Der Kinofilm sprengte hinsichtlich der weltweiten Besucherzahlen jegliche Vorstellungskraft – allein in Deutschland sahen den Film weit über fünf Millionen Menschen. Ein monetärer Erfolg, wie man ihn nicht häufig antrifft. Allerdings sollte man nicht außer Acht lassen, dass mit den Einspielergebnissen oftmals nicht mehr das Hauptgeld verdient wird. Vielmehr verkürzt man den Zeitraum zwischen Kinostart und DVD-Release und hofft darauf, dass sich die – hoffentlich positiv konnotierten – Gedanken an den Film auf den Kauf der Disc-Version auswirken könnten. Daher ist es naheliegend, dass „Ratatouille" nun auch in den DVD-Bestseller-Listen ganz weit oben zu finden ist. Auch die Lizenz-Maschinerie ist weiterhin aktiv, was sich in unserem Fall auf den Software-Markt auswirkt. Zum Start des Kinofilms brachte „THQ" für drei Nintendo-Konsolen Umsetzungen auf den Markt, nun erscheint mit „Ratatouille – Frohes Festmahl" für den Nintendo DS eine weitere Versoftung, die vom Ratten-Boom eine (Käse-)Scheibe abhaben will.

Menus und die Story....

Hätte der Film nicht so viel Charme, wäre die Mundpropaganda wohl nicht derartig auf Hochtouren getrieben worden. Nicht anders ist es zu erklären, dass „Ratatouille" zu seiner Zeit in aller Munde war. Die Wogen haben sich geglättet, etwas Ruhe ist eingekehrt, wenngleich vorliegender Titel erneut die Story des Filmes indirekt aufgreift. Dieses Mal zwar nicht mehr als Jump’n Run-Kost, sondern als reine Minispielsammlung, die sich innerhalb einer französischen Gourmet-Küche angesiedelt hat.

Mit von der Partie sind Remy, Colette, Linguini und Emile – alle aus dem Film bekannt und ob ihrer sympathischen Charaktere wunderbar umzusetzende, virtuelle Spielhelden. Allerdings steht das Kochen deutlich im Vordergrund, der Stylus dient Euch als Werkzeug in der Not. Denn unzählige hungrige Mäuler wollen gestopft werden, zehn Gerichte gilt es in aufopferungsvoller Weise unter widrigen Umständen zuzubereiten, sieben Minispiele müssen dazu bestritten werden, wobei gesagt werden muss, dass diese von Mal zu Mal anspruchsvoller werden. Summa Summarum werdet Ihr also recht häufig an die Herdplatte gebeten, bis Ihr den Abspann zu Gesicht bekommt. Haltet Ihr Euch ran, geschieht dies nach rund drei Stunden Spielzeit. Versüßt wird Euch das Abenteuer zum einen durch eine „Galerie" in der Ihr 20 hübsche Artworks freispielt, zum anderen durch ein „Freies Spiel". Dort ist es möglich alle zugänglichen Minispiele in drei unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden erneut zu spielen. Die Rubrik „Wertung" gibt Euch anhand von einer Fünf-Sterne-Skala Aufschluss darüber, wie erfolgreich Ihr während der unterhaltsamen Minispiele abgeschnitten habt. Nur wenn Ihr überall die volle Sterneanzahl abräumt, werden die Kritiker zufrieden sein und Ihr könnt Euch von nun an „Grand Chef" titulieren, was aber ein hartes Stück Arbeit wird – trotz des kinderfreundlichen Settings. Im Gesamten ist der Titel aber auf der machbaren Seite. Ein ansteigender Schwierigkeitsgrad gestaltet den Inhalt fair und sorgt für Motivation.

Technik und Gameplay....

Wie weiter oben bereits erwähnt, erwarten Euch insgesamt sieben verschiedene Games, was im ersten Moment als sehr geringe spielerische Ausbeute angesehen werden dürfte. Jedoch müssen diese alle für zehn Speisen wiederholt werden, hinzu kommt, dass der Anspruch mit der Zeit deutlich gesteigert wird. Im Folgenden gehen wir auf die Minispiele näher ein, da diese der einzige spielerische Nährwert sind. Jump’n Run-Abschnitte wie im DS-Vorgänger gibt es dieses Mal nicht mehr zu vermelden, was wir persönlich schade finden, denn somit wäre die Motivation weitaus größer gewesen.

Das „La Ratatouille" ist ein Gourmet-Tempel der ganz besonderen Art: Feine Herrschaften betreten die durch einen guten Ruf an der Spitze der persönlichen Kritiker-Lieblingsrestaurants stehende Örtlichkeit in Scharen, dementsprechend hoch ist die Erwartung der zahlenden Kundschaft auch. Französische, beinahe unaussprechliche Gerichte, die mit viel Liebe zum Detail zubereitet werden, landen auf den Tellern der Kundschaft. Unter anderen wartet die Zubereitung von Fischen auf den geneigten, kochenden Spieler. Drei Pfannen stehen Euch zur Verfügung. In steter Regelmäßigkeit kommt Linguini mit rohem Fisch an diesen vorbei. Sobald Ihr ihn antippt, wirft er einen Fisch in die Pfanne. Eure Aufgabe lautet nun, die Kiemenatmer solange zu braten, so dass sie knusprig braun und bereit zum Servieren sind. Anhand einer Fortschrittsleiste erkennt Ihr den persönlichen Fortschritt, der je nach Grad der Zubereitung anwächst. Allerdings solltet Ihr nicht zulange trödeln, denn sobald der Fisch anbrennt, will ihn mit Sicherheit kein Gast mehr essen. Im nächsten Minispiele steht das Kochen mit Remy an. Bis zu drei Töpfe und Pfannen müssen gleichzeitig im Auge behalten und mit Zutaten „bestückt" werden. Durch ständiges Umrühren bringt Ihr das Gefäß auf Temperatur. Sobald die Hitze zu groß wird, genügt es, in das DS-eigene Mikrofon zu pusten.

Weil Emile etwas nachlässig im Umgang mit wertvoller Rohkost ist, bedarf es des Einsatzes von Remy, der dafür sorgt, das umherfliegende Gemüse in die zugehörige Schüssel zurückzulegen. Ab und an wirft Emile auch mit widerlichem Müll, der allerdings aussortiert werden sollte. Erneut gilt es eine Leiste zu füllen, um erfolgreich in den nächsten Spielabschnitt vorstoßen zu können. Entgegen jedes guten Geschmacks ist die Attacke der Schnecken ausgefallen. Remy ist dankenswerter Weise in der Lage, das schleimige Getier abzuschießen respektive dessen Spuren zu beseitigen. Allerdings solltet Ihr Euch beeilen, da die Gemüseliebhaber sehr schnell wachsen. Innovativ geht es beim Suppenkochen zu: Mit Hilfe des Steuerkreuzes rührt Ihr die Suppe um und solltet gleichzeitig darauf achten, dass die von oben herabfallenden Zutaten nur herkunftsgleiche Gemüsestücke im Bottich treffen. Nur so verklumpen die Zutaten, die Ihr wiederum mit der Gabel aus der Schüssel entfernt. Im späteren Spielverlauf kommt Stress auf, denn das Gemüse fällt in flottem Tempo nach unten. Nicht, dass schlussendlich der Kochtopf noch übergeht! Sollte dem so sein, dürft Ihr Euch bei einer Runde Gemüseschneiden abreagieren. Ob Ihr nun Knoblauch hackt, Paprika schneidet oder einen Brotlaib in handgerechten Teilen kredenzt – der intuitive Einsatz des Touchpens macht Spaß und dürfte bereits aus dem ersten DS-Abenteuer bekannt sein. Ähnlich des Anrichtens der Teller. Kreativ wird das geschnipselte Gemüse drapiert, es wird gewürzt, geschmückt und mit leckerer Soße verfeinert. Achtet auf die tickende Uhr, die Euch schnell einen Strich durch die Rechnung machen kann.

Grafik & Sound....

Anders als beim ersten DS-Handheld-Teil sind wir von der aktuellen Präsentation alles andere als positiv überrascht. Ziemlich lieblos wirken einzelne Passagen der Minispiel-Hatz, sei es nun die Schneckenjagd oder das Fischebraten. Nichts ist geblieben von der einstmaligen, wunderhübschen 3D-Optik des Jump’n Run-Vorgängers. Schade eigentlich, denn man könnte annehmen, dass dem eine schnelle Programmierung seitens der Entwickler zugrunde liegt.

Erneut französisch angehaucht ist die gesamte musikalische Seite des Titels. Als Spieler fühlt man sich wie „Gott in Frankreich", was Remy mit Sicherheit das eine oder andere Mal auch tun wird. Weder mit Sprachausgabe dient der „THQ"-Titel noch mit reichlich Soundschnipseln, wobei die vorhandenen doch ganz gut gelungen sind und an den Arbeitsalltag in einer Küche erinnern lassen.

Fazit....

„Ratatouille – Frohes Festmahl" hat leider nicht mehr die Qualität, die der Vorgänger noch an den Tag legte. Dies liegt zum einen an den wenigen Minispielen, die sich zwar mehrmals wiederholen und dank des ansteigenden Anspruchs motivierend wirken, dennoch aber auf Dauer keinen Mehrwert bieten. Immerhin handelt es sich bei dem Titel um ein Vollpreis-Produkt. Nach rund drei Stunden seid Ihr aber durch, was eindeutig zu kurz ist. Als Koch in spe macht die innovative Küchenunterhaltung aber trotzdem Laune, trotz des geringen Minispielumfangs. Auf längere Sicht macht „Cooking Mama" aber mehr Sinn!

 

+ Lizenz zum Film
+ steigender Schwierigkeitsgrad
+ kompl.Touchpen-Unterstützung
- fehlender MP
- lediglich sieben Games
- geringer Umfang

GRAFIK: 61%

SOUND/EFFEKTE: 72%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 63%

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