konsolenkost.de

 
NDS Lernen mit Pokemon: Tasten-Abenteuer
 
 
Lernen mit Pokemon: Tasten-Abenteuer - NDS
Matthias Engert (05.10.2012)

SYSTEM: NDS
ENTWICKLER: Genius Sonority
GENRE: Education
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-9
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: USK0
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.50 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
WI-FI: Nein

   
Einleitung....

Schon im letzten Jahr hatte man gedacht, na das war es dann wohl mit dem Nintendo DS Support in Sachen Software. Schaut man sich die Third Party Titel an, so kann man dies auch durchaus unterstreichen. Aber eben nicht wenn es um das "Mutterschiff" geht. Nintendo versorgte seinen Handhelden immer noch stetig mit Software. Natürlich nicht mit Massen an Spielen, aber mit ausgewählten und ungewöhnlichen Spielen. Und nicht zu vergessen mit den, in den Startlöchern stehenden zweiten Versionen der Pokemon Schwarz und Weiß Editionen, auch noch mit einem gebührenden Ende. Dazwischen sorgen ebenfalls die kleinen Monster für Unterhaltung und der fast schon etwas wenig beachtete Titel "Lernen mit Pokemon: Tasten-Abenteuer" hat mittlerweile den deutschen Markt erreicht. Nicht nur inhaltlich ein sehr ungewöhnliches Spiel, sondern auch deshalb, weil er in einer ungewöhnlich großen Verpackung daher kommt. Der Grund ist einfach, denn einmal mehr packt Nintendo einem seiner Titel eine Hardware Zugabe bei. In diesem Falle findet man neben dem Spiel und einem Aufsteller im Stile von Kid Icarus, zusätzlich eine Bluetooth-Tastatur im Lieferumfang. Wie sich zeigen sollte, macht dies inhaltlich aus dem Ganzen fast schon mehr einen Lerntitel, als dass man es hier mit einem reinrassigen Spiel im herkömmlichen Sinne zu tun hat. Dennoch Grund genug, den Titel genauer unter die Lupe zu nehmen.

Menus und die Story....

Wenn man bislang etwas zum Titel lesen konnte, galt er mehr als japanischer Exotentitel, Nicht zuletzt wegen der beigelegten Tastatur. Entwickelt von Genius Sonority, tritt hierzulande natürlich Nintendo als Publisher auf. Wie immer auch hier keine Überraschung, dass sich Nintendo bei der Lokalisierung Mühe gegeben hat und den Titel nicht nur textlich komplett in Deutsch umgesetzt hat, sondern auch was die Sprachausgabe angeht. Hier in Form einer weiblichen Sprecherin, die euch immer wieder mit ihren Kommentaren begleitet. Ansonsten bietet man euch hier 4 verschiedene Speicherplätze an, lässt aber eine Kontaktmöglichkeit nach Außen vermissen. Mehrspieler-Action gibt es hier leider keine, auch wenn sie sich durchaus angeboten hätte. Wobei das ob der Tastatur dann auch ein teures Vergnügen geworden wäre. Denn mit knapp 50 Euro gehört der Titel nicht gerade zu den günstigen Titeln auf dem DS-Markt. Eine Geschichte gibt es aber selbst hier, auch wenn sie etwas simpel daherkommt. Ihr als Spieler tretet hier dem sogenannten Schnellschreiber-Club bei. Unter der Aufsicht der beiden vielsagenden Charaktere Lea Taste und Professor Quentin Wertz, dürft ihr diese bei ihren Forschungen unterstützen und gleichzeitig zeigen, was ihr in Sachen Maschinenschreiben so drauf habt. Beides läuft parallel in der Geschichte ab, ist aber insgesamt natürlich nur eine begleitende Rahmenhandlung.

Der Start in das Spiel ist natürlich ganz auf die beiliegende Tastatur ausgelegt, über die es aber noch ein paar Zeilen zu schreiben gibt. Qualitativ ist die Bluetooth-Tastatur ein sehr gelungenes Produkt, das recht edel und wirklich gut verarbeitet daher kommt. Großer Nachteil ist aber die Nutzung nur mit dem Spiel. Auch wenn im Vorfeld viele Webseiten den Pressetext übernommen haben, in dem Nintendo die Nutzung auch mit anderen Bluetooth Geräten genannt hat. Aber selbst Nintendo gibt hier nur das Wort "Kann" in seinen Texten an. Auch wenn sie als dt. Tastatur ausgelegt ist, habe ich sie mit verschiedenen Produkten nicht verbinden können. Egal ob DS-Chat, 3DS Briefkasten, einem Samsung Smartphone oder einem herkömmlichen Laptop mit BT-Hardware. Bei mir war sie wirklich nur mit dem Spiel nutzbar. Sehr schade wie ich finde. Habt ihr andere Erfahrungen gemacht, schickt mir bitte eine Mail. So werdet ihr hier aufgefordert nach dem Start die Tastatur einzuschalten, die nach kurzer Zeit auch gefunden wird. Wie immer positiv das Nintendo die 2 benötigten Batterien auch gleich mitliefert. Nach einer kurzen Einführung landet man eigentlich auch schon auf dem eigentlichen Startmenu, dass später nur den reinen Savegame Bildschirm darstellt. Das Spiel an sich beginnt gleich danach, so dass wir uns diesem natürlich sofort widmen wollen. Optionen in dem Sinne gibt es hier nicht und braucht es ebenso wenig. Also gleich ab auf die Piste.

Technik und Gameplay....

Ohne fehlende Menüs im Vorfeld des Spiels, wird man hier also sofort in die eigentlichen Inhalte gebeamt. Bedeutet aber auch, dass es keine Alternativmodi gibt, zumindest solche die man extra anwählen könnte. Wählt ihr einen der 4 möglichen Speicherplätze an, wird euch dazu später immer einiges an Statistiken angezeigt. Neben der Spielzeit steht hier der aktuelle Titel des Spielers, sprich welches Skill-Level er erreicht hat und wie viele der enthaltenen Pokemon man selber durch "Schreibarbeit" entdeckt und damit erforscht hat. Ihr könnt dazu die Spielstände hier auch löschen und werdet über den Batteriestatus der Tastatur informiert. Zentrum des gesamten Spiels ist der folgende Bereich. Unter dem Überbegriff "Mein Zuhause" wird euch im Touch Screen die mitgelieferte Tastatur angezeigt, über deren ebenfalls anwählbare Tasten ihr die verschiedenen Level uns sonstigen Bereiche anwählen könnt. Zu Beginn natürlich noch kaum mit Inhalten gefüllt, sind wirklich am Ende fast alle Tasten von Bedeutung. Zwar zumeist mit den eigentlichen Actionlevels, gibt es aber dazu auch Bonusbereiche mit erhöhtem Schwierigkeitsgrad und Dinge zur Organisation und Statistik. Logisch das euch die Home Taste der Tastatur direkt zur eigenen Statistik bringt. Hier wird das Thema noch etwas erweitert und ihr bekommt z.B. Anzeigen zur Trefferquote und den Anschlägen pro Minute, die man im Spiel erreicht hat. Ebenso werden hier die erreichten Medaillen angezeigt, von denen in den 3 Varianten Bronze, Silber und Gold immerhin derer 180 auf euch warten. Selbst ein kleiner Pokedex über die enthaltenen Racker ist hier zu finden.

Ansprechen kann man hier gleich mal das Thema Steuerung. Bis auf den Start und die "Zurück-Funktion" in den Menus, wird eigentlich alles über die Tastatur abgedeckt. Macht Sinn und ist ja auch logisch umgesetzt. Die STRG Taste bringt euch dann auch in den Steuerungsraum, in dem ihr z.B. freigespielte Designs der Tastatur aktivieren könnt, so dass auch Spieler mit dieser Vorliebe hier auf ihre Kosten kommen. Um diese Rubriken aber nun zu füllen, gilt es sich erst einmal den spielerischen Inhalten zu widmen. Knapp 60 Level warten auf euch gelöst zu werden. Überall gibt es eine verschieden hohe Anzahl an Pokemon und können wie schon erwähnt mit Gold, Silber oder Bronze abgeschlossen werden. Ausschlaggebend dafür sind die erspielten Punkte innerhalb eines Levels. Dabei ist Bronze aber das Minimalziel. Denn nur damit schaltet man das oder die jeweils nächsten Level frei. Dabei sind die Ansprüche in den Levels höchst unterschiedlich und zu Beginn wird man mehr als sanft an die Art & Weise herangeführt. Für einen zarten Einblick aber natürlich gut zu gebrauchen. Sobald man eine Taste für ein wählbares Level drückt, bekommt man den aktuellen Score und Medaillen zu sehen, falls man schon einmal hier erfolgreich war. Beim ersten Mal natürlich nicht, so dass dann nur das jeweilige Ziel auftaucht. Der Überbegriff und häufigstes Ziel ist es die Pokemon zu erforschen. Mal spezielle Pokemon oder auch eine gewisse Anzahl.

Spielerisch spielt sich nun logischerweise alles im Top Screen ab, während der Touch Screen die Tastatur und eure Finger abbildet. Drückt man eine Taste, wird das hier auch farblich unterlegt angezeigt. Allerdings hat man dafür keinen Blick, selbst in den ersten Levels nicht. Das Grundprinzip baut nun auf einer selbstscrollenden Umgebung auf, in der man sich selber in die Tiefe des Bildschirms bewegt. Man selber spielt einfach gesagt in der First Person Sichtweise und schaut, was sich nun so nach und nach einem entgegenstellt oder aus Büschen und anderen grafischen Backgrounds zu erkennen gibt. Unterstützt wird man von diversen Anzeigen. Neben den Scores gibt es einen Serienzähler, wenn ihr ohne Tippfehler mehrere Pokemon am Stück "erforscht" und eine vertikale Leiste am Rand, die euch immer den Fortschritt im Level anzeigt. Sobald nun ein Pokemon auf euch zukommt, muss man je nach Schwierigkeit des Levels den Namen eintippen. Dabei wird der komplette Name schon angezeigt, nur eben sind die Buchstaben noch transparent. Zu Beginn erwartet das Spiel 1 oder 2 Buchstaben des Namens zu schreiben, während am Ende der Name komplett geschrieben werden muss. Da alles in Bewegung ist, hat man dafür auch nicht ewig Zeit. Eine kleine selbstlaufende Balkenanzeige unter dem Namensfeld des Pokemon gibt euch diesen Zeitwert, der ebenfalls je nach Level und Schwierigkeit stark schwankt.

Die Kunst ist es nun möglichst ohne Fehler zu tippen, da dies für reichliche Bonuspunkte sorgt. Hier muss ich sagen macht sich dann auch der mitgelieferte Aufsteller recht gut. Man sollte auf jeden Fall DS und Tastatur auf feste Untergründe platzieren. Egal wie man es mit diesen Vorgaben macht. Probleme gibt es dabei dann keine. Die tauchen dann so langsam mit dem Spielverlauf auf. Zumindest wenn man sich nach anfänglichen Goldmedaillen auf eine sehr simples Spiel einstellt. Zwar ist man schon in knapp 2 Stunden einmal durch die Level gefegt, merkt aber schnell das Gold und selbst Silber oftmals eine große Herausforderung darstellt. Hier spürt man den Lerneffekt des Titels, den er ja selber beansprucht doch sehr. Denn mit der Zeit erwartet das Spiel immer mehr Buchstaben der Pokemon Namen und ihr bekommt diverse Kleinigkeiten spendiert, die das Gameplay etwas schwerer machen. Neben der schneller laufenden Balkenanzeigen für die Zeit zum Eintippen, sind dies oft Ereignisse neben, über, oder hinter dem gerade auf euch zukommenden Pokemon. Dort gilt es mal Fackeln anzuzünden, um die Umgebung zu erhellen, oder es gilt andere Hindernisse gleich noch mit aus dem Weg zu räumen. Alles geschieht dann immer über zusätzliche Buchstabeneingaben, die man tunlichst genau ausführen muss. Dabei dann noch die Pokemon Namen korrekt und schnell einzutippen, erweist sich oft als Stolperstein. Kann auch ich durchaus ein Lied von singen. Wer sich dennoch gut bewährt, bekommt Motivation in Form der angesprochenen Bonuslevels. Die härtesten davon hat man auf die Zahlentasten gelegt.

Hier wird es zum einen hektisch aufgrund der Anzahl an erforschbaren Pokemon, dem Zeitwert des Balkens und vor allem der Tatsache, dass man hier oft Boss Gegner zu sehen bekommt. Auch wenn man das nicht so erwarten sollte, wie in anderen Spielen. Boss Gegner definieren sich hier dadurch, dass man hier mehrere Durchgänge "überleben" muss und euch die jeweiligen Pokemon auch attackieren und damit völlig aus dem Konzept bringen können. Gilt übrigens auch für das Ende, wo man die legendären Pokemon Reshiram und Zekrom bekommen kann. Lustig gemacht, muss man sich hier am Ende dieses Levels für eines von beiden entscheiden. Natürlich kann man aber danach ein weiteres Mal das Level besuchen und sich dem anderen widmen. Wobei diese aber nicht die einzigen Schwergewichte des Pokemon Universums sind. Genau das sorgt dann beim jungen Schreiber-Publikum für den Langzeitspaß. Während erwachsene Gamer hier wenig Argumente finden, um den Titel öfters als einmal zu zocken, werden junge Spiele durchaus an der Ehre gepackt und die Tastatur ist öfters im Einsatz, als man das annimmt. Von daher erfüllt das Spiel seinen Zweck. So ist die Zielgruppe klar definiert und alle älteren Pokemon Cracks verpassen hier nichts. Diese warten dann auf den baldigen 12.Oktober und stürzen sich in die 2. Ausgaben der Schwarzen und Weißen Editionen.

Grafik & Sound....

Grafisch ist der Titel ein sehr zweckmäßiges gehaltenes Stück Software, dem man schon seinen Fokus auf Reaktion und genaue Tastatureingaben anmerkt. Hier spielt die Grafik an sich weniger eine Rolle. Nicht weiter schlimm, weil man als Spieler eh selten Zeit hat, sich die Umgebungen in Ruhe anzuschauen. Es gibt hier und da kleinere Effekte, die aber sehr DS-typisch daherkommen. Dafür ist das oft genutzte Tiefenscrolling sehr sauber und bietet technisch keinen Anlass zur Kritik. Auch die Tasteneingaben und alles was mit diesem Thema zu tun hat, gehen sauber von der Hand. Die 404 Pokemon im Spiel erkennt man sehr gut und Fachkenntnisse sind auch aufgrund der Pokemon Gestaltungen hier klar von Vorteil und kann man auch ausspielen.

Die gleiche Einschätzung kann man auch im Bereich Sound bringen. Neben der gelungenen und passenden deutschen Sprachausgabe, unterstützen euch neben der vor sich hin dudelnden Begleitmusik, vor allem die reinen Pokemon Geräusche. Da auch diese den Spieler zum früheren Schreiben für mehr Punkte animieren können, hört man zu vielen Pokemon auch deren prägnante Sounds. Alles im grünen Bereich, ohne jetzt etwas Außergewöhnliches zu bieten.

Fazit....

Alles in allem ergibt sich eine differenzierte Wertung und Einschätzung zum Titel. Den Lerneffekt mit der Tastatur kann man dem Spiel sofort zuschreiben und selbst ältere Spieler werden hier durchaus gefordert. Dank dt. Tastaturbelegung muss man sich eigentlich nur an die Ausmaße gewöhnen und bekommt einen guten Lerntitel für das Thema Maschineschreiben an die Hand. Dem kommen auch die knapp 60 Level plus Variationen zugute, so dass es hier nicht immer nur um Buchstaben geht und wie schnell man diese eingibt. Es schaukelt sich ganz gut auf und Gold überall zu holen ist durchaus schwer. Klar ist man in gut 2 Stunden einmal komplett durch und hat eines der legendären Pokemon gefangen. Auf der anderen Seite bietet sich Dank Score Gameplay und knapp der Hälfte noch unentdeckter Pokemon ein erneutes Spielen immer wieder an. So restlos überzeugen kann der Titel aber nur für junge Cracks, die wirklich etwas für ihre Tastatur-Skills tun wollen. ;-) Hier gibt es überhaupt nichts zu beanstanden. Nachteil dass man die wirklich edle Tastatur nur hier nutzen kann und sich dadurch der recht hohe Preis etwas relativiert. Wer nur mal reinschauen will, sollte vom Kauf absehen. Pokemon Fanatiker sollten aber zugreifen. Denn neben dem Maschineschreiben wird bei 404 Pokemon nicht nur das Gedächtnis genutzt, sondern man kann sein Fachwissen vertiefen und auffrischen. Zwar tue ich mich schwer den Titel als reinrassiges Spiel zu betiteln, spielerisch unterhalten wird man aber dennoch. Zumindest wenn man einer bestimmten Zielgruppe angehört. Alle anderen Monster Verrückten warten bis Oktober, wenn die beiden neuen Editionen erscheinen.

 

+ Guter Lerneffekt
+ Level Vielfalt/404 Pokemon
+ Tastatur Beigabe
+ Goldziele recht anspruchsvoll
+ Ideal für junge PKMN-Cracks
+ Komplett Deutsch
+ Tastatur Beigabe...
- ...wenn auch dadurch teuer
- Keine Mehrspieler Inhalte
- BT-Tastatur nur hier nutzbar

GRAFIK: 66%

SOUND/EFFEKTE: 69%

MULTIPLAYER/WI-FI: --

GESAMTWERTUNG: 72%

Sämtliche Inhalte wie Bilder und Texte zu diesem Artikel sind geistiges Eigentum des Mag'64. Eine Benutzung oder anderweitige Verwendung darf nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Mag'64 erfolgen.

 
                   

Gamesload