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NDS Paint by DS / Military Vehicles
 
 
Paint by DS / Military Vehicles - NDS
Kilian Pfeiffer (08.09.2008)

SYSTEM: NDS
PUBLISHER: TGC
GENRE: Zeichenspiele
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Mehrsprachig
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: K.A.
SECRETS: Nein
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: 3+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.je 25 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

Nicht lange ist es her, da erreichte uns eine Sendung mit einer Handvoll Nintendo DS-Titel, die von einem niederländischen Publisher namens „Ertain" stammen und sich als Software herauskristallisieren sollten, die wir in dieser Form nicht gewohnt sind. Den Anfang machen zwei Zeichenprogramme, zum einen „Paint by DS", das andere mit dem famosen Titel „Paint by DS – Military Vehicles". Zwei Titel, beide für rund 25 Euro erhältlich. Ebenso haben beide gemein, dass es sich im Endeffekt um zweimal den komplett gleichen Titel handelt, nur eben, dass bei Ersterem Werke von Van Gogh vorstellig sind, bei der Militärvariante hingegen 15 Kriegsgeräte als Zeichenunterlage dienen. Somit sei gleich zu Beginn gesagt: Seid Ihr an einem virtuellen Malprogramm interessiert, benötigt Ihr auf keinen Fall alle beiden Versionen – der Kauf Beider wäre überflüssig und würde nur unnötig den Geldbeutel belasten.

Menus und die Story....

Braucht man ein Zeichenprogramm auf dem Nintendo DS? Würde es nicht eine Staffelei tun, auf welcher Ihr den Pinsel auch in der Realität schwingen könntet? Das sollte jeder Nutzer für sich selbst entscheiden. Eines ist aber gewiss: „Paint by DS" und „Paint by DS – Military Vehicles" sind absolute Zielgruppen-Programme, die nur eine ganz gewisse Klientel ansprechen werden. Hierbei handelt es sich eindeutig um kein Spiel im üblichen Sinne. Demnach verstehen wir die Anmerkung von „40 Stunden Spielspaß" auf dem Packungsrücken der Militärvariante nicht. 40 Stunden Bilder ausmalen – ob das wirklich Spaß macht?

Wir sprechen deshalb innerhalb des Reviews beide Versionen an, da sich diese wirklich nur marginal voneinander unterscheiden und es wenig Sinn machen würde, zwei voneinander unabhängige Tests zu verfassen. Alles was auf die eine Version zutrifft, findet sich auch in der anderen – selbst die vier Minispiele sind unverändert übernommen worden. Dann lasst uns mal schauen, wie das Zeichnen so funktioniert und ob der Spaß gegeben ist.

Technik und Gameplay....

Zunächst sticht in’s Auge, dass die Menüs in englischer Sprache abgefasst wurden, im Topscreen allerdings deutsche Erklärungen eingeblendet werden. Auf diese Weise lernt Ihr den Umgang mit dem Pinsel, den Wasser- oder den Ölfarben. Diese drei Möglichkeiten stehen je nach Auswahl zur Verfügung, das Resultat ist jeweils ein anderes. Wollen wir uns also sofort in’s Geschehen stürzen, wählen wir im Hauptmenü „Canvas", können uns nun noch die auf der Spielkarte abgespeicherten Anleitungen zu Gemüte führen oder ohne Umschweife loslegen. Welches Gemälde Van Goghs oder welches Militärfahrzeug (allesamt äußerst detailliert!) Ihr auch immer wählt, liegt bei Euch. Eure Aufgabe: Nach der Vorlage eine Skizze detailgetreu auszumalen oder aber nach eigenen kreativen Leitlinien das Wunschwerk fertigstellen.

Als Künstler hat man ja bekanntlich Narrenfreiheit, in unserem Fall Farb-Freiheit und damit eine ungemein große Palette an Möglichkeiten. Wie zuvor bereits erwähnt, verhalten sich Wasserfarben auf dem Papier (abhängig von der verwendeten Qualität) anders als Ölfarben und diese selbstverständlich wieder anders als ein gewöhnlicher Farbstift. Die Bildvorgabe erscheint im Topscreen und kann ohne weiteres gezoomt werden: Van Goghs Werke aber auch die Militärfahrzeuge weisen einen hohen Detailgrad auf, versteht uns daher nicht falsch – ein Malbuch ist in jedem Fall etwas anderes, so gibt es hier beispielsweise keine automatische Auffüllfunktion, die einen bestimmten Bereich komplett mit Farbe füllen würde. Hier wird man selbst gefordert und in der Tat ist die Präzision mit der man beispielsweise den Stift über das virtuelle Papier „schwingt" enorm. Je nach Dicke des Zeichenkopfes gelingen ungemein präzise Striche, die derartig dünn sind, dass man sie nur bei genauerem Hinsehen ausfindig machen kann. Die einzige Schwierigkeit ist das Aufsetzen auf dem Papier: Hier wird der Berührungspunkt des Stylus meist etwas versetzt auf dem Papier wiedergegeben. Aber für was gibt es bekanntlich einen Radiergummi? Bei Wasser- und Ölfarben hingegen einen Verdünner, der bereits gesetzte Striche – je nachdem wie oft Ihr über das Gezeichnete streift – aufhellt.

Was uns äußerst gut gefällt, ist die Option des Zoomens, denn hierdurch gelingen haargenaue Linien und die einzelnen Bereiche werden teils hübsch mit Farbe gefüllt. Ein Problem bleibt dennoch – mit der eigenen Hand zu zeichnen, bleibt trotz der zwei Software-Versionen eine genauere Angelegenheit. Denn vor allem Konturen zu zeichnen und Bereiche perfekt mit Farbe aufzufüllen, funktioniert nicht immer mit der erhofften Leichtigkeit. Auf was wir bislang noch gar nicht eingegangen sind, ist die Farbpalette, die zum einen aus vorgefertigten Farben besteht, aber selbstverständlich durch eigene Mischungen ergänzt werden darf. Auf einer Palette mischt Ihr mithilfe des Touchpens die gewünschten Töne zusammen, der Effekt ist in der Tat ein interessanter. Natürlich können Eure Kreationen auch jederzeit der Farbauswahl hinzugefügt werden. Um die großflächigen Beispielbilder im Gesamten mit Leben zu erfüllen, kann schon einige Zeit ins Land fließen, denn wie gesagt, wird ein geschicktes Händchen vorausgesetzt. Allerdings sind wir mit der Auswahl an Motiven nicht uneingeschränkt zufrieden. Kaum zwei Hände voll von Van Goghs Werken und schlappe 15 Fahrzeuge bei der Militärausführung. Warum hat man nicht auch noch andere Bereiche des Lebens als Beispielbilder integriert? Für 25 Euro hätte man dies unseres Erachtens schon erwarten dürfen. Nett: Vollendete Werke betrachtet Ihr in der Galerie!

Wenigstens gibt es zur Abwechslung vier äußerst dürftige Minispiele, die, beurteilt man diese objektiv, in jeder Preisverleihung untergingen. X-fach hat man jene bereits in anderen Versoftungen zu Gesicht bekommen. Einfallsloser kann man Minispiele nicht zusammenwürfeln, daher gehen wir nur kurz auf diese ein. Da wäre zum einen die Möglichkeit einen Pixel durch einen Parcours zu führen ohne die Wände zu berühren, zum anderen ein anspruchsvolles Schiebepuzzle in verschiedenen Ausführungen. Als drittes wartet ein Farbraten auf den Programm-Nutzer, ebenso eine Jagd nach Eichhörnchen, die innerhalb verschiedener Schwierigkeitsgrade aus dem Boden geschossen kommen. Aha, und was hat das bitteschön mit einem ernsthaften Zeichenprogramm zu tun?! Ein Hammerschlag auf deren Kopf wird die Invasion schon richten ;-) !

Grafik & Sound....

Schwer zu sagen, was wir ein paar Beispielbildern für eine Wertung geben sollen. Klar, diese schauen ganz gut aus, aber eine wirkliche Grafik-Engine bieten „Paint by DS" sowie „Paint by DS – Military Vehicles" einfach nicht. Die Minispiele sind zweckmäßig in Szene gesetzt, die Hintergründe ganz nett anzuschauen. Nur zu gut, dass wir bei jenen zwei Titeln keine Prozentwertung vergeben…

In Sachen Sound wurden wir positiv überrascht – trotz der Tatsache, dass die Melodien in beiden Umsetzungen identisch sind, können die sechs Musikstücke vollends überzeugen, nicht nur wegen der Ruhe, die sie ausstrahlen. Sie unterhalten in besonderem Maße und helfen bei der harmonischen Vorgehensweise innerhalb des Zeichnens.

Fazit....

„Paint by DS" und „Paint by DS – Military Vehicles" sind zwei beinahe identische Programme, die sich alleine auf das Zeichnen beschränken, dies aber in der bis dato besten Ausführung schaffen. Auch wenn die Nintendo DS-Technik, was Präzision angeht, bei weitem noch nicht so genau ist, wie die eigene Hand, dürfen Freunde der stillen Beschäftigung gerne mal einen Blick riskieren ohne allerdings gleich in Jubelgeschrei auszubrechen. Denn hierzu hätten die Entwickler weitere Bilder und ein noch präziseres Vorgehen ermöglichen müssen. Die vier mitgelieferten, innovationslosen Minispiele sind sowieso ein Fall für die Tonne, demnach beschäftigt Ihr Euch allein mit den Bildern. Obwohl die Zielgruppe klein sein dürfte, werden auch diese Titel ihre Abnehmer finden, allerdings benötigt man definitiv nur eine Version von beiden!

 

+ präziseste DS Zeichenumsetzung
+ drei Zeichenarten
+ Farben mischen
+ tolle Sound-Untermalung
- wenige Bilder
- technisch nicht ganz ausgereift
- beide Versionen fast identisch
- starke Zielgruppeneinschränkung

GRAFIK: --

SOUND/EFFEKTE: --

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG:
Bedingt Empfehlenswert

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