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NDS Meine Tierklinik in Afrika
 
 
Meine Tierklinik in Afrika - NDS
Kilian Pfeiffer (01.04.2007)

SYSTEM: NDS
PUBLISHER: Koch Media
GENRE: Simulation
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Mehrsprachig
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-2
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: 3+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

Im Bereich der Tier-Versoftungen können wir im Mag'64 mit Fug und Recht behaupten Profis zu sein. Der Erfolg der Spiele gibt ihnen Recht, demnach ist es nicht verwunderlich, wenn Entwickler auf den Zug in das Tierreich mit aufspringen. Möglichkeiten gibt es bekanntlich viele, eine Ansiedelung in Afrika fehlte bislang im weit gefächerten Tierdschungel. Waren es bislang vornehmlich Katzen, Hunde und Pferde, die um die Gunst des Spielers warben, müssen sich Freunde der animalischen Unterhaltung zukünftig auf unscheinbare Erdferkel, flinke Leoparden, putzige Erdmännchen, wilde Löwen, gestreifte Zebras sowie dickhäutige Elefanten einstellen. In einer Wildtierklinik fernab der Heimat ist das Herz im Menschen gefragt. Denn erkrankten Tieren würde dort nicht viel mehr übrig bleiben, als qualvoll zu sterben. Gut, dass es Euch gibt!

Menus und die Story....

"Meine Tierklinik in Afrika" erfindet das Rad zwar nicht neu, gibt dem Genre der Tiersimulationen aber einen frischen Hauch, der ihm gut tut. Vom Hauptmenü aus ("Szenario", "Freies Spiel", "Spiel laden", "Einstellungen", "Mitwirkende") wandert Ihr nach Afrika aus und übernehmt dort innerhalb einer Wildtierklinik den Posten einer Tierärztin. Eure Patienten bringt Euch der Wildhüter, der angeschlagene, teils schwer erkrankte Patienten in die Klinik einliefert. Anfangs ist die Arbeitsstätte alles andere als ordentlich ausgestattet, da es aber für Diagnose und Behandlungen Geld regnet, kann diesem Zustand schnell Abhilfe geschafft werden. "Sims"-typisch stattet Ihr die Klinik mit allerlei Gegenständen aus, verschafft den stationär behandelten Patienten ein angenehmes Leben und sorgt dafür, dass der Wildhüter jedes Tier zurück in seinen ursprünglichen Lebensraum führen kann. Auch wirtschaftliche Faktoren spielen im Titel eine wichtige Rolle, immerhin sollte die Wildtierklinik Profit abwerfen und Ihr in der Lage sein, Euch um Euren persönlichen Lebensunterhalt zu kümmern. Die Möglichkeiten in "Meine Tierklinik in Afrika" für Nintendo DS sind vielfältig, daher werden sich Genre-Vertraute auch hier wie zu Hause fühlen.

Technik und Gameplay....

Drei Schwierigkeitsgrade stehen zu Beginn des Spiels zur Auswahl (leicht, mittel, schwer). Abhängig davon für welche Stufe Ihr Euch entscheidet, bleiben Euch bei Fehldiagnosen weitere Versuchsmöglichkeiten. Letztendlich sollte eine präzise Diagnose Eurerseits zumeist kein Problem darstellen, da bei ausgiebigen Untersuchungen schnell klar wird, welche Krankheit der Patient mit sich bringt. Habt Ihr Euch für einen Namen sowohl für den Eurer Wildtierklinik entschieden, geht es sofort auf in's Abenteuer. Im "Szenario" erledigt Ihr im Laufe des Spieles einzelne Kapitel, in welchen Ihr behutsam an das Spielprinzip sowie die Behandlung der verschiedenen Tierarten herangeführt werdet. Ihr startet mit einem Erdmännchengehege, welches sich im direkten Anschluss zur Klinik befindet. Die Gehege können von Euch in vielerlei Hinsicht verändert werden, ein Ausbau samt liebevoller Ausstattung wird den Bewohnern mit Sicherheit gefallen. Das Augenmerk sollte immer auf der Bedürfnisanzeige eines jeden Tieres liegen. Dort könnt Ihr auf einem Balken ablesen, ob ein Tier Hunger hat oder die Zuneigung seinen Vorstellungen entspricht. Um diese zu steigern, streichelt Ihr mit dem Touchpen übe das Tier hinweg. Kleine Herzen signalisieren das Wohlgefallen und drücken eine steigende Zuneigung aus. Ebenso verlangt jeder Patient, dass Ihr mit ihm ein wenig Ball spielt und das Gehege in hygienischer Hinsicht top in Schuss gehalten wird. Nur so genesen Patienten optimal und der Wildhüter ist mit Eurer Arbeit zufrieden. Nur Wildnisbewohner, die über einige Tage behandelt werden müssen, verbringen ihre Zeit in der Klinik. Die Vielzahl der Einrichtungsbesucher wird ambulant versorgt und darf sofort wieder in seine ursprüngliche Umgebung. Bei einem stationären Aufenthalt hingegen muss täglich nachgesorgt werden, Futter wird über einen Button beim Händler in drei Ausführungen (Normalfutter, Premiumfutter, Extraklassefutter) nachgekauft. Je hochwertiger die Nahrung, umso größer und ausdauernder ist die Sättigung. Natürlich hat das auch seinen Preis.

Um eine Diagnose zu fällen, bedarf es einiger Untersuchungen mit medizinischen Instrumenten. Jedes Instrument steht in einer "Basic"-, sowie einer "Premium"-Variante bereit, wobei letztere klarere Ergebnisse erzielt, jedoch auch in der Anschaffung mit zusätzlichen Kosten zu Buche schlägt. Stethoskop, Gummihandschuhe, Lupe, Otoskop (zum Untersuchen des Ohres), Waage, Spritze, Röntgengerät, Thermometer, Mikroskop, Maulgatter, Petrischalen, sowie eine Hufzange stehen zu Eurer Verfügung und werden bei Bedarf angewendet. Das gesamte Spiel lässt sich problemlos mit dem Touchpen steuern, auch die Untersuchungen laufen in dieser Weise ab. Stellt sich ein Instrument als vollkommen ungeeignet dar, gibt Euch das Programm die Info und das Gerät wird grau hinterlegt. Lediglich medizinische Werkzeuge, deren Einsatz Sinn macht, kommen zur Verwendung. Gewisse Stellen des tierischen Körpers werden durch einen kleinen Kreis markiert - dort solltet Ihr Eure Patienten vornehmlich untersuchen. Stellt sich ein Befund heraus, deutet das Programm dies anhand einer ersten Diagnose. So können Krankheiten bereits ausgeschlossen werden, bei anderen Wehen steigt die Wahrscheinlichkeit. Eine Vielzahl möglicher Erkrankungen ist in "Meine Tierklinik in Afrika" enthalten, im Vergleich wesentlich mehr als bei Konkurrenzprogrammen (einige Dutzend!). So stellt Ihr unangenehme Raubmilben fest, typische Erkältungen, helft den Patienten bei einem abgebrochenen Zahn, behandelt juckenden Hautpilz und kümmert Euch gar um eventuelle Herzerkrankungen, die das Leben des Tieres gefährden könnten. Selbstverständlich passen sich die Krankheiten der jeweiligen Tierart an - eine Abwechslung bei der Behandlung ist also durchaus gegeben.

Neben den vielfältigen medizinischen Möglichkeiten wird insbesondere auch dem Leben als Tierärztin ein hoher Stellenwert eingeräumt. Zu Beginn sind Eure Klinik, sowie der Wohnbereich ziemlich dürftig eingerichtet, jedoch besteht die Möglichkeit eines ausgiebigen Einkaufs beim virtuellen Händler. Neben Klinikerweiterungen bis hin zur Großtierklinik dürft Ihr alle notwendigen Gerätschaften, die zu einem reibungslosen Alltag benötigt werden, erwerben. Instrumentenwagen, Medikamentenschrank, Waschbecken und Behandlungstische werden direkt in die Spielumgebung verfrachtet und verschönern das Arbeitsumfeld zunehmend. Aber auch Einrichtungsgegenstände, wie Wandschmuck und Statuen, sind erwerbbar. Weiterhin dürft Ihr als Tierärztin den Wohnbereich mit einem hübschen Teppich ausstaffieren, die Küche durch einen neuen Esstisch ergänzen oder im Schlafbereich ein Premiumbett samt zugehörigem Nachttisch platzieren. Viele weitere Ausstattungsgegenstände lassen "Meine Tierklinik in Afrika" beinahe als "Sims"-Klon erscheinen. Seid Ihr besonders konsumfreudig, kann es sein, dass Euch eine Reporterin eines Einrichtungsmagazins besucht, um über Euch eine ausführliche Reportage anzufertigen. Als Gage winkt eine nette Geldbelohnung.

Eine Bedürfnisliste der Tierärztin gibt an, was ihr zum persönlichen Glück noch fehlt. So solltet Ihr ab und an mal zum Kühlschrank eilen, eine Runde Fernsehen oder zu hipper Mucke eine Runde tanzen. Kleine Erholungspausen auf der heimischen Couch oder ein Nickerchen im Bett tun hier ein Übriges hinzu. Sollte ein Tier wehklagen oder unter heftigem Hunger leiden, klingelt das Handy und Ihr werdet aufmerksam gemacht, dass es an besagter Stelle etwas zu erledigen gibt. Im Grunde genommen dauert ein Tag - auch im Spiel - 24 Stunden (keine Echtzeit!), wobei Eure Einteilung individuell verläuft. Auf Wunsch lehnt Ihr ein zu behandelndes Tier einfach ab, wobei dann der gute Ruf sinkt. Wann Ihr zu Bett geht, bleibt Euch ebenfalls persönlich überlassen. Im späteren Spielverlauf, wenn jedes Gehege gut gefüllt ist, werdet Ihr eine Menge zu tun haben, so dass Schlaf zur segensreichen Mangelware wird. Sinnvoll ist auch die Tatsache, dass Ihr - bevor Ihr eine neue Tierart behandelt - einige Seiten an tierspezifischen Informationen lesen müsst. So erweitert Ihr Eure Allgemeinbildung und lernt die im Spiel enthaltenen Tierarten näher kennen.

Grafik & Sound....

Aus einer Schräg-von-oben-Perspektive betrachtet Ihr das Spielgeschehen, ähnlich wie bei den Konkurrenzprodukten. Grafisch ist bei vorliegendem Produkt der Detailreichtum etwas deutlicher, obwohl man an einen "Sims"-Titel für Game Boy Advance immer noch nicht herankommt. Auch die 3D-Animationen der Tiere gehen voll in Ordnung.

In musikalischer Hinsicht bietet der Titel Standardkost, leider reicht ein Lied nicht aus, um hier in höhere Wertungsregionen vorzudringen. Obwohl die Hintergrundmusik nicht nervig wirkt, hätte man sich hier mehr Abwechslung erwarten können. Überzeugend sind hingegen die Wildnisgeräusche, wie wildes Zirpen, Piepsen und angenehmes Vogelgezwitscher.

Fazit....

"Meine Tierklinik in Afrika" ist einen Blick wert - Freund des Genres als Voraussetzung. Die Möglichkeiten, die einem hier geboten werden, überzeugen. Da sich die Entwickler auch daran bedient haben, Einrichtungsgegenstände in das Spiel aufzunehmen, ist eine "Sims"-Ähnlichkeit kaum von der Hand zu weisen. Wobei bei vorliegendem Titel klar der tierische Aspekt im Vordergrund steht. Tiere mit dem Touchpen zu behandeln funktioniert ausgezeichnet, auch die wirtschaftlichen Elemente können überzeugen. Im späteren Spielverlauf nennt Ihr zwar locker alle Einrichtungsgegenstände Euer Eigen, auch die Behandlungen wiederholen sich irgendwann. Dennoch kann der Titel dank vieler sinnvoller Spielelemente für die Zielgruppe empfohlen werden.

 

+ viele behandelbare Krankheiten
+ Tierarten abseits des Alltags
+ viele Einrichtungsgegenstände
+ gelungene Touchpen-Steuerung
+ informative Tierkunde
- kein großartiger Tiefgang
- relativ anspruchslos
- Wiederholungen im späteren Spielverlauf

GRAFIK: 70%

SOUND/EFFEKTE: 67%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 69%

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