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NDS Moon
 
 
Moon - NDS
Kilian Pfeiffer (14.02.2009)

SYSTEM: NDS - USA
ENTWICKLER: Renegade Kid
GENRE: Shooter
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Englisch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-7
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Gering
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: K.E.
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Ja
PREIS: ca.30 Euro (Import)
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

„Renegade Kid" ist den meisten der Nintendo DS-Besitzer nur im Entferntesten ein Begriff. Kein Wunder: Die Entwickler, die sich im Speziellen auf Handheld-Software spezialisiert haben, haben hierzulande bislang keines ihrer Software-Erzeugnisse veröffentlichen können. Zwar ist „Dementium – The Ward" in Deutschland bereits angekündigt worden, einen konkreten Termin hat der Titel allerdings noch nicht erfahren. Wir haben das Spiel bereits in einer US-Version vorgestellt und für äußerst gelungen erachtet. Der 3D-Shooter ist ein technischer Glanzpunkt am Firmament der DS-Software. „Moon", das neueste Werk der „Dementium – The Ward"-Macher, haben wir uns importiert. Wir wollten einfach nicht warten, bis der Titel bei uns veröffentlicht wird. Wenn überhaupt… Wir haben uns also auf den Mond begeben und eine Sache nach kurzer Spielzeit feststellen können: „The moon has more than one dark side".

Menus und die Story....

Als Major Kane macht Ihr Euch in „Moon" auf, um die außergewöhnlichen Vorkommnisse des die Erde umkreisenden „Planetensplitters" zu erkunden. Der Mond ist bislang eine kaum erforschte Örtlichkeit, im vorliegenden Abenteuer wird er zum feindverseuchten „Wohnzimmer" für die nächsten paar Spielstunden. Alles in „Moon" erinnert uns an die „Metroid"-Serie – jede Basis ist an den Nintendo-Klassiker abgelehnt. Nicht nur grafisch, auch der Sound zeigt in seiner ganzen Bandbreite, was „Renegade Kid" von den „Retro Studios" hält. Scheinbar ziemlich viel sogar. Investigativen Journalismus muss Major Kane zwar nicht gerade betreiben, dafür aber sehr eindringliche Forschungstouren mitten in das Herz des Erdtrabanten. Was Euch dort erwartet, ist alles andere als herzerwärmend. Im Gegenteil: Die Hölle erwartet Euch – wir wünschen dabei viel Spaß!

„Moon" ist einfach strukturiert: Ein Hauptmenü mit lediglich zwei Punkten, drei Schwierigkeitsgrade sowie ein „Quick Play", in dem Ihr alle bereits gespielten Episoden ein weiteres Mal angehen dürft. Fürs Erste war es das! Allerdings lassen sich mithilfe von Artefaktteilen weitere Episoden freischalten. Es wird also auch gefordert, die Augen offen zu halten, um an richtiger Stelle auf wertvolle Objekte zu treffen. Das Hauptaugenmerk liegt allerdings auf dem „Adventure", einer Ansammlung von linearen Episoden, die in besonderer Weise die „Renegade 2.0"-Engine beanspruchen und auf die Probe stellen. Schon immer war der Entwickler „Renegade Kid" dafür bekannt, dass er Wert auf die Optik legt.

Technik und Gameplay....

Allein die Vorstellung erzeugt Schweißtröpfchen auf der Stirn: Man befindet sich auf dem Mond, fernab von Gut und Böse. Die Menschheit liegt in knapp 400.000 Kilometern Entfernung. Man ist also auf sich allein gestellt. Der einzige Vertraute – die eigene Wumme. Denn die Gefahr auf dem Mond ist – seitdem Major Kane hier oben ist – ziemlich groß. Sicherheit gibt Euch nur die „Super Assault Rifle", die „Quanta Rifle", die Neutronen-Shotgun „Lepton Spread", die „Oxid Cannon" oder der neu entwickelte Prototyp „Seeker Pods", eine Gravitationswaffe, die ein temporäres Gravitationsfeld erzeugt. Allessamt Waffen, die Euch auf dem Weg durch die Episoden von „Moon" begleiten werden. Nicht alle Wummen weisen eine unendliche Anzahl Munition auf, nur die „Super Assault Rifle" unterstützt Euch immerzu, bei allen anderen „Schießeisen" gilt es, auf den Munitionsvorrat zu achten.

Major Kane steuert Ihr mit dem Steuerkreuz des Nintendo DS, mittels des Touchpens werft Ihr einen Blick in die Umgebung, schaut Euch um und reagiert in Sekundenschnelle auf plötzliche Vorkommnisse. Die Bedienung ist beinahe perfekt, wir können kaum einen Mangel nennen, der uns sauer aufstieße. So erkundet Ihr also Eure Mondstation, betretet Aufzüge, die Euch in die Tiefe des Erdtrabanten bringen und erkundet scheinbar verlassene Weltraum-Stationen. Das Personal, das hier einst arbeitete, ist verschwunden, wer mit dem Verschwinden zu tun hat und ob es Überlebende gibt, ist zu diesem Zeitpunkt ungewiss. Durch Euren Helm erkennt Ihr die um Euch liegende Umgebung, die Ihr – ohne die Funktion des Springens – erkunden könnt. An Terminals ladet Ihr Euch regelmäßig die aktuellsten Daten des derzeit besuchten Areals herunter. Was uns ein bisschen stört, ist die Tatsache, dass der Titel sehr linear ausfällt. Es gibt im Grunde keine Nebenquests, das nächste zu erreichende Ziel wird entweder auf der Übersichtskarte eingeblendet respektive innerhalb von Gesprächen mit Eurem Team angesprochen. So erkundet Ihr Räumlichkeiten, in denen erst zuletzt Arbeitskollegen ums Leben gekommen waren. Nicht alle Türen lassen sich von Anfang an öffnen. Einige bleiben verschlossen, andere wiederum könnt Ihr erst dann betreten, wenn Ihr bestimmte Voraussetzungen erfüllt habt. Obligatorisch für eine Raumstation: Energieschranken, die zunächst nicht zu passieren sind, die also erst deaktiviert werden müssen, um an ihnen vorbeizukommen. Kein Problem: Der „Remote Access Droid" hilft Euch auf dem beschwerlichen Weg. Mit diesem kleinen, elektronischen Gesellen erkundet Ihr enge Tunnels oder schmuggelt Euch unter Rohren hindurch, um neue Areale auskundschaften zu können. Dort finden sich dann zumeist so genannte „Force Orbs", die es zu aktivieren gilt. Erst dann schließt sich die Energiebarriere und Major Kane darf vorwärts schreiten. Pick-Ups bescheren Euch Munitionsgeschenke aber auch Lebensenergie, wohingegen ganz bestimmte Power-Ups dazu dienen, die Lebensenergie in maximaler Hinsicht empor zu pushen.

Nach dem Leben trachten Euch zahlreiche Feinde, die zwar nicht hinsichtlich ihrer Originalität glänzen, dafür aber, was die Anzahl angeht, besonders herausstechen. Spinnenwesen, die an den Decken entlang wuseln, aber auch fliegende Drohnen, die mit Laserschüssen den hochtechnologisierten Schutzanzug außer Gefecht zu setzen imstande sind. Je nachdem für welchen Schwierigkeitsgrad Ihr Euch entschieden habt, ist das Vorgehen etwas schwieriger oder aber bedeutend leichter. Größter Kritikpunkt ist die Geradlinigkeit des Abenteuers aber auch die etwas zweigeteilte Atmosphäre, die bei „Dementium – The Ward" dank der spannungsgeladenen Schauplätze besser abschneiden konnte. In „Moon" wirkt die gesamte Umgebung sehr steril, eben nicht von dieser Welt. Das Identifikationsmoment lässt auf sich warten… Ganz nett aber sehr schwammig in Szene gesetzt ist im Übrigen die Steuerung des „LOLA-RR10", ein Mondfahrzeug, das auf der Oberfläche in rasanter Weise über das Gestein rast. Ab und zu bewegt Ihr Euch also auch unter freiem Weltraum-Firmament.

Grafik & Sound....

Was die Optik betrifft, ist „Moon" ein echter grafischer Leckerbissen geworden. Einer, der mit „Dementium – The Ward" in jeder Hinsicht zu vergleichen ist. Was uns allerdings Sorgen bereitet, ist die etwas sterile Darstellungsweise, die einfach nicht jene Atmosphäre generieren vermag, die wir uns erwünscht hätten. Klar, das „Metroid"-Setting wird in jeder Szene deutlich, aber auf dem Handheld kommt dieses einfach nicht so zur Geltung, wie etwa auf dem TV-Screen. Etwas zweischneidig fallen die Zwischensequenzen aus, die immer wieder sehr verpixelt dargestellt werden. Dennoch: Ein überragendes Grafikwerk – so etwas sind wir von „Renegade Kid" eben gewohnt!

Genau so abgefahren wie die Szenerie ist auch der Sound. „Außerirdische" Klänge, Gekreische aus dem Jenseits, ein Scheppern, dann wieder Donnergrollen. Das Spektrum der Melodie ist gewaltig, allerdings fehlen jegliche Ohrwürmer, an welchen man sich hätte erfreuen können. Die Soundeffekte sind erster Güte und kaum mehr zu verbessern.

Fazit....

Der Mond als Schauplatz eines 3D-Shooters! Die Möglichkeiten sind immens, was dabei herausgekommen ist, ist ein lineares, spielenswertes Stück Software, das aber durch keinerlei Innovationen heraussticht. Grafisch ist der Titel überragend, spielerisch aber eben nur gut. Was fehlt, ist die Spannungskurve, die „Dementium – The Ward" noch aufweisen konnte. Da helfen auch die überdimensionalen Endgegner nichts. Dennoch: Wer auf 3D-Shooter steht und einen Nintendo DS sein eigen nennt, sollte zugreifen. Bislang ist der Titel allerdings noch nicht für Deutschland angekündigt worden.

 

+ technisch fantastisch
+ Fahrzeug-Abschnitte
+ coole Waffen
+ Droiden-Einsatz
+ einzigartiges Setting
- sehr linear
- begrenzte Atmosphäre
- Fahrzeug-Steuerung
- keine Rätsel
- schräger Sound

GRAFIK: 84%

SOUND/EFFEKTE: 70%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 80%

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