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NDS Mein erstes Katzenbaby
 
 
Mein erstes Katzenbaby - NDS
Kilian Pfeiffer (05.10.2007)

SYSTEM: NDS
ENTWICKLER: THQ
GENRE: Simulation
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-3
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Ja
ALTERSFREIGABE: 3+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

Beinahe jeder Hersteller ist inzwischen auf den Zug der Tiersimulationen aufgesprungen. "Nintendogs" hatte seiner Zeit einen sensationellen Erfolg verbuchen können, der Mitbewerber selbstverständlich neugierig machte, dem Vorreiter zu folgen. Obwohl es in dieser Hinsicht bislang eine ganze Menge mittelmäßige Tierspiele gab und relativ wenige gute, will die Veröffentlichungsflut nicht aufhören. Soll sie auch nicht, denn immer wieder gibt es Lichtblicke, die zeigen, wie man es machen kann. "THQ" ist ein solcher Kandidat, denn "Mein erstes Katzenbaby" offenbart im Grunde ein "Nintendogs" äußerst ähnliches Spielprinzip - dieses Mal jedoch mit miauenden Kätzchen. Dennoch lehnt sich die gesamte Umsetzung stark an der Hunde-Simulation an. Bevor Nintendo also mit einer eigenen Katzen-Variante kontern kann, hat "THQ" dem eventuellen Vorhaben bereits den Wind aus den Segeln genommen. Wie dem auch sei: Wäre "Mein erstes Katzenbaby" als erster der putzigen Tiertitel auf dem Markt gewesen, die Wertungen wären explodiert. So ist der Titel eine ungemein ordentliche Umsetzung, die zwar wenig Neues bringt, alles Vorhandene aber konsequent umsetzt.

Menus und die Story....

40 Kätzchen - und eine schnuckeliger als die andere! Viele gängige und seltene Katzenarten wurden im Titel integriert und dürfen von Euch zu Beginn des Spieles ausgewählt werden. Ein Kameraschwenk erlaubt es Euch, das Kätzchen von allen Seiten zu begutachten. Ob Abessinier, Türkisch Van, Schottisches Faltohr oder Siam: Katzenarten, von denen man zuvor wohl noch nie etwas gehört haben dürfte, tummeln sich im Hauptmenü des Titels. Aufgrund der großen, runden Äuglein und dem Knie erweichenden, bettelnden Mauzen, was so viel bedeutet wie "Bitte hole mich hier raus, ich würde gerne bei Dir wohnen!", würde man sich zu Beginn am Liebsten für jedes einzelne Tierchen entscheiden. "THQ" ist es gelungen, die schnurrenden Geschöpfe sehr realitätsnah und herzergreifend umzusetzen. Eine Geschichte rund um den Mäusefänger gibt es indes nicht, jedoch gilt es, das Kätzchen von vorne bis hinten zu verwöhnen, mit ihm zu spielen und selbstverständlich auch an Wettbewerben teilzunehmen. Vor allem das jüngere Semester wird Bauklötze staunen, wie viel man mit dem eigenen Tier machen kann - und wie ähnlich das Spielprinzip doch den "Nintendogs" ist.

Technik und Gameplay....

Habt Ihr Euch für ein Kätzchen entschieden und es nach Euren Wünschen gestaltet - wie wäre es beispielsweise mit grünen Schnurrhaaren? -, geht es zur Namenseingabe, bei welcher Ihr Euch für Euren Wunschnamen entscheiden dürft. Angekommen im neuen Zuhause erkundet das Tier seine neue Umgebung. Neben dem Wohnzimmer dürft Ihr Euch in die Küche begeben, das Badezimmer besuchen und dem Garten einen Besuch abstatten. Jeder Ort besitzt für ihn typische Gegenstände, so existiert im Wohnzimmer selbstverständlich eine gemütliche Couch, in der Küche wartet neben einem Esstisch eine Waschmaschine und vieles mehr auf die Erkundung. Dass Ihr in das Leben Eures Begleiters eingreifen könnt, ist selbstredend, denn jedes Kätzchen hat Bedürfnisse, denen nachgegangen werden muss. So verspürt es immer mal wieder Hunger nach leckerem Futter, würde gerne ein wenig spielen oder einfach die Umgebung, mit dem Spieler im Gespann, erkunden. Und steigt Euch im Laufe der Zeit ein etwas unangenehm riechender Duft in die Nase, könnte dies daran liegen, dass der Hygiene-Wert buchstäblich im Keller liegt. Bedürfnis-Balken geben Euch Aufschluss darüber, wie es Eurem Vierbeiner geht und ob er etwas benötigt. Inständiges Miauen und das Kratzen am Bildschirm fordern Euch auf, einen Blick auf die Anzeigen zu werfen.

Die Interaktion mit Eurer Katze erfolgt beinahe komplett über den Touchscreen. Unanständige Katzen werden mit einem Wasserspritzer aus der Pistole gerügt und laufen kreischend umher, andererseits kann der Stylus als virtuelle Hand aber auch zu ausgiebigen Streicheleinheiten verwendet werden. Das Kätzchen räkelt sich dann genüsslich auf dem Boden, streckt alle Viere von sich und genießt es, verwöhnt zu werden. Tippt Ihr beispielsweise erhöhte Gegenstände wie die Spüle in der Küche an, folgt das zerbrechlich wirkende Wesen und hüpft auf diese drauf. Und wenn das Kätzchen gar nicht artig ist, stellt sie selbstständig den Wasserlauf in der Spüle an - wie gesagt, eine Wasserpistole mahnt das Verhalten, sollte allerdings nicht zu oft in Verwendung sein. Auch das Füttern gehört zum alltäglichen Ablauf dazu. Habt Ihr Euch im Laden mit reichlich Kost unterschiedlicher Qualitätsstufen eingedeckt, füllt Ihr das Schälchen des Kätzchens, indem Ihr die Futterpackung oberhalb der Schale kräftig schüttelt. Nach einem ausgiebigen Mahl ist das Tierchen satt und macht - sofern es nun müde ist - ein kleines Nickerchen.

Dass Ihr immer alles im rechten Blick habt, dürft Ihr die Kamera mit dem Steuerkreuz 360° in horizontaler Ebene um Euer Tier herumbewegen, ebenso ist der Zoom möglich. Die Steuerung funktioniert sehr flüssig und gestaltet sich intuitiv, selbst kleinere Minispiel-Einlagen wurden in das Spiel hinein gearbeitet: So rubbelt Ihr mit dem Stylus über die Losung im Katzenklo, um dieses wieder sauber zu machen, andererseits wirkt Ihr juckendem Flohbefall entgegen, indem Ihr Eure Katze regelmäßig und reichlich bürstet. Was allerdings nie zu kurz kommen sollte, ist sie Interaktion mit Eurem Schützling (auch Sprachbefehle sind möglich!), das Spiel, sei es beim Herumtollen in den unterschiedlichen Hausbereichen, oder anhand von witzigen Gegenständen, die Ihr im Laden erwerben könnt. So wählt Ihr unter anderem zwischen einer Spielzeugmaus, einem Kipplaster, einer Angel, einer Spielkordel, sowie einem Springball. Diese bewegt Ihr nun vor der Nase Eurer Katze herum, so dass diese in Spiellaune gerät. Beispielsweise lasst Ihr den Schmetterling fliegen, indem Ihr kräftig in das Mikrofon des Nintendo DS pustet, im Laster fahrt Ihr Euren Vierbeiner herum, hupt und kippt die Katze auf Wunsch auf den Boden.

Der virtuelle Einkaufsbereich ist ziemlich umfangreich in seinem Umfang, denn natürlich dürft Ihr das süße Kätzchen auch jederzeit neu "einkleiden", mit Halsbändern und Marken versehen. Allein 35 Hüte für das Köpfchen des Haustieres sind dort zu finden. Brillen in unterschiedlichen Farben und Formen, gar Nasen, die Ihr dem Tier aufsetzen könnt. Futter und Streu solltet Ihr bereits im Vorrat kaufen, da dies am Häufigsten benötigt wird. Apropos "Futter": Futterschalen im Totenkopf-Design sind der Renner, aber natürlich auch Schlaf-Körbchen im Prinzessinnen-Stil - was es nicht alles zu kaufen gibt… Aber da dies noch lange nicht alles war, sollten wir hinzufügen, dass Ihr in "Mein erstes Katzenbaby" sogar als Innenarchitekt Eurer kreativen Ader freien Lauf lassen und den gesamten Wohnstil abändern könnt. Wandfarben in allerlei Variationen, Böden in verschiedenen Musterungen, Teppiche wohin das Auge fällt, selbst diverse Holzarten, Steine und Türen lassen sich ganz nach Euren Wünschen gestalten. Hier birgt der Titel eine Quelle an innovativen Möglichkeiten.

Wie Ihr an Geld kommt, ist relativ schnell erklärt: Neben regelmäßigem Taschengeld, könnt Ihr an Minispielen teilnehmen, die recht witzig gestaltet sind. So spielt Ihr mit Eurer Katze Basketball, im Amor-Spiel schießt Ihr mit Pfeil und Bogen Liebesherzen ab. Ebenso erwartet Euch ein Tunnel, aus dessen Röhren Eure Katze herausschaut. Merkt Euch die Reihenfolge der Röhren und erreicht somit eine möglichst hohe Punktzahl. Das mit Abstand gelungenste Minispiel, welches auch auf lange Sicht Motivation verbreitet, ist das Musik-Spiel, in welchem angenehme Melodien (Ode an die Freude, Habanera, Die Zauberflöte, Bruder Jakob, etc.) in verschiedenen Schwierigkeitsstufen auf Euch warten. Vier Kätzchen sitzen hier vor einem Mikrofon und miauen im Chor eine Folge von bunten Tönen, die Ihr im richtigen Moment antippen müsst. Am Ende jedes Minispiels gibt es Geld bei erfolgreichem Vorgehen. Ebenso nehmt Ihr an Wettbewerben mit Eurer Katze teil, die von einem bis hin zu fünf Tagen dauern. Hier wird dann bewertet, wie Ihr Euch als Spieler um das liebenswerte Geschöpf gekümmert habt und ob Ihr ein würdiger Katzenbesitzer seid.

Grafik & Sound....

Realitätsnahe Bewegungsabläufe seitens der Kätzchen und wunderbare 3D-Ansichten sorgen für Wohlbefinden im Auge des Betrachter. Zwar sind die Spielumgebungen etwas steril geraten, können jedoch jederzeit im Design abgeändert werden. Das Aussehen der Katzenbabys ist drollig in jeglicher Hinsicht: Tapsig laufen sie von der Couch in den Garten, erkunden jedes mögliche Hindernis und räkeln sich wohlig auf dem flauschigen Teppich. Herrlich zum Ansehhen!

Der Sound bei "Mein erstes Katzenbaby" beschränkt sich im Grunde auf die Titelmusik, sowie die Minispieleinlagen. Ansonsten hört Ihr nur die Hintergrundgeräusche des Gartens und vernehmt das herzzerreißende Miauen der Kätzchen. "THQ" gelingt es hierbei, einen deutlich größeren Bezug zum eigenen Tier aufzubauen, als dies bei "Nintendogs" der Fall war. Wie bereits erwähnt: Wäre die Idee neu, hätten wir es hier mit einem einzigartigen Spielspaßbringer zu tun.

Fazit....

Zwar enthält vorliegender Titel keinen Mehrspieler-Modus, dennoch habt Ihr die Möglichkeit Euch mit dem Nachbarn, sprich einer realen Person, über die drahtlose Verbindung am Gartenzaun zu treffen, um letztendlich eine Mischung Eurer beiden Kätzchen auszuwählen. Nett, wie wir finden! Ansonsten ist "Mein erstes Katzenbaby" in jeder Hinsicht eine richtig tolle Umsetzung, die insbesondere den Jüngeren sehr viel Spaß bereiten wird. Die grafische Umsetzung der Lebenssimulation überzeugt und macht viel aus beim täglichen Umgang mit dem Vierbeiner. Fressen, putzen, streicheln, spielen - um eine der Tätigkeiten werdet Ihr Euch so gut wie immer kümmern müssen, abseits warten dann noch Wettbewerbe und vier Minispiele zum Geldverdienen. Kreatives Gestalten der eigenen vier Wände ist im Spiel ebenso möglich, wobei dies nicht spielerisch notwendig ist, sondern der Simulation lediglich zusätzlichen Pep verleiht. Alle Tierliebhaber sollten sich nach dem Titel umschauen!

 

+ 40 verschiedene Katzenarten
+ großer Einkaufsbereich
+ unterschiedliche Umgebungen
+ überzeugende Minispiele
- kein wirkliches Spielziel
- Zielgruppentitel

GRAFIK: 79%

SOUND/EFFEKTE: 75%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 76%

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