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NDS Herbie: Rescue Rally
 
 
Herbie: Rescue Rally - NDS
Kilian Pfeiffer (29.06.2007)

SYSTEM: NDS
ENTWICKLER: Disney Interactive
GENRE: Rennspiel
SPIELER: 1-4 Spieler
HANDBUCH: Mehrsprachig
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-3
SECRETS: Nein
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Ja
ALTERSFREIGABE: 3+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.30 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

Über 45 Millionen PKWs bevölkern die Straßen Deutschlands. Viele Automarken teilen sich den hart umkämpften Markt. Auch Volkswagen gehört diesen an. Mit dem VW Käfer hatte die deutsche Firma in den frühen Jahren der BRD einen Siegeszug angetreten, der das Fahrzeug zum Kultauto avancieren lassen sollte. "Disney" brachte dann später "Herbie" auf den Markt, einen VW Käfer mit Eigenleben, der trotz seiner unscheinbaren Art im direkten Duell immer wieder als erster über die Ziellinie rasen sollte. Durch den Film entwickelte man zum Käfer ein gar vertrautes Verhältnis - durch sein klassisches Äußeres mit den runden Scheinwerfern war "Herbie" die perfekte Nachmittagsunterhaltung an einem verregneten Sonntag. Nun ist der Flitzer zurück und gibt sein Debüt auf dem Nintendo DS.

Menus und die Story....

"Herbie - Rescue Rally" kann man im Genre der Rennspiele einordnen, wobei der Titel - entgegen aller anderen Genre-Vertreter - keine Wahl lässt mit welchem Fahrzeug man sich auf die Straße begibt. Klar, um "Herbie" dreht sich die Story, dennoch würde man auch einmal gerne das Fahrgefühl anderer Boliden austesten. Im Mehrspieler-Modus ist dies auch möglich, jedoch sind sieben Fahrzeuge keine besonders große Anzahl, überhaupt stellt der "Multiplayer" auch nur ein Nebenprodukt dar, der eigentliche Story-Modus wird Euer Hauptbeschäftigungsgebiet darstellen. Drei Spielmodi erwarten Euch im Einzelspieler: der Story-Modus, "Wettkampf" und "Schnelles Rennen". Weiterhin habt Ihr die Möglichkeit einen von drei Schwierigkeitsgraden (leicht, mittel, schwer) auszuwählen, wobei das Spiel zu jedem Zeitpunkt fair bleibt und keine Steine in den Weg legt. Zwar können die bis zu drei CPUs schon mal nerven, weil sie sich gezielt vor Euer Fahrzeug drängen, im Endeffekt sind sie aber immer zu langsam, um als ernsthafte Konkurrenz durchzugehen. Für den Test spielten wir den Titel im mittleren Schwierigkeitsgrad durch und benötigten keine einzige Wiederholung eines Rennens, sondern konnten uns ohne Weiteres bis zum Finale "durchboxen".

Als Louise Noble, ein kesses Mädel, tretet Ihr Euren ersten Arbeitstag auf dem "Swift Valley Speedway" an. Eigentlich soll Louise ihren Eltern im Tierheim helfen, sie entscheidet sich aber für den Speedway, denn über die Piste zu heizen, macht nun einmal mehr Spaß. Dort lernt sie schließlich Herbie kennen, mit dem sie sogleich die ersten Runden dreht. Wow, wie der über die Pisten heizt! Nachdem ihre Eltern Lousie informieren, dass das Tierheim samt Grundstück an den Erfinder Edward Vile verkauft werden soll, um an gleicher Stelle eine Klärschlammdeponie zu errichten, scheint Louises Traum vom großen Erfolg besiegelt zu sein. Nur wenn sie erfolgreich am "Cross State Grand Prix" teilnehmen könnte, wäre es möglich, das notwendige Preisgeld zu erspielen, um das Tierheim behalten zu können. Doch oh Schreck: Der Gegner ist tatsächlich Edward Vile, der fiese Erfinder von nebenan…

Technik und Gameplay....

"Herbie - Rescue Rally" ist grundsätzlich ein nettes Stück Software: Die Steuerung des VW-Boldiden funktioniert einwandfrei, auch grafisch kann man dem Titel nicht überaus viel vorwerfen. Was man den Entwicklern jedoch vorhalten kann, ist die Tatsache, dass die Anzahl der Strecken kaum der Rede wert ist, da sich diese in ihrem Grundaufbau bis zu viermal während des Story-Modus wiederholen und nur in Teilbereichen abgeändert wurden. Letztendlich düst Ihr auf fünf Ausgangsstrecken herum, alle anderen sind Rundkurse, die nur leicht modifiziert wurden. Neben dem Gasgeben, erwartet Euch ein "Herbie"-gerechter Powerslide, der dem Käfer bei korrekter Anwendung Zusatzspeed verleiht und im einen oder anderen Moment sinnvoll erscheint. Neben den Stadtkursen, geht es durch die Prärie, auch ein Dörfchen in den Bergen will von Euch erkundet werden. Meistens gilt es als Sieger vom Platz zu gehen, nur wenige Male läuft die Zeit gegen Euch. Um nicht im Vorfeld bereits zu unterliegen, dürft Ihr Zeituhren einsammeln, die Euch wertvolle Bonussekunden spendieren.

Der Story-Modus setzt sich aus einzelnen Rennen zusammen, später folgt ein Qualifying für den Grand Prix, der dann den würdigen - jedoch äußerst simplen - Abschluss darstellt. Zwischen jedem Rennen wird die Story in einigen wenigen Standbildern fort gesponnen, wobei die Grafik hier äußerst gewöhnungsbedürftig ausfiel. Während Ihr voranschreitet, schaltet Ihr immer wieder Bonusstrecken und weitere Goodies für die anderen Spielmodi frei, so etwa diverse Hupentöne für Herbie. Logisch, dass der Käfer bei Bedarf sein internes Organ einsetzen kann - auch Power-Ups sind während der rundenreichen Kurse möglich. Insgesamt erwarten Euch neun Items auf den Strecken, die wie bei "Mario Kart" eingesammelt werden müssen. So schaltet eine Polizeikappe den Autopiloten ein, der Herbie rückwärts über die Kurse brettern lässt - nur zu doof, dass Ihr oftmals an der nächsten Wand landet und erst mit Mühe weiterfahren könnt. Öllachen und ein Reifenkatapult hat der weiße Flitzer ebenso in seinem Fähigkeiten-Repertoire, wie einen äußerst stylishen Wheelie-Schub. Witzig: Bei Einsatz des Stimm-Boosters müsst Ihr so laut als möglich in das interne Mikrofon des Nintendo DS schreien, um das Maximum an Geschwindigkeit herauszuholen. Als kurzzeitiger Autoscooter können Herbie Zusammenstöße mit seinen Widersachern keinen Schaden mehr anrichten, vielmehr solltet Ihr versuchen, Euer Gegenüber kräftig zu schubsen. Unkontrollierbare Dreher können dann die Folge sein. Wesentlich und sehr sinnvoll für den Ausbau des Vorsprungs, ist das Einsammeln der "53"-Markierungen, Herbies Autonummer. Je mehr Ihr von den Markierungen einsammelt, desto schneller füllt sich die "Happy Herbie"-Anzeige. Ist diese gefüllt, erwartet Euch ein Herbie-Moment, den Ihr auf der Strecke vorfindet. Euer Ziel ist es dann, zwei Blumen auf dem Touchscreen inständig mit dem Touchpen zu berühren, um einen maximalen Schub herauszukitzeln. Herbie fährt in dieser Zeit selbstständig und baut so den Vorsprung auf seine Gegner geschickt aus.

Neben dem Story-Modus dürft Ihr weiterhin auch im "Wettkampf" kleine Grand Prix-Rennen (vier Stück in Folge) bestreiten, wobei nach jedem Rennen die erreichten Punkte auf Eurem Konto vermerkt werden. Sieger ist derjenige mit den meisten Punkten am Ende eines Wettkampfs. In den "Temposchub-Rennen" versucht Ihr so weit als möglich vorwärts zu kommen, indem Ihr Turbo-Felder als Beschleuniger nutzt. "Kopf-an-Kopf"-Duelle sind die klassischsten Rennen, da hier derjenige als Sieger hervor geht, der als erster die Ziellinie überquert hat. Ebenso geht es auch "Gegen die Zeit", wobei Euch Uhren wertvolle Sekunden schenken, die Ihr benötigt, um mit Gold das Ziel zu erreichen. Für jeden Spieler-Typ wurde also vorgesorgt - wenn da nicht eine so dermaßen beschränkte Streckenabwechslung im Spiel wäre...

Grafik & Sound....

Eine flüssige Darstellung des Geschehens ist eine gute Voraussetzung für ein Rennspiel. Auch die Weitsicht geht in Ordnung, wobei größere Entfernungen stark verpixeln. Das Fahrverhalten von Herbie ist gelungen, auch bei seinem Äußeren ist nicht viel zu bemängeln. Insgesamt könnten die Strecken detaillierter wirken, ebenso tauchten ab und zu grafische Fehler auf, so dass Herbie in einem nicht vorhandenen Hindernis plötzlich stecken blieb und nicht mehr vorwärts kam.

Die Sounds im Spiel sind zwar keine Erfüllung, meist werden sie auch von den Motorengeräuschen der Boliden schlichtweg übertönt. Dennoch kann man nicht meckern, die typischen - und passend inszenierten - Klänge treffen Herbie prächtig. Ohrwürmer bleiben aber aus.

Multiplayer....

Leider wurde der Mehrspieler-Modus für bis zu vier Spieler lediglich über eine Multi-Karten-Session gelöst. Jeder Teilnehmer benötigt demnach ein Exemplar des Spieles. Leider gibt es nur einen Spielmodus, immerhin integrierten die Entwickler zwei zusätzliche Power-Ups im Mehrspieler. Ein Item kehrt für kurze Zeit die Steuerung Eurer Gegner um, sprich, ein Druck auf das linke Steuerkreuz steuert sie nach rechts, ebenso lenken sie bei einem Druck auf das rechte Steuerkreuz nach links. Ein fieser Magnet ermöglicht es Euch weiterhin, gegnerische Fahrzeuge aneinander "kleben" zu lassen und Ihr Vorwärtskommen zu erschweren. Witzig in der Umsetzung, aber eigentlich hätten wir uns mehr Spielmöglichkeiten gewünscht!

Fazit....

"Herbie - Rescue Rally" ist kein schlechtes Spiel, jedoch fehlen dem Titel der Umfang, sowie eine größere Streckenauswahl. Ebenso hätte es nicht geschadet weitere Fahrzeuge im Spiel zu integrieren. Warum dies nicht möglich war, wissen wohl nur die Entwickler. Ein "Herbie"-Spiel hat natürlich den populären Käfer als Protagonist, dennoch wären weitere lenkbare Boliden eine schöne Abwechslung gewesen. Die Power-Ups hingegen sind eine schöne Einrichtung, meistens benötigt Ihr sie aber nicht, da der Titel vom Schwierigkeitsgrad her sehr einfach gehalten wurde. Eine bessere Gegner-KI wäre dringend nötig gewesen. Freunde des kleinen Rasers, denen bereits die Filme viele vergnügte Stunden bereitet haben, werden sich allerdings bestimmt über das Revival freuen. Probespielen sollten sie allemal.

 

+ "Herbie" als Hauptdarsteller
+ sehr einsteigerfreundlich
+ witzige Power-Ups
- wenig Umfang
- keine Streckenabwechslung
- schmale Fahrzeugwahl

GRAFIK: 70%

SOUND/EFFEKTE: 66%

MULTIPLAYER: 65%

GESAMTWERTUNG: 69%

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