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NDS Harvest Moon: Die Sonnenschein-Inseln
 
 
Harvest Moon: Die Sonnenschein-Inseln - NDS
Matthias Engert (13.02.2011)

SYSTEM: NDS
ENTWICKLER: Marvelous
GENRE: Aufbau Simulation
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 4-9
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Ja
ALTERSFREIGABE: USK0
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.35 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

In vielen Genres haben sich die Zeiten etwas geändert. Auch im Bereich der Farmer Games. Früher fieberte man jedem Harvest Moon Titel entgegen, begleitet von hohem PR Aufwand. Aktuell ist die Anzahl der Titel höher, mit Rune Factory eine teils bessere Konkurrenz verfügbar und ein stiller Release nichts besonderes mehr. All dies trifft auf die aktuell letzten beiden Harvest Moon Vertreter zu. Denn eigentlich ganz heimlich, still und leise sind Ende letzten Jahres 2 weitere Vertreter erschienen. Neben der Tierparade für die Wii, sorgen die Sonnenschein-Inseln auf dem DS für neues Harvest Moon Futter. Allerdings fragt man sich beim hier vorgestellten DS Titel schon ein wenig, wer eigentlich für die Road Map dieser Spiele verantwortlich ist. Denn Die Sonnenschein-Inseln sind alles andere als Neu. Schon nach dem Einschalten wundert man sich, dass im Copyright die Zahl 2009 auftaucht. Denn außerhalb Deutschlands ist der Titel für japanische und amerikanische Spieler schon ein alter Hut. Nur bei uns hat der Titel so lange auf sich warten lassen. Erinnert fast schon an die Machart längst vergessener Konsolen Epochen. ;-) Von daher verwundert es auch nicht, das vieles sofort an den Vorgänger - Mein Inselparadies erinnert. Auch wenn man nach dem Testzeitraum sagen muss, dass schon vieles geändert wurde im Gameplay. Was genau das ist, und wo sich der Titel so im Farmer Universum einordnet, soll euch der folgende Test etwas näher bringen.

Menus und die Story....

Auch hier nicht weiter verwunderlich, dass erneut Haus- und Hofentwickler Marvelous für das Werk zuständig war. Von daher sind natürlich die Eckdaten wie in den Vorgängern. Alles geändert hat man ja nun nicht. Klar das man so auch wieder ein komplett deutsches Spiel in die Finger bekommt, das euch Speichertechnisch 2 nutzbare Plätze zur Verfügung stehen. Später zeigen euch diese einiges an Statistiken an. Auf einen Multiplayer oder Online Inhalte verzichtet man hier gänzlich, so dass nur der reine Solo Farmer mit dem Spiel auch etwas anfangen kann. Da der Tiefgang des Online Modus im Vorgänger recht bescheiden war, aber nichts was man wirklich schmerzhaft vermisst. Bei der mittlerweile hohen Anzahl an Harvest Moon Spielen, scheint den Entwicklern ein wenig der Story Stoff auszugehen. Zumindest wird es im Vergleich hier richtig abgedreht, auch wenn man der Story eine erfrischende Note abgewinnen kann. Auch wenn es sich wieder um das berühmte Entwickeln der Farm dreht, die Begleitumstände sind ein wenig anders. Nichts mit Erntekönigin oder fehlgeleiteten Wichteln, hier dreht sich alles um versunkene Inseln, die Ihr als Spieler versuchen sollt, wieder an die Meeresoberfläche zu holen. Eigentlich als Besucher auf den Sonnenschein-Inseln angekommen, macht Ihr Bekanntschaft mit den ersten Bewohnern, die euch von der Geschichte der versunkenen Inseln erzählen. Diese sind nur dann zu heben, wenn ihr als Spieler erfolgreich wirtschaftet und magische Objekte, die sogenannten Sonnensteine findet. Um diese dreht sich vieles im Spiel, sofern man den reinen Spielfortschritt näher betrachtet. Denn zu Beginn steht nicht mal die Hälfte der begehbaren Welt zur Verfügung. Also heißt es Hand anlegen. Schaut ja im ersten Moment nach einem sehr umfangreichen Spiel aus…….

Wie mittlerweile eigentlich bei jedem Harvest Moon Spiel, so ist auch hier der Start äußerst simpel. Es gibt zunächst weder einen Vorspann oder ähnliches. Ihr landet relativ fix auf dem Hauptmenu, auf dem Ihr aber einzig ein neues Spiel starten, oder ein gespeichertes auf euren 2 Speicherplätzen fortsetzen könnt. Mehr ist es eigentlich nicht im Vorfeld des eigentlichen Spiels und wir können uns etwas tiefer in die Gefilde der Sonnenschein-Inseln wagen.

Technik und Gameplay....

Mittlerweile ein fester Bestandteil in jedem Harvest Moon Spiel, ist das Feature Heiraten und die Gründung einer Familie. Nichts was man machen muss, um Spaß mit dem Spiel zu haben, aber auch nicht mehr wegzudenken. Auch dies wird dem Spieler schon beim eigentlichen Spielstart schnell verdeutlicht und man kann sich wieder für eine männliche oder weibliche Spielfigur entscheiden. Partner im Spiel finden später beide Geschlechter mehr als genug. So verfolgt man also zu Beginn erstmal die Ankunft auf einer der Sonnenschein-Inseln und erlebt in Sachen einführendem Charakter ein kleines Deja-Vu. Denn mit dem alten Taro, wartet hier der gleiche Charakter auf euch, wie schon im Inselparadies. Umzugsfreudiger alter Mann. ;-))) Dieser erzählt euch das erste Mal von den Sonnensteinen und dem Hintergrund der Inselkette, die aktuell nur wenige ermöglicht. Gleichzeitig werdet Ihr mit eurem Zuhause bekannt gemacht und erfahrt etwas über die mysteriösen Sonnensteine, mit deren Hilfe es möglich ist, die versunkenen Inseln zu heben. Taro ist dann auch der Charakter, der euch hin und wieder versteckte Sonnensteine bringt, sobald man eine der vielen Aufgaben erfüllt hat, über deren Lösung man im Spiel kaum unterrichtet wird. Aber dazu später mehr. So stehen euch zu Beginn eigentlich nur 5 Inseln zur Verfügung, von denen 2 noch kaum eine Bedeutung haben. Neben der verlassenen Leuchtturm Insel ist dies die Festinsel, auf der auch der magische Schrein zu finden ist, an dem man später seine Sonnenstein abliefern kann, um nach und nach die Inseln heben zu können. Wieder angenehm groß ist dabei das eigene Gehöft, dem man erneut, wie allen möglichen Dingen im Spiel wieder einen Namen geben kann. Ein kleines Haus, eine Wasserstelle, eine Tierhütte für Haustiere, von denen es jetzt 4 gibt, bis hin zum ausreichend großen Feld, auf dem Saatgut angebaut werden will. Bei den Rahmenbedingungen in Sachen Screen Umsetzung ist das Ganze vergleichbar mit dem Vorgänger. Denn die Screenaufteilung ist auch hier klar und gelungen.

Die spielerische Action geht komplett über den Touch Screen vonstatten. Hier kann man allen genervten Touch Screen Steuerungshassern ein wenig Entwarnung geben. In den Sonnenschein-Inseln dürft Ihr wieder beide Varianten verwenden und sowohl nur per Pen, aber auch wieder mit Kreuz und Action Tasten agieren. Der Top Screen dient zum einen für Ereignisanzeigen oder eben die meiste Zeit zur Darstellung der Gesamtkarte der Insel. Per Select kann man jetzt aber auch zu einer Detailkarte schalten. Hintergrund ist das man jetzt sehen kann, wo sich die anderen Charaktere genau befinden. Also in welchem Haus, so dass man nicht mehr sinnlos die einzelnen Häuser durchsuchen muss. Ebenso kommen dazu wieder unterstützende Anzeigen und Infos, die zum Spielverlauf dazu gehören. Neben dem Tag, der Jahreszeit samt der Uhrzeit, sind dies die aus dem Vorgänger noch berüchtigten 2 "Lebensleisten", die aber jetzt glücklicherweise besser abgestimmt sind. Auf dem Touch Screen wiederum sorgen die Ablagen für Werkzeuge und allen Arten von Items für die Shortcuts, sowie per X-Taste das Inventory und Pausenmenu, das man links oder rechts in den Screen einblenden kann. Abgedeckt wird damit das Logbuch um das Spiel jederzeit Speichern zu können, sowie der Rucksack und der Infoteil, auf welche ich aber noch näher eingehe. Das reine Spielsystem ist alles andere als Neu und muss ja auch nicht geändert werden. Gehört dazu wie Luigi zu Mario. ;-) Eingeteilt ist das Ganze wieder in 4 Jahreszeiten samt 30 Tagen. Zeitlich vergehen die Tage ebenso schnell wie schon im Vorgänger. Ist man in einer zähen Phase des Spiels, vergeht die Zeit zu langsam, hat man zu tun, ist sie natürlich viel zu schnell rum. Positiv das nicht nur in Gebäude die Uhr angehalten wird, sondern z.b. auch in der Mineninsel. Haben wir ja auch schon gehabt und machte die Bergwerksbesuche oft zu hektisch. Bekommt man hier zwar auch hin, aber auf anderem Wege. ;-)) Die Sichtweise auf das Geschehen ist wie immer schräg von Oben, die erneut gelungen ist und eine sehr gute Übersicht bietet. Angenehmer Nebeneffekt in Sachen Story und dem Versuch die Inseln zu heben ist die Tatsache, dass man die Charakteranzahl deutlich erhöhen kann.

Denn auf den Sonnenschein-Inseln lassen sich, je nach erfolgreich gehobenen Inseln, jetzt über 40 Charaktere nieder, die teilweise auch ihre eigene Geschichte mitbringen und dem Spieler in seiner Entwicklung helfen können. Ausgenommen das Heiraten. Rumflirten kann man aber mit jedem Charakter des jeweils anderen Geschlechts. ;-) Diese Charakter Vielfalt beeinflusst Ihr durch eure Spielweise, was wiederum auf dem Papier ein klarer Pluspunkt ist. Um nun loszulegen sollte man sich einen ersten Überblick verschaffen und wuselt erstmal in der Gegend umher. Dabei lernt man so die einfachen Möglichkeiten der Steuerung kennen. Jetzt eben wieder mit Kreuz und Action Tasten, was vieles irgendwie gewohnter macht. Neben dem 8-Way System kann man so wieder per A-Taste Dinge aufheben oder diverse Aktionen auslösen, während die B-Taste das Rennen abdeckt. Im Falle der Items, egal ob das Saatgut, Unkraut oder sonstige sammelbare Items angeht, steckt der Charakter sofort in seinen Rucksack. Das Rucksack Feature ist erneut eine Stärke des Spiels und war so schon im Vorgänger zu sehen. Gleich 3x mal kann man diesen Upgraden und hat dann 36 Ablageplätze zur Verfügung. Noch besser wird’s wenn man weiß, das jeder Ablageplatz bis zu 99 Objekte eines Items aufnehmen kann. Hat man z.b. 99 Steine eingesammelt, fängt man mit dem 100.Stein wieder ein neues Ablagefeld an. Geblieben ist hier allerdings eine Unart, die schon der Vorgänger bot. Sammelt man verschiedene Dinge auf, so platziert das System gerne mal auch gleiche Dinge als einzelne Objekte, anstatt sie gleich auf einem Ablageplatz zu summieren. Hier muss man ab und zu in den Rucksack schauen und per Hand die einzelnen Objekte eines Items auf einen Platz ziehen. Geändert und glücklicherweise zum besseren, hat man das Leisten Feature.

Erneut warten hier die Energie und die Sättigungsleiste auf den Spieler. Sprich alles was ihr im Spiel tut wirkt sich auf die Konstitution des Spielers aus. Sobald man eine körperliche Arbeit tätigt, und sei es nur das Bewässern eines Feldes, verbraucht dies Energie. Dabei stellt die Sättigungsleiste die Grundlage auch für die Tageszeit, zu der Ihr aufsteht. Selbst wenn die Energieleiste voll ist. Ist also die Sättigungsleiste halbvoll, fängt man gerne mal erst um 10:00 Uhr an, anstatt um 6 in der Früh. Bei einem Drittel ist man auch mal Mittagskind und räkelt sich 12:00 Uhr aus dem Bett. Klar das einem dann die Zeit noch schneller verrinnt. Im Verhältnis leert sich aber die Sättigungsleiste um einiges langsamer. Aller paar Tage muss man dagegen etwas tun. Entweder in den Kneipen der Insel für teures Geld, stetig über die herumliegenden Herzsymbole, oder aber im späteren Verlauf des Spiels über die eigene Küche. Bedeutet auch, das gute Koch Feature ist auch hier wieder enthalten. Aber auch die Energieleiste leert sich spürbar langsamer als im Vorgänger und der Dödel fällt nicht nach einem Feld gleich um. ;-) Wobei hier auch die Entwicklung der Werkzeuge eine große Rolle spielt. Aber dazu gleich mehr. Beim Thema Speichern bleibt leider die Unart, dazu zwingend nach Hause zu müssen, um über das eigene Bett den Tag zu beenden. Speichern kann man dagegen jederzeit über das Pausenmenu. In diesem hat man über den Punkt Infos auch wieder Zugriff auf den Statistikteil des Spiels. Leider etwas oberflächlicher als man sich das wünscht. Beispiel ist das Versenden der eigenen Feldfrüchte. Man sieht nicht was sie eigentlich wert sind und findet das nur heraus, wenn man ein Produkt einzeln in die Versandbox legt. Schade das man die Versandbox nicht öffnen, sprich Dinge die drin liegen auch wieder heraus holen kann. Das bot ja z.b. die letzte Wii Version und fand ich recht gelungen. So ist einmal hineingeworfenes Zeug auf dem Weg zum Händler. ;-) Um aber etwas zum Händler zu schicken, sprich die Versandbox zu füllen, gilt es ein wenig Arbeit und Schweiß in seine Farm zu investieren. Hier kommt das Ur-Gameplay wieder zu seinem Recht. Denn logischerweise ist das riesige Feld hinter eurem Wohnhaus voller Unrat wie Hölzer und Steinen.

Vergesst den Gedanken hier schnell für Ordnung zu sorgen. Muss auch gar nicht sein. Es reichen eigentlich vier 9x9 Felder und der halbe Tag ist nach der Bewirtschaftung anfangs rum. Das gut das 10fache auf dem Feldbereich möglich ist, bekommt man so gut wie nicht mit, geschweige denn die Kondition des Helden macht da anfänglich mit. Gleich zur Verfügung habt Ihr nun diverse Werkzeuge, die allesamt nicht wegzudenken sind aus dem Harvest Moon Universum. Neben der Gießkanne sind dies die Hacke, das Beil, die Sense und der Hammer. Die Angel z.b. ist erst später verfügbar, oder muss teuer gekauft werden. Um nun die Werkzeuge benutzen zu können, gilt es wieder ein wenig Vorarbeit zu leisten. Unten im Touch Screen hat man 4 Slots angebracht, die später per Tasten oder Kreuz Richtungen aktiviert werden können. Um die Slots zu belegen, muss man erstmal in den Rucksack wechseln. Dort tippt man das gewünschte Werkzeug an und platziert es auf einem der 4 Slots. Genauso verhält es sich wenn man etwas aus dem Rucksack verkaufen will und später in die Versandkiste werfen möchte. Das ist durchaus etwas umständlich, wenn man immer wieder hin und herwechseln muss. Wieder im Spiel drückt man nun die R-Taste plus der entsprechenden Steuerkreuzrichtung, um das dort im Slot abgelegte Werkzeug zu aktivieren. Per Y-Taste nutzt man es nun im Spiel auch. Dadurch umgeht man das leidige Problem aus dem Vorgänger, dass man solche Dinge einfach einsteckt, statt sie zu verarbeiten. Gutes Beispiel ist der Ast am Boden, den man nun nicht mehr einfach einsammelt, sondern mittels angewählter Axt gleich zu einem Holzblock verarbeitet, ohne den man später ja nichts Bauen lassen kann. Das gleiche Prinzip greift auch bei Steinen, die man erst mit dem Hammer zerbröseln muss, ehe man diese als Baumaterial nutzen kann. Zu Beginn kann man nur Holz Lagern, für Steine muss man später erst etwas Bauen lassen. Allerdings weit weniger tragisch, da der eigene Rucksack eben genug aufnehmen kann und in Sachen Steine dies ja auch lange Zeit muss. Beide Materialien sind wichtig um später diverse Gebäude wie Ställe, Brücken oder auch Hausupgrades bauen zu können.

Aber es dauert ehe man einen Gedanken daran verschwenden kann. Denn zu Beginn sind andere Dinge wichtig. Denn mit 500 Goldmünzen ist man zu Beginn alles andere als reich und muss zwangsläufig Geld verdienen. Hier kommt nun das Anbauen der nach Jahreszeit gestaffelten Produkte zum Einsatz. Glücklicherweise ist die Wachstumszeit um einiges geringer als im Vorgänger und man verdient auch bei hohem eigenen Einsatz genug Geld, um zumindest theoretisch alles Bauen zu können. Aber das ist eben nur eine Seite der Medaille. Denn ein Problem zu Beginn ist da auch das Thema Holzmenge. Bäume kann man nicht fällen und ein Baumstumpf stellt für die erste Variante der Axt ein Problem dar. Sprich ein Holzblock ist nur über die herumliegenden Äste machbar. Und das ist nicht gerade die Menge, die man verteilt auf den ersten Inseln findet. Allerdings benötigen die meisten Gebäude oder Ausbauten des eigenen Hauses gerne mal dreistellige Mengen, bei denen man anfänglich erst mal tief Luft holt. Also muss es da ja etwas geben, um das zu Entschärfen. Gibt es und ich bekomme auch gleich die Kurve zum Upgradesystem für die Werkzeuge. Denn auch dies ist ein wichtiger Faktor. Denn niemand will auf Dauer mit der Gießkanne nur ein einzelnes Feld bewässern. Das System dazu ist hier ein anderes. Zwar leider nicht das geniale RPG System wie im letzten Wii Teil, aber besser als im eigenen DS Vorgänger. Zunächst gibt es von jedem Werkzeug 10 verschiedene Ausgaben. In der Grundform immer gleich in der Wirkung, erzielt man Verbesserungen über das Einlegen von sogenannten Kleinoden. Bis zur Variante für 10 Kleinode reichen die Werkzeugausgaben. Durch das Einsetzen der Kleinode verändert man die Wirkung teils immens, darf aber hier auch viel Herumprobieren. Denn auch die Kleinode gibt es in mehreren Varianten. Nehmen wir mal die Gießkanne. Ohne ein Kleinod ist Platz für 25 Wassereinheiten und maximal 1 Feld kann bewässert werden. Setzt man z.b. ein blaues Kleinod ein, erhöht man die Wassermenge auf 50 Einheiten und 3 Felder nebeneinander sind damit möglich zu wässern. Setzt man noch ein rotes Kleinod ein, werden 6 Felder daraus. Nach diesem System funktioniert das Upgradesystem.

Ein Vorteil ist die Möglichkeit des Hin- und Hertauschens der Kleinode. Im Winter ist man eventuell mehr in der Mine unterwegs und da man die Gießkanne nicht braucht, kann man sie umschichten. Denn im ersten Jahr kann man nur bis zur Stufe 3 Werkzeuge kaufen, sprich maximal 3 Kleinode einsetzen. Auch dies zeigt ein wenig den Faktor Spielzeit, der natürlich wieder auf lange Zeit ausgelegt ist. Im Falle der Axt bekommt man nun neben der Möglichkeit auch Baumstämme im Boden zu zerhacken, die Anzahl an Holz zu erhöhen. Dazu stellt man sich wie gewohnt vor einen Ast am Boden, lädt die Axt auf und schlägt wie gewohnt zu. Allerdings erhält man nun 2 Holzscheite statt nur einem. Eigentlich gar nicht mal schlecht das System, wäre da nicht der chronische Mangel an Kleinoden. Irgendwann hat man gute Werkzeuge, aber viel zu wenige Kleinode. Einige kann man im Laden kaufen, andere verdient man beim Gewinn diverser Feste. Aber das reicht bei weitem nicht und ist auch nur über einen langen Zeitraum machbar. Um allein hier was zu erreichen muss man zwingend die Vulkaninsel zur Verfügung haben, auf der auch die Minen, mit ihren 255 Etagen für allerlei Bodenschätze und eben die Kleinode zu finden sind. Dafür allerdings sind nun die Sonnensteine nötig. Denn von der Insel wissen tut man als Spieler nichts. Es gibt dann allerdings einen Zeitpunkt im Frühling, wo sich die Wichtel bei euch vorstellen. Diese erfüllen 2 Aufgaben. Zum einen kann man sie für allerlei hilfreiche Aufgaben rekrutieren, oder im Falle eines speziellen, am Schrein auf der Festinsel als „Inselheber" nutzen. Denn bei ihm gibt man seine gefundenen Sonnensteine ab und hebt so nach und nach die Inseln. Knapp 70 dieser Sonnensteine sind nötig um alle Inseln zu heben, was durchaus eine kleine Lebensaufgabe darstellt. Dafür kann man frei wählen, welche Reihenfolge man tätigt. So muss man z.b. die Vulkaninsel nicht zuerst heben. Sinn macht es trotzdem, das es mehr bringt und vieles auch vereinfacht. Und da z.b. auch die Zeit hier in den Minen nicht weiter läuft sowieso. Die Sonnensteine sind nun auf die verschiedenste Weise erspielbar. Manche liegen einfach herum und man muss nur alles mal untersuchen. Aber das ist nicht die Masse. Die meisten erspielt man über die knapp 40 Charaktere im Spiel. Man muss sich alle zum Freund machen. Über Geschenke, stetiges Reden oder auch den Einsatz der Wichtel.

Auch diese sind mit 45 sehr zahlreich, müssen aber auch gefunden werden. Verschiedene Farbvarianten, können diese die unterschiedlichsten Aufgaben wahrnehmen. Dazu besucht man ihren Chef und aktiviert für ein paar Tage das sogenannte „Wichteln". So kann man sie für einige Tage dazu bringen Felder zu Gießen oder sich um die Tiere zu kümmern. Andere wiederum kümmern sich um euren Beliebtheitsgrad bei einem der 40 Charaktere. Problem und durchaus wieder etwas zuviel des Guten, ist auch hier ein Stufensystem. In 3 Wertigkeiten tun sie ihre Arbeit. Die einfachen anfänglichen Dinge sind teils arg schwach. Rekrutiert man einen zum Bewässern der Felder, so bedeutet das gerne mal nur 10-20% des kompletten Feldes. Da kann man es auch selber machen. Also müssen auch die Wichtel gepushed werden. Dazu muss man alle finden, die je nach Farbe so verstärkt werden. Etwas umständlich und erneut sehr Zeitraubend. Das ist auch das größte Problem im Spiel. Das Spiel hat schon einen immensen Umfang und Tiefgang in vielen Bereichen. Nur bekommt man davon lange nichts zu sehen. Ehe man z.b. ans Kochen denken kann, braucht man die Küche. Die ist schon teuer, aber nicht möglich, bevor das eigene Haus nicht Stufe 3 im Ausbau erreicht hat. Ehe das soweit ist braucht Ihr Holz und Geld in rauen Mengen. Man will aber auch ein paar Tiere haben und sich weiter um die normale Arbeit kümmern…… Trotz dieser vielen und zahlreichen Feature dauert das aber teils sehr lange und tagelanges stupides Geplänkel wartet auf den Spieler. Das ist dann wieder der schmale Grad, der allerdings besser gelöst ist, als bei Mein Inselparadies. Es ist eigentlich wirklich alles drin und auch mit dem gewünschten Tiefgang. Weiß man aber bestimmte Sachen nicht, geht der Spielspaß schnell nach unten. Beispiel Werkzeuge. Selbst wenn man vieles erreicht hat, aber z.b. immer noch nur 1 oder 3 Felder mit der Gießkanne gießt, geht Zeit und Spaß flöten, wo man sich schon um andere Dinge kümmern könnte und auch möchte. So kann man als Spieler wieder 2 Gesichter der Serie erleben, ohne das man aber z.b. an den ersten Teil der Rune Factory Serie herankommt. Wer viel Geduld und Zeit hat, kann mit dem Spiel sehr viel Spaß erleben. Erlebt man den anderen Weg, legt man den Titel schnell wieder weg……

Grafik & Sound....

Beim Thema Spielgrafik ist ein Vergleich mit dem Vorgänger mehr als angebracht. Denn eigentlich ähneln sie sich zu 100% und stellen beide, bei den Harvest Moon Spielen sicherlich die schönsten Backgrounds. Egal ob die detaillierten Umgebungen, farbenfrohen Gestaltungen samt der kleinen Animationen. Dieser Punkt des Spiels ist durchaus gelungen anzusehen und gefällt durchweg. Egal welche Jahreszeit man vor sich hat. Auch die Tierpflege gehört hier dazu. Für ein "Erntespiel" wirkt die grafische Gestaltung ansprechend und bietet durchaus mehr als sein müsste. Allerdings ist das mittlerweile auch notwendig, das speziell bei der Grafik auch hier Rune Factory mehr bietet. Dennoch gehört die Spielgrafik zu den gelungenen Punkten des Spiels. Technisch gibt es aber durchaus Ecken und Kanten. Gerade das punktegenaue Werfen oder Ablegen ist hier und da mal etwas tricky, auch wenn es nicht wirklich ein Problem darstellt. Was der Titel auf jeden Fall bietet ist Abwechslung, bedingt durch die 15 Inseln, die ja alle irgendwie thematisch anders angelegt sind. Das gefällt und lockert alles angenehm auf.

Beim Sound dagegen ist diesmal sehr viel Dudelmusik dabei, die man auch gerne mal leiser dreht. Insgesamt ist mir persönlich zu wenig Abwechslung enthalten. Speziell wenn man sich so die einzelnen Jahreszeiten anschaut, könnte man hier mehr machen. Auch beim Thema Effekte und Umgebungsgeräusche wäre mehr möglich gewesen. So ein bisschen das berühmte Freiluft Feeling, durch die entsprechenden Geräusche, geht dem Titel ein wenig ab. Ordentlicher Durchschnitt, mehr bieten die Sonnenschein-Inseln hier nicht.

Fazit....

Eines kann man den Entwicklern keinesfalls vorwerfen. Nämlich die Tatsache, dass sie Kritik nicht zugänglich wären. Denn gegenüber dem Inselparadies hat man zumindest die größten Fehler ausgemerzt. Beginnend bei der Wirkung der beiden Charakterleisten, dem umständlichen Entwickeln der Werkzeuge, über den jetzt viel besseren umgesetzten Wachstums/Verdienst Teil des Spiels. Auch die Anzahl der Inseln und damit der weitläufigere Bereich des Spiels gefällt und lockert das Ganze auf. Man hat mehr Möglichkeiten und kann sich um mehr Dinge kümmern, die auch Sinn haben. Aber und das muss man erneut ganz deutlich anmerken. Auch die Sonnenschein-Inseln können äußerst zäh spielbar sein. Denn hängt man einmal in der Story fest, sprich es fehlen Sonnensteine um neue Inseln zu heben, wird es auch mal eintönig. Dann ist z.b. die Tatsache, das Ausbauten und ähnliches sehr Teuer sind, durchaus zur Spielspaß Bremse. Das ist ein zweischneidiges Schwert. Wer dagegen so halbwegs fix die Sonnensteine findet und eine Insel nach der anderen hebt, wird seinen Spaß haben. Denn dann hat man den gewünschten Effekt, dass man gar nicht weiß was man zuerst angehen will und die Zeit schnell vergisst. Zwar ist das Spiel so sehr lange spielbar und bietet auch viel Tiefgang in Sachen Produkten, Tieren oder Charakteren. Den ganz großen Wurf hat Marvelous auch hier nicht geschafft. Dazu sind dann doch noch zu viele kleine Kritikpunkte zu finden, die je nach Spielverlauf die Spaßkurve auch ganz schnell nach unten ziehen können.

 

+ Hohe Spielzeit, aber...
+ Steuerungs Varianten Laufen
+ Übersicht/Bedienung
+ Baustoff Feature
+ Insel Vielfalt/Abwechslung
+ Koch Feature enthalten
+ Tag/Nacht Modus
+ Komplett deutsch
- ..., wieder teils zäh spielbar
- Wichteln etwas umständlich
- Tiefgang der Statistik
- Minen Fallgruben Feature
- Menu/Item Handling tricky

GRAFIK: 84%

SOUND/EFFEKTE: 71%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 74%

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