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NDS GripsKids - Mathematik
 
 
GripsKids - Mathematik - NDS
Kilian Pfeiffer (04.07.2009)

SYSTEM: NDS
PUBLISHER: dtp young
GENRE: Lernspiel
SPIELER: 1-2 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Ja
SCHWIERIGKEIT: 1-3
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Ja
ALTERSFREIGABE: 3+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.30 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
WI-FI: Nein

   
Einleitung....

Pädagogisch wertvoll ist oftmals all das, was mit „Ravensburger" in Verbindung gebracht wird. Das Konzept hat sich im Laufe der letzten Monate bewährt und auch der eine oder andere Spielentwickler hat festgestellt, dass eine Zusammenarbeit mit dem Brettspiel-Hersteller mit der blauen Ecke aufgeht. „GripsKids – Mathematik" ist der nächste Versuch aus dem Hause „dtp young entertainment" pädagogisch Sinnvolles an die Jungs und Mädels zu bringen. Und in der Tat glückt das Unternehmen. Denn die Jüngeren werden mit der vorliegenden Software nicht nur anständig unterhalten, sondern müssen auch – wie es der Titel schon verlauten lässt – ihren Grips anstrengen. Größte Problematik hierbei: der knappe Spielumfang.

Menus und die Story....

Zwei Zutaten sind in Spielen wie „GripsKids – Mathematik" immer wertvoll und motivierend zugleich: Zum einen spendierte man drei Schwierigkeitsgrade, die im Laufe der Zeit freigeschaltet werden. Der Spieler/die Spielerin beginnt also in recht einfachen Denkstrukturen und wird dann nach und nach mehr gefordert. Der zweite Punkt, den es zu erwähnen gilt, ist die Umsetzungsweise, die sich an der Dr. Kawashima-Serie anlehnt. Wollt Ihr die „Karriere" durchspielen, gelingt Euch das nicht etwa am Stück, sondern über mehrere Tage verteilt. „GripsKids – Mathematik" soll also auf Dauer unterhalten, auch wenn die jeweils freigespielten Einlagen immer recht kurz ausfallen. Wer fleißig übt und sein Hirn durch Mathe-Aufgaben auf Trab hält, wird belohnt. Vorneweg: Der Titel richtet sich ganz klar an eine jüngere Zielgruppe. Der Inhalt entspricht den Lehrplänen der Klassen 2-4.

Technik und Gameplay....

Wie es sich für einen kinderfreundlichen DS-Titel gehört, unterstützt das „dtp young entertainment"/„Ravensburger"-Projekt nicht nur den üblichen Touchpen-Einsatz, sondern auch das DS-eigene Feature des Mikrofons. Positiv überrascht wurden wir von den detaillierten Erklärungen vor jedem der insgesamt 20 Minispiele. Dass sich alle Minispiele im Entfernten mit der Mathematik beschäftigen, kann man sich denken, dass jedoch die bunte, oftmals intelligente Präsentation den Mief des oft verachteten Schulfaches hinfort bläst, erfreut uns im Besonderen. Das liegt vor allem an der Auswahl und der Gestaltung der Minispiel-Umsetzungen. Selbst wenn Ihr die „Karriere" beendet habt, lassen sich alle Spiele im anspruchsvollsten der drei Schwierigkeitsgrade angehen.

Im Hauptmenü, das einem Drehteller gleicht, loggt Ihr Euch in den „Karriere"-Part ein oder betrachtet Eure derzeitigen Fortschritte. Etwas schade finden wir es, dass Ihr bereits nach relativ kurzer Spielzeit alles gesehen habt. Vielleicht hätte man sich überlegen sollen, alle Minispiele in einen Storystrang einbauen zu sollen, was zum einen länger motiviert, zum anderen aber auch den etwas losen Charakter der bloßen Aneinanderreihung der Spielchen genommen hätte. Zwischen dem Härtegrad „leicht" und „schwer" liegen schon ein paar Hürden, die mit etwas Übung aber ohne weiteres zu meistern sind. Ok, ein Zweitklässler tut sich mit Viertklässler-Aufgaben natürlich erfahrungsbedingt schwerer als ein Schüler der vierten Jahrgangsstufe. Aber vielleicht soll das auch gerade der Sinn und Zweck des Titels sein: Am Ball zu bleiben und die Aufgaben nach und nach besser zu beherrschen.

Auch wenn wir nicht auf jede Aufgabe im Einzelnen eingehen, wollen wir einen Überblick schaffen, um zu zeigen, dass die Abwechslung zunächst relativ groß ist. So gilt es etwa Rechenaufgaben zu lösen, jedoch nicht per Stylus, sondern per Jahrmarktskanone. Visiert das Ziel mit der korrekten Lösung an und schwupps habt Ihr einen Punkt auf dem Konto. Oder Ihr schlüsselt Zahlen nach Tausender, Hunderter, Zehner und Einer auf – nicht dröge mit Zahlen, sondern in Form verschiedenfarbiger Hufeisen. Einmal stellt Ihr die Uhren wunschgemäß auf den Beginn der nächsten Zirkusvorstellung oder Ihr lest an einem Zahlenstrahl den Wert ab, mit dessen Hilfe Ihr nun eine bestimmte Form farbig einfärbt. Logisch schlussfolgernd setzt Ihr Fruchtspieße zusammen, mixt Fruchtsäfte anhand von Messeinheiten mit den jeweils gewünschten Fruchtsaftzutaten, rechnet Beträge am Mitbringsel-Stand zusammen, die Ihr dann in Euro-Münzen begleicht oder löst mathematische Aufgaben, ehe Ihr mit dem Hammer Hau-den-Lukas spielt. Wie wäre es, ein paar Fische zu fangen? Jene sind mit Zahlen versehen und schwimmen in bunten Schwärmen durch das Wasser. Das Programm stellt nun eine Aufgabe in Form von „Fange alle Fische, die sich durch 4 teilen lassen!". Was also tun? Klar, all jene Fisch, die die Gleichung erfüllen, mit dem Touchpen einkreisen. Ihr nehmt an einem Mathematik-Pferderennen teil, zeichnet geometrische Sternbilder korrekt am Firmament nach und baut „vertrackte" Puzzles.

Die Abwechslung ist also durchaus gegeben. Schön, dass es bei Erfolgen Medaillen regnet, außerdem lassen sich Eure Fortschritte in einfachen Statistiken begutachten. Aber auch gewöhnliche Mathematik-Aufgaben lassen sich über das Hauptmenü bestreiten. Diverse Optionsmöglichkeiten lassen Euch freie Wahl bei deren Lösung.

Grafik & Sound....

Um keinen allzu starren Lehrcharakter zu vermitteln, ist es bei Titeln wie „GripsKids – Mathematik" wichtig, eine auflockernde, bunte Optik einzubauen. An einer solchen erfreut sich die Jugend. Auch wenn einige Hintergründe und Grafiken im Allgemeinen trübe und nicht sehr scharf wirken, ist das Gesamtbild ein gelungenes. Der Jahrmarkt-Charakter des Spieles füllt genau jene Kerbe, die bei lehrreichen Spielen oftmals vergessen wird mit Inhalten zu füllen.

Leider lässt der Titel Sprachausgabe vermissen, jedoch ist der begleitende Sound durch die Bank weg ordentlich und motivierend. Zu keiner Zeit will man die Akustik abstellen, von nervenaufreibenden Einlagen keine Spur. So gefällt uns eine ansprechende Kinder-Software!

Multiplayer....

„GripsKids – Mathematik" kann sowohl mit einer Spielkarte, als auch im Multi-Karten-Spiel angegangen werden. In letzterem dürft Ihr auf „Kleine Tour" (fünf Spiele), „Mittlere Tour" (zehn Spiele) und „Große Tour" (15 Spiele) gehen. Alle Spiele wurden zufällig gewählt – derjenige, der im Gesamten als Bester abschneidet, hat gewonnen. Auf diese Weise fasziniert der Kindertitel ein ganzes Stück zusätzlich, denn die Jagd nach Rekorden in der Gruppe gehört seit jeher mit zum Spannendsten überhaupt.

Fazit....

Wäre der Umfang nicht so bescheiden knapp, wäre unsere Empfehlung an den Titel ein ganzes Stück größer ausgefallen. Denn nach wenigen Sitzungen hat man das Spiel durchgespielt, das Einzige, was nun noch motiviert, sind die freigespielten Schwierigkeitsgrade. 20 Minispiele hört sich nach viel an, ist es aber schlussendlich nicht, da jeder Abschnitt relativ kurz ausfällt. Motivation kommt hingegen in der Gruppe auf, nicht zuletzt wegen der sehr kinderfreundlichen Farbenoptik. „Ravensburger" sei Dank, macht man auch bei vorliegendem Spiel nicht viel verkehrt – solange man maximal das zehnte Lebensjahr erreicht hat.

 

+ 20 „intelligente" Minispiele
+ drei Schwierigkeitsgrade
+ pädagogisch wertvoll
+ Mehrspieler-Option
- geringer Spielumfang
- keine Sprachausgabe

GRAFIK: 68%

SOUND/EFFEKTE: 70%

MULTIPLAYER/: 71%

GESAMTWERTUNG: 70%

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