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NDS Geheimakte 2: Puritas Cordis
 
 
Geheimakte 2: Puritas Cordis - NDS
Kilian Pfeiffer (08.05.2009)

SYSTEM: NDS
PUBLISHER: Koch Media
GENRE: Adventure
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-6
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: 12+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
WI-FI: Nein

   
Einleitung....

Dass Spiele gerne für Nintendo Wii und Nintendo DS gleichzeitig veröffentlicht werden, kennen wir zur Genüge. Ein Kauf der zweiten Version lohnt sich nur dann, wenn es spielerische Änderungen gibt, die das Investieren in den zweiten Titel auch wirklich rechtfertigen. Auch wenn „Geheimakte 2 – Puritas Cordis" auf der Wii ein verdammt gelungener Titel ist und es die Handheld-Version dem großen Bruder in vielerlei Hinsicht gleichtut, benötigt man nur eine der beiden Fassungen. Warum? Weil diese inhaltlich absolut identisch sind. Bis auf Kleinigkeiten (etwa die Sprachausgabe) ähneln sich DS- und Wii-Version wie ein Ei dem anderen.

Menus und die Story....

Bei der DS-Version von „Geheimakte 2 – Puritas Cordis" wussten wir recht schnell, dass wir es hier mit einem Handheld-Ableger der Wii-Version zu tun haben würden. Ohne langes Spielen war das nach kürzester Zeit auszumachen. Toll fanden wir beim zweiten Teil das etwas andere Setting. Dass das Grundgerüst des Titels gleichgeblieben ist, tut dem Gesamterlebnis nur gut. Nachbessern lässt sich bei vorliegender Serie nur noch kaum – gut, dass man das bei „Keen Games" eingesehen hat.

Max und Nina sind auch dieses Mal mit von der Partie. Nina will eigentlich nur einen entspannenden Urlaub genießen, Erholung über sich ergehen lassen, Max treibt sich – nach der Trennung von Nina – irgendwo im Dschungel herum. Mit einer Frau an seiner Seite. Es scheint also alles seinen Weg zu gehen, wäre da nicht der mysteriöse Mann, der Nina vor deren Abfahrt einen Zettel in die Hand drückt. Ein Zettel, der nichts Gutes verheißen mag. Und in der Tat steht die Welt scheinbar vor ihrem Ende. „Puritas Cordis", eine mysteriöse Sekte, prophezeit das Ende dieser. Und wie sollte es auch anders sein: Max und Nina haben alle Hände voll zu tun, die Sache wieder zu richten, Machenschaften aufzudecken und Rätsel zu lösen. Intelligente Rätsel und spannend bis zuletzt – das kann nur die „Geheimakte"-Reihe!

Technik und Gameplay....

Der Nachfolger = das Erstlingswerk! So könnte man „Geheimakte 2 – Puritas Cordis" am besten beschreiben, denn großartige Änderungen (außer die Hintergrundgeschichte!) gibt es nicht: Mit einem Point-and-Click-Adventure verbindet man als Spieler Serien wie die Piratenabenteuer auf „Monkey Island". Guybrush Threepwood war der Protagonisten-Inbegriff des klassischen Rätsel-Adventures, die Verkörperung eines Genres, das weit mehr Fans hat, als man annimmt. Bislang mangelte es an der geeigneten Software, um auf Nintendo-Konsolen dem Rausch der Rätselei nachzugehen. „Keen Games" sei Dank, dürfen wir uns nun erneut über einen großen Kreuzer und die Landschaften von Indonesien knobeln – immer auf der Suche nach der Wahrheit über die Geheimorganisation „Puritas Cordis", die sogar über Leichen geht, wie gleich zu Beginn des Spieles klar werden dürfte..

Entgegen der landläufigen Annahme, Spiele, die bereits auf dem Markt sind, seien meist als Portierung von schlechterer Qualität, haben wir es beim „Koch Media"-Produkt mit einer – vorsichtig ausgedrückt – beinahe perfekten Umsetzung für den Nintendo DS zu tun. Steuerungstechnisch ist der Umgang mit dem Touchpen hervorragend gelungen. Gesteuert werden Nina und Max mit dem Stylus, was ohne Einschränkungen funktioniert. Mit dem Stick fahrt Ihr über den Bildschirm und erkundet zu Beginn das Kreuzfahrtschiff, auf dem Ihr gelandet seid. Objekte mit welchen Ihr interagieren könnt, lassen Symbole auftauchen, mit denen Ihr wiederum entweder einen näheren Blick riskieren respektive direkt interagieren dürft. Alternativ könnt Ihr auf Knopfdruck alle für Euch relevanten Objekte im Raum sichtbar machen. So erkennt Ihr beispielsweise alle kleinen Kieselsteine, die für ein späteres Taschen-auf-Arztkoffer-schleuder-Rätsel vonnöten sind oder den Feuerwehrschlauch, der auf eine Felge aufgerollt, als ein Ersatzrad für das Motorrad dient. Geniale Aufgaben wechseln sich mit abstrusen ab, was aber zu sagen ist: Jedes Rätsel ist durch logisches Denken machbar. Auch wenn es teilweise ans Eingemachte geht. Da wird einem nichtsahnenden japanischen Fotografen vorgemacht, George Rooney – nicht Clooney – sei an Bord des Schiffes und solle unbedingt doch mal auf Foto gebannt werden. Wie, das liegt in diesem Fall an Euch. Es sei aber gesagt, dass die Vorgehensweise mehr als „gewöhnlich" ist ;-). Oder Ihr löst ein Tempelrätsel, um eine Wache von ihrem Posten wegzulocken. Zunächst eine halluzinogene Beere verpasst und schon kann das Spektakel losgehen. Ein Frosch und eine Leuchtrakete sind die geeigneten Mittel, um dem armen Banausen einen gehörigen Schrecken einzujagen. Die Halluzinationen sind in diesem Fall noch das kleinere Übel... Die auf der Wii bekannten Minispiele gibt es dieses Mal allerdings nicht mehr mitzuerleben. Wobei diese auch alles andere als erlebenswert waren ;-)!

Größtenteils sind die Rätsel im Spiel sofort machbar, wobei Ihr durchaus des Öfteren das Gehirnstübchen anwerfen müsst. Ab und zu sind die Rätsel zwar an den Haaren herbeigezogen, wobei sich diese Fälle – wie schon im ersten Teil - auf ein Minimum beschränken. Genial hingegen ist der spätere Wechsel der Spielcharaktere. Mit Max‘ Dschungelkollegin tauscht Ihr munter Gegenstände aus dem eigenen Inventar aus, um gemeinsam an der Rätselschraube zu feilen. Wobei man hier durchaus vermehrt im Duo hätte agieren dürfen. Oftmals funktioniert aber das alte Prinzip des „Trial and error". Ob nun ein Gegenstand mit einem anderen harmoniert beziehungsweise funktioniert, kann ohne weiteres versucht werden. Einfach im Inventar einen Gegenstand auf den anderen ziehen und schon wisst Ihr, ob ein Zusammenwirken möglich ist. Die packende Atmosphäre der fair gestalteten Nintendo DS-Umsetzung ist gut gelungen, kommt aber nicht an die der Wii-Fassung heran. Es ist halt doch nochmals ein Unterschied, ob man auf einem TV spielt oder einen Handheld-Screen vor Augen hat. Dennoch scheint beinahe jedes Detail stimmig, die Umgebungen sind detailliert und sympathisch gestaltet, auch die Gespräche mit diversen CPU-Dialogpartnern gefallen und bieten spielerischen Anspruch dank hoher Rätsellastigkeit. Ok, Auswahlmöglichkeiten innerhalb der Gespräche gibt es zwar keine, dies muss aber auch nicht zwangsweise sein.

Wegen der internen Hilfe in Form der dargestellten Lupen, die wiederum alle relevanten Stellen im Spiel darstellen, kommen selbst Anfänger auf ihre Kosten – steckt man wirklich einmal fest, wartet ein Tagebuch auf Euch als fleißigen Leser. Dort werden all diejenigen Aufzeichnungen gelistet, die wesentlich für das Vorankommen im Spiel sind. Weiterhin gibt es zu „Geheimakte 2 – Puritas Cordis" einen offiziellen Spieleberater.

Grafik & Sound....

Bis auf einige Hintergründe, die in gezoomter Form verpixelt wirken, ist die grafische Darstellung für einen DS-Titel erste Sahne! Detailliert wirken die Landschaften wie der Dschungel oder das Kreuzfahrtschiff, die unter anderem als Schauplätze dienen. Liebevoll ist die Architektur der Umgebungen, alles wirkt aus einem Guss und vor allem die Rätsel sind oftmals ein regelrechtes Gameplay-Gedicht! Tolle Animationen auf Seiten der Charaktere und feinste Rendersequenzen, die direkt aus der PC-Version übertragen wurden (ja, auch auf dem Handheld kann man diese bestaunen!), runden das vollmundige Bild der überdurchschnittlichen Präsentation ab. „Geheimakte 2 – Puritas Cordis" gehört mithin zu den grafisch imposantesten Erscheinungen für den Nintendo DS überhaupt und zieht mit dem direkten Vorgänger beinahe gleich.

In Sachen Sound kommen wir zum größten Unterschied zwischen DS- und Wii-Version: Denn eine Sprachausgabe gibt es während des Spieles nicht! Lediglich deutsche Untertitel, die fehlerfrei dargestellt werden. Wegen des fehlenden Sprach-Features geht natürlich eine Menge an Atmosphäre verloren. Atmosphäre, die die Wii-Version noch mit sich brachte, die auf dem Handheld aber schmerzlich auf sich warten lässt. Die von Zeit zu Zeit eingestreuten musikalischen Einlagen sind ein Ohrenschmaus (wenngleich auch ohne direkte Ohrwürmer-Sounds!), von den Effekten ganz zu schweigen. In akustischer Hinsicht kann man im Gesamten nicht meckern!

Fazit....

„Geheimakte 2 – Puritas Cordis" für den Nintendo DS ist in fast jeder Hinsicht mit dem großen Wii-Bruder zu vergleichen. Aber dann doch nicht in jeder Hinsicht! Denn dass die deutsche Sprachausgabe fehlt, ist ein deutlicher atmosphärischer Einschnitt, der den Titel einige Prozentpunkte kostet. Generell ist es die Tatsache, dass ein Adventure auf einem großen Monitor einfach besser zur Geltung kommt, als auf einem kleinen Display. Wer allerdings Besitzer eines DS‘ ist und keine Wii zur Verfügung hat, sollte unbedingt zur portablen Fassung greifen. Alle anderen holen sich die Wii-Umsetzung. Um diesen Titel kommt man eigentlich nicht herum. Nicht, weil es sich um ein Spiel aus deutschen Landen handelt, sondern einfach deshalb, weil es ein ungemein packendes und spielenswertes Flair auf den Bildschirm zaubert!

 

+ fesselnde Story
+ hohe Rätseldichte
+ sympathische Charaktere
+ sehr gute Technik
+ vorbildliche Spielzeit
- Minispiele fehlen
- keine Sprachausgabe im Spiel
- im Vergleich zur Wii-Version
geringere Atmosphäre

GRAFIK: 81%

SOUND/EFFEKTE: 80%

MULTIPLAYER/: --

GESAMTWERTUNG: 84%

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