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NDS Fifa 10
 
 
Fifa 10 - NDS
Jens Morgenschweiss (18.11.2009)

SYSTEM: NDS
ENTWICKLER: Electronic Arts
GENRE: Sport
SPIELER: 1-4 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Ja
SCHWIERIGKEIT: 2-5
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: K.E.
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.35 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

Der Fifa 10 für die Wii war ja nicht ganz so nach dem Geschmack der "Fußballsimulationsästheten". War doch die Version zu "Arcade-lastig" ausgefallen. Lagen nun die ganzen Hoffnungen, ein "normales" Fifa spielen zu können auf der DS Version. Und tatsächlich, hier hat man noch versucht an den alten, aber bewährten, Traditionen festzuhalten.

Menus und die Story....

Das Hauptmenu ist durchaus übersichtlich gestaltet. Mit seinen fünf Menupunkten hat man es dem Spieler leicht gemacht, gleich die richtigen Modi zu erkennen. Neben dem Sofortspiel und dem Training, kann man sich dem Multiplayer zuwenden oder die inhaltlich tiefgehenden Spielmodis ansehen. Unter "Mein Fifa 10" hat man die Optionen verborgen. Das Spielsetup legt die Grundlagen für den Spieler offen. Die Spieleinstellungen beziehen sich auf Halbzeitlänge, die CPU Stärke und diverse Grundlagen, wie Verletzungen, Karten, Abseits u.s.w. Die Grafikoptionen lassen neben den Kameraeinstellungen auch Spielernamen ein- und ausblenden. In den Soundoptionen kann jeder für sich selbst festlegen, ob er die Menumusik hören will (empfohlen) oder den Kommentator nicht nur in deutsch sondern auch in englisch reden lassen will - oder ihm ganz den Hahn abdrehen. Die Spielsteuerung ist eigentlich nur noch einmal ein grober Überblick, wie welche Tasten belegt sind. Nur ist es ziemlich klein von der Schrift her ausgefallen. Wer die recht aktuellen Mannschaftskader doch noch überarbeiten will, oder sich nur noch den einen oder anderen starken Spieler für lau in sein Team beordern will, kann das unter der Teamverwaltung. Der Erstellungsbereich ist ziemlich fett ausgefallen. So darf jeder Spieler bis zu vier Standardsituationen selbst gestalten, die er dann im Spiel zum Einsatz bringen kann. Neben seinem eigenen Spieler kann man auch gleich ganze Teams erschaffen. Leider sind die Spieler, die einem zur Verfügung gestellt werden Ligaunabhängig. Das heißt, das man für sein Team, welches in der ersten Bundesliga spielen soll, nur Spieler mit 50´er Werten bekommt. Das alle englische Namen haben, kommt erschwerend dazu. Mit einem solchen Team muß man schon sehr hart im Nehmen sein.

Unser Profil gibt uns einen Überblick, über die gemeisterten Partien. Mit der Anzahl an Siegen, Spiele ohne Gegentor und sogar verhinderte Tore. Das ganze geht dann auch noch für den Multiplayer, WiFi Verbindungen und Freundes Matches. Wie immer gilt, vor dem ersten Kick sollte man sich das Training reingezogen haben. Auch wenn die Steuerung nicht wirklich kompliziert ist, an den Ecken und Freistößen kann man immer arbeiten. Wer sich nun für ein schnelles Spiel entscheidet, der wird erst einmal stutzen, weil man zum einen die klassische Variante spielen kann oder die Be a Pro. Der Unterschied ist, das man beim klassischen Spiel mit der ganzen Mannschaft spielen kann, während bei Be a Pro man auf einen selbst ausgewählten Spieler "sitzen bleibt". Es ist eigentlich unsinnig zu erwähnen, das ein Verteidiger eine gute Wahl bei einem Be a Pro Spiel ist. Auch ein Stürmer ist zu abhängig von seinen Mitspielern. Die Mittelfeldakteure decken eigentlich am besten das Spiel ab. Man kann zum einen ganz gut verteidigen, aber auch angreifen und Tore erzielen.

Die Spielmodis beherbergen neben dem lapidaren Elfmeterschießen noch einen Turniermodus, wo man entweder nationale oder internationale Wettbewerbe absolvieren kann. National kann man in allen lizenzierten Ligen gegen den Ball treten. Doch die beiden intensivsten Modis sind der Manager- und der Be a Pro Modus. Der Managermode läuft über fünf Jahre und man muß versuchen, mit seinem Team die Vorstandsforderungen zu erfüllen. Das sind dann solch Kleinigkeiten wie der Ligagewinn, Pokalgewinn oder Teilnahme und Sieg eines internationalen Wettbewerbs. Mit jeder gewonnenen Vorgabe gibt es einen Sack Prestigepunkte, welche das eigene Team noch aufwertet. Beim Be a Pro Modus geht es darum einen einzigen (selbst ausgesuchten) Spieler zu formen, aufzuwerten und als Nationalspieler unabdingbar zu machen.

Technik und Gameplay....

Der Managermode verspricht erst einmal den meisten Spielspaß. So kann man seine eigene Formation basteln, einzelne Positionen verschieben und Spieler für diese Positionen verpflichten. Dabei hat man aber wichtige Einzelheiten einfach außen vor gelassen. Das Alter des Spielers spielt gar keine Rolle und auch nicht, was er im Monat verdient. Ganz zu schweigen von einer Vertragslaufzeit. Das sind eigentlich unabdingbare Grundlagen für einen Managerspiel. Das Transfervolumen ist sehr großzügig und wenn es nicht für einen Star reicht, es gibt auch noch Spieler auf dem freien Markt, die gar nix kosten. Eigene Spieler kann man eigentlich nur in Zahlung geben, wenn man einen neuen holt. Angebote für diese Leute kommen keine. Nachdem man nun sein Team punktuell verstärkt hat und im Team Management die Positionen neu besetzt hat, kann man seine Leute über das Training noch weiter verbessern - oder verschlechtern. Je nach dem, wie man sich anstellt. Aller fünf Wochen kann man trainieren, so lange und was man will. Ob nun die Balleroberung, Zweikampfverhalten, Standards oder den Torhüter. Diese verschiedenen Übungen haben Einfluß auf die Fitness oder die Kopfballstärke oder das Freistoßschießen. Man hat jeweils 5 Versuche bei jeder Übung. Ist man dabei 5 mal erfolgreich, bekommen die teilgenommenen Akteure (Verteidigung, Mittelfeld und Angriff) 10 Punkte gutgeschrieben auf die zu fördernde Eigenschaft. Bei vier Erfolgen sind es noch 5 Punkte, während es bei keinem Erfolg schon mal Abzüge geben wird. Also man kann sich auch selbst schwächen. Das danach die Feststellung kommt, das die Spieler unzufrieden waren mit dem Training, hilft uns am allerwenigsten. Da eine Saison ziemlich lang sein kann, hat man uns die Möglichkeit des Simulierens gegeben. Gerade wenn es gegen schwächere Teams im Pokal geht, kann man sich das Spiel von weit außerhalb ansehen. Sollte es schwierig werden, kann man sofort und jederzeit eingreifen.

Auch wenn der Managermodus vielversprechend begann, persönlich war ich vom Be a Pro überrascht. Man gibt dem Spieler zwei Möglichkeiten, Verein & Land oder die Saison. Bei der Saisonvariante kann man seinen Spieler für einen Zeitrahmen von 5 Jahren formen und mit Erfahrungspunkten aufwerten. Bei der Version Verein und Land muß man sich in den Punktspielen beweisen und den Nationaltrainer auf sich aufmerksam machen. So muß man Woche für Woche in den Punktspielen glänzen und seine Nationalspielerkollegen auf der gleichen Position abhängen. Dazu bekommt man im Spiel für diverse Aktionen Wertungen. Die Skala reicht von 1,0 bis 10. Je besser man dribbelt, Torvorlagen spielt oder selbst einnetzt, steigt die Wertung bis auf maximal 10. Für jedes Foul, verlorenen Zweikampf und so weiter fällt die Wertung nach und nach. Schlecht ist bei Be a Pro, das sich der Blickwinkel auf Höhe Grasnabe befindet. Man kann auch nicht nach links oder rechts schauen, was die Kollegen gerade so treiben. Man kann sich nur an der Farbe des Ballsymbols orientieren, welches Team gerade im Ballbesitz ist. Ist die eigene Mannschaft im Angriff, kann man den Ball fordern oder selbst kluge Pässe spielen. Leider sind die Mitspieler nicht immer die cleversten, was das Abspiel betrifft. Je höher der CPU Stärke eingestellt ist, desto mehr fällt es auf, was für "Heinis" in unserem Team agieren. Da werden Fehlpässe auf 3 Meter gespielt, da kann einem die Galle hochkommen.

Auf den Screens kann man oben das aktuelle Spielgeschehen beobachten, während auf dem Touchscreen das Radar die Spielerposition aller Akteure anzeigt. Gut gemeint ist die Variante mit den Touchtaktiken. Nur schlecht umsetzbar für Menschen mit nur zwei Armen. So kann man seine Mannschaft per Touch zum aufrücken, Konter oder Flügelspiel animieren. Nur wenn man seinen Spieler mit dem Steuerkreuz auf dem Feld steuert und mit der rechten Hand einen Pass spielen will, hat man keine Hand mehr frei um diverse Aktionen zu fordern. Spielerisch ist Fifa 10 ganz ok, auch wenn einige Bewegungen recht abgehackt aussehen (Dribbling) und Stadien eher an Bolzplätze mit 4000 Zuschauern erinnern. Große Arenen sucht man vergebens, man spielt immer im Stadion "Rote Erde" ;-) Ich entschuldige mich gleich an dieser Stelle bei den Fans von Borussia Dortmund II.

Grafik & Sound....

Grafisch kommt der Spielspaß nicht zu kurz. Natürlich ärgern einen die kleinen Unzulänglichkeiten, wie mit den Stadien oder den Zuschauern. Doch für eine Fußballsimulation auf der DS Plattform ist sie durchaus akzeptabel. Zumindest ich erwarte bei einem DS Spiel keinen Wiedererkennungswert bei Spielergesichtern oder Trikotwerbung. Dennoch heißt es nicht, das man sich technisch nicht weiter nach vorn orientieren kann.

Auf jeden Fall weiterentwickeln sollte man sich im bezug auf den Kommentator. Da sind die platten Sprüche schon nach der zweiten Partie überflüssig. Und wenn der Torhüter einen "Kullerball" festhalten kann, ist das doch gleich eine Glanzparade. Bla-bla-bla. Da fehlt mir dann doch irgendwann der Nerv dazu. Dafür weiß die Menumusik sehr zu überzeugen. Sie geht gut ins Ohr und man wird ihr nicht sehr schnell überdrüssig.

Multiplayer/Online....

Hier hat man jede Menge Möglichkeiten sich mit Freunden zu messen. Im Einzelkartenspiel kann man zu zweit ein klassisches Match bestreiten, ein Be a Pro Match oder einen Elfmeterkrimi. Im Multikartenspiel können sich bis zu vier Leute in den gleichen Modis duellieren. Das wichtigste ist aber die WiFi Version. Mit stockfremden Menschen oder auserwählten Freunden sich zu messen ist immer noch das größte. Dafür gibt es eine exklusive Rangliste, wo man sich Stück für Stück hocharbeiten kann. Vorraussetzung dafür sind natürlich Siege und davon am besten gleich viele. Die Kriterien zur Auswahl der Gegner sind nicht nur die Spielstärke sondern auch die Spielvariante (Klassisch oder Be a Pro) und die Zahl der Verbindungsabbrüche. Für die Gegnerwahl kann man sich auf Europa beschränken oder weltweit suchen lassen. Allerdings dauert es schon mal einige Minuten, bis man einen passenden gegenüber finden kann.

Fazit....

Für zwischendurch ist Fifa 10 sicherlich eine Option. Doch die Langzeitmotivation leidet durch den löchrigen Managermode, der doch zu viele Einzelheiten außen vor läßt. Der Be a Pro Modus dagegen weiß schon zu überzeugen, doch ob er allein als Kaufentscheid taugt, mag ich bezweifeln. Auch wenn Fifa wieder einmal mit Lizenzen Vielfalt überzeugen kann, sind die Schwachstellen im System zu gravierend. Ein paar große Arenen hätte man schon involvieren können, so das ein gewisses Feeling von großen Fußball entstehen kann. Aber auch einige Unzulänglichkeiten im Spielgeschehen lassen die Halsschlagader mächtig anschwellen. Fehlpässe ohne Not und das reichlich und einige langsame Schüsse, die der Keeper nicht halten kann und so das Spielvergnügen trüben. Und den Mann am Mikro will ich eigentlich gar nicht noch einmal erwähnen. Für die nächste Version hat man noch einiges zu tun um viele Fifa Spieler wieder zu überzeugen. Mit Be a Pro hat man schon mal einen richtigen Schritt getan, aber weitere sollten folgen.

 

+ viele Lizenzen
+ Be a Pro Modus motivierend
+ ausreichend Spielmodi
+ spürbare Schwierigkeitsgrade
- nervender Kommentator
- wenig Stadionatmosphäre
- unausgegorene Touchtaktiken
- schlechte Mitspieler KI
- Schwächen im Manager Modus

GRAFIK: 65%

SOUND/EFFEKTE: 60%

MULTIPLAYER: 75%

GESAMTWERTUNG: 65%

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