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NDS Elite Beat Agents
 
 
Elite Beat Agents - NDS
Kilian Pfeiffer (09.08.2007)

SYSTEM: NDS
PUBLISHER: Nintendo
GENRE: Musikspiel
SPIELER: 1-4 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Ja
SCHWIERIGKEIT: 2-10+
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: 12+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Ja
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

Eine unerfüllte Liebe, ein Öl-Magnat in einer Finanzkrise und eine Tänzerin, deren Traum vom Tanzen mit Füßen getreten wird. Wünsche, die ohne fremde Hilfe kaum zu bewältigen wären, deren Erfüllung aber große Bedeutung im Leben der Betroffenen hat. Und ratet mal, wer in einer solchen Situation helfend zur Seite steht? Nintendo natürlich! Die drei Agenten aus "Elite Beat Agents", Agent BA-5 "Spin", Agent BA-2 "J", sowie Agent BA-1 "Chieftain", stehen bei Schwierigkeiten aller Art zur Seite und helfen mit einer der schönsten Dinge der Welt - der Musik! Dass Nintendo als Innovationslieferant immer wieder an vorderster Front agiert, ist keine Neuigkeit. Bei "Elite Beat Agents" übertrifft sich der japanische Konzern aber ein weiteres Mal hinsichtlich der Genialität des Titels. Um was es genau geht, könnt Ihr im folgenden Test lesen.

Menus und die Story....

Abgedrehte Spiele gibt es immer wieder mal, massentauglich sind sie in der Regel nicht. Bei "Elite Beat Agents" sollte man hier eine Ausnahme machen, da neben sekundengenauen Reaktionstests vor allem fetzige Musik an erster Stelle steht. Daher lässt sich der Titel hervorragend in die Kategorie "Musikspiel" einordnen, da von Madonna über Avril Lavigne bis hin zu Queen das gesamte Spektrum der letzten 30 musikalischen Jahre abgedeckt wird. 19 Ohrwürmer auf einer Spielkarte - zwar nicht im Original, dennoch in professioneller Weise gesungen und kaum vom ursprünglichen Titel zu unterscheiden. Hier hat man wirklich ein glückliches Händchen bewiesen und beschert den geneigten Musikfans ein innovatives Spielchen mit dem Stylus. Der Rhythmus der Musik ist der Weg zum Erfolg und zur Meisterung der drei Schwierigkeitsgrade im Spiel (entspannt, flott, fetzig). Wartet mal ab, vielleicht gelingt Euch der scheinbar unmögliche Clou und Ihr schaltet ein weiteres Schmankerl frei? Letzterer wird erst nach dem Durchspielen der beiden anderen Härtegrade frei geschaltet, offenbart sich dann aber als Umgebung für hammerharten Rhythmus-Wahn. Wer hier nicht im hundertstel Bereich reagiert, ist nach wenigen Sekunden weg vom Fenster. Der Schwierigkeitsgrad ist zwar generell fair, aber fordernd, im letzten Bereich hingegen eine höllenschwere Angelegenheit für spielwütige Weltenretter.

Durch das Hauptmenü ("Einzelspieler", "Mehrspieler", "Training", "Optionen") navigiert Ihr vollständig mit dem Touchpen, auch das Spiel kann nur mit diesem bestritten werden. Von Vorteil ist hier im Übrigen ein Touchpen mit guter Griffigkeit, denn im Laufe der Zeit werdet Ihr unter Garantie unter schwitzigen Händen leiden. Es kann also des Öfteren vorkommen, dass Ihr abrutscht und dadurch wichtige Markierungen verpasst werden. Klasse ist auch der Mehrspieler-Modus, der dem Titel spendiert wurde. Hinzu kommt eine Rumble Pak-Unterstützung - das Zubehör liegt dem Spiel allerdings nicht bei, kann aber direkt über Nintendo bezogen werden. Innerhalb der "Optionen" könnt Ihr Einsicht in erspielte Punktzahl-Rekorde nehmen, den aktuellen Agentenrang einsehen (Anwärter, Soul-Captain, etc.), oder Euch gespeicherte Replays rekordverdächtiger Agenteneinsätze nach Belieben zu Gemüte führen. Auch das Herunterladen einer Demoversion für ein Nintendo DS-System eines Bekannten ist möglich. Bevor Ihr aber loslegt, sei Euch das kurze Tutorial an's Herz gelegt, das die wesentlichen Spielinhalte sinnvoll aufgreift und dem Spieler näher bringt.

Technik und Gameplay....

"Elite Beat Agents" rockt! Und zwar in jeder Hinsicht! Auf einer Weltkarte erscheinen nach und nach Einsatzorte, die von den Agenten aufgesucht werden und hier im musikalischen Überfluss gegen die Schwierigkeiten des Alltags angetreten wird. Dank cooler Moves und heißer Sounds packen die Agenten das Problem bei der Wurzel und verhelfen den Protagonisten zu ihrem Ziel - zur großen Liebe, zum Mega-Blockbuster im Filmbusiness oder zum lang ersehnten Weihnachtsgeschenk des verstorbenen Vaters. Zwar klingt die Idee leicht abstrus, das Spiel offenbart jedoch ein weites Feld ohrwurmartiger Welthits, angereichert durch actionreiche Stylus-Action.

Habt Ihr Euch für einen der zahlreichen Einsätze entschieden, tönt sogleich der nun zu spielende Song aus den Soundausgängen des Nintendo DS. Neben dem Titel erkennt Ihr anhand dargestellter Sterne den Schwierigkeitsgrad des Songs, besser gesagt der hier zu vollführenden Moves. Jeder Song erzählt eine eigene, circa zweiminütige Geschichte, die von populären Songs unterlegt wird. So lauscht Ihr beim anstehenden Weihnachtsfest beispielsweise "You're the Inspiration" von Peter Cetera, oder aber ein anderes Mal "I was born to love you" von Queen (Freddie Mercury). Jede Geschichte wird Euch anhand kleiner Comicschnipsel erzählt, die durch Sprechblasen und liebevolle Effekte bereichert wird. Da in dieser Geschichte der Vater von Lucy stirbt, sie ihn zum Weihnachtsfest aber gerne zu Hause sehen möchte, liegt es nun an den "Elite Beat Agents" die Seele des verstorbenen Vaters zurückzuholen. Samt Weihnachtsgeschenk, versteht sich! Jede der Geschichten ist leicht abwegig, der Stil wirkt hingegen genial und damit auch das Gesamtkonzept des Titels.

Nachdem die Agenten zum Einsatzort aufgebrochen sind, startet nun die Musik und Ihr befindet Euch mitten im Spielgeschehen. Jedes Lied ist in mehrere Abschnitte aufgeteilt, die es erfolgreich mit Agenten-Moves zu lösen gilt. Um die coolen, schwarz gekleideten "Men in Black" im Takt zu halten, ist das Antippen von verschiedenartigen Marker-Gruppen die Aufgabe während der nächsten Spielstunden. Kleine runde Kreise, mit Zahlen versehen, erscheinen überall auf dem Touchscreen - anfangs noch in linearer Aneinanderreihung, später auch in loser Feldplatzierung. Um die Marker schließt sich ein kleiner werdender Kreis, der, sobald er den Marker berührt, angetippt werden muss. Abhängig vom Zeitpunkt des Treffers regnet es Punkte auf das Score-Tableau. Insbesondere in höheren Schwierigkeitsgraden ergeben sich hier unglaubliche Reihen, die nur mit viel Fingerspitzengefühl und schnellen Reaktionen gelöst werden können. Je besser das Timing war, desto mehr Punkte erhaltet Ihr. Ein perfekter Treffer garantiert 300 Zähler auf dem Punktekonto. Berührt Ihr einige Marker in sicherer Folge im richtigen Augenblick, regnet es einen fetten "Beat"-Bonus, wobei dieser nur durch einen "Elite Beat" übertrumpft werden kann. Sozusagen die Erfüllung im Agenten-Leben! Combos wiederum ergeben sich aus Treffer, gleichgültig ob Ihr den Marker perfekt trefft oder um einige hundertstel abweicht. Nur treffen solltet Ihr schon…

Am oberen Rand des Touchscreens erkennt Ihr das "Elite-o-meter", eine Anzeige, die fällt, sobald ein Takt verpasst wurde. Ist sie im roten Bereich, könnt Ihr die einzelnen Geschichtsabschnitte leider nicht mehr erfolgreich beenden. Daher solltet Ihr aufmerksam vorgehen und möglichst große Combos in Folge erzielen, die wiederum das "Elite-o-meter" stetig auffüllen und in den gelben Bereich führen. Voraussetzung zum Bestehen einer Mission ist eine ausreichend gefüllte Anzeige, die Euch Zutritt zu kommenden Einsätzen gewährt. Aber was wäre der Titel, wenn Ihr inständig nur auf einzelne Kreise klicken müsstet? Hier haben die Entwickler so genannte "Elite-Phrase Marker" ersonnen, zwei durch einen Pfad miteinander verbundene Marker, zwischen welchen ein Ball hin- und herläuft. Habt Ihr einen der Punkte aktiviert, solltet Ihr mit dem Touchpen auf dem Ball bleiben und den Weg mitverfolgen. Weicht Ihr ab, sinkt die "Elite-o-meter"-Anzeige und die Combo wird unterbrochen. Schwierigkeit hierbei: unterschiedliche Ballgeschwindigkeiten und geschwungene Pfade müssen erst einmal punktgenau getroffen werden…

Höhepunkt und teils Abschluss vieler Levels stellt der "Elite Spin Marker" dar, eine Art Glücksrad, das Ihr mit dem Stylus durch Rotations-Bewegungen in Schwung versetzt und somit die blinkende Anzeige im Hintergrund zum Leuchten bringt. Solange der kleiner werdende Kreis den Mittelpunkt des Rades noch nicht berührt hat, müsst Ihr drehen was das Zeug hält. Ist die Blinkanzeige voll, hagelt es Punkte in Tausender-Paketen. Somit könnt Ihr das Konto füllen und bessere Ränge am Ende eines Songs abstauben. Apropos Rang: Abhängig von Euren Treffern und im Idealfall keiner einzigen Verfehlung, erhaltet Ihr einen Rang (A, B, C, D) zugewiesen. Die erspielten Punkte jedes Songs werden addiert und beizeiten ehrt Euch Commander Kahn, der Ober-Elite-Beat-Agent schlechthin, mit einem neuen Agentenrang.

Grafik & Sound....

Trotz des comicartigen Aufbaus überzeugt der Titel auch in grafischer Sichtweise eventuelle Kritiker. Im Hintergrund des Marker-Geschehens sieht man die drei Agenten gelenkig über das Parkett tanzen, perfekt inszenierte Choreographien vermitteln Eure persönlichen Erfolge, im Topscreen wird die Geschichte, vor allem in den kurzen Abschnittspausen, witzig fort gesponnen. Bunte Farben, wohin man nur schaut, aber absolut treffend im Stil und der Ausführung.

Der Sound samt der klaren Sprachausgabe im Gesang ist wohl das Sahnehäubchen des Titels und wohl einer der besten Soundtracks, den Nintendos Handheld je durchlebt hat. Heiße Pop-Rock-Rythmen weltbekannter Interpreten sorgen für actionreiche, fordernde Bildschirm-Tipperei. Was hier an Ohrwürmern geboten wird, verdient Anerkennung. Für die Auswahl der Songs gibt es ein Lob für die Verantwortlichen.

Multiplayer....

Wie sooft ist der Mehrspieler-Modus eines Nintendo-eigenen Titels mit einem Einzelkarten-System versehen, so dass fetzige Musik-Rhythmen auch in Partien von bis zu vier Spielern absolviert werden dürfen. Je weiter Ihr im Einzelspieler-Menü fortgeschritten seid, desto mehr Mehrspieler-Levels stehen Euch zur Verfügung. Ein "Co-op"-Modus wird, der Name sagt bereits alles, im Team erledigt, da jeder Agent eigene Marker hat, die er antippen sollte. Somit ist Gruppenarbeit entscheidend auf dem Weg zum Rock-Agenten. Im "Vs. Spieler" dürft Ihr gegeneinander antreten und zwar auch in Teams von zwei Spielern. Erfolgreiche Treffer füllen Eure Leiste, "Beat"-Boni bescheren Euch Sterne, die am Ende über Erfolg und Niederlage entscheiden werden. Genial, was dem Spieler hier vorgesetzt wird. Ein klarer Tipp, wenn Ihr auf der Suche nach einem fesselnden Mehrspieler-Prinzip seid.

Fazit....

"Elite Beat Agents" rockt und rockt und rockt! Trotz des fordernden Schwierigkeitsgrades fesselt der Titel über lange Zeit vor den Nintendo DS. Melodiöse Ohrwürmer versüßen den Spielalltag in ungekannter Art und Weise. Das Rhythmus-Reaktions-Gemisch funktioniert bei vorliegendem Titel in perfekter Harmonie, wobei noch mehr Lieder natürlich nie verkehrt wären. Aber begnügen wir uns erstmal mit der stattlichen Musikauswahl, denn damit habt Ihr mit Sicherheit über Wochen zu tun, solltet Ihr alle zusätzlichen Spielinhalte frei schalten wollen. Und dass die Motivation des stylischen Titels verloren gehen könnte, können wir klar verneinen. Angespornt bleibt man bis zum Schluss, immerhin will man den Rang eines "Elite Beat Agenten" erreichen.

 

+ Musik-Tanz-Reaktions-Test
+ abwechslungsreiche Musikauswahl
+ viele Schwierigkeitsgrade
+ witzige, teils abstruse Stories
+ "Fortsetzung wird bereits angekündigt"!!!
- zweischneidige Grafik
- Zwischenszenen unterbrechen
den Spielfluss

GRAFIK: 78%

SOUND/EFFEKTE: 91%

MULTIPLAYER: 83%

GESAMTWERTUNG: 85%

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