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NDS Der Unglaubliche Hulk
 
 
Der Unglaubliche Hulk - NDS
Matthias Engert (07.10.2009)

SYSTEM: NDS
ENTWICKLER: Amaze
GENRE: Action
SPIELER: 1-2 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-4
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Ja
ALTERSFREIGABE: K.E.
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.10 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

Ein Grund warum Spiele an sich beliebt sind, dürfte unter anderem daran liegen, dass man in der virtuellen Welt abtauchen und sich auch mal als Held bewähren kann und darf. Wer schlüpft nicht gerne mal in die Rolle des unerschrockenen Recken und kämpft gegen das Böse. Oftmals darf man dabei den Vorstellungen des Entwickler folgen, was deren Eigenkreationen angeht. Andere wiederum möchten gerne in bekannte Charaktere schlüpfen. Für beide Seiten ist gesorgt. Gutes Beispiel ist vor allem bei jüngeren Spielern der Einfluss diverser Superhelden. Egal ob Power Ranger oder Superman. Speziell das Marvel Universum bietet den Interessierten eine Unmenge an Helden. Machen sie gerade in Ultimate Alliance 2 zusammen die Welt sicherer, gibt es auch die einzelnen Ableger. Schon ein wenig länger unterwegs ist der grüne Muskelmann Hulk. Auf der Wii und dem DS erschienen, schauen wir uns zunächst die DS Version etwas genauer an.

Menus und die Story....

Als großer Multiplattform Titel erschienen, zeichnete sich diesmal SEGA als Publisher verantwortlich. Entwickelt wurde der Titel aber von Amaze, die sich gerade im Geschicklichkeitsbereich auf den Handhelden durchaus einen Namen gemacht haben. Auch hier hat man das Spielprinzip genutzt und es um einige Action Einlagen ergänzt. Umgesetzt wurde der Titel komplett lokalisiert, auch wenn die Story an sich äußerst mau präsentiert wird. Ein interner Batteriespeicher sorgt mit 3 Speicherplätzen und einem Autosave Feature für ein entspanntes Spielen. Ebenso wurde an einen Multiplayer gedacht, der hier bis zu 2 Spieler vor die DS Geräte ziehen soll. Obs gelungen ist, erzählen wir euch im Mehrspieler Abschnitt weiter unten. Wie schon erwähnt wird die eigentliche Story äußerst dürftig präsentiert, da sie im Spiel selber kaum vorkommt und eher eine untergeordnete Rolle spielt. Infolge einer Infektion mit Gammastrahlen ist der Wissenschaftler Bruce Banner dazu verdammt, ein wütendes Monster, den "Hulk", in sich zu tragen. Sein Schattendasein verbringt er mit der Suche nach einem Gegenmittel, das ihn von dieser Gammaverstrahlung und der Verwandlung in eine lebende Zerstörungsmaschine befreien soll. Doch machtgierige Kriegsherren, die Banners unglaublichen Kräfte für ihre dubiosen Machenschaften einsetzen wollen, machen ihm dabei genauso schwer zu schaffen wie das Verlangen, mit Betty Ross – der Liebe seines Lebens – zusammen zu sein. Als Banner endlich seinen Weg zurück in die zivilisierte Welt findet, wird er gnadenlos von einem schauerlichen, adrenalingeladenen aggressiven Monster gejagt – Abomination –, dessen Kraft der des Unglaublichen Hulk um nichts nachsteht. Banner bleibt nichts anderes übrig, als den Superhelden in sich hervorzuholen, wenn er New York City vor der Zerstörung bewahren soll. Hier steigt Ihr ein und übernehmt die Rolle des grünen Burschen.

Eher schwach ist der Start in das Spiel, da man euch hier weder einen imposanten Vorspann, noch sonstiges als Einführung präsentiert. Selbst auf die oft enthaltenen Comics hat man hier gänzlich verzichtet. So landet Ihr schnell auf dem Startbildschirm, bei dem Ihr zunächst auswählen könnt, ob Ihr allein oder eben mit einem Freund loslegen wollt. Wählt Ihr den Einzelspieler an, dürft Ihr einen der besagten 3 Speicherplätze auswählen und landet danach auf dem Einzelspieler Hauptmenu. Nur wenige Punkte gibt man euch zur Auswahl, von denen auch nur einer spielerische Bedeutung hat. Neben dem Punkt Spiel Beginnen, warten die Optionen und die Credits. Und selbst die Optionen geben sich recht spartanisch. Einziger wichtiger Punkt neben den Soundeinstellungen ist das Thema Steuerung. Hulk auf dem DS bietet in Sachen Tastenaction deren freie Belegung durch den Spieler an. Das heißt Ihr könnt die Aktionen auf die Tasten legen, die euch im Spiel am günstigsten von der Hand gehen. Mehr ist es dann auch nicht und wir können uns in die Einzelspieler Abschnitte wagen.

Technik und Gameplay....

Sobald Ihr ein Spiel startet, zeigen sich die Locations des Spiels und damit die Orte, die von nun an vor euch liegen. Insgesamt warten im Spiel 3 Locations, die euch von Alaska über Brasilien zum großen Showdown in die Vereinigten Staaten führen werden. Wie schon erwähnt ist ein Problem des Spiels, das man die Story eigentlich so gut wie gar nicht zu sehen bekommt. Außer einer kurzen Hulk Animation samt kurzer Sprachausgabe gibt es dahingehend so gut wie gar nichts. So landet man auch äußerst fix im ersten von jeweils 10 Level pro Location. Klingen 30 Level im gesamten Spiele eigentlich nach recht viel, sollte sich dies durch eine recht lineare Spielweise und den seichten Schwierigkeitsgrad recht schnell relativieren. Dabei spielt man wie bei vielen dieser Spiele die Inhalte schön nacheinander. Ihr habt eine Art Levelkarte, die hier in einer 3D Sicht daherkommt, und schaltet mit dem Lösen eines Levels das jeweils nächste frei. Der erste Eindruck mit der 3D Levelkarte, weicht schnell der Ernüchterung, da das eigentliche Spiel in 2D gehalten ist und sich so spielt wie man zig Action Jumper schon auf dem GBA erlebt hat. Denn grafisch und spielerisch hätte man in meinen Augen den Titel auch auf dem GBA umsetzen können. Was auch am Thema Steuerung liegt, die man komplett über die altbekannte Kreuz/Tasten Variante umgesetzt hat. Ebenfalls ein Grund für Kritik ist die fehlende Schwierigkeitsgradwahl, die das Spiel kurioserweise gerade zu Beginn etwas schwerer macht. Im Verlauf ändert sich das, da man auch einen gelungenen Fakt als Spieler erlebt, der aber genau diesen Kritikpunkt unterstreichen sollte. Doch greifen wir den Dingen hier nicht vor.

Startet ein Level, so ist es in den Locations das Ziel, sich von links nach rechts zu arbeiten und am Schluss einen finalen Bereich zu erreichen. Dort gilt es dann diverse Anlagen zu zerstören um die finale Bewertung für das Level zu bekommen. Bis dahin warten im groben eigentlich nur 2 Gameplay Teile auf den Spieler. Ein bisschen Jump‘n Run und dazu ein viel Haudrauf Action. Damit hat man das Gameplay fast schon komplett erzählt und etwas Neues stellt der Hulk auf dem DS leider nicht dar. Zunächst wichtig die Aufteilung der Screens. Bedingt durch die Kreuz/Tasten Steuerung dient hier der Top Screen dazu, die eigentliche Action darzustellen, während der Touch Screen die Karte des Levels und einige Infos zeigt. Eine gelungene Sache ist dabei der Erkundungsmodus, der auch die einzig wirkliche Nutzung des Touch Screens definiert. Der sogenannte Erkundungsmodus ist an sich eine feine Sache und erlaubt es euch praktisch das Spiel anzuhalten und frei mal das Level von vorn bis hinten zu „Besichtigen". Man sieht wo Gegner stehen und vor allem wo die wenigen Pick Ups zu finden sind. Das geht hier eben wahlweise über Tastenaction oder den Touch Screen. Wollt Ihr dann loslegen, braucht man für den ersten Gameplay Teil nur das Kreuz und die B-Taste. Während Ihr so die Richtung vorgebt, erlaubt euch die B-Taste den Sprung auszuführen. So kommt man im Spiel durch die baulichen Abschnitte. Hulk kann sich weder an Vorsprüngen festhalten, oder sonstige spezielle Steuerungsaktionen ausführen. Alles andere hat mit dem zweiten Gameplay Teil zu tun, der Haudrauf Action im weiten Sinne. Denn vor allem eines wartet zuhauf in den einzelnen Leveln - Gegner. Positiv das sich deren Gestaltung und damit auch Schwierigkeit schon mit der Zeit ändert. Dennoch sind sie nicht das, was den Spieler vor unlösbare Probleme stellt. Das reine Sprungverhalten leidet hier im Spiel ein wenig am Timing, da eine gewisse Verzögerung vonstatten geht, die auch den einen oder anderen unfairen Moment seitens der Gegner Platzierung mit sich bringt. Aber selbst das macht das Spiel nicht schwerer. An Grundaktionen für die Action steht euch zunächst die Möglichkeit zur Verfügung, Gegnern auf den Kopf zu springen oder per Y-Taste mit einem Fausthieb das Fürchten zu lehren.

Etwas vielschichtiger wird das ganze im Verlauf des Spiels. So kann Hulk Objekte wie schwere Steine aufheben und nach Gegnern werfen, oder mittels der Hulk typischen Rage einige Zusatzaktionen ausführen. Diese sind im Vergleich zur Gegneraction allerdings zu heftig und machen später selbst die Zwischen- und Endgegner viel zu einfach. Grundlage dafür ist die Gammaanzeige im Touch Screen. Eine Leiste die man einmal durch das Umlegen von Gegnern füllt, oder mittels Pick Up komplett füllt. Ist die Leiste voll kann man den Gamma Boost nutzen und per X-Taste erstmal alles um sich herum vernichten. Eher lustig finde ich den Umstand, das man danach kurzzeitig Unverwundbar ist. Na ja zumindest bis zum nächsten Treffer, was irgendwie unlogisch ist. ;-) Ebenso habt Ihr bei voller Leiste die Möglichkeit in die Luft zu Springen und einen Art Bombenteppich auf die Gegner zu schicken. Größte Hilfe ist aber dennoch die Nutzung des Rage Schlages, was selbst bei leerer Leiste funktioniert. Dazu drückt man die R-Taste und dazu nun die Y-Taste und Hulk haut um einiges härter zu. So ist man die meiste Zeit in den Leveln damit beschäftigt einfach den Weg voran zu kommen, Hindernisse und Barrieren zu zerkloppen, oder eben die Gegner in die ewigen Jagdgründe zu schicken. Das mag zu Beginn noch Spaß machen, verliert aber mit der Zeit stark an Spaß. Dafür sind auch eigentlich gute Dinge verantwortlich. Zu Beginn ist das Spiel dabei noch am schwersten und man sollte seine Lebensleiste tunlichst im Auge behalten. Denn ist diese, aus mehreren Energiecontainern bestehend einmal leer, dürft Ihr das Level komplett von vorn beginnen. Rücksetzpunkte oder ähnliches gibt es nicht. Allerdings und das macht das Spiel mit der Zeit leichter, kann man dauerhaft wirkende Container finden. Ähnlich dem Metroid Prime Prinzip behält man diese. Man kann mehr Treffer einstecken und überbrückt die Abschnitte zwischen 2 Gesundheitscontainern einfach viel besser.

Zwischendrin sorgen einige Boss Gegner für ein zumindest kurzes Aufhalten. Denn mehr als 3 Versuche braucht man auch bei diesen nicht und gerade der Rage Schlag sorgt für ein schnelles Leeren der Lebensleisten eurer Gegner. Was fehlt um auf Dauer die Motivation oben zu halten ist z.b. ein Score Modus. Zwar schön das man die Level nach Zeit lösen kann und auch die erledigten Gegner angezeigt werden. Das ganze nach Punkten und ein gewisser Wiederspielwert ist gegeben. Hier soll der Spieler dadurch animiert werden, da es pro Level versteckte Schätze zu finden gibt. Leider sind das nur Skins für den Helden, die außer dem Äußeren keinerlei Sinn haben und man schnell die Lust am Suchen und Finden verliert. Denn dies sind die einzigen Momente, wo man mal ein wenig abseits des eigentlichen Hauptweges agiert. So bleibt am Ende eigentlich wenig positives übrig. Potential hat das Thema allemal und einige gelungene Hulk Spiele in der Vergangenheit haben dies überdeutlich gezeigt. Auf dem DS allerdings ist die Umsetzung ziemlich lieblos, ohne großen Tiefgang und auch mit Schwächen bei der Spielzeit, Levelgestaltung und dem Anspruch. Einzig jüngere Hulk Fans werden Gefallen daran finden. Länger als 4-5 Stunden werden sie allerdings nicht an diesem Titel sitzen.

Grafik & Sound....

Grafisch ist der Titel bis auf wenige Ausnahmen relativ schwach auf der Brust. Gerade was die Umgebungen angeht, ist deren Gestaltung ziemlich einfach gehalten. Oftmals die gleichen Texturen wird dies nur aufgelockert durch einige Effekte, die auch DS Niveau haben. Seien es Dämpfe, Nebelschleier oder auch mal Aktionen des guten Hulk. Immer mit der gleichen Animation umher wuselnd wäre auch hier mehr drin gewesen. Das bei einigen Momenten, wo viele Gegner und damit Geschosse zu sehen sind, das Spiel auch mal gerne ein wenig ruckelt, reiht sich leider an die Negativliste an. Hier hat sich Amaze keinesfalls mit Ruhm bekleckert. Und nimmt man die kleinen Effekte mal raus, wäre das Spiel wohl auch auf dem GBA möglich gewesen.

Beim Sound sieht es besser aus. Neben oftmals ruhiger und mystischer Sounduntermalung gefallen vor allem die Effekte. Seien es die einzelnen Schlagaktionen des Helden, die Geräusche beim Zerstören von Umgebungsobjekten, bis hin zu den Gegnerlauten. Alles wirkt hier recht kräftig was den Klang angeht, so das man diesen Teil des Spiels als Gelungen ansehen kann.

Multiplayer....

Der Multiplayer schwächelt vor allem daran, der er nur in der Multicard Variante enthalten ist. An Modi steht euch hier nur ein einziger zur Verfügung. Dabei dienen die Level des Einzelspieler als Grundlage. Diese kann man zu zweit angehen. Allerdings nicht als Kooperativ Variante gegen Gegner oder die Bosse, sondern nur gegeneinander. Sprich 2 Spieler und die jetzt natürlich größer wirkenden Level. Denn das Ziel ist es hier, wer schafft es in der Zeit mehr vom Level zerstören zu können. Wer am Ende mehr davon geschafft hat, der darf sich als Sieger fühlen. Dafür aber 2 Spiele besitzen zu müssen, halte ich für wenig sinnvoll und in Sachen Action Multiplayer bietet der DS ganz andere Kaliber.

Fazit....

Insgesamt ist die Hulk Umsetzung auf dem DS leider ein Schnellschuss, der in fast allen wichtigen Belangen Punkte lässt. Das Spiel ist im gesamten zu Linear, zu Kurz und auch wenig Anspruchsvoll. Anfangs macht die Klopperei noch ein wenig Spaß, so verliert es mit der Zeit stark an Unterhaltungswert. Sehr monoton ist es grob eigentlich immer das Gleiche, das euch spielerisch erwartet. Dazu eine schwache Präsentation und Story Einbindung, findet man wenig das man wirklich Loben kann. Richtig Schlecht oder gar Grottig ist der Titel nicht. Aber leider ohne Tiefgang, Anspruch und damit Dauermotivation, verpassen Fans des grünen Monsters hier nichts. Mal schauen wie sich da die Wii Version schlägt.

 

+ Einfache Steuerung
+ Für junge Hulk Fans OK
+ Erweiterbare Lebensleiste
+ Komplett Deutsch
- Sehr Linear und zu kurz
- Zu viel stupide Klopperei
- Potential nicht genutzt
- MP nur als Multicard Version
- Grafisch eher GBA Niveau

GRAFIK: 58%

SOUND/EFFEKTE: 68%

MULTIPLAYER: 45%

GESAMTWERTUNG: 59%

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