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NDS Denksport Center
 
 
Denksport Center - NDS
Kilian Pfeiffer (26.06.2008)

SYSTEM: NDS
PUBLISHER: Sega
GENRE: Gehirntrainer
SPIELER: 1-4 Spieler
HANDBUCH: Mehrsprachig
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Ja
SCHWIERIGKEIT: 2-10
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: K.E.
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.30 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

Auch von „Sega" kommt der obligatorische Beitrag zum Thema „Gehirntrainer". Der Erfolg besagter Nintendo-Software war einfach zu einladend, um das eigene Produkt nicht auch auf dem Markt zu platzieren. Mit „Denksport Center" erwartet den Spieler ein weiterer Vertreter bereits in die Jahre gekommener Kopftrainer – wobei man dafür wohl nie zu alt sein kann. Der Fairness halber muss man dem Vorreiterprodukt von Nintendo aber auch zugestehen, dass es sich hierbei um den bislang einzig wahren Gehirnjogger handelt. Im Laufe der Zeit konnte man erste persönliche Erfolge vermelden, auch wurden zusätzliche Programmpunkte freigespielt. Bei „Denksport Center" wird das nicht passieren, denn von vorneherein erwarten Euch zehn Minispiele plus weiterer Bonus-Content. Mal sehen, um was es da geht...

Menus und die Story....

Wie bei beinahe allen auf Personen zugeschnittenen Software-Umsetzungen, erwartet Euch zunächst die Namensauswahl, wobei das folgende Hauptmenü hinsichtlich des Komforts etwas zu wünschen übrig lässt. Dies liegt zum einen an den unvorteilhaften Wartezeiten, wenn Ihr einen Button anklickt, zum anderen aber an den schlecht gelösten Abkürzungen der einzelnen Spielmodi. Kleines Ratequiz zwischendurch: Was könnte „Veträgl." bedeuten? Na? Immer noch nicht? Logisch, „Verträglichkeitstest"! Hättet Ihr da nicht schon vorher draufkommen können? Ein zweites Beispiel gefällig? „Guta."! Eventuell die Abkürzung von „Guten Abend"? Nein, sondern das „Gutachten", in dem Ihr in zwei Kurstypen, bestehend aus jeweils vier Minispielen, angeblich die rechte Gehirnhälfte schult. Die von Euch erreichten Ergebnisse überprüft Ihr im weiteren Spielverlauf komfortabel in der dazugehörigen Rubrik.

Da es Euch in das „Institut zur Erforschung der rechten Gehirnhälfte" verschlagen hat, ist es kein Wunder, dass Ihr von vier jungen – aber alles andere als hübschen – Frauen begrüßt werdet. Die Schwestern des Instituts erwarten Euch, eine davon wird zum persönlichen Trainer auserkoren, sei es nun Emily, Kellie, Amy oder Belle. Und wenn Ihr fleißig spielt und jeder der Damen mal die Chance des Trainerjobs überlasst, könnte Euch das eine oder andere Goodie erwarten! Wer weiß, wer weiß… Allerdings stößt die Tatsache sauer auf, dass die Schwestern – so nennt sie zumindest das Programm – keinerlei Identifikationsmöglichkeiten bieten. Man fühlt sich daher nur mäßig betreut und wäre froh, wenn diese mehr ans Herz wüchsen. Wie dem auch sei, das Hauptaugenmerk liegt auf den Minispielen. Und da es sich hierbei nicht um Trainingseinheiten vergleichbar mit denen aus „Dr. Kawashima Mehr Gehirn-Jogging - Wie fit ist Ihr Gehirn" handelt, verfahren wir wie gewohnt in alter Wertungstradition.

Technik und Gameplay....

Zehn Minispiele stellen den Dreh- und Angelpunkt des Titels dar. Zehn Spiele, die von Anfang an zur Verfügung stehen. Somit verfliegt die Motivation bei „Denksport Center" schneller als bei vergleichbaren Software-Titeln, denn nur durch regelmäßige Erweiterungen des Inhalts kann diese auf Dauer auf konstant hohem Niveau gehalten werden. Alle zehn Games sind selbsterklärend, werden aber dennoch durch einen Theorieteil dargestellt und anhand von deutschen Untertiteln erklärt. Eine Herausforderung stellt indes jede einzelne Aufgabe dar, weil sich der Anspruch, je länger Ihr im jeweiligen Spiel verweilt, deutlich erhöht. In Levels unterteilt, steigt der Härtegrad zunehmend. Müsst Ihr bei „Geniestreich" zunächst einen blinkenden Punkt verfolgen und der richtigen Stelle auf dem Touchscreen zuordnen, gilt es im Folgenden gar mehrere Leuchtsignale zu erkennen. Jedes Spiel unterliegt einem Zeitlimit, bei äußerst flinker Beantwortung erhaltet Ihr ab und an Bonussekunden, die für das Vorankommen unerlässlich sind. Ob Ihr ein „Zerstreutes Gedächtnis" habt, stellt Ihr spätestens dann fest, wenn Ihr versucht, Euch alle Symbole einzuprägen und dann unter einem der vier dargestellten Felder auswählt. Ähnlich verhält sich die Karten-Spielerei, bei der Ihr Kartensets auf Top- und Touchscreen miteinander vergleicht. Der untere Screen beinhaltet eine zusätzliche Karte, die auf dem oberen Bildschirm nicht erscheint. Genau jene solltet Ihr finden, denn wie gewohnt liegt Euch ein Zeitlimit im Rücken, dass stetig nach unten tickt. Beeilung ist also angesagt!

Zahlen hinterher zu hetzen ist eine ebenso spaßige wie stressige Angelegenheit. Mit ansteigender Geschwindigkeit rast eine Zahlenfolge auf dem Topscreen vor dem Auge des Spielers vorbei. Dass bei Erfolg die Anzahl der Ziffern erhöht wird, dürfte eine logische Konsequenz sein, auch das Tempo nimmt von Mal zu Mal zu. Um erfolgreich zu sein, sollte es gelingen, alle Zahlen in korrekter Reihenfolge über einen Ziffernblock einzutippen. Nach getaner Arbeit steigt Ihr einen Level auf. Man kann dem Spiel also zumindest nicht vorwerfen, dass die eigene Motivation nicht befeuert würde – denn das ist in der Tat der Fall! Auf einem Feld, bestehend aus hexagonal geformten Waben, sucht Ihr im Folgenden nach der richtigen Farbkombination und Positionsbestimmung einzelner aufleuchtender Signale, auch das klassische Vergleichen von Bildern auf Differenzen hin, findet in „Denksport Center" seinen angestammten Platz. Gleichgültig um welches Minispiel es sich auch dreht, die Motivationsleiste wird allein schon durch die Möglichkeit höhere Levels zu erreichen auf ein Maximum gepusht. Sowohl eine Verbesserung der eigenen kombinatorischen Fähigkeiten bietet die Software, als auch Übungen zur Optimierung der Konzentration. Letzteres geschieht indem Ihr identische Figuren aus einer Reihe von Vorschlägen ausfiltert. Und selbst wenn das schon nach einer Menge Stoff für ein Spielchen für zwischendurch klingt, packen die Entwickler noch zusätzlich eine Art analytisches Puzzle sowie eine Übung zum Erkennen von Zahlen-/Buchstabenabfolgen obendrauf. Wegen des Level-Charakters und des stetigen Voranschreitens im Spiel bleibt man bei der Stange, auch wenn zehn Minispiele erst mal nicht gerade eine große Ausbeute darstellen. Wie dem auch sei: Ab und zu holt man sich die Software gerne in den Nintendo DS-Slot, wenngleich die Dauermotivation des geringen Umfangs wegen kein spielerisches Allheilmittel auf Zeit darstellt.

Grafik & Sound....

Gerne würden wir die grafische Bewertung einfach weglassen, können wir aber nicht… Und erneut sind wir von der minimalistischen Darstellungsweise, dem unsympathisch wirkenden Schwester-Quartett sowie den zweckmäßigen Umsetzungen der Minispiele nicht unbedingt begeistert. Wie sollten wir auch, denn einmalige Grafikspielereien bietet der Titel leider nicht, dafür eine generell dem Anspruch dienliche Umsetzung der optischen Komponente.

Was viel schlimmer wiegt und auf keine Kuhhaut geht, ist der Sound, der in westlichen Ohren einfach keinen Platz findet. Ein derartig unrhythmisches, unharmonisches Geklimper und Gedüdel ist uns schon lange nicht begegnet. Die wenigen, abgehackt wirkenden Soundfiles sind innerhalb einer Gegenüberstellung mit vergleichbarer Software eine reine Farce. Da lohnt es sich wirklich einmal den „Volume"-Regler an der Unterseite des Nintendo DS zu betätigen...

Multiplayer....

Na endlich – ein Mehrspieler-Modus, der durchaus etwas hermacht, da man sowohl zu zweit, als auch zu viert seinen Spaß haben kann. Und was hinzukommt: Ihr benötigt nur eine Spielkarte für maximalen Multiplayer-Fun. Wir wollen nicht übertreiben, aber gemeinsam ein sogenanntes „Verträglichkeitsgutachten" zu erstellen, bringt Unterhaltung. Und auch das zufällige Spiel, das gemeinsame Messen sowie die individuelle Minispiel-Hatz sind Inhalte, die man gut und gerne weiterempfehlen kann.

Fazit....

Mal wieder ein kleines Turnier gegen das eigene Gehirn gefällig? Seid Ihr noch so fit im Gehirnstübchen, um auch in höheren Stufen bestehen zu können? In „Denksport Center" dürft Ihr Euch messen und das mit bis zu vier Spielern. Auch wenn die Auswahl nicht die größte ist, überzeugt die motivierende Herangehensweise. Denn alle Minispiele gewinnen mit der Zeit an Anspruch, werden komplexer und damit diffiziler zu meistern. Keine Sorge, alles ist möglich, aber eben mit ein wenig Kopfeinsatz und üben, üben und nochmals üben. Viel Spaß dabei!

 

+ 10 abwechslungsr. Übungen
+ ansteigender Schwierigkeitsgrad
+ gut umgesetzter Multiplayer
- auf Dauer zu wenig Inhalt
- grauenhafte Sounduntermalung
- eigenwillige Präsentation

GRAFIK: 61%

SOUND/EFFEKTE: 32%

MULTIPLAYER: 70%

GESAMTWERTUNG: 66%

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