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NDS Death Jr. and the Science Fair of Doom
 
 
Death Jr. and the Science Fair of Doom - NDS
Kilian Pfeiffer (06.09.2007)

SYSTEM: NDS
PUBLISHER: Konami
GENRE: Action
SPIELER: 1-2 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 2-6
SECRETS: Nein
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: 12+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

Dem Tod auf der Spur! So oder ähnlich könnte man das Abenteuer von Death Junior korrekt bezeichnen, handelt es sich hierbei doch um den Nachkommen des Jenseitigen, besser bekannt als "Tod". Nichtsdestotrotz heftet sich der Junior an die Fersen seines Vaters - und macht sich damit auf die Suche nach der väterlichen Sense. Obwohl der Titel hierzulande bislang leider nur wenig Aufmerksamkeit in der Fachpresse erhält, ist das dargelegte Resultat ein kleiner Geheimtipp, den wir in dieser Form nicht erwartet hätten. Dank ausgereifter Touchscreen-Befehle und lässiger Coolness der Protagonisten gelingt "Death Jr. and the Science Fair of Doom" ein Jump `n Run-Auftritt, dessen Spielelemente durchaus zu würdigen sind. Erneut ein Titel, der sein ganzes Potenzial erst in der zweiten Hälfte der Spielzeit offenbart.

Menus und die Story....

Dass der Auftritt von DJ - so das offizielle Kürzel Eures Alter Egos - auch Mehrspieler-Fans erfreuen dürfte, kristallisiert sich bereits zu Beginn im Hauptmenü ("Fortsetzen", "Neues Spiel", "Spiel laden", "Mehrspieler", "Optionen") heraus. Der Start ins Spiel selbst fällt nicht schwer, denn jedes neu eingeführte Spielelement wird anhand ausführlicher Texte erklärt und dem Spieler somit behutsam eingeimpft.

Der Grund für DJs Ausflug in die virtuelle Welt schimpft sich Moloch, ein fieser, dämonenartiger Widersacher, der seine schlagkräftige Armee in Death Juniors Schule schickt, um hier den jenseitigen Frieden am Jugend-forscht-Tag zu stören und Unheil über das lebendig-tote Nebeneinander zu bringen. Pandora, DJs Freundin, wird ihrem Körper beraubt und daher ist Juniors Auftritt auf den Brettern, die die Welt bedeuten, unumgänglich. Was uns während des Durchspielens des Titels immer wieder faszinierte, war der im Spiel aufkommende Humor, der anhand von Bildern zwischen den Levels oder vor einem Bossgegner-Fight erkennbar wurde. Bereits die am Spiel teilhabenden Charaktere lassen einiges an Witz erwarten: Beispielsweise die am Kopf zusammengewachsenen siamesischen Zwillinge Smith und Weston, die sich ein riesiges Gehirn gemeinsam teilen und damit in der Lage sind, uneingeschränkt Wissenslücken zu füllen. Ebenso abgedreht: die beinahe schon blasphemisch wirkende Stigmartha, die bei aufkommender Nervosität aus den Händen blutet, in der Schule aber gerne als Auftragsaufsatzschreiberin "missbraucht" wird. Kaum zu überbieten ist hingegen Seep, ein Austauschschüler, der sein Leben in einer Art Einmachglas fristet. Da er keine Gliedmaßen aufweisen kann, schwimmt er nun in einer trüben Suppe, um dort seine auffälligen Verhaltensweisen an den Tag zu legen. Aus den Zutaten, die das Grundgerüst des Titels bilden, hätte man unserer Ansicht nach eine regelrechte Serie auf die Beine stellen können, da allein die Charaktere ein unglaubliches Wirkungsvermögen mit sich bringen, um Sarkasmus und Komik geschickt miteinander zu verbinden.

Technik und Gameplay....

Jump `n Run-Abenteuer sind zwar nicht jedermanns Sache, ihnen sollte aber die Möglichkeit eingeräumt werden, sich profilieren zu können. Death Junior ist zwar nicht gerade ein Akrobatikwunder erster Güte, kann sich allerdings dank seiner Sense recht gut ebenenübergreifend bewegen. So erklimmt er in den verschiedenen Bereichen der Schule, die durch magische Einflüsse abstrakt verändert wurden, noch so hohe Plattformen, indem er seine mitgeführte Sense gekonnt in den Boden rammt und sich an dieser empor hangelt. Ebenso lernt er den Einsatz des Werkzeugs als Propellerersatz, um auch größere Abgründe unverletzt bewältigen zu können. Was uns gut gefiel, ist die Tatsache, dass Ihr den Titel zum einen nur mit den Nintendo DS-Tasten steuern könnt, zum anderen aber auch Spezialangriffe mit der Touchscreen-Bedienung in Szene setzen dürft. So reicht es aus, flinke Linien zu ziehen, um eine Schockwelle auf dem Boden zu erzeugen. Ebenso ist es DJ möglich, seine Sense in von der Decke hängende Haken "einzufädeln", um an diesen zu schwingen. Die Kombination von Helikopter- und Schwingeinlagen meistert der Titel perfekt, denn relativ häufig müsst Ihr diverse Spezialaktionen miteinander kombinieren, um Erfolge zu verbuchen. Aber nicht nur diese Dinge sind DJ zu eigen, auch der Kreissägen-Flug ist es, der an gewissen, markierten Punkten im Spiel ermöglicht wird und unseren Protagonisten im rasanten Kreisel-Flug über fiese Fallen hinweg befördert.

Selbstverständlich bedarf ein ausgiebiger Einsatz von Spezialaktionen auch eine angemessene Portion Zauberkraft, in diesem Fall als Zuversicht im Spiel verankert. Zuversicht gewinnt DJ zum einen durch den Kampf gegen Feinde, oder aber durch das Zu-sich-nehmen von Seelen. Seelen werden von besiegten Feinden überlassen, können allerdings nur im körperlosen Zustand verzehrt werden. Habt Ihr zu Beginn des Textes aufgehorcht, dürfte Euch bereits bekannt sein, dass Pandora ihres Körpers beraubt wurde und nun bei DJs Abenteuer lediglich in transzendenter Form anwesen ist. Dennoch dürft Ihr immer wieder für wenige Sekunden auf Pandora "umschalten" und sie unter Eure Kontrolle nehmen. Nur in dieser Form können die bis zu drei mitgeführten Seelen verwendet werden. Jede Seelenfarbe besitzt unterschiedliche Wirkungen, denn zum einen kann DJ eine der leuchtenden Kugeln zur Zuversichtserweiterung nutzen, zum anderen um den Lebensenergievorrat auszubauen - oder bei blauen Kugeln beides vereint. Jedoch - und damit gewinnt das Spiel an ungemeiner Attraktivität - dürfen damit ebenso Rätsel gelöst werden. Ob das nun die Zerstörung von Gewinden ist oder das Löschen brennender Barrikaden - auch in Endgegner-Kämpfen gilt es als Pandora so genannte Seelenschalter mit Seelen zu befeuern, um die toll in Szene gesetzten Widersacher zu Fall zu bringen. Hier bewiesen die Entwickler viel Einfühlungsvermögen und kombinierten die Seelen-Rätsel mit weiteren guten Einfällen. So kann Pandora versteckte Plattformen sehen, die Ihr als Death Junior nie zu Gesicht bekommen hättet. Andererseits ist der Kampf DJ vorbehalten, ebenso der virtuelle Tod des Juniors - auch dieser ist möglich, wenngleich der Neubeginn am Anfang des jeweiligen Abschnitts erfolgt.

Hatten wir zuvor bereits die Sense erwähnt, gesellen sich zu dieser ein Schießprügel, sowie eine Pumpgun, wobei das Zielen entweder direkt über den Touchscreen vonstatten geht oder über die Knopfbelegung erfolgt. DJ bewegt sich häufig nicht nur in 2D-Abschnitten, sondern erkundet die Schule vielmehr auch in 3D-Passagen. Der Switch zwischen den Dimensionen ist das Salz in der Suppe und ein gelungener Aspekt des Spielgeschehens. Des Weiteren hantiert der Sohn von Gevatter Tod mit C4-Hamstern, die nach wenigen Sekunden explodieren, jedoch für große Schäden sorgen und beispielsweise beim Endgegner höchstpersönlich unabdingbar wären.

Einen ungemeinen Bonus erhält der Titel durch eine gehörige Anzahl verschollener Mitschüler, die überall innerhalb der Levels versteckt sind - teils sogar an sehr verwinkelten Orten, die nur mit Spezialfähigkeiten oder bestimmten Waffen erreichbar scheinen. Jeder entdeckte Mitschüler schaltet einen Spind in der Umkleide der Schule frei, in welchem sich sinnvolle Extras verbergen. So erhaltet Ihr unter anderem eine Erweiterung der Lebensenergieanzeige, schaltet zusätzliche Mehrspieler-Arenen frei, erhöht die Durchschlagskraft der Waffenmunition oder spendiert DJ eine Portion Zuversicht. Die daraus hervorgerufene Motivation gefällt und lässt das Spiel unter einem anderen Licht erscheinen. Stampfende Plattformen, stachelige Rollen, Wasserlachen, die das eigene Leben gefährden und Lavabrocken, die empor schnellen, sind weitere Zutaten des gelungenen Spielkonzeptes.

Grafik & Sound....

Der Grafikstil von "Death Jr. and the Science Fair of Doom" kann aufgrund der Vermengung von 2D- mit 3D-Spielelementen überzeugen. Zwar wirken einige Texturen verwaschen und erinnern an Nintendo 64-Zeiten, dennoch ist die Grafik größtenteils flüssig und nur selten von kleineren Kamerahängern gespickt. Die Levelgestaltung ist äußerst abwechslungsreich gelungen, innovative Elemente bevölkern die ansehnlich langen Missionen. Imposant sind hingegen die witzigen Endbosse, die nur durch taktisches Vorgehen bezwingt werden können.

Passende Orgelklänge verzaubern den magischen Schultag, alle Sounds wurden mit Bedacht gewählt, das atmosphärische Gesamtbild gelingt dadurch ganz besonders harmonisch. Zwar wurde dem Titel keine Sprachausgabe implementiert, dessen ungeachtet gibt es kaum Titel, bei welchen das Konzept mit der musikalischen Qualität ähnlich gelungen vereinheitlicht wurde.

Multiplayer....

Zwei Mehrspieler-Modi werden selbst Todes-Duellanten zu hitzigen Gefechten bewegen können, wobei der Umfang im Gesamten eher zu wünschen übrig lässt. In einem C4-Hamster Schlagball-Duell mit Blöcken müsst Ihr Euren Gegner entweder im "Deathmatch" (wer hält am Längsten durch?), bei "Bis zum letzten Mann" (jeweils nur ein Hamster - wer hält länger durch?), oder im "Rekord" (wer erreicht die größte Punktzahl?) besiegen. Im zweiten Minispiel, dem "Krieg" gilt es, bis zu drei Konkurrenten entweder im Einzelspiel oder in Zwei-Spieler-Gruppen zu beharken - mit Waffengewalt versteht sich. Leider benötigt jeder Spieler eine eigene Spielkarte, um im "Gemetzel", im "Team-Gemetzel", in "Bis zum letzten Mann" oder im "Team-B.Z.L.M." (Partnerzusammenarbeit) bestehen zu können. Kurzfristig wirklich gelungen, aber auf lange Sicht hätten die Entwickler weitere Spielmodi integrieren müssen.

Fazit....

Was man "Death Jr. and the Science Fair of Doom" vorwerfen könnte, wäre die Spielzeit von rund sechs Stunden. Zwar müssen rund zehn Stunden eingeplant werden, wenn man wirklich alle Schulräume erkunden und alle Mitschüler befreien will, für ein bloßes Durchspielen werden geübte Spieler an einem Wochenende allerdings fertig. Der Schwierigkeitsgrad ist recht anständig, bleibt aber immer fair und fordernd. Dank der Verschmelzung interessanter Inhalte zu einem großen Ganzen, baut der Titel eine ungemeine Atmosphäre auf, welche die Ideale eines Spielers erfüllen dürfte. Insbesondere das Pandora-Feature gewinnt in der Gunst des Spielers. Trotz der kurzen Spielzeit ein kleiner Hitkandidat, der unbedingt fortgesetzt werden soll!

 

+ Pandora-Element
+ humoristisch erzählt
+ lange Levels
+ einfallsreiche Rätsel
+ 2D- und 3D-Verquickung
+ hervorragende TS-Verwendung
- kurze Spielzeit
- für Anfänger anspruchsvoll
- wenig Mehrspielermodi

GRAFIK: 75%

SOUND/EFFEKTE: 78%

MULTIPLAYER: 74%

GESAMTWERTUNG: 79%

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