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NDS Deal or No Deal 2
 
 
Deal or No Deal 2 - NDS
Kilian Pfeiffer (10.03.2009)

SYSTEM: NDS
PUBLISHER: Mindscape
GENRE: Glücksspiel
SPIELER: 1-2 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Ja
SCHWIERIGKEIT: K.A.
SECRETS: Nein
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: K.E.
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.30 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
WI-FI: Nein

   
Einleitung....

Vor knapp einem Jahr schrieben wir in unserem Test zu „Deal or no Deal", dem offiziellen Vorgängertitel des heutigen Review-Kandidatens, dass die gleichnamige Show des Privatsenders „Sat.1" Erfolge feiern würde. Wie sich die Zeiten doch ändern… Zwischenzeitlich ist die Sendung eingestellt, weitere Folgen werden nicht mehr geplant. Das Sendekonzept scheint sich wohl abgenutzt zu haben. Der Spaß ist verflogen – aber dennoch bringt „Mindscape" einen zweiten Teil auf den Markt, der sich nur geringfügig vom Vorgängertitel unterscheidet. Irgendwie haben es die Franzosen mit abgesetzten Sendeformaten. „Einer gegen 100" war ebenfalls ein Software-Projekt, dessen Vorbild schon seit längerem nicht mehr im Fernsehen anzutreffen ist – wegen Erfolglosigkeit...

Menus und die Story....

Erstaunt waren wir schon, als bekannt wurde, dass das Sendungsformat aus dem Privatfernsehen nun ein zweites Mal auf dem Handheld Station machen würde, denn ehrlich gesagt ist das Potenzial der Sendung in Sachen Spannung zwar vorhanden, allerdings fehlt auf lange Sicht der inhaltliche Faktor, der den Spieler vor dem Bildschirm hält und ihn im besten Falle auch zu einem späteren Zeitpunkt erneut vor diesen bewegen kann. Besitzer des Vorgängertitels müssen sich sowieso fragen, ob es Sinn macht, den zweiten Teil käuflich zu erwerben, wenn doch der Inhalt beinahe ebenbürtig ist. Im TV lebte (so muss man dies heutzutage sagen!) die Sendung zum einen von den mit sich hadernden Kandidaten, zum anderen vom untypischen Moderator, der dank seiner quirligen – aber nicht jedermanns – Art für Aufmerksamkeit sorgte. Hinzu kommen die weiblichen Augenweiden, die als bloße Kofferhalter zum Inbegriff des wehrlosen Wesens degradiert wurden. Die Äußerlichkeit als zuschauergewinnender Faktor – wie schön, dass dem ehrlosen Job wenigstens noch eine persönliche Anrede des Moderators zuteil wird. Anderenfalls wäre das sprichwörtliche „Objekt der Begierde" der zutreffendere Begriff gewesen - so reicht es zumindest noch zum „Gepäckträger".

26 Koffer werden vor Spielbeginn mit unterschiedlichen Euro-Beträgen bestückt, die von einem Cent bis hin zu 250.000 Euro reichen. Im Idealfall gewinnt der Spieler also die Maximalsumme, was aber die absolute Ausnahme darstellt, denn gewisse Faktoren beeinflussen den Spielverlauf in enormer Weise. Ein Banker hat die Hand mit im Spiel und bietet zu gegebener Zeit gewisse Summen, die den derzeitigen Besitzer des Koffers von jenem „erlösen" und ihn dafür mit einer stattlichen Summe belohnen sollen. Je weniger Koffer noch im Spiel sind und je höhere Summen noch vorhanden sind, desto einträglicher ist auch das Angebot der Bank. Hört sich spannend an, ist es im Fernsehen zwischenzeitlich auch – auf dem Nintendo DS erwartet Euch aber ein anderes Bild der spielerischen Realität.

Technik und Gameplay....

Im Hauptmenü angekommen, solltet Ihr Euch zunächst die „Anleitung" zu Gemüte führen, denn hier lernt Ihr in unspektakulärer Weise die Regeln des Formats kennen: so viel Geld als möglich soll der Kandidat, im Idealfall also Ihr selbst, mit nach Hause nehmen. Dazu müsst Ihr Euch anfangs für einen Koffer entscheiden, von dem Ihr meint, dass er den Maximalgewinn enthalten könnte. Im Laufe der Runden fordert Euch der Moderator dazu auf, eine gewisse Kofferanzahl aus den verbliebenen auszuwählen und aus dem Spiel ausscheiden zu lassen. Welche Beträge sich dahinter verbergen, zeigt sich erst beim Öffnen der Aluminiumbehälter. Erfahrungsgemäß zeigt sich aber, dass eine hübsche Frau nicht unbedingt mit einer hohen Geldsumme gleichzusetzen ist ;-) . Habt Ihr Euch für einen Koffer, der seinen Inhalt preisgeben soll, entschieden, erfahrt Ihr dessen mit sich geführte Summe, die sogleich aus der Liste der noch verbliebenen Geldbeträge verschwindet. Wünschenswert ist es selbstverständlich, wenn Ihr möglichst viele niedrige Beträge aus dem Spiel kickt, um die Chance zu vergrößern, im anfangs gewählten Koffer den Maximalgewinn vorzufinden.

So weit, so gut. Je mehr Koffer „Lebewohl" gesagt haben und solange die Chance auf hohe Gewinne immer noch besteht, desto bessere Angebote wird Euch der Banker unterbreiten. Im Grunde will er Euch aus dem Geschäft rauskaufen, da – so nimmt man als Zuschauer, respektive Spieler an – somit der Verlust für den Sender minimiert werde. Immerhin wäre es möglich, dass der Spieler das Studio mit einem gewaltigen Betrag verlässt. Mit der Zeit werden die Angebote immer höher, die Verlockung immer größer auf das Gebot des „Geldverwalters" einzugehen. Und nun kommt der Clou: entweder besiegelt Ihr das Geschäft per Handschlag, tauscht den gewählten Koffer gegen ein anderes Exemplar aus, oder wartet solange ab, bis dass das letzte Behältnis geöffnet wurde. Punkt! Das war’s! Damit wäre das Spiel erklärt, tiefgründigere Inhalte könnt Ihr leider nicht erwarten. Freilich dürft Ihr die Jagd nach dem großen Geld ein weiteres Mal starten, könnt den virtuellen, ziemlich unansehnlichen „Schönheiten" beim Koffertragen zusehen und hoffen, reich nach Hause zu fahren, das war es dann aber auch schon. Nach maximal drei Runden sieht man kaum mehr Sinn darin, eine vierte hinten dran zu hängen, selbst der „Bank"-Modus kann da kaum etwas reißen: in diesem übernehmt Ihr die Rolle des Angebotserstellers – toll! Leider gestaltet sich das Betrageintippen als vollkommen unspektakulär und ist daher kaum spielenswert. Ein dritter, erst später freispielbarer Menüpunkt, der Banker-Bonus-Modus, soll für weitere Kurzweil sorgen. Das Spiel ist in seiner Präsentation eine wahre Schlaftablette und erzeugt so gut wie keine Motivation auf Seiten des Spielers.

Grafik & Sound....

Naja, bis auf das ausschnittsweise Studio der TV-Show bekommt Ihr in „Deal or no Deal – Der Banker schlägt zurück" rein gar nichts an faszinierender Optik vorgesetzt. Vollkommen öde gestaltet sich daher der Gesamteindruck des grafischen Reinfalls. Die Mädels sind leider – anders als im Fernsehen – überaus unerotisch in Szene gesetzt. Animationen und abwechslungsreiche Hintergründe gibt es nicht zu vermelden. Lediglich die Anfangssequenz, übernommen aus dem „Sat.1"-Ableger, ist sehenswert, wenngleich ein bloßer Einspieler ohne wesentlichen Nennwert.

Wäre man wenigstens in grafischer Hinsicht überrascht worden, hätte man den Soundpart nicht ganz so kritisch sehen müssen, allerdings sind auch die dortigen, monotonen Stücke (gefühlte zwei Songs!) eher ein Grund zum Wegrennen. Spannung kommt auch hier nicht auf. Das bisschen an Sprachausgabe ist vernachlässigbar – es rauscht immer wieder – krächzend ist die Stimme des Blondschopf-Moderators.

Multiplayer....

Ganz neu im Programm und somit der „Hingucker" im zweiten Teil ist der Download-Multiplayer-Modus. Mit nur einer Spielkarte können sich zwei Kumpels in einer Partie einloggen, zwei Modi stehen zur Wahl. Im Grunde werden hier die Rollen des Spielers und des Bankers verteilt. Spannung kommt keine auf. Hinzu kommt eine Regelabänderung, die nur dem Banker zusteht: Dieser darf bis zu dreimal einen Blick in den Koffer des Kandidaten werfen. Wow! Sehr einfallsreich war man im Entwicklerstübchen der „Mindscape"-Mannen also nicht.

Fazit....

Weshalb braucht man einen zweiten Teil eines Spieles, der kaum der Rede wert war und durch die Bank weg schlecht abgeschnitten hatte? Ist es wirklich nur der schnell verdiente Euro? Wir sind echt ein wenig enttäuscht, denn weder in technischer, noch in inhaltlicher Weise hat man Verbesserungen angestrebt. Der Mehrspieler-Modus ist alles andere als ein Bringer, sondern nur zusätzliche Last, die man an anderer Stelle besser hätte investieren sollen. Auch kann Matthias, mein Chefredakteur, den Begriff des „Casual Games" nicht sonderlich ausstehen, an dieser Stelle sieht man aber ganz deutlich, was sich hinter dem Tarnvorhang der „Spiele für jedermann" verstecken kann. Denn „Deal or no Deal – Der Banker schlägt zurück" (warum eigentlich dieser Titel?) ist eindeutig für angesprochene Gelegenheitsspieler gedacht und kommt, allein schon wegen fehlender Inhalte, aus diesem „Topf" nicht mehr heraus. Ein Fünkchen an Spannung wird gerade noch erzeugt, auch wenn die minimalistische Präsentation hier schon deutlich an der Stellschraube zu arbeiten wusste, um den Spielspaß letztendlich zu minimieren. Da kann selbst der zusätzliche Mehrspieler-Modus nichts mehr herausreißen. Schade drum, denn mit mehr Mühe – und mehr Inhalten – hätte man wenigstens einen ansatzweise spielenswerten, zweiten Teil in den Regalen der Händler platzieren können.

 

+ "Deal or no Deal"-Lizenz
- technisch minimalistisch
- zu geringer Umfang
- langweilige Präsentation
- kein Schnäppchenpreis

GRAFIK: 19%

SOUND/EFFEKTE: 51%

MULTIPLAYER/: 31%

GESAMTWERTUNG: 30%

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