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NDS Deal or No Deal
 
 
Deal or No Deal - NDS
Kilian Pfeiffer (03.01.2008)

SYSTEM: NDS
PUBLISHER: Atari
GENRE: Glücksspiel
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: K.A.
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: 3+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.30 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
WI-FI: Nein

   
Einleitung....

"Deal or no Deal" - Leute, die regelmäßig das Fernsehprogramm studieren und die Sendungsangebote der TV-Sender auswendig kennen, dürften mit Sicherheit schon einmal bei "Sat 1" über besagtes Sendeformat gestolpert sein. Nicht nur der künstlich erblondete Moderator müsste sich Euch im Gehirn festgesetzt haben, sondern vor allem die kofferhaltenden Schönheiten, die ganz Gentlemen-like immer beim Vornamen angesprochen werden. Der Rest des abendlichen Formats ist ziemlich gehaltlos, wenngleich aber ab und an äußerst spannend. Freilich geht es um das verruchte Geld, ohne welches das Leben nicht zu bewältigen wäre. Ob die Lizenz, die im deutschen Programm für "Sat 1"-Verhältnisse Erfolge feiern konnte, auch auf dem Nintendo DS funktioniert, wird im Folgenden geklärt.

Menus und die Story....

Erstaunt waren wir schon, als bekannt wurde, dass das Sendungsformat aus dem Privatfernsehen nun auch auf dem Handheld Station machen würde, denn ehrlich gesagt ist das Potenzial in Sachen Spannung zwar vorhanden, allerdings fehlt auf lange Sicht der inhaltliche Faktor, der den Spieler vor dem Bildschirm hält und ihn im besten Falle auch zu einem späteren Zeitpunkt erneut vor diesen bewegen kann. Im TV lebt die Sendung zum einen von den mit sich hadernden Kandidaten, zum anderen vom untypischen Moderator, der dank seiner quirligen - aber nicht jedermanns - Art für Aufmerksamkeit sorgt. Hinzu kommen die weiblichen Augenweiden, die als bloße Kofferhalter zum Inbegriff des wehrlosen Wesens degradiert werden. Die Äußerlichkeit als zuschauergewinnender Faktor - wie schön, dass dem ehrlosen Job wenigstens noch eine persönliche Anrede des Moderators zuteil wird. Anderenfalls wäre das sprichwörtliche "Objekt der Begierde" der zutreffende Begriff, so reicht es wenigstens noch zum "Gepäckträger".

26 Koffer werden vor Spielbeginn mit unterschiedlichen Euro-Beträgen bestückt, die von einem Cent bis hin zu 250.000 Euro reichen. Im Idealfall gewinnt der Spieler also die Maximalsumme, was aber die absolute Ausnahme darstellt, denn gewisse Faktoren beeinflussen den Spielverlauf in enormer Weise. Ein Banker hat die Hand mit im Spiel und bietet zu gegebener Zeit gewisse Summen, die den derzeitigen Besitzer des Koffers von jenem "erlösen" und ihn dafür mit einer stattlichen Summe belohnen sollen. Je weniger Koffer noch im Spiel sind und je höhere Summen noch vorhanden sind, desto einträglicher ist auch das Angebot der Bank. Hört sich spannend an, ist es im Fernsehen zwischenzeitlich auch - auf dem Nintendo DS erwartet Euch aber ein anderes Bild der spielerischen Realität.

Technik und Gameplay....

Im Hauptmenü angekommen, solltet Ihr Euch zunächst die "Einführung" zu Gemüte führen, denn hier lernt Ihr in unspektakulärer Weise die Regeln des Formats kennen: so viel Geld als möglich soll der Kandidat, im Idealfall also Ihr selbst, mit nach Hause nehmen. Dazu müsst Ihr Euch anfangs für einen Koffer entscheiden, von dem Ihr meint, dass er den Maximalgewinn enthalten könnte. Im Laufe der Runden fordert Euch der Moderator dazu auf, eine gewisse Kofferanzahl aus den verbliebenen auszuwählen und aus dem Spiel ausscheiden zu lassen. Welche Beträge sich dahinter verbergen, zeigt sich erst beim Öffnen der Aluminiumbehälter. Erfahrungsgemäß zeigte sich aber, dass eine hübsche Frau nicht unbedingt mit einer hohen Geldsumme gleichzusetzen ist ;-) . Habt Ihr Euch für einen Koffer, der seinen Inhalt preisgeben soll, entschieden, erfahrt Ihr dessen mit sich geführte Summe, die sogleich aus der Liste der noch verbliebenen Geldbeträge verschwindet. Wünschenswert ist es selbstverständlich, wenn Ihr möglichst viele niedrige Beträge aus dem Spiel kickt, um die Chance zu vergrößern, im anfangs gewählten Koffer den Maximalgewinn vorzufinden.

So weit, so gut. Je mehr Koffer "Lebewohl" gesagt haben und solange die Chance auf hohe Gewinne immer noch besteht, desto bessere Angebote wird Euch der Banker unterbreiten. Im Grunde will er Euch aus dem Geschäft rauskaufen, da - so nimmt man als Zuschauer, respektive Spieler an - somit der Verlust für den Sender minimiert werde. Immerhin wäre es möglich, dass der Spieler das Studio mit einem gewaltigen Betrag verlässt. Mit der Zeit werden die Angebote immer höher, die Verlockung immer größer auf das Gebot des "Geldverwalters" einzugehen. Und nun kommt der Clou: entweder besiegelt Ihr das Geschäft per Handschlag, tauscht den gewählten Koffer gegen ein anderes Exemplar aus, oder wartet solange ab, bis dass der letzte Behälter geöffnet wurde. Punkt! Das war's! Damit wäre das Spiel erklärt, tiefgründigere Inhalte könnt Ihr leider nicht erwarten. Freilich dürft Ihr die Jagd nach dem großen Geld ein weiteres Mal starten, könnt den virtuellen, ziemlich unansehnlichen "Schönheiten" beim Koffertragen zusehen und hoffen, reich nach Hause zu fahren, das war es dann aber auch schon. Nach maximal drei Runden sieht man kaum mehr Sinn darin, eine vierte hinten dran zu hängen, selbst der "Banker-Modus" kann da kaum etwas reißen: in diesem übernehmt Ihr die Rolle des Angeboterstellers - toll! Leider gestaltet sich das Betrageintippen als vollkommen unspektakulär und ist daher kaum spielenswert. Ein dritter, erst später freispielbarer Menüpunkt, der "Aufgaben-Modus" ersetzt Kofferinhalte alias Euro-Beträge in Aufgaben, die Ihr zu erledigen habt. Später dürft Ihr eigenständige Anforderungen an Euch selbst stellen. Was bringt es aber auf Zehenspitzen um das Haus zu gehen oder - kreativ wie Ihr seid - im Handstand ein Glas Wasser zu trinken? Somit ist und bleibt der klassische "Kandidaten-Modus" also doch die "beste" Wahl, auch wenn Ihr nach maximal einer halben Stunde genug habt, denn von einer spannenden, mit Sprachausgabe hinterlegten Vertonung kann man nun wirklich nicht sprechen. Das Spiel ist in seiner Präsentation eine wahre Schlaftablette und erzeugt so gut wie keine Motivation auf Seiten des Spielers.

Grafik & Sound....

Naja, bis auf das ausschnittsweise Studio der TV-Show bekommt Ihr in "Deal or no Deal" rein gar nichts an faszinierender Optik vorgesetzt. Vollkommen öde gestaltet sich daher der Gesamteindruck des grafischen Reinfalls. Die Mädels sind leider - anders als im Fernsehen - überaus unerotisch in Szene gesetzt. Animationen und abwechslungsreiche Hintergründe gibt es nicht zu vermelden.

Wäre man wenigstens in grafischer Hinsicht überrascht worden, hätte man den Soundpart nicht ganz so kritisch sehen müssen, allerdings sind auch die dortigen, monotonen Stücke (gefühlte zwei Songs!) eher ein Grund zum Wegrennen. Spannung kommt auch hier nicht auf.

Fazit....

Zwar kann Matthias, mein Chefredakteur, den Begriff des "Casual Games" nicht sonderlich ausstehen, an dieser Stelle sieht man aber ganz deutlich, was sich hinter dem Tarnvorhang der "Spiele für jedermann" verstecken kann. Denn "Deal or no Deal" ist eindeutig für angesprochene Gelegenheitsspieler gedacht und kommt, allein schon wegen fehlender Inhalte, aus diesem "Topf" nicht mehr heraus. Ein Fünkchen an Spannung wird bei den ersten zwei Spielen gerade noch erzeugt, auch wenn die minimalistische Präsentation hier schon deutlich an der Stellschraube zu arbeiten wusste, um den Spielspaß letztendlich zu minimieren. Da können selbst die zwei zusätzlichen Spielmodi nichts mehr herausreißen. Weder ein Mehrspieler-Modus noch eine anständige Darbietung sorgen für Bonuspunkte, auch hat man sich gegen einen günstigen Anschaffungspreis entschieden. Schade drum, denn mit mehr Mühe - und mehr Inhalten - hätte man wenigstens einen spielenswerteren Titel in den Regalen der Händler platzieren können.

 

+ "Deal or no Deal"-Lizenz
- technisch minimalistisch
- überflüssiger MP-Modus
- langweilige Präsentation
- kein Schnäppchenpreis

GRAFIK: 15%

SOUND/EFFEKTE: 51%

MULTIPLAYER/: --

GESAMTWERTUNG: 29%

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