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NDS Call of Duty - World at War
 
 
Call of Duty - World at War - NDS
Kilian Pfeiffer (28.12.2008)

SYSTEM: NDS
ENTWICKLER: Infinity Ward
GENRE: Shooter
SPIELER: 1-4 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 3-10
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: 16+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
WiFi: Ja

   
Einleitung....

Vor ziemlich genau einem Jahr präsentierten wir Euch den Test zu „Call of Duty 4 – Modern Warfare" für den Nintendo DS. Ein Titel, der auf dem Handheld eine tolle Figur machte und in vielerlei Hinsicht für Furore sorgte. Ein Jahr ist vorüber, der vierte Teil hat eine Wii-Portierung leider nicht geschafft, nun sind wir zwischenzeitlich bei Nummer fünf angelangt und alle beiden Nintendo-Konsolen werden dieses Mal wieder unterstützt. Im Grunde hat sich bei „Call of Duty – World at War" für den DS im Vergleich mit dem Vorgänger kaum etwas geändert. Wir hatten die US-Fassung vorliegen, die um einen Wi-Fi-Modus ergänzt wurde. Diese Optimierung können wir gut heißen. Bei den meisten anderen inhaltlichen Dingen hat sich hingegen kaum etwas getan.

Menus und die Story....

Dies ist erst die zweite „Call of Duty"-Umsetzung für Nintendo-Handhelds. Auch dieses Mal gestaltet sich das Szenario hochbrisant, von einem Teufelskessel zu sprechen, wäre eine verharmlosende Beschreibung, überall im Spiel explodieren Bunker, Flieger greifen Eure Stellung an, Granaten schlagen vor Euren Füßen ein. Jeden Moment kann es zur alles vernichtenden Explosion kommen. Eure Einheit ist die letzte Instanz, die sich imstande sieht, wirksam einzugreifen. Dennoch ist auch dieses Mal der Plot relativ platt erzählt worden, auf Zwischensequenzen hat man verzichtet, dafür erwartet die Spieler eine actiongeladene Dramatikgranate.

Drei Schwierigkeitsgrade stellen Euch vor eine große Herausforderung, denn selbst auf dem leichtesten der möglichen begegnet man dem Bildschirmtod – vor allem zum Ende hin – öfter als gemeint. Im direkten Vergleich mit dem Vorgänger beschlich uns immer öfter das Gefühl, dass wir es mit einem bloßen Aufguss zu tun haben: ein paar neue Levels, eine leicht abgeänderter, kaum wahrzunehmender Plot, Action pur! Die Spielzeit ist auch dieses Mal nicht umwerfend, aber dank der drei vorhandenen Schwierigkeitsgrade kann man von „Wiederspielwert" sprechen. Außerdem existieren 30 „Challenges", die es faustdick hinter den Ohren haben. Hinzu kommen sammelbare Items, deren Besitz zur Komplettierung des Titels verhilft.

Technik und Gameplay....

Um Euch den Test zu präsentieren, haben wir uns durch die gesamte Kampagne gekämpft. In Sachen Dramatik überbietet sich diese bis zum Schluss in regelmäßigen Abständen. Was man bislang auf dem Nintendo DS nicht für möglich gehalten hatte, ist nun sichtbare Realität geworden, sei es eine realistisch anmutende Darstellungsweise sowie die fantastische Bedienbarkeit Eures Protagonisten. Der Rundumblick per Touchpen funktioniert einwandfrei – flüssige, präzise abgestimmte Drehungen sind in „Call of Duty – World at War" kein Problem. Auch hier zeigt sich, dass im Vergleich mit dem Vorgänger kaum Veränderungen stattgefunden haben. Das Hauptgeschehen findet erfahrungsgemäß auf dem Topscreen statt, der Touchscreen fungiert als Übersichtskarte aus der Vogelperspektive und gibt Euch nicht nur über Freund- und Feindkontakt Bescheid. Ein goldener Stern weist Euch das Ziel innerhalb des Levels zu, blaue Punkte symbolisieren freundlich gesinnte Charaktere, rote Markierungen hingegen den Feind – militärische Streitkräfte, die ihr Gefahrenpotenzial konkret in Szene zu setzen wissen.

Oftmals agieren die feindlichen Truppen zwar nicht viel intelligenter als eine Vogelscheuche und feuern in bester Dauerfeuer-Manier ihre gesamte Gewehrladung ab, allerdings müssen sie in diesem verhältnismäßig unvorsichtigen Zustand als regelrechtes Kanonenfutter herhalten. Nur in den höheren Schwierigkeitsgraden agieren die Feinde intelligenter, was aber auch darauf zurückzuführen ist, dass Euch einfach weniger Lebensenergie nach einem Treffer übrig bleibt. Im späteren Spielverlauf ist nicht nur die Masse an Widersachern größer, sondern auch deren Reaktion auf Beschuss nachvollziehbarer. So ducken sie sich hinter Kisten hinweg oder suchen vereinzelt die nächste Abzweigung auf. In der Regel ist das KI-Verhalten aber nicht das ausgereifteste, sondern macht sein Manko eher durch die Vielzahl an auftretenden Militärvertretern wieder wett. So sind insbesondere Scharfschützen ein heißer Kandidat dafür, Euch in Sekundenschnelle vom Bildschirm zu putzen. Lediglich im Zielmodus, der durch einen Doppelklick auf den Bildschirm ausgelöst wird, habt Ihr die Chance, diese mit dem Visier zu treffen. Was für eine Waffe Ihr mit Euch führt, ist im Grunde genommen gleichgültig, obgleich selbstverständlich auch durchschlagskräftigere Vertreter existieren. Gefallene feindliche Soldaten hinterlassen in der Regel ihre Schießprügel, die Ihr jederzeit an Euch nehmen könnt, wobei nur eine Schusswaffe gleichzeitig möglich ist. Alternativ habt Ihr Granaten und Rauchbomben im Gepäck, die bei unübersichtlichen Schauplätzen als optimale Helfer dienen.

Bereits die Einführung während des ersten Levels bürgt von der spielerischen Qualität und verdeutlicht Euch jedes Spielelement in praktischer Weise, so dass Ihr Euch bestmöglich ausgebildet in den kriegerischen Schauplatz wagen könnt. Auch das Tutorial ist beim zweiten Handheld-Teil ebenbürtig umgesetzt worden, man wird direkt in die Materie eingeführt, anhand von praktischen Scharmützeln lernt man den Umgang mit der Steuerung. Leider sind die Missionen, die „Kriegsbühnen", durch äußerste Linearität gekennzeichnet, schaffen aber dank ihrer zugespitzten Atmosphäre einen ungemein faszinierenden Eindruck. Nicht dass Ihr uns falsch versteht: Krieg ist und bleibt das scheußlichste aller Mittel zur Lösung menschlicher Angelegenheiten, dennoch wird man als Spieler in das Szenario regelrecht hineingerissen – für ein Handheld-Spiel erwartet uns hier ziemlich ausgereiftes Software-Kino – Respekt an „Activision"! Was aber noch viel deutlicher fesselt und den Schauplatz zum Leben erweckt, sind die Fahrten mit Militärfahrzeugen, beispielsweise Bootsfahrten auf dem Meer. Um Euch herum schlagen Geschosse der Kampfflugzeuge ein, mit dem Visier holt Ihr eben jene aus dem Himmel herab und betrachtet diese, wie sie in einer fetten Explosion in ihre Einzelteile zerbersten. Da Ihr nur den Schützen steuern müsst, das Gefährt sich aber auf einer festgelegten Bahn bewegt, könnt Ihr Euch ruhigen Gewissens auf Eure Aufgabe konzentrieren.

In kleinen Minispielen müsst Ihr Minen entschärfen, indem Ihr Zünder und das Innenleben auseinanderbaut – ein Zeitlimit tickt währenddessen ohne Rücksicht in Richtung magischer „0". Oder Ihr bedient ein Morsegerät: einmal kurz, zweimal lang and so on. Spannend sind die Einsätze an den Geschützen. Panzer zu zerbomben oder ganze Kriegsflotten zu versenken, bereitet definitiv eine Heidenlaune. Eine taktische Ausmerzung eines ansonsten unzerstörbaren Gegners – in einem überdimensionalen Feuerball macht der attackierte Panzer oder das Kriegsschiff gleich doppelt so viel Freude. Zum Anschauen, versteht sich ;-) !

Grafik & Sound....

Auch wenn die Schauplätze, die meistens in sandigen Gegenden angesiedelt sind, vollends überzeugen, ist die Geradlinigkeit der Missionen als Malus anzusehen. Ab und an hätten alternative Wege und Problemlösungen viel zur Motivation beigetragen, allerdings verzeiht man dies dem Titel, allein wegen seiner faszinierenden Atmosphäre. Derartig packend hat man den virtuellen Krieg auf dem Nintendo DS noch nicht zu Gesicht bekommen, grafische Schmankerl in Form von Explosionen und realistisch anmutende Areale inklusive! Insbesondere die Fahrzeug-Abschnitte sind spielerische Erfüllung in Reinkultur! Was sauer aufstößt, ist die Tatsache, dass im Vergleich mit dem Vorgänger keine technischen Verbesserungen stattgefunden haben. Zwar findet diese Rüge auf sehr hohem Niveau statt, aber angesprochen sollte sie dennoch mal werden.

Hervorragend ist die wirklichkeitsnahe Vertonung der Szenerie – ob es sich hierbei um vorbeizischende Schussfolgen oder abprallende Geschosse handelt, ist im Endeffekt gleichgültig, denn akustisch ist der gesamte Titel eine Wucht. Ständige Kommentare Eurer mit Euch marschierenden Kollegen, Warnhinweise, aber auch generelle Erklärungen sind in jeder Hinsicht professionell vertont und in englischer Sprachausgabe auf die Spielkarte gebannt worden (in der deutschen Variante dürfen die Soldaten auch dieses Mal wieder Deutsch sprechen!). Auch die musikalischen Momente sind in der Regel eine Erfüllung für den Spieler.

Multiplayer....

Auch mit bis zu drei Mitspielern dürft Ihr Euch in das Gefecht wagen und könnt im Multi-Karten-Spiel loslegen. Im Vergleich mit dem Vorgänger ist das Singlecard-Spiel nicht mehr erlaubt. Schade! Vielleicht ist dies bei der deutschen Version anders gelöst worden. Auf einen Wi-Fi-Modus müssen wir dieses Mal nicht verzichten – wenigstens in der US-Version nicht. Mehr dazu im Wi-Fi-Special.

Fazit....

„Call of Duty – World at War" ist eine Bereicherung für das Genre der Shooter auf Handhelds – keine Frage! Im Vergleich mit dem Vorgänger hat sich aber dennoch kaum etwas getan! Von der Umsetzungsweise her haben wir es hier mit einer optimal abgestimmten Action-Mischung zu tun, die durch kleinere Minispiel-Einwürfe entschärft wird, dennoch zu jederzeit das Geschehen perfekt auf den Bildschirm überträgt. Die packende Soundleistung, sowie die grafische Erhabenheit setzen in diesem Bereich Maßstäbe. Auch wenn die Linearität, sowie eine etwas kurze Spielzeit innerhalb der Kampagne den Gesamteindruck leicht trüben, solltet Ihr Euch den Titel unbedingt zu Gemüte führen. Neu dabei ist die aus 30 Missionen bestehende „Challenge", die wegen ihres Anspruchs für längere Zeit vor den Bildschirm fesselt.

Das Mag64 Wi-Fi Special
Hier findet Ihr Infos zum Online Gameplay zu Call of Duty - World at War.(Voraussetzungen/Möglichkeiten)

 

+ authentisches Szenario
+ eingängige Steuerung
+ Fahrzeug-Missionen
+ Minispiel-Einlagen
+ gelungener Multiplayer
+ Challenges
+ Neu: Wi-Fi-Modus
- begrenzter, spielerischer Umfang
- kaum Veränderungen zu Warfare
- lineare Levels
- eingeschränkt agierende KI
- teils sehr anspruchsvoll

GRAFIK: 86%

SOUND/EFFEKTE: 84%

MULTIPLAYER/Wi-Fi: 85%

GESAMTWERTUNG: 83%

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