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NDS Clever! Das Spiel, das Wissen schafft
 
 
Clever! Das Spiel, das Wissen schafft - NDS
Kilian Pfeiffer (15.05.2008)

SYSTEM: NDS
PUBLISHER: CDV
GENRE: Wissensspiel
SPIELER: 1-2 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 3-9
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: 3+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.30 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
WI-FI: Nein

   
Einleitung....

Barbara Eligmann kennt der eine oder andere vielleicht noch aus „Explosiv"-Zeiten beim Privatsender „RTL". Nach einer Babypause und genereller Bildschirm-Abstinenz startete die Moderatorin einen weiteren Gehversuch, dieses Mal bei „Sat.1". Wigald Boning indes dürfte den meisten Lesern von der bereits aufgelösten Kombo „Die Doofen" bekannt vorkommen. Mit trashigen Songs sorgte er damals im Duo mit Olli Dittrich für Aufmerksamkeit. Zusammen moderieren die beiden nun eine abendliche Unterhaltungsshow, die in gewisser Weise an die „Knoff-Hoff-Show" angelehnt ist, aber etwas breitenwirksamer daherkommt. „clever! Das Spiel, das Wissen schafft" für Nintendo DS trumpft mit dem Namen der bekannten und beliebten Abendshow auf, auch die Moderatoren prangen auf der Packung des Software-Titels. Allerdings ist von diesen im Spiel selbst nichts mehr zu sehen. Lediglich als Werbeträger fungieren die zwei, die optisch und vom Auftreten so rein gar nicht zusammen passen wollen.

Menus und die Story....

Als Nachwuchserfinder wird zum einen Cleverness gefordert, zum anderen die Gabe, um Ecken denken zu können – so sagt es zumindest der Volksmund. Vier Bereiche, entnommen aus der naturwissenschaftlichen Physik, dienen Euch als Arbeitsstätte: „Flüssigkeiten & Gase", „Mechanik", „Optik" und die Abteilung „Elektrizität und Magnetismus" - es gilt den Streit zwischen Football-Spielern und Strebern beizulegen. Im Grunde genommen ist der zu besprechende Titel ein Experimentierkasten der ganz besonderen Art: Als Spieler tüftelt Ihr was das Zeug hält, kombiniert vorgegebene Objekte miteinander und inspiziert deren Auswirkungen im Zusammenspiel. Im Laufe der Zeit erhöht sich die Komplexität zusehends, der Anspruch steigt, das Hirn beginnt zu qualmen. Und in der Tat: Das Konzept geht auf, der Spielspaß stimmt. Auch wenn der Titel mit der eigentlichen Show kaum mehr vieles gemein hat. Wäre das Endergebnis nicht ansprechend, könnte man beinahe schon von einer kleinen Mogelpackung sprechen. Von außen „clever!", von innen Physik in Reinkultur.

„Independent Arts", derjenige Entwickler, der sich bislang für unzählige Tier-Simulationen aus dem Hause „dtp young entertainment" verantwortlich zeichnete, steht auch für vorliegendes Produkt Pate. Eine Aufgabe, die durchaus mit Respekt zu zollen ist, denn immerhin stimmt das Ergebnis. Gesteuert wird der Titel komplett mit dem Touchpen, was äußerst leicht von der Hand geht und angesichts der intelligenten Umsetzung motivierend ist. Doch zunächst tummeln wir uns im Hauptmenü, in welchem Ihr die Nettozeiten aller Experiment-Teilbereiche sowie einer Gesamtübersicht zu Gesicht bekommt. Im Grunde ist nämlich derjenige der Physik-King, der seine Versuche so konstruiert, dass deren zeitlicher Ablauf möglichst lange andauert. Einige Sekunden sind dann oftmals schon ein beträchtliches Zeitpensum.

Technik und Gameplay....

Der eigentliche Story-Modus ist jedoch das Maß aller Dinge, an dem sich zukünftig Software-Experimente zu messen haben. Auch wenn die Teilbereiche, die es zu meistern gilt, höchst unterschiedlich sind, basiert der Titel letzten Endes auf der gleichen Grundannahme: Dass durch physikalisches Zusammenspiel und intelligente Objektplatzierung jede der an Euch gestellten Aufgaben gemeistert werden kann. Gilbert, Eugen, Malcolm und Theodor Jr. III repräsentieren die hellsten Streberköpfe überhaupt und weisen Euch behutsam anhand von Beispielen in die komplexe Materie ein. Dass Euch nach und nach deftige Kopfnüsse vorgesetzt werden, soll kein Geheimnis bleiben. Dies ist auch der Grund für die anhaltend gleichbleibende Motivationsspanne, welche der Titel zum Besten gibt.

Zunächst warten 100 Levels auf ihre Lösung, wobei diese von insgesamt vier „Boss-Kämpfen" bereichert werden. Die Fertigstellung eines Roboters mit allerhand verbauter Technik ist ein weiteres Ziel, das sich die Streber vorgenommen haben – allerdings bedarf es für neue Aktionen eines erfolgreichen Kampfes gegen einen Zwischengegner. Wie besagte Auseinandersetzungen letztlich umgesetzt wurden, dürft Ihr gerne selbst rausfinden. Wir beschränken uns guten Gewissens auf die anspruchsvollen Versuchsanordnungen, die von Euch initiiert, kreiert und schließlich gestartet werden wollen. Es gilt beispielsweise einen Tennisball in eine Kiste zu befördern. Hierzu steht Euch eine vorgegebene Menge an Objekten zur Verfügung, die Ihr ohne Vorgaben im Feld verbauen dürft. Somit ergeben sich – vor allem in späteren Abschnitten – mehrere Lösungen für einzelne Bereiche. Die offene Handlungsweise gibt dem Titel das gewisse Etwas, das von anderen Software-Titeln oftmals gesucht, aber niemals gefunden wird. Aufgrund des experimentellen Charakters dürft Ihr die im Inventar befindlichen Gegenstände nach Lust und Laune auf den Bildschirm bringen und „verbauen". Hierzu werden Ketten an Zahnräder gelegt, Batterien für Stromgeneratoren miteinander verbunden und Bretter als Rollbahnen für Kugeln verwendet.

Ventilatoren sorgen für das notwendige Lüftchen, Magneten lenken die Wirkungskraft bestimmter Gegenstände ab, wohingegen Spiegel und Laser in optischer Hinsicht zu gebrauchen sind. Der Clou an der Sache ist das vollkommen freie Zusammenspiel der Objekte, die Symbiose der Technik, die schlussendlich zum Ziel führt. Anfangs sind die Aufgaben ein Kinderspiel, es gilt beispielsweise einen Ball zum Zielpunkt zu leiten. Holzbretter im korrekten Winkel reichen dazu noch locker aus. Schwieriger wird es dann schon, wenn Ihr Federn als katapultierende Werkzeuge in Eure Versuchsaufbauten zu integrieren versucht, um bei fortgeschrittenem Spielstand ganze Konstruktionen der Physik zu gestalten probiert. Solarzellen, Dynamos, Bowlingkugeln, Kippschalter, Bomben, Teelichter, Papierflieger, Obstkisten (!), Schwämme, Gewichte und viele weitere Dinge, die sich perfekt in die unvorstellbarsten Versuche integrieren lassen. Ein diffiziles Unterfangen, das für viele vergnügliche Stunden sorgen dürfte! Ungemein motivierend ist die Möglichkeit, jederzeit probeweise das Experiment ablaufen zu lassen, um zu erahnen, wie es bislang ablaufen würde. Fehler sind bei „clever! Das Spiel, das Wissen schafft" durchaus willkommen, da sie bei Erfindern nun mal zum Alltag gehören. „Nobody is perfect!", wie man so schön zu berichten weiß. Hilfesuchende Naturen dürfen sich an der internen Hilfsfunktion erfreuen – jeder Gegenstand wird sodann auf der richtigen Position dargestellt.

Grafik & Sound....

Die Optik der Tüftelei ist – drücken wir es vorsichtig aus – kein wirklicher Sonnenschein im Software-Allerlei. Denn bereits die Standbilder in comichafter Darstellung wirken eher lächerlich als grafisch verführerisch. Ziemlich kindlich ist das Experimentier-Prozedere dargestellt, allerdings obsiegt hier erneut die Zweckmäßigkeit, die der Titel durchaus auf seiner Seite verbuchen kann.

Der Soundpart des Handheld-Titels bietet gewöhnliche Standardkost und dient als unterhaltendes Element hervorragend. Ohrwurmcharakter dürft Ihr allerdings nicht erwarten, auch die Soundeffekte sind 08/15-Kost und wirken eher wie aus der Retorte. Nichtsdestotrotz ist der Aspekt des Spaßes vordergründig – und das zählt.

Multiplayer....

Der Mehrspieler-Modus für bis zu zwei Teilnehmer ist ein kleiner Geheimtipp – sofern Ihr im Besitz von zwei Spielkarten seid und einen relativ fortgeschrittenen Spielstand Euer Eigen nennt. Trifft dies zu, erwarten Euch alle bereits absolvierten Levels, die Ihr beispielsweise in einem Duell hinter Euch zu bringen habt. Wer als erster das Experiment knackt, geht als Sieger vom Platz. Des Weiteren gilt es fehlende Teile innerhalb einer Aufgabe zu ersetzen oder von einem zum anderen Ort zu befördern. Glaubt uns, der Unterhaltungswert ist nicht von schlechten Eltern!

Fazit....

„clever! Das Spiel, das Wissen schafft" ist ein Geheimtipp, der für begeisterungsfähige Tüftler dient, die gerne ihr Hirn zur Mehrarbeit anstrengen wollen. Action wird Euch bei vorliegendem Titel, der aus der „Sat.1 Spiele"-Serie stammt, nicht geboten, dafür intelligente Kombinationen der verschiedensten Objekte. Logisches Denken ist Voraussetzung – solltet Ihr dennoch einmal hängen, rettet Euch das Programm dank integrierter Hilfefunktion vor der Verzweiflung. Übrigens hat der Titel kaum etwas mit der abendlichen Show zu tun, sondern beschränkt sich auf Tüfteleien und Versuchsaufbauten der intelligenten Art. Hoffentlich findet der Titel auch seine Käufer, denn großartig beworben wurde er in der Szene nun leider nicht.

 

+ „intelligente" Aufgaben
+ toller Mehrspieler-Modus
+ integrierte Hilfefunktion
+ unzähl.zu verwendende Objekte
- technisch altbacken
- zielgruppenspezifisch

GRAFIK: 52%

SOUND/EFFEKTE: 64%

MULTIPLAYER/: 73%

GESAMTWERTUNG: 74%

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