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NDS Bärenbabys
 
 
Bärenbabys - NDS
Kilian Pfeiffer (14.04.2009)

SYSTEM: NDS
PUBLISHER: RTL Playtainment
GENRE: Simulation
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1
SECRETS: Nein
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Ja
ALTERSFREIGABE: K.E.
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.30 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

In Zeiten, in denen ein „Nintendogs" sich noch immer weltweit tausendfach pro Woche verkauft und Dutzende anderer Hersteller noch immer auf den Zug der „Tiersimulationen" aufspringen, muss die Qualität stimmen. Einfach deshalb, weil das Angebot unübersichtlich, der Markt größtenteils gesättigt ist. Eine Innovation auf den Markt zu bringen, einen Titel, den es in dieser Form bislang noch nicht gab, ist schier unwahrscheinlich. „RTL Playtainment" versucht es trotzdem – und scheitert leider in beinahe jeder Hinsicht. Warum der Kölner Publisher mit seinem Produkt „Bärenbabys" den Zahn der Zeit nicht trifft, erfahrt Ihr hier.

Menus und die Story....

Schaltet Ihr den Titel ein, wirkt das Hauptmenü alles andere als spektakulär. Im Grunde dürft Ihr lediglich ein neues Abenteuer starten. Das war’s! Und um es gleich vorwegzunehmen: Der Titel motiviert nur auf äußerst kurze Zeit. Aufgebaut wie ein „Tamagotchi" gilt es in „Bärenbabys" einen putzigen Vertreter aus drei Bärenarten zu hegen und zu pflegen. Ein bisschen ankleiden, mit einem Zebraplüschtier spielen und bei Bedarf füttern. Nicht dass Ihr glaubt, Ihr befändet Euch in einem Tierpark, nein. In den heimischen vier Wänden zieht Ihr Klein-Knut oder seine Artgenossen auf, im Wohn-, Schlaf- und Badezimmer. Aber was soll’s. Eine Chance bekommt jeder Titel auf’s Neue.

Technik und Gameplay....

Bedauerlicherweise kann man über „Bärenbabys" nur recht wenig schreiben, denn die spielerischen Möglichkeiten sind deutlich eingeschränkt. Da wäre gleich zu Beginn der Malus einer fehlenden Musikuntermalung, auf den wir im Folgenden noch genauer eingehen werden. Wie man einen Titel ohne Melodien durch die Qualitätskontrolle bringen kann, gibt uns ein Rätsel auf. Hier merkt man wieder mal, was die Akustik bei einem Spiel alles ausmachen kann.

Der in Echtzeit ablaufende Titel funktioniert nach dem altbekannten und –bewährten Prinzip: Euer Bär äußert seine Anliegen und Ihr als Spieler habt diese zu erfüllen. Mit dem Touchpen greift Ihr nach dem lebendigen „Wollknäuel" und tragt es unter hässlich klingenden Schreien durch die Wohnung, krault es mit dem Stylus solange, bis eine Anzeige komplett in grüner Farbe erscheint oder gebt dem kleinen Racker den obligatorischen Babyschnuller, so dass er für die nächste Zeit Ruhe gibt. Immer wenn Ihr Eurem Bären etwas Gutes tut, erhaltet Ihr Herzchen und Sternchen, die sich wiederum in einige freischaltbare Gegenstände investieren lassen. Spielzeuge, Kunststücke aber auch besseres Futter, Wohnungsdeko und Kleidung dürft Ihr Euch in einem virtuellen Shop aussuchen. Allerdings fehlt „Bärenbabys" zum einen der rote Faden, der den Spieler bei der Hand nimmt und durch das durchaus niedliche Abenteuer führt. Immer und immer wieder wiederholen sich die Alltagsaufgaben, es gibt bedauerlicherweise nichts, was Ihr außerhalb der vier Wände erleben könntet.

Den aktuellen Zustand des eigenen Bären vor Augen, widmet Ihr Euch der unspektakulären Nahrungsaufnahme, vermenschlicht den Brüllbären, indem Ihr diesen auf der Toilette Platz nehmen lasst oder ihn mit viel Seife einreibt, um ihn im Folgenden gehörig abzubrausen (und über das Mikrofon trocknen zu blasen). Logisch: Die obligatorischen Schleifchen und sogar ein Paar Hasenohren sind ebenso mit von der Partie. Leider stellt sich nach kürzester Zeit eine Grundmonotonie – vergleichbar mit dem möglichen Winterschlaf des Bären - ein, die wir so nie erwartet hätten. Nach einer guten Stunde habt Ihr so gut wie alles gesehen, Neues folgt leider nicht mehr, so dass die spielerische Komponente in der Bedeutungslosigkeit verschwindet. Leider hilft das Dekorieren der Wohnung hierüber kaum mehr hinweg. „Bärenbabys" wirkt unfertig und insgesamt zu lieblos zusammengeschustert. Anscheinend haben die Entwickler das Genre der Tierspiele nicht ausreichend studiert, denn sonst wüssten sie, dass man den Bedürfnis-Alltag durch gelungene Minispiele hätte aufwerten können. Diese fehlen – bis auf das „Vorsingen" – in jeder Hinsicht. Und wenn man sich schon darauf besinnt, dass der Fokus des deutschen Entwicklers „B-Alive" auf der Entwicklung von „simulations with sophisticated premium content and of outstanding technical quality" (zu finden unter www.b-alive.de) liegt, muss man sich schon diesen Vorwurf/Ratschlag gefallen lassen können.

Grafik & Sound....

Nun gut, drei Aufenthaltsorte (Zimmer) sind nicht gerade die Wucht. Viel Mühe musste man sich in grafischer Hinsicht beim Entwickler also nicht machen. Ok, die Animationen der Bären wirken ansprechend und putzig. Aber die eigentliche Wohnung? Hätte man hier nicht mehr Herzblut investieren können? Wie wäre es mit einem großen Gartengebiet oder gar mit einem Bärenspielplatz? So hätte man gleichzeitig einen Mehrspieler-Modus integrieren können, an dem sich die eigenen Freunde hätten beteiligen dürfen. Die Möglichkeiten gäbe es, nun müsste man diese lediglich noch umzusetzen wissen.

Jedoch einen Titel komplett ohne Musikthema auf die Menschheit „loszulassen", muss mit einem deutlichen Abzug in der Gesamtwertung bestraft werden. Zum einen kommt keine spielerische Atmosphäre auf. Der Bär krächzt zwar immer mal wieder aus dem Nintendo DS heraus, verstummt dann aber minutenlang. Zum anderen wird die Monotonie nochmals bestärkt – in einer stillen Umgebung auf Dauer zu agieren, macht schlicht und ergreifend keinen besonders großen Spaß. Die Frage bleibt, warum man sich für diesen Weg entschied? Ohne Sound – bis auf die wenigen Soundeffekte – macht das Bärensitting nur bedingt Laune.

Fazit....

„Bärenbabys" bietet zwar im Endeffekt viele altbekannte Gameplay-Elemente, allerdings gelingt es dem Titel zu keinem Zeitpunkt an die Genre-Spitze anzuschließen. Die fehlende Musik raubt dem Titel jegliche Stimmung, alle Aufgaben wirken altbekannt und vor allem der fehlende rote Faden – etwa eine Story oder ein erreichbares Ziel – wurden schlichtweg ausgespart. Ein Mehrspieler-Modus wurde vergessen. Bereits nach kürzester Zeit befindet man sich im Alltagstrott, aus dem man nicht mehr ausbrechen kann. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass Minispiele und unterhaltende Einlagen komplett fehlen. Wir können nur hoffen, dass man sich für einen möglichen Nachfolger mehr Gedanken macht. Denn grundsätzlich sind die „Bärenbabys" ein durchaus weiterzuführender Grundgedanke, der bei den jungen Spielern/Spielerinnen gut ankäme.

 

+ putzige Bärenanimationen
+ freischaltbare Inhalte
- Inhalte wiederholen sich
- ein roter Faden? Fehlanzeige
- fehlende Musik (!!!)
- es kommt kein Flair auf
- keine innovativen Neuerungen

GRAFIK: 59%

SOUND/EFFEKTE: 6%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 40%

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