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NDS Super Black Bass Fishing
 
 
Super Black Bass Fishing - NDS
Kilian Pfeiffer (13.04.2008)

SYSTEM: NDS
PUBLISHER: Eidos
GENRE: Angelspiel
SPIELER: 1-4 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Ja
SCHWIERIGKEIT: 3-10
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: 3+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.30 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

Ruhe bitte! Immerhin befinden wir uns an einem See. Wir sind hier nicht zum Spaß, nicht zum Planschen im kühlen Nass, sondern aus turniertechnischen Gründen. Richtig gehört! Unsereins ist Angler! Angler aus Leidenschaft! Mit der Angelrute in der Hand geboren, lösen Fische bei uns Begeisterungsstürme aus, der Enthusiasmus wallt in uns auf, versetzt uns in Ekstase, allerdings müssen wir am See still sein – unnötige Stürme der Begeisterung sollen tunlichst vermieden werden. Vielleicht habt Ihr ja Lust, uns beim Angeln beizuwohnen? Vielleicht findet man in dem Hobby gar sein Steckenpferd, also das, was man in Zukunft regelmäßig betreiben will? Wenn da nicht die eintönige Warterei auf den anbeißenden Fisch wäre…

Menus und die Story....

Für die Wii gibt es inzwischen Angelzubehör, über „Activision" und „Konami" sind im deutschsprachigen Raum bereits zwei Umsetzungen des Angelsports für Nintendos Heimkonsole veröffentlicht worden, „Majesco Entertainment" hingegen beschränkt sich zunächst auf den Handheld-Bereich. Immerhin ein Titel, der sich mit bis zu drei weiteren Kumpels spielen lässt. Neben dem obligatorischen „Training" steht auch das „Turnier" an, besser gesagt sechs Stück an der Zahl. Bis Ihr hier überall die gewünschten Erfolge vorweisen könnt, vergehen hingegen einige Stunden, die größtenteils von gähnender Leere und zahllosen Fischfangversuchen gefüllt sind. Denn Angeln ist nicht unbedingt das actiongeladenste Hobby – muss es auch nicht sein, aber ein wenig will man als virtueller Rutenschwinger ja immerhin erleben, was bei „Super Black Bass Fishing" oftmals nicht der Fall ist.

Das Angel-Metiér ist breit gefächert und sollte besonders differenziert betrachtet werden. In vorliegendem Titel steckt Ihr nämlich in der Haut eines Barschanglers, der in Nordamerika sein Glück sucht und in sechs weitläufigen Seen sein Glück versucht. Immer im Wettbewerb gegen andere Profiangler, die nicht viel von Euch halten. Das Glück war auf Eurer Seite, als es um die Teilnahme am Wettbewerb ging, denn zu Beginn wollte man Euch nicht einmal an diesem teilnehmen lassen. Nun seid Ihr dabei und könnt zeigen, wo der Fisch seine Kiemen sitzen hat!

Technik und Gameplay....

Bevor Ihr in die Turnierserie startet, sei Euch das „Training" ans Herz gelegt. Jederzeit genießt Ihr hier die Ruhe des Sees, schippert auf dem Boot von Untiefe zu Untiefe, angelt ein wenig im Uferbereich und sondiert den Schilfbereich genauer aus. Letztendlich dient dieser Modus dazu, mit Ködern, Einzugstechniken und den Barschen besser umzugehen, was aber während der Turniere selbstverständlich ebenso geschult wird. Schauen wir uns den Ablauf eines typischen Tages im Leben eines Anglers doch einmal genauer an…

Je nach Turnier gilt es große Brocken an Land zu ziehen, Fische, deren Gewicht das der Mitstreiter womöglich schlägt. Denn Ihr rückt nur in den nächsten Wettbewerb fort, wenn es gelingt unter die ersten drei zu gelangen. Hört sich manchmal einfacher an, als man annimmt. Doch zunächst wartet einer von sechs Seen auf seine Erkundung. An unterschiedlichen Plätzen könnt Ihr dort die Angel auswerfen, die Topografie ist überall eine andere und erfordert ein individuelles Vorgehen Eurerseits. Neben verschiedenartigen Bedingungen sind auch die zu ködernden Fische anderer Natur, demnach lohnt es sich, neugierig alle erreichbaren Örtlichkeiten des Gewässers auszukundschaften. Nicht nur der Ort ist von Bedeutung, sondern ebenfalls die Uhrzeit in welcher Ihr auf „Fischpirsch" geht: Dies kann in der Früh, am Nachmittag oder abends sein, wobei Ihr auf diese natürlichen Gegebenheiten mit der Ausrüstung reagieren sollt und müsst.

Im Seebereich angekommen, steuert Ihr Euer Boot in arg eingeschränkter Weise über ein Steuerkreuztastenfeld, sichtet Schilfstellen oder starke Untiefen, erkennt steinige Untergründe und Verstecke für fabelhafte Barsche. Je nachdem fällt die Entscheidung, wo die Angel nun ausgeworfen wird, denn es geht um viel – sowohl um den dicksten Brummer, als auch um die Levelstatistiken, die Euer Ego aufwerten und alle möglichen Rekorde anzeigen. Seien es die Fangzeiten für Schwarz-, Forellen-, Florida-, Tüpfel-, Buntbarsch und wie sie sonst noch alle heißen oder aber die persönlichen Statistiken, die Eure Siege, aber auch Niederlagen beschreiben. Zunächst solltet Ihr Euch aber für einen Köder entscheiden. Erst nach und nach schaltet Ihr weitere der begehrten Angelhilfen frei, um letzten Endes mit Hopper, Spinnerbait und Plastic Worm Jig Erfolge zu feiern. Jeder Köder eignet sich für spezielle Seetiefen oder aber nur die Wasseroberfläche. Neben lockenden Ködern warten auch echte Varianten auf den Einsatz. Viel Fingerspitzengefühl und vor allem ein gutes Nervenkostüm sind beim Fangen der Fische vonnöten. Per Touchpen werft Ihr die Angel aus, je mehr Kraft Ihr in den Wurf legt, desto weiter geht dieser. Mit dem Steuerkreuz bewegt Ihr den Köder hin und her, lockt somit im Idealfall in der Nähe befindliche Fische an und wartet auf den Zubiss.

Allerdings kann es gut und gerne einige Versuche lang dauern, bis Ihr überhaupt einmal auf einen Fisch treffen werdet. Also holt Ihr die Angel wieder ein, schippert ein paar Bootslängen weiter und versucht das Glück erneut herauszufordern. Sobald sich ein „Opfer" in der Nähe aufhält und der Köder in dessen direkter Umgebung gelandet ist, kann das Schauspiel losgehen: Durch kleine Bildsymbole wird der Gefühlszustand des jeweiligen Fisches angezeigt, der in vielerlei Hinsicht variieren kann. So kann ein Kiemenatmer hungrig sein und sofort anbeißen oder aber er ist wütend, was ihn sofort zubeißen lässt. Auch das gegenteilige Verhalten ist denkbar, beispielsweise dann, wenn dessen griesgrämige Art zu Unbehagen führt, was wiederum das Interesse am Köder in Sekundenschnelle verfliegen lässt. Ob erschöpft oder motiviert – irgendein Fisch wird zu einem noch unbestimmten Zeitpunkt unter Garantie anbeißen. Wenn, dann gilt es mit viel Feingefühl die Angelschnur durch Drehbewegungen des Stylus’ einzuholen. Im Endeffekt sollte der Fisch dergestalt geschwächt werden, dass es kein Problem mehr darstellt, als Sieger vom See zu tuckern. Ob allerdings der größte Brocken an der Rute hängen wird, ist hingegen fraglich.

Grafik & Sound....

Ob ein Angeltitel nun den Anspruch an die Realität stellt und möglichst wirklichkeitsgetreu daherkommen möchte, ist nicht gewiss, allerdings sind wir mit dem optischen Gesamtergebnis bei „Super Black Bass Fishing" nun wirklich nicht hundertprozentig zufrieden. Denn weder die Angelstellen mit den öden Wassertümpeln, noch das Umherschippern mit dem Boot können gefallen. Selbst die Fischdarstellungen hieven die grafische Unterdurchschnittsleistung nicht über den Bootsrand, sondern lassen den Titel technisch im wahrsten Sinne des Wortes absaufen. Bei „Fish Tycoon" findet man hingegen wesentlich schickere Kiementräger dargestellt.

Unterhaltsame, angenehme Sounds umsäuseln des Spielers Ohr in behutsamer Weise. Musiktechnisch passen die Kreationen der Sound Composer verhältnismäßig gut zum Geschehen – wundern tun wir uns jedoch ob der während des eigentlichen Angelns eingespielten Musik. Normalerweise herrscht da doch Ruhe, nicht wahr?

Multiplayer....

Mit nur einer einzigen Spielkarte geht es raus auf den See, drei Kumpanen im Schlepptau, die ebenso dem Angeln frönen und sich auf ein langwieriges, aber hoffentlich erfolgreiches Duell einlassen wollen. Inwiefern Ihr ausreichend Freunde zum gemütlichen Stelldichein findet, wird sich zeigen, der „Kampf" nach dem dicksten Fisch ist aber in der Gruppe wesentlich witziger als das Spiel alleine.

Fazit....

„Super Black Bass Fishing" für den Nintendo DS ist wegen des arg mühsamen Spielprinzips und der häufig in die Länge gezogenen Spielstrecken kein Titel für die Masse. Hier hätte man mehr Abwechslung walten lassen müssen, um das Spiel einem größeren Allgemeinkreis schmackhaft zu machen. Dank einer anfangs witzigen Story und den vielen realistischen Ködermöglichkeiten erfreuen sich Fans des Sports jedoch beim Anblick des Spielinhalts. Auch wenn der Titel grafisch eine beinahe Katastrophe geworden ist. Mit nur einer Spielkarte in der Vierertruppe auf Jagd zu gehen, macht indes auch ein wenig Spaß – auf lange Sicht wird allerdings im Allgemeinen viel zu wenig geboten.

 

+ realistisches Köderverhalten
+ Angelsport auf dem Handheld
+ Multiplayer mit einer Karte
- teils grausame Darstellung
- Spiellängen
- äußerst zielgruppenorientiert

GRAFIK: 35%

SOUND/EFFEKTE: 62%

MULTIPLAYER/: 54%

GESAMTWERTUNG: 44%

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