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NDS Aliens: Infestation
 
 
Aliens: Infestation - NDS
Matthias Engert (16.10.2011)

SYSTEM: NDS
ENTWICKLER: WayForward
GENRE: 2D Shooter
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 4-10+
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: USK12
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.35 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

Im Zeitalter der 3D Technologie und Spieleumsetzungen sind bestimmte Genres oder besser gesagt ein bestimmtes Game Play fast ausgestorben. Spiele die in guter alter Arcade Manier in 2D scrollen. Über Jahre boten diese Spiele, vor allem Shooter und Action Titel, reichlich Spielspaß. Heutzutage sind diese Games eine echte Seltenheit. Auch trauen sich viele Firmen gar nicht mehr an diese Spiele, da heutzutage alles edel, glänzend und möglichst in 3D Umgebungen daher kommen muss. Sega bricht aus diesem Korsett aus und bringt mit Aliens: Infestation für den DS einen interessanten Titel auf den Markt, der nicht nur für Fans der guten alten 2D Metroid Spiele mehr als einen Blick wert ist. Auch aus einem anderen Grund ist der Titel höchst interessant. Denn mit der DS Version ist es ja nicht getan und Aliens Infestation soll auch einer der frühen Titel auf der Wii U werden. Auf der Gamescom konnte man sich dazu schon einen kleinen Eindruck holen. Man sollte sich den Titel also durchaus merken. ;-) Was nun zunächst die DS Version für unterwegs zu bieten hat, wollen wir euch im folgenden Test verraten.

Menus und die Story....

Wird später für die großen Versionen Gearbox als Entwickler verantwortlich sein, haben wir den DS Titel WayForward zu verdanken. Ja nun auch nicht gerade Unbekannte in der Szene. Auf jeden Fall erzeugen sie beim Spieler, der Freude an dieser Game Play Umsetzung hat, ein gelungenes Retro Feeling. So viel kann man hier schon mal preisgeben. Zwar nur für einen Spieler gemacht, stimmen die restlichen Rahmenbedingungen. Komplett lokalisiert, verzichtet man zwar auf Sprachausgabe und bietet dafür einen bequemen Batteriespeicher. Mehrspieler, Online oder sonstige Verbindungsmöglichkeiten gibt es hier leider nicht. In Sachen Story passt natürlich alles rund um das Aliens Thema. Hier dreht sich alles um die USS Sulaco, das Raumschiff, das in den Weiten des Alls verloren gegangen ist. Um herauszubekommen was sich an Bord zugetragen hat, wird ein Team der Colonial Marines entsendet. Ein Team aus anfänglich 4 Marines betreten die USS Sulaco, um nach Überlebenden zu suchen und ein paar Antworten zu bekommen. Allerdings sollte dies nicht das einzige sein, was sie finden werden…

Wie alles im Spiel, ist auch der reine Start in das Spiel im Retro Stil gehalten. Das Spiel verzichtet auf einen speziellen Vorspann und entlässt euch schnell auf das eigentliche Hauptmenu. Auch dort sind die Möglichkeiten nur beschränkt und neben dem Löschen des Spielstandes, könnt ihr ein Neues Spiel beginnen, später dort Fortsetzen und in den Extras nach dem Rechten sehen. In den Extras findet man neben Biographien der enthalten spielbaren Charaktere ein kleines Minispiel, die Credits und den Punkt Steuerung. Allerdings nur zum Anschauen der Belegung. Ändern in dem Sinne, wie auch herkömmliche Optionen findet man nicht im Spiel. Später beim Laden eines Spielstandes, wird euch dort der aktuelle Spielabschnitt samt einer Prozentangabe angezeigt. Mehr ist es hier eigentlich auch nicht und wir können ein Neues Spiel starten und uns auf die Jagd nach den Aliens begeben.

Technik und Gameplay....

Hat man sich für ein Neues Spiel entschieden, startet das Ganze jetzt mit einem Vorspann, der aber auch im Stil des gesamten Spiels gehalten ist. Sprich einfache Standbilder, die mit Text unterlegt sind und so auch aus einem beliebigen SNES Titel stammen könnten. Nicht nur in diesem Bereich hat das Spiel schon eine ganz spezielle Zielgruppe, wenn auch eine der größeren. Im Vorspann wird man noch einmal über die Geschichte und das Ziel der Reise aufgeklärt, bis am Ende dieser Einführungssequenz das eigentliche Spiel beginnt. Von da an erlebt der Spieler 2D Action der alten Schule und jeder Spieler, der mit Probotector, einem Turrican oder eben den frühen Metroid Spielen seinen Spaß hatte, dürfte sich hier sehr schnell wohl fühlen. Wer hier Dinge wie High End Grafik, bombastische Soundkulissen oder eben frei begehbare 3D Areale erwartet, braucht den Test nicht weiterlesen. Neben dem Hauptziel im Spiel, der Untersuchung der Locations, gibt es immer wieder kleine Nebenziele, die man in das Spielgeschehen aber passend eingebunden sind. Was auch nicht weiter verwundert, da viele dieser Aufgaben auch aufeinander aufbauen. KeyCards zu finden, um spezielle Türen oder Fahrstühle zu öffnen oder Vermisste Personen aufspüren, sind da nur ein paar simple Beispiele. Um das zu erreichen dürft ihr in diesem Spiel reichlich die Waffen und Ausrüstungen der Marines sprechen lassen. Dabei ist vor allem das Charaktersystem sehr speziell umgesetzt. Ihr beginnt das Spiel zwar mir 4 Helden, aktiv im Spiel ist aber nur einer. Die anderen 3 warten praktisch auf einen manuellen Wechsel von euch, oder aber rücken nach, sobald der aktive Held draufgeht. Das ist sehr ungewöhnlich. Denn es gibt keine Rücksetzpunkte, kein Leben Feature oder gar Continues im Spiel.

Verliert ihr einen Charakter, rückt automatisch an der Stelle der nächste aus der Liste nach. Und das erlebt man doch relativ oft und schnell, was im Verlauf auch den durchaus knackigen Schwierigkeitsgrad beschreibt. Die Pixelaction selber geht dabei im Top Screen vonstatten, während man auf dem Touch Screen zwischen mehreren Anzeigen durchschalten kann. Das beginnt bei der Ausrüstung und reicht bis zu einer zuschaltbaren Karte. Allerdings muss man diese in jedem Bereich erst über ein spezielles Terminal finden und aktivieren. Metroid lässt grüßen. Positiv im Spiel ist das Finden von verschiedenen Aktionsmöglichkeiten, über die man zu Beginn noch nicht verfügt. Das hält die Motivation durchaus hoch. Denn man sieht schnell, dass man im Ausrüstungsmenu abgedunkelte Stellen hat, die ja mit irgendwas gefüllt sein müssen. So findet man im Verlauf neben einer Lampe für dunkle Passagen auch ein Schweißgerät, um speziell verschlossene Türen zu öffnen. Oder wie wäre ein Schraubenschlüssel, der es euch erlaubt diverse mechanische Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Dabei punktet das Spiel vor allem dadurch, dass man es alles andere als Linear gestaltet hat. Das hat mir sehr gefallen und wird zudem durch weitere Feature, gegenüber Spielen wie Castlevania oder Metroid, sogar noch leicht verbessert. Aber kümmern wir uns erst mal um weitere Grundlagen. Zunächst das Thema Steuerung, die easy und sinnvoll umgesetzt ist. Da es nur seitlich zur Sache geht, decken die Steuerkreuz Richtungen das Laufen ab. Nimmt man die R-Taste dazu, kann man auch Rennen, verliert dabei aber Energie aus einer Art Kraftleiste. Neben der eigenen Lebensleiste und der aktuell gewählten Primär und Sekundär Waffe links oben im Top Screen zu sehen.

Mittels L-Taste kann man den Charakter auch fest stehen lassen, um so per Steuerkreuz aus dem Stand nach allen Richtungen auch schießen zu können. Die Primärwaffe lässt man mit der Y-Taste sprechen, während die B-Taste das Sprungfeature abdeckt. Allerdings ist das Spiel weit entfernt von einem Jumper, was auch der kurze und einfache Sprung schnell verdeutlicht. Die A-Taste deckt alle möglichen Aktionen ab, wie z.B. Deckung zu nehmen an geeigneten Objekten, oder dem Öffnen von Türen. Die X-Taste deckt die Sekundärwaffe ab, die aus explosiven Geschossen, Granaten, oder auch Leuchtfackeln besteht. Unendlich verfügbar, kann man diese an jeder Stelle des Spiels werfen und markiert so Räume und Orte. Mit der Zeit werden die Areale immer weitläufiger und man findet so auch einige Zeit später markante Orte wieder. Denn auf dem Kartenbildschirm sind Orte mit Leuchtfackeln so schnell zu sehen. Damit entfällt das aus früheren Spielen oft bekannte Herumirren, wenn man etwas Spezielles sucht, das man schon vor längerer Zeit entdeckt hat. Was die Waffen selber angeht, findet man im Verlauf des Spiels auch einige neue und deckt z.B. mit dem dann möglichen Flammenwerfer immer wieder auch das Aliens Thema ab. Gleich ist die Tatsache dass die Helden 2 Waffen gleichzeitig tragen können. Neben der Pistole mit Unendlich Munition, spielt man die meiste Zeit mit dem Pulsgewehr, das als sekundäre Funktion eben die Explosivgeschosse abdeckt. Man probiert schon mal manche Waffe durch, kehrt aber doch irgendwie immer wieder zum Pulsgewehr zurück. Beispiel ist die Schrotflinte, die im Nahkampf gut geeignet ist, aber gerade bei vielen Alien Gegnern aus der Luft nicht die Wirkung hat. Nachteil wie bei den Granaten und der normalen Munition, dass diese eben begrenzt ist. Für diesen Teil gibt es überall verteilt Items, die man einsammeln kann.

Auch lebt das Waffenfeature im Spiel von dem Fakt, dass man diese 3x upgraden kann und somit deren Wirkung verbessert. Dafür muss man aber die Areale wirklich bis in den letzten Winkel untersuchen. Hier macht sich manchmal die grafische Gestaltung der meist technischen Umgebungen, nicht immer besonders gut. Denn man kann vor allem die gut eingebauten versteckten Wege auch gern mal übersehen. Oft sind diese unter Luken und ähnlichem zu finden, die man per Granate freisprengen muss, durch die Gestaltung aber auch gerne mal übersieht. Dafür ist das Kartenfeature hier oft recht hilfreich, da man euch die Bereiche unterschiedlich darstellt, die man schon durchlaufen hat, oder eben noch nicht abgegrast wurden. Um hier im Spiel nun Speichern zu können, muss man spezielle Räume finden, das ähnlich funktioniert wie eben in einem Metroid oder auch Castlevania. Einmal gefunden, wird hier drin automatisch die Energie voll aufgeladen, sowie Munition gefasst. Weiterhin kann man über ein spezielles Terminal den Spielstand sichern und den aktiven Charakter wählen. Über das Spiel gesehen kann man 16 weitere Charaktere aufspüren, die sich dann eurer Gruppe anschließen und in diesen Räumen ausgewählt werden können. Aber auch hier trifft man diese nicht alle auf dem Hauptweg durch die Areale, sondern darf sich öfters mal abseits des Weges versuchen. Das gefällt wirklich gut, dass man immer wieder viele mögliche Wege gehen kann und somit nicht stur einem linearen Weg folgt. Spätestens wenn man das erste Mal auf die härteren Alien Gegner trifft, nimmt man sich das auch vor. Denn schnell lernt man in diesem Spiel auch seine Grenzen kennen, zumal man mit dem Schwierigkeitsgrad leben muss. Denn vor dem Spiel wählen kann man hier nicht. Ihr seid also den Vorstellungen der Entwickler ausgeliefert. Und die meinen es manchmal sehr gut mit euch. ;-)

Die Gegner sind zwar nicht hellsten, dafür ziehen deren Treffer aber einiges ab. Das macht die meisten Probleme und man sieht sich schnell mit einer fast leeren Leiste konfrontiert. Dann heißt es Items finden, oder schnell zurück zu einem der Speicherräume. Auch zum knackigen Schwierigkeitsgrad trägt der Umstand bei, dass bei Raum- oder Etagenwechseln Gegner immer wieder neu generiert werden. Hier flucht man gerne mal. ;-) Aber das macht den Reiz des Spiels aus. Ständig fühlt man sich verfolgt und viele Gegner kommen Alien-typisch oft aus dem Nichts und attackieren euch. Von daher richtet sich das Spiel also allemal auch an den erfahrenen Gamer, der auch ein gutes Frustfell mitbringt. So schnell man durch die ersten Locations kommt, so fix kommt auch der Punkt, wo man anfängt alles abzugrasen. Neue Charaktere, Items und Upgrades helfen dann natürlich immens beim Vorankommen. Von daher ist das Thema Spielzeit schwer einzuschätzen. Wer schnell seine Helden verliert und keine neuen findet ist nach 1-2 Stunden frustriert. Wer sich die Zeit nimmt und vorsichtig alles untersucht, hat 10 und mehr Stunden seinen Spaß. Aber gerade in der aktuellen Masse an 3D Spielen, tut sich ein solcher Titel dennoch positiv hervor. Begründet nicht nur durch das Retro Feeling allein, sondern weil die Entwickler den Fans dieses Game Plays auch etwas bieten.

Grafik & Sound....

Grafisch dürfte der Titel natürlich die Spielergemeinde teilen. Die einen mögen den einfachen Retro Stil, alle anderen können damit vielleicht nichts anfangen. Schaut man wirklich ohne Emotionen einfach auf die Gestaltung, wird die Grafik keinen Ansprüchen gerecht. Wenige Animationsphasen der Helden, wenig detaillierte Umgebungen und schwache Effekte. Es ist halt ein Spiel im Stil älterer Konsolen Generationen und man könnte den Titel grafisch auch für einen Titel aus dem DSi Shop halten. ;-) Aber es gibt eben auch Spieler, die den alten Stil mögen, weil man sich doch auf die spielerischen Inhalte konzentriert. Und das haben die Entwickler ja glücklicherweise hinbekommen. Technisch geht hier schon alles ganz sauber vonstatten, was aber natürlich auch nicht weiter verwundert. Denn sonderlich fordern tut die Präsentation den DS natürlich nicht.

Beim Sound ist es ähnlich. Musik an sich ist etwas sehr seltenes und klingt dann zudem auch etwas blass. Mehr Augenmerk wurde auf die Effekte gelegt, wobei auch hier oft zwar typische, aber einfache Sounds geboten werden. Zwar allesamt typisch für das Aliens Thema, aber eben auch heutzutage nichts, was nun das Ohr des Spielers sonderlich verwöhnt. Hier gilt eigentlich das Gleiche wie beim Thema Grafik. Entweder man mag den Stil, oder empfindet die Soundkulisse für heutige Ansprüche als zu dürftig.

Fazit....

Also man muss Sega schon ein Kompliment machen, dass sie eine solche Umsetzung auf den Markt bringen. In Zeiten des 3DS und allen möglichen Effekthaschereien ist Aliens Infestation fast schon ein "Außerirdischer". Vor allem den Retro Stil in Sachen Grafik und Sounds erlebt man in der Form eigentlich nur noch in diversen Download Spielen. Dafür ist das Game Play eben doch erfrischend anders. Beileibe ja nun nichts neues, aber heutzutage schon eine echte Seltenheit. Mit all den Features, die diese Spiele auszeichnen und hier und da kleinen Verbesserungen gegenüber alten Konkurrenz Produkten. Das Karten und Charaktersystem muss man hier nennen. Dabei werden auch die Spieler auf ihre Kosten kommen, die neben dem Retro Stil auf knackig schwere Spiele stehen. Denn auch das bietet der Titel und ein gutes Frustfell sollte man schon mitbringen. Dass die Areale alles andere als Linear daherkommen ist ein weiterer Pluspunkt. Wer mal wieder im alten 2D Stil ballernd durch grafisch einfache, aber spielerisch anspruchsvolle Areale rennen will, ist hier genau richtig. Alle anderen schauen sich nach Alternativen im DSi Shop oder der Virtual Console um.

 

+ Klasse 2D Retro Feeling
+ Nicht lineare Balleraction
+ Charaktersystem interessant
+ Upgradebare Inhalte
+ Einfache und gute Steuerung
+ Komplett Deutsch
- Kein Mehrspieler Modus
- Sound klingt etwas blass
- Nichts für Grafik Liebhaber
- Teilweise knackig schwer

GRAFIK: 70%

SOUND/EFFEKTE: 69%

MULTIPLAYER/WI-FI: --

GESAMTWERTUNG: 79%

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