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29.07. Bericht zum Pressetag der Games Convention 2004
Der 29. Juli 2004 dürfte der Tag der wichtigen Pressekonferenzen sein. Deutschland bekommt endlich einen Bundestrainer und die Games Convention 2004 wird endlich greifbar. Man möge mir den etwas weit hergeholten Doppelbeginn verzeihen, bedeuten aber doch beide den Startschuß für hoffentlich große Ereignisse. ;-) Für viele Spieler und auch uns als berichtende Plattform steht der August 2004 ganz im Zeichen der Games Conention in Leipzig. Wie im letzten Jahr auch läutet die Messegesellschaft diesen Event mit einem Pressetag ein. Dabei sollte sich die diesjährige Pressekonferenz von der im vergangenen Jahr unterscheiden. Neben der PK selber, an der geladene Journalisten teilnahmen konnten auch Gamer aus der Umgebung Leipzig’s einen ersten Vorgeschmack auf die Messe bekommen. Als Location für beides wurde der Leipziger Hauptbahnhof gewählt. Nicht ganz ohne Hintergedanken, da man hier natürlich den ganzen Tag reichlich Zulauf an Menschen hat, die eher zufällig über die gebotene Action stolpern konnten. Alle 3 großen Hersteller der Games Branche – Nintendo, Sony und Microsoft boten Spiele ihrer Plattformen an, die man auf dem Querbahnsteig und damit öffentlich anspielen konnte. Neben erhältlichen Titeln auch Premieren, die man so noch nirgends öffentlich in Deutschland spielen konnte. Doch dazu später mehr. Zunächst kümmern wir uns um die Fakten der Pressekonferenz.

Abgehalten in der DB Lounge des Hauptbahnhofes gab die Pressekonferenz einen Ausblick auf die in knapp 3 Wochen beginnendene Games Convention, sowie einen Rückblick und Vergleiche zum letzten Jahr. Zugegen waren bei diesen Ansprachen die Projektleiterin der Games Convention - Frau Angela Schierholz, Herr Wolfgang Marzin – Vorsitzender der Geschäftsführer der Leipziger Messe Gmbh sowie Herr Hermann Achilles - Geschäftsführer des VUD. Moderiert wurde die Veranstaltung von der Pressereferentin der Games Convention Frau Susanne Heusler. Begleitet von diversen Sheets und Statistiken wurden vor allem reichlich Fakten über den bevorstehenden Event veröffentlicht. Teilweise bekannt waren dennoch einige überraschende Zahlen dabei. Die Messe selber kann zunächst mit einigen neuen Rekorden aufwarten. Verglichen mit der letzten Ausgabe der Messe sind viele wichtige Eckdaten teils immens gestiegen. Das beginnt schon beim Umfang der Messe. Wurden im letzten Jahr 2 Hallen plus dem Business Center mit 40.000 Quadratmetern belegt, so dürfen sich die Spieler in diesem Jahr auf 4 Hallen und 53.000 Quadratmeter freuen. Wer also alles sehen möchte sollte vor allem das richtige Schuhwerk dabei haben. ;-) Dem folgend stieg natürlich auch die Ausstellerzahl von 207 im letzten Jahr auf 230, wobei immer noch Anmeldungen bearbeitet werden.

Für uns als Journalisten steht ebenfalls das richtige Schuhwerk an. Denn auch das Business Center für die PR, Fach und Händler Gespräche ist um satte 53% gewachsen und verdeutlicht damit ebenfalls den Erfolg der Games Convention, die für viele Publisher zu einer sehr wichtigen Plattform für die Präsentation ihrer Produkte geworden ist. In diesem Zusammenhang dürfte für viele interessant sein das die Verantwortlichen der IFA in Berlin versucht haben die GC in ihr Programm einzubinden. Allerdings würde die GC danach ihren Stellenwert und ihren Charakter verlieren, was mit Hinweisen auf ähnliche Versuche im Rahmen z.b. der Cebit Home auch verständlich ist. Natürlich ist die Games Convention auch in diesem Jahr nicht nur eine Messe für alle Gamer. Zahlreiche weitere Events und eingebundene Aktionen begleiten das Geschehen und runden das Angebot ab. Das beginnt bei der Games Developer Conference, reicht über das wieder enthaltene GC Family Programm und endet bei der Verbindung Politik – Unterhaltung. Neben diversen Organisationen nehmen auch Vertreter der Politik teil. Beispiel ist die Ministerin für Schule, Kinder und Jugend aus NRW – Frau Ute Schäfer. Nicht ganz ohne Hintergedanken, da NRW federführend bei der USK ist.

Dazu kommen auch in diesem Jahr das Eröffnungskonzert im Leipziger Gewandhaus, in dem Stücke aus diversen Videospielen orchestral umgesetzt werden und wie im letzten einen echten Hörgenuß bieten sollen. Mittlerweile ist dieses Konzert laut Messe ausverkauft, was den Erfolg auch dieser Aktion mehr als verdeutlicht. Wobei sich diesmal auch die Hersteller selber in diesen Reigen einreihen. Gutes Beispiel ist Sony, die am 19.08. in der Halle 1 ein Konzert der Fantastischen Vier präsentieren. Da die Erfahrungen der letzten beide Jahre zeigten das die Rahmenprogramme sehr gut angenommen wurden setzen viele Firmen auf dieses Mittel der Unterhaltung. Wie immer stellt sich die Messe auch in diesem Jahr ein gewisses Besucherziel. Nach 92.000 Besuchern im letzten Jahr peilt man logischerweise die 100.000 Besuchermarke in diesem Jahr an. In diesem Zusammenhang fand ich die Aussage über überhöhte Erwartungen an eine solche Messe sehr interessant. Die GC ist in ihrer jetzigen Form für vielleicht 120.000 – 130.000 Besucher gewappnet. Mehr ist praktisch kaum umsetzbar. Wer im letzten Jahr das Gedränge des Samstages noch in Erinnerung hat und sich die Tatsache vor Augen führt das an diesem Tag 34.000 Menschen das Gelände bevölkerten, ist dies mehr als logisch und durchaus auch mal erwähnenswert. Positiv für Gäste die einen weiten Weg vor sich haben dürfte der GC Sonderzug mit der Bahn sein. Für 66-69 Euro erhältlich bekommt man hier die Hin und Rückfahrt plus Eintrittskarte für die GC. Fahrend am 19. August kann man sich auf der GC Website über die Stationen des Zuges und Einzelheiten informieren.

Weiteres interessantes Faktenmaterial kam auch in diesem Jahr wieder von Herrn Achilles – Geschäftsführer des VUD. Dabei wurde zunächst betont das die GC immer noch nicht da ist wo sie hin soll. Aber wenn man sich jedes Jahr auf’s neue steigert sieht da wohl niemand Probleme. Der sicherlich interessanteste Fakt ist das Thema Konsole und PC in Deutschland und deren Gewichtung. Deutschland nimmt international mittlerweile eine einsamme Stellung ein. Denn nur bei uns ist das Verhältnis PC und Konsolenmarkt noch bei 50-50, während weltweit die Konsolen die Führung übernommen haben. Weiterer sehr interessanter Aspekt ist die Gewichtung des Budgets, das Konsumenten für Unterhaltungssoftware zur Verfügung haben. Dabei führt man zunächst einen kompletten Überblick des sogenannten Media Budget Entertainment an. Dieses beinhaltet z.b. den Umsatz angefangen bei DVD’s, Videos, wiederbeschreibbare Medien, Comics und eben auch Software. Erste Überraschung ist das im Jahr 2003 mit 9,23 Mrd Euro der Ausgabenstand der gleiche ist wie 1993 (9,13 Mrd). Was im Umkehrschluß bedeutet das die Konsumenten immer ein festes Budget dafür nutzen und die Entwicklung stagniert. Dabei entfallen auf den Unterhaltungs Software Part nur 11,6% im Jahr 2003. Interessante Zahlen die verdeutlichen, das hier noch Luft nach oben ist. Ebenso überraschend das die Comics bei dieser Aufstellung den Löwenanteil einnehmen. Zahlen für das erste Halbjahr 2004 sollen im Rahmen der GC ebenfalls schon veröffentlicht werden. Fast schon belustigend war ein Zahlenvergleich zu den angesprochenen 9,23 Mrd. So geben die Deutschen in Baumärkten mit 17 Mrd. fast das doppelte aus.

So verging die knappe Stunde erneut wie im Fluge und man konnte sich anschließend ein wenig seinem kleinen Hunger und Durst widmen. Ihr wißt ja wo es was kostenlos gibt sind die Jornalisten nicht weit. ;-) Ein Privileg das man immer gerne nutzt. Allerdings war dafür nicht soviel Zeit. Denn wie schon erwähnt begann fast gleichzeitig der Event „Come and Play“ auf dem Querbahnsteig des Leipziger Hauptbahnhofes. So luden auf einem Teil alle Hersteller mit Spielstationen zum Anspielen ein. Angefangen bei Nintendo mit diversen GCN und GBA Stationen, die man in der Classics Variante aufbaute, konnten Xbox und PS2 User ebenfalls ihrem Hobby frönen. Was mir besonders gefallen hat und beileibe nicht die Regel ist war die Version mit der man gegen die Football Mannschaft der Leipzig Lions spielen konnte. Wer es sich zutraute konnte also gegen die echten Cracks der Leipzig Lions am GameCube Madden NFL 2004 spielen. Richtig gut lief es für mich nicht, dafür ist es aber sehr interessant Meinungen von Spielern zu hören, die diese Sportart auch in echt betreiben. Mal sehen ob wir da nicht einen Kontakt für die 2005er Version gefunden haben und vielleicht einen kleinen Zusatzartikel bringen werden wenn richtige Football Spieler Hand an ein solches Game legen. So nach dem Motto, gib Tiger Woods ein Pad in die Hand und schaun’mer mal was dabei rauskommt. ;-)

Den größten Platz nahm sich mal wieder Sony, was allerdings daran lag das man für ihre Karaoke, Tanzmatten und Olympiaspiele auch am meisten Platz benötigte. Nintendo hielt dagegen mit Donkey Konga, der so außer für Fachreporter noch nirgends spielbar war. Dabei durften natürlich die Trommeln nicht fehlen, die Nintendo logischerweise auch mitbrachte. Das Klatschen und Trommeln in einer Location wie dem Hauptbahnhof die Geräuschkulisse nach oben treiben dürfte klar sein. Immer wieder ein sehr lustiges Bild wenn gestandene Männer und Frauen auf die Trommeln hämmern und in die Hände klatschen. Aber ein Blick zur Eye Toy und Karaoke Konkurrenz nebenan wirkte auch nicht viel erwachsener. ;-) Wiegesagt, auf einem Bahnhof wie diesem war Publikum kein Problem, auch wenn viele, vor allem ältere Passanten nur den Kopf schütteln konnten was junge Menschen in ihrer Freizeit so machen. Aber wer Spaß dran hat kann damit locker leben. Auf jeden Fall ein gelungener Event, der für alle etwas bot und vor allem eines machte – Lust auf mehr. Die Vorfreude auf die Games Convention steigt immer mehr an und ich bin mir sicher das es auch in diesem Jahr für alle Besucher und Gäste ein unvergessliches Erlebnis wird. In diesem Sinne wünschen wir allen GC Besuchern reichlich Spaß und bedanken uns bei der Messegesellschaft für den gelungenen Tag.

matthias.engert@mag64.de

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