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Mag64 Nintendo 3DS

24.03.2011 Vorstellung des Nintendo 3DS

Nintendo 3DS

Es sind wohl genau diese Momente, auf die sich nicht nur der Hersteller freut, sondern auch der darüber schreibende Redakteur. Eine neue Generation Spiele Hardware erblickt das offizielle Licht des Handels. ;-) Egal ob man nun schon vorab Kontakt damit hatte oder nicht. Ein offizieller Launch ist immer etwas ganz Besonderes. Seit 1997 haben wir nun doch schon so einige erlebt und ich muss immer wieder Schmunzeln, ob der Diskussionen, die ein solches Ereignis mit sich bringt. Meinungsmache, Vorurteile, Vorfreude, Negatives usw.…, alles Dinge die oft im Vorfeld zu lesen sind, obwohl die meisten das Gerät noch gar nicht selber in den Händen gehalten haben. Ab Freitag ist es nun soweit und jeder der möchte, kann sich selber in das Nintendo 3DS Abenteuer stürzen. Und wie bei vielen Hardware Geräten vorher, hat Nintendo auch hier wieder einen ganz speziellen Punkt getroffen. Die Zauberformel heißt 3D und ist spätestens seit dem letzten Jahr überall ein Thema. Egal ob im Kino, wo alles anfing, bis hin zu den heimischen Wohnzimmern. Allen diesen 3D Erlebnissen gemein ist aber die Tatsache, ohne eine zusätzliche Brille geht nichts. Bis jetzt zumindest. Denn in diesem Punkt ist Nintendo's neuer Handheld schon eine Revolution. Im Zeitalter der Handys und Smartphones, die mit immer mehr spielerischen Features aufwarten, ist der Handheld Markt eh im Wandel. Es muss also etwas Besonderes her, um hier neue Käuferschichten zu interessieren. Denn darum geht es erst mal. Die meisten Cracks unter euch brauchen keine spezielle Vorstellung zum Gerät und kaufen ihn sich einfach. Aber wie mit der Wii, ist auch hier die Zielgruppe nicht nur der Gamer.

Der Nintendo 3DS samt Verpackung

Was damals bei der Wii Konsole die neuartige Steuerung war, stellt hier der 3D Effekt dar und weckt das Interesse bei Menschen, die bisher wenig bis gar nichts mit dem Thema Gaming zu tun hatten. Merke das selber auch in meinem persönlichen Umfeld. Und die Erwartungshaltung ist durchaus groß. Denn gerade das Killer Feature des Gerätes kann man nun mal nur Live erleben. Denn Screenshots sind technisch bedingt in 2D gehalten. Wie immer vor einem Hardware Launch macht man sich da um die belanglosesten Dinge Gedanken. Ging mir nicht anders und einer meiner Wünsche galt allein der Farbe des Gerätes. Wäre nicht undankbar gewesen, stünde auch der rote 3DS schon zu Wahl. Leider ist dem nicht so. So aber wird ab dem 25. März das Gerät in Kosmos Schwarz und Aqua Blau erhältlich sein. Aber auch hier ist es sicher nur eine Frage der Zeit, bis weitere Farben verfügbar sind. Freunde der ständigen Putzerei werden sich auch bei der aktuellen Handheld Generation wieder freuen dürfen. ;-) Die Klavierlack-ähnliche Oberfläche und zusätzlich der Glitzereffekt beim blauen Gerät sind genau das richtige für Fingerabdrücke. Hier kann man fast nach jeder längeren Session sofort zum Putztuch greifen, das dem Gerät auch beiliegt. Dabei ist der 3DS aber auch in anderen Bereichen wirklich mit vielen neuen Dingen ausgestattet und reiht sich damit nahtlos in die Handheld Historie der Firma Nintendo ein. In Sachen Handheld Größe geht man hier aber wieder einen Schritt zurück. Natürlich technisch bedingt, bringt der 3DS wieder DSi Abmessungen mit. Besitzer des XL müssen sich also wieder an kleinere Bildschirme gewöhnen. Aber ich glaube, dass kann man aufgrund des 3D Effekts mehr als verschmerzen. ;-)

Dass der 3DS dabei nicht nur technisch viel Neues für uns Spieler zu bieten hat, merkt man hier schnell nach dem Auspacken des Gerätes. Denn in der Verkaufsverpackung findet man neben dem Grundgerät selber, den erneuten Unmengen an Handbüchern und demNetzteil, auch weitere Objekte. Da wäre zunächst die Ladeschale, die man dem Gerät jetzt beilegt. Diese dient nicht um das Gerät einfach nur irgendwo abzulegen, sondern dient dem Aufladen des Akkus. Zwar keine Induktionsvariante schließt man praktisch die Schale über das Netzteil am Strom an und legt seinen 3DS jederzeit zum Laden dort ab. Eine LED informiert euch dabei über den Ladestatus. Natürlich kann man auch erneut nur über das Kabel laden, sieht aber so natürlich edler aus. Dabei ist das Netzteil das gleiche wie bei den Vorgängern, so dass man selbst alte Zubehörartikel, wie USB Ladekabel und ähnliches locker weiter verwenden kann. Spürt man auch hier und da bei vielen Zubehör Herstellern, die manches DSi Zubehör einfach in eine neue Umverpackung stecken. Schlingel… ;-) Neben dem angesprochenen Putztuch für den 3DS, werden einige kleine Karten die Aufmerksamkeit schnell erregen. Eine Karte mit einem Fragezeichen und einige Weitere mit diversen Nintendo Charakteren. Diese gehören zum Thema Augmented-Reality (Erweiterte Realität) und sind ein neuer Bestandteil auf dem 3DS und erzielen hier und da imposante Effekte. Aber dazu später noch etwas mehr. Zu guter Letzt findet der 3DS Käufer im SD Kartenschacht des Gerätes gleich eine mitgelieferte SD Card mit 2GB aus dem Hause Toshiba. Soweit zumindest die Beilagen der Verpackung. Aber nun wollen wir uns doch mal speziell mit dem Star des Abends befassen und holen den 3DS in unsere eigene Realität.

Gegenüber den früheren Geräten fühlt sich der 3DS noch mal einen Tick edler und schwerer an. Dazu die schon erwähnte glitzernde und lackartige Oberfläche, die mal wieder jeden Fettfinger sichtbar macht. Die Abmessungen entsprechen denen des DS Lite und allein die Fotos zusammen mit dem XL zeigen den Größenunterschied recht gut. Schaut man sich den 3DS zunächst nüchtern von außen an, fallen schnell Unterschiede und Neuigkeiten zu den bisherigen DS Handhelden auf. Gleich ins Auge fallen so auf dem Deckel nun derer 2 Kameras, die es mit dem Gerät möglich macht 3D Fotos aufzunehmen. Diese kann man später zwar auch am PC anschauen, dort aber logischerweise nur als 2D Bild. Weiterhin neu ist rechts oben am Gerät ein direkter Schiebeschalter für die W-LAN Nutzung, die man hier also manuell ein- und ausschalten kann. Dazu gibt es eine kleine LED daneben, die euch die momentane Aktion auch farblich anzeigt. Also z.B. wenn Daten gesendet oder empfangen werden. Direkt an der Front angebracht ist der Anschluss für die Kopfhörer. Entgegen einigen Gerüchten sind aber Headsets mitsamt Mikro nicht nutzbar. Des Weiteren findet man ebenfalls an der Front 2 der recht zahlreichen LED Anzeigen am Gerät. Neben der Betriebsanzeige, die blau leuchtet, gibt es daneben die Ladeanzeige, sobald man das Gerät entweder über die Ladeschale auflädt oder aber direkt über das Netzteil. Und selbst das war noch nicht alles in Sachen LED's. Auf der linken Seite des 3DS befindet sich oberhalb der Schieberegler für die Lautstärke. Hier verzichtet Nintendo also auf die Tastenvariante, wie z.B. beim XL. Finde ich persönlich auch besser. Darunter befindet sich der SD Kartenschacht. Hier könnt Ihr normale SD Karten benutzen, aber auch SDHC Varianten sind für den 3DS kein Problem. Denn ein großer Vorteil des 3DS ist die Tatsache, dass man Daten teilweise dorthin auslagern kann. Hier werden in Zukunft viele Anwendungen von Profitieren.

Nun schauen wir uns das Heiligtum einmal im aufgeklappten Zustand an. Auch hier können wir gleich das LED Thema wieder aufgreifen. Rechts am Scharnier findet man eine weitere Anzeige, die ebenfalls in verschiedenen Farbdarstellungen Mitteilungen anzeigt. Angefangen bei der Batterieleistung werden euch hier eingegangene Nachrichten angezeigt, StreetPass Infos und auch der Status von Freunden. Auch Dinge die völlig anders sind und im Zeitalter der Daten Diskussion auch mit Vorsicht zu genießen sind. Ein Fakt ist dabei, das man beim Thema Freundescodes nur noch einen nutzt, nämlich den des eigenen 3DS Gerätes. Für jedes Spiel separat gibt es also im 3DS Zeitalter keine dieser Codes mehr. Gleich ins Auge fällt natürlich der obere 3D Bildschirm. Er ist größer als der gewohnte Touch Screen unterhalb und kommt mit Abmessungen von 400x240 Pixel daher. Für den 3D Effekt ergibt das dann natürlich eine 800x240 Auflösung. Über dem 3D Screen findet man die dritte Kamera im Gerät, so dass man nun auch Innen Fotos machen kann. Simples Beispiel ist die Erstellung des eigenen Mii, was hier nun auch über ein Foto von sich selbst machbar ist. Dazu findet man rechts neben dem 3D Screen, den dazugehörigen Schieberegler. Dieser erlaubt es euch in den Anwendungen den 3D Effekt stufenlos einzustellen. Sobald 3D Inhalte angezeigt werden, leuchtet eine entsprechende Anzeige und man kann nun den Regler in verschiedene Stellungen bringen. Es gibt also nicht nur den harten Wechsel zwischen 2D und 3D, sondern stufenlos und ganz nach den Wünschen des Anwenders. Denn wie sich gezeigt hat, kann der 3D Effekt auch seine Tücken haben und man will vielleicht nicht ganz so viele Tiefeneffekte haben. ;-) Genauso gut kann man alle Spiele z.B. auch in reinem 2D spielen, was sie immer noch phantastisch aussehen lässt.

Der untere Teil des 3DS bietet ebenfalls neue Dinge. Schnell ins Auge fällt links über dem Steuerkreuz das sogenannte Schiebepad. Kein Mini Joystick, wie viele immer denken, sondern ein Art kleiner "Teller", den man nach allen Seiten bewegen kann. Funktioniert aber ähnlich wie ein analoger Stick und ist damit natürlich ideal für 3D Anwendungen. Rechts und oberhalb findet man die gewohnten Action Tasten A, B, X, Y, L und R, während rechts unten der Power Schalter zu finden ist. Interessant ist das Thema beim Ausschalten des 3DS. Drückt man diesen, so erscheint noch eine Abfrage ob man das Gerät komplett ausschalten möchte, oder im Standby bleiben soll. Auch hier spielt dann das Thema Kommunikation eine große Rolle. Links etwas darunter befindet sich im 3DS das eingebaut Mikro. Unterhalb des Touch Screens, der unverändert gegenüber den Vorgängern daher kommt, findet man die letzte wichtige funktionale Veränderung am 3DS. Hier findet man neben der Select und Starttaste nun auch einen Home Button, wie man ihn von der Remote her kennt. Und die Funktion ist eigentlich auch die gleiche und bietet einen netten Vorteil. Über die Home Taste, kann man jederzeit zum eigentlichen Home Menu des 3DS. Dabei wird die gerade gespielte Anwendung nur pausiert. Erst wenn man nun eine andere Anwendung startet, werdet ihr gefragt, ob ihr die gerade noch laufende beenden wollt. Hintergrund ist z.B. das eingebaute Notizsystem. Funktioniert ähnlich wie bei den Zelda Spielen auf dem DS und man kann sich so schnell eigene Notizen machen und so dauerhaft speichern, wenn man keinen Zettel und Stift zur Hand hat. Doch bevor wir soweit sind, wollen wir das Gerät nun auch endlich mal in Betrieb nehmen.

Vom Werk aus ist der Akku auch dieses Mal ausreichend geladen und für das einleitende Setup bereit. Nach dem Einschalten erwartet euch das 3DS Logo in einer 3D Darstellung. Danach erwartet euch das eigentliche Setup, wie es bisher bei jedem Gerät der Fall war. Dabei werden wieder eure persönlichen Daten abgefragt, man gibt dem Gerät einen Titel und kann zu guter Letzt auch gleich das W-LAN Feature aktivieren und einrichten. Dazu dürft Ihr den 3D Effekt kalibrieren und eine der wieder enthaltenen 5 Helligkeitsstufen einstellen. Zusammen mit einem vollaufgedrehten 3D Effekt sorgt das aber für eine recht kurze Lebensdauer des Akkus im Betrieb. Aber dazu später noch ein paar Zeilen. Spielt man übrigens zuhause mit angeschlossenem Netzteil, so erlebt man eine nochmal hellere Darstellung auf den Screens. Ist zwar nicht Sinn eines Handhelds, aber nicht nur aufgrund der Akku Leistung dennoch sinnvoll. Ist man dann mit dem Setup einmal fertig, landet man auf dem sogenannten Home Menu des 3DS und wird auf den ersten Blick schon mit reichlich Anwendungen und Möglichkeiten begrüßt. Neben vorinstallierten Anwendungen, sorgen auch viele Kleinigkeiten für Spaß. Dabei geht die Bedienung logischerweise über den Touch Screen, auf dem auch das Menu an sich zu sehen ist. Der 3D Screen zeigt hier dann nur Title Screens und einige informatorische Dinge. Bei eingeschaltetem W-LAN, StreetPass oder lokalen Verbindungen bekommt man dazu eine Status und Signalanzeige. Dazu die üblichen Dinge wie Akku Status, Datum und Uhrzeit. Des Weiteren findet man hier ein Symbol in Form eines Fußabdrucks. Der 3DS bringt unter anderem einen kompletten Schrittzähler mit, der im Standby Modus die eigenen Schritte zählt, wenn man mit dem Gerät unterwegs ist. An den Ecken findet man die Anzeigen L und R, um so z.B. jederzeit ein Foto mit den beiden Außenkameras machen zu können.

Auf dem Touch Screen kommt man nun zu den Anwendungen des Gerätes und kann zudem in die verschiedensten Bereiche navigieren. Angefangen beim Thema Bildschirmhelligkeit, dem angesprochenen Notizsystem, über den Punkt Mitteilungen, bis hin zum Internet Browser. Allerdings ist dieser noch nicht verfügbar und wird erst in naher Zukunft mit einem Firmware Update nutzbar sein. Und selbst für die Freundesliste existiert ein eigenes Symbol, samt Anwendung. Denn man kann sich nun wie schon erwähnt bei ausgetauschtem Code informieren lassen, ob ein Freund Online ist oder nicht. Wohlgemerkt kann, denn abschaltbar sind diese Funktionen auch. Darunter befinden sich nun die eigentlichen Anwendungen. Zunächst in der gewohnten Container Form, die man aber über 2 Symbole ganz verschieden anordnen lassen kann. Untereinander in mehreren Stufen, sind hier viele Möglichkeiten vorhanden, wie man sich das selber ordnen möchte. Wirkt alles sehr durchdacht in meinen Augen. Die Container zeigen nun anhand der Symbole, um welche Anwendung es sich handelt. Auch hier gibt es bekannte wie die Soundrubrik, die natürlich hier auch Gebrauch von der SD Card machen kann und man seine eigenen gespeicherten Stücke erneut bearbeiten darf. Auch die Fotorubrik gehört dazu. Nur das es eben jetzt mehr Möglichkeiten gibt. Bedingt durch das 3D Feature und halt 3 Kameras ist auch diese Rubrik klar aufgewertet worden. Auf die 2GB Karte sind 3000 Fotos möglich, die für die Benutzung am PC im JPEG Format gespeichert sind. Dabei gibt es nun auch hier eine Dia Show und man bekommt zu jedem Bild auch auf dem 3DS schon den Tag angezeigt, an dem es gemacht wurde. Auch hier Kleinigkeiten die gefallen. Dabei gibt es Spiele, die dieses Feature kaum unterstützen wie ein Pilotwings, andere wo man ganze Alben füllen könnt. Nintendogs ist ein gutes Beispiel, wo man reichlich Fotos seiner Hunde und Katzen für die Nachwelt festhalten kann.

Weitere schon bekannte Anwendung ist das Download Spiel, bei dem man an entsprechenden Stationen, oder einem Freund samt Software, auch mit "leerem" Gerät Demos und ähnliches herunterladen kann. Auch das typische Einklinken in eine Multiplayer Session, bei der nur der Host ein Spiel braucht, ist hier wieder möglich. Dabei kann man direkt auswählen, ob man innerhalb der 3DS Familie bleibt, oder aber nach Inhalten für den normalen DS suchen möchte. Dass das Gerät voll abwärtskompatibel ist, muss ich eigentlich nicht extra erwähnen. Dafür sind mit einem deutschen 3DS auch nur diese Spiele nutzbar. Etwas anders gestaltet sind die Einstellungen, die man über das bekannte Schraubenschlüssel Symbol erreicht. Hier findet man aber einiges mehr als früher. Neben normalen Einstellungen und auch der Möglichkeit Schiebepad oder 3D Effekt neu zu kalibrieren, sollte man unbedingt ein System Update machen. Just zum Release gibt Nintendo das erste System Update frei und ihr könnt die Version 1.1.0-1E nutzen. Damit wird z.B. auf dem Home Menu ein 3D Video nutzbar, dass ab Werk nicht vorhanden war. In Deutschland gedreht, zeigt man euch so einen kleinen Trailer in komplettem 3D. In den Einstellungen findet man aber auch den Zugang zum Shop System, der zum Zeitpunkt dieses Artikels noch nicht freigegeben ist und man kann hier die Zusatzdaten verwalten. Wie schon erwähnt, nutzen einige Titel dieses Feature, das vergleichbar mit dem Wii System funktioniert. Die 2GB SD Card bietet knapp 15.000 freie Blöcke. Dabei legen bestimmte Titel Inhalte hier an. Noch verschwindend gering, benötigt ein Nintendogs 18 Blöcke, ein Street Fighter 1 Block und der Mii Maker z.B. derer 2 Blöcke. Ebenso kann man in der Datenverwaltung eingegangene Daten aus dem StreetPass verwalten. In dieser Rubrik kann man dies für jede Software auch separat tun.

Aber kommen wir nun mal zu den neuen Anwendungen, die man so auf dem Handhelden noch nicht erlebt hat. Für Wii Spieler an sich nichts neues, sind natürlich der Mii Maker und die Mii Lobby sehr interessant. Denn auch auf dem 3DS kann man sich nun seinen Bewohner anlegen. Viele Spiele nutzen dieses Feature, das ähnlich eingebunden wird wie auf der Wii. Zusätzlich kann euer Mii Charakter durch die StreetPass Funktion auch auf Wanderschaft gehen. Oder aber ihr aktiviert die DS Übertragung im Mii Kanal auf eurer Wii Konsole. Dann könnt ihr euren Bewohner von der Wii auf den 3DS übertragen. Anders herum geht das nicht. Den Mii Charakter auf dem 3DS könnt ihr auf 2 verschiedene Arten erstellen. Wie gewohnt über den Editor, oder aber ihr benutzt die Innere Kamera des 3DS. Damit macht man ein Foto von sich selber und der Mii Maker macht daraus das Mii Gegenstück. Man sollte gar nicht glauben, wie man selber so gestaltet wird. Dabei gibt es eine Besonderheit. Der erste Mii Charakter ist der Chefe im System und kann nicht gelöscht werden. Erst durch ein komplettes Formatieren des Systems ist er wieder verschwunden. Alle weiteren Mii Charaktere, und davon sind reichlich möglich, sind hingegen löschbar. Seinen Mii Charakter kann man nun ebenfalls auf die SD Karte speichern, oder in einen sogenannten QR-Code. Diese viereckigen Barcodes, die eher wie ein Haufen Fliegendreck aussehen, lassen sich hier nutzen. ;-) Genauso gut kann man diese QR Codes und Bilder überall entdecken und via Kamera einfangen. Der Mii Maker wandelt sie dann in den Mii Charakter wieder um. Möglichkeiten in Sachen PR sind so einfach möglich.

An die Erstellung des Mii Charakter knüpft nun auch die Mii Lobby an und das Feature StreetPass, dass im Artikel schon einige Male angesprochen wurde. In der Mii Lobby kann man nun die verschiedensten Mii Dödel einladen und begutachten. Das geht zum einen über Drahtlos Partien, wo man dies erlauben kann, aber vor allem über die StreetPass Funktion. Ein interessantes Feature, das aber auch so seine Risiken birgt. Einfach gesagt macht man damit sein System nach außen hin auch teilweise öffentlich. Aktiviert man das StreetPass Feature in den Einstellungen, kann man theoretisch jederzeit und überall Daten empfangen und austauschen. Setzt man den 3DS in den Standby Modus, kann man ihn in die Tasche stecken und z.B. einen Stadtbummel machen. So begegnet ihr beim Laufen vielleicht anderen 3DS Besitzern, die das Thema genauso angehen. Ohne dass ihr es merkt, tauschen dabei nun die Geräte Daten aus. Zum einen die Informationen die ihr selber eingegeben habt zu eurem Mii Charakter. So wandern Infos und Aussehen zum anderen Nutzer und umgekehrt. Am Abend holt man den 3DS aus der Tasche und sieht eventuell, ob und wem man begegnet ist. Das Thema geht noch weiter. Selbst mit eingelegten Spielen ist dies möglich und z.B. in Street Fighter werden kleine Kämpfe ausgetragen und Inhalte können getauscht werden. Was die Entwickler damit noch so anstellen, wir dürfen gespannt sein. Aber es zeigt auch, man sollte nicht alles als Spiel ansehen und sorgsam mit seinen Daten umgehen. Zunächst geht es darum Mii Charaktere zu sammeln und in der Lobby zu begutachten. Man kann diese dann auch in den Spielen benutzen, die dieses Feature unterstützen.

Eine weitere komplett neue Anwendung sind die AR-Games, also die angesprochene Erweiterte Realität. Etwas dem man anfangs nur kurzzeitigen Spaß zutraut, dass aber auch bedingt durch Nutzung in Retail Spielen, immer wieder seinen Reiz entfalten wird. Grundlage sind die in der Verpackung enthaltenen AR Karten. Neben einer Fragezeichen Karte, findet man einige weitere mit Nintendo Charakteren darauf. Das System funktioniert nach einem einfachen Schema. Will man dies benutzen, muss man zunächst auf einer hellen Fläche die Fragezeichen Karte legen. Damit aktiviert man diesen Modus, in dem man mit den beiden Außenkameras diese Karte "scannt". Danach kann man nun eine der Nintendo Karten auf die Fläche legen und siehe da, z.B. Mario erscheint plötzlich auf dem Schirm. Klingt wenig aufregend, erhält aber seinen Kick dadurch, dass die Umgebung weiter komplett zu sehen ist und Mario so z.B. in einem genialen 3D Effekt auf eurem Bein steht, oder wo auch immer ihr die Karte hingelegt habt. Es ist der 3D Effekt, der das ganze sehr cool aussehen lässt. Die Möglichkeiten der Gestaltung sind immens. Selbst Spiele nutzen dieses Feature und man kann in Nintendogs die AR Karten nutzen. "Scannt" man hier z.b. die Pikmin Karte, so bekommen eure Tiere ein spezielles Pikmin Outfit. Sieht sehr interessant aus und zeigt einfach die Möglichkeiten. Dazu agieren diese 3D Charaktere ja auch. Samus ballert euch mit extrem geilen 3D Effekten förmlich von der Couch und sogar kleine Minispiele sind möglich. Ein Drachenkampf zeigt dann auch wieder sehr eindrucksvoll, wie 3D wirken kann. Einfach mal das System auf dem eigenen Bauch ausprobieren. Das hat was und man denkt ein kleines reales Wesen tappst auf eurem Körper herum. ;-)

Zeigt aber die Möglichkeiten, die man abseits des Spielens, mit dem 3DS haben kann und die volle Bandbreite der Möglichkeiten wird erst mit einigen Systemupdates ausgeschöpft. Wann diese kommen ist aber ein anderes Thema. Eine weitere vorinstallierte Anwendung ist Face Raiders. Ein Minispiel, das ein weiteres Feature des 3DS zeigt. Denn einige Spiele wie z.b. Steel Diver werden mittels freier Bewegung des gesamten 3DS gespielt. Einfach gesagt, wenn man sich einmal komplett im Kreis drehen will, so muss man das hier wirklich in Echtzeit tun, sprich sich mit dem ganzen Körper drehen. So wird dort z.B. das Periskop bedient. Oder Monkey Ball, wo man den Charakter per Kipp Bewegungen mit dem kompletten 3DS tätigt. Auch dies kann das Gerät und es wird genug Spiele geben, die das auch nutzen werden. Face Raiders selber nutzt zunächst die Kamera und fotografiert euer Gesicht. Danach wird es Live vor euch in einen Helm gezwängt und fliegt nun wild in der Gegend herum. Ihr schaut weiter durch die Kamera und sehr im 3D Screen das Live Bild der Umgebung. Nur dass jetzt euer Gesicht samt Helm irgendwo um euch herumschwirrt und abgeschossen werden will, um Punkte zu generieren. Also heißt es fleißig den 3DS zu drehen und sich selber zu finden und zu eliminieren. ;-) Diese Mischung aus Echtzeit Umgebung und den 3D Einflüssen der jeweiligen Anwendung ist eine der Stärken des Gerätes. So ist das Minispiel wenig spektakulär, zeigt aber eben was möglich ist. Die letzte Anwendung die ich euch ans Herz legen will, ist das sogenannte Aktivitätslog. Eine umfangreiche Statistik Abteilung, die praktisch alles dokumentiert, was ihr mit dem 3DS nach dem Einschalten gemacht habt. Hier findet man unter anderem auch den Schrittzähler und dessen Daten.

Weiterhin wird hier z.B. alles dokumentiert, was ihr an Anwendungen und Spielen genutzt habt. Komplett als Kalender wird alles einzeln aufgezählt. Dazu die Spielzeit und eben welche Schrittzahl Ihr so hinter euch gebracht habt. Es gibt Ranglisten über die meistgenutzten Spiele, wie oft ihr das Game überhaupt eingelegt habt, wann zuerst, wann zuletzt oder wie lange die Durchschnittsspielzeit war. Dinge die man eigentlich nicht braucht, aber doch interessant sind, wenn man mal durch die Statistiken blättert. Ihr seht schon, man kann eigentlich Stunden mit dem Gerät zubringen, ohne auch nur eine gekauftes Spiel eingelegt zu haben. Na gut so extrem ist es dann auch nicht. ;-) Aber die Möglichkeiten und immer wieder der 3D Effekt in Anwendungen gefallen doch sehr. Aber das Ganze hat zumindest im Moment noch einen Haken - die Akkukaufzeit ist mit dem Standard Akku nicht ewig lang. Nach 3 Stunden Ladevorgang hat man bei voller Helligkeitseinstellung und 3D Effekt auch nur ungefähr diese Zeit um zu spielen. Danach verlangt der 3DS nach eine neuen Ladung. Zwar gibt es den Energiesparmodus und man kann die Helligkeit herunterschrauben. Auch den 3D Effekt kann man herunter drehen. Aber man kauft sich das Gerät ja gerade wegen dieser genialen Feature. Ich bin mir also ziemlich sicher, dass es gar nicht lange dauern wird, eher die Third Party Firmen auf dem Zubehör Sektor stärkere Akkus oder sonstiges Zubehör auf den Markt bringen. Auf lange Sicht reicht der 900mAh Akku nicht aus, um lange Sessions abseits des Stromnetzes zu tätigen. Für mich einer der wenigen, wenn auch nicht gerade unwichtige Kritikpunkt zu diesem Zeitpunkt. Auch das Thema Glare Display ist nicht zu unterschätzen. Direkt unter einer fetten Lichtquelle sollte man nicht unbedingt spielen. Allerdings tut man dies eh selten und die Folien der Zubehörhersteller bieten ebenfalls Abhilfe.

Denn das man mit dem Gerät ein völlig neues Spielerlebnis bekommt, steht vollkommen außer Frage und jeder, der den 3D Effekt mal gesehen hat, wird davon angetan sein. Auch wenn das System seine Tücken hat. Ein fester Blickwinkel und manchmal fast schon zu viel 3D Effekte, sind einfach anfangs ungewohnt für die Augen, aber geil. ;-)) Kopfschmerzen oder Übelkeit habe ich persönlich auch in längeren Sessions nicht gespürt. Diese Sorgen kann ich zumindest für meine Person ad acta legen. Wobei natürlich jeder Mensch anders auf den 3D Effekt reagiert. Auch die Haltung und Griffigkeit nach längerer Zeit ist kein Problem und wer mit dem DS Lite oder DSi zurecht gekommen ist, hat auch mit dem 3DS keine Probleme. Der 3DS ist ein geiles Stück Hardware. Kleinere Tücken, die in meinen Augen aber nur im Falle der Akkulaufzeit wirklich einen Minuspunkt darstellen, sind meist ein Ding der Eingewöhnung. Wer mit dem Gedanken spielt sich das Gerät zu kaufen, sollte sich keine Gedanken um die Möglichkeiten des Gerätes und den 3D Effekt machen. Wieder mal hat es Nintendo geschafft etwas Einmaliges auf den Gamer loszulassen. Kommen nun noch Spiele, die nicht nur aufgewärmtes in 3D präsentieren, steht einem Erfolg des Gerätes eigentlich nichts im Wege.

matthias.engert@mag64.de (24.03.2011)

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