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3DS Scribblenauts Unlimited
 
 
Scribblenauts Unlimited - 3DS
Matthias Engert (10.02.2014)

SYSTEM: 3DS
ENTWICKLER: 5th Cell
GENRE: Adventure
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-10
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: USK0
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.35 Euro
SD-Card NUTZUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
SPOT-/STREETPASS: Nein/Ja

   
Einleitung....

Was der Spielebranche in der heutigen Zeit immer wieder vorgeworfen wird, ist die mangelnde Bereitschaft zu Experimenten oder innovativem Gameplay. Zu sehr wird auf Bilanzen geschaut und immer wieder geht man mit den Games eher auf Nummer sicher, als sich mit Spielen auf den Markt zu trauen, die mal etwas anderen anbieten. Nichts gegen Mainstream Titel, die wir ja genauso gerne spielen, aber ab und an darf auch mal ein Titel dabei sein, der den Spieler eher auf ungewöhnliche Weise fordert und sich in kein Genre Korsett pressen lässt. Die Scribblenauts Serie ist ein Beispiel für genau diese Titel. Alles andere als neu, haben es aber die Vorgänger auf ungewöhnliche Weise geschafft, interessierten Spielern ein etwas anderes Spielprinzip zu geben, mit dem man überraschend viel und lange Spaß haben kann. Mit den Unlimited Ablegern schafft es die Serie nun auch auf die aktuellen Nintendo Plattformen und wir stellen euch die Wii U und 3DS Versionen etwas genauer vor. Den Anfang dabei macht die Version für unterwegs, in der wir Maxwells Geschicke einmal mehr leiten wollen.

Menus und die Story....

Dabei haben die Versionen auch eine kleine bewegte Geschichte hinter sich. Schließlich sollten sie ja schon wesentlich eher erhältlich sein. Speziell auf der Wii U, wo der Titel ja sogar mal bei den Launch Titeln aufgeführt war. Nun gut, 1 Jahr später haben wir nun die Ergebnisse greifbar. Hierzulande kümmert sich Nintendo selber um den Vertrieb, während für die Entwicklung die Firma 5th Cell verantwortlich war. Bei den Rahmenbedingungen gibt es aber durchaus Licht und Schatten. Zunächst ist es bei diesem Spielprinzip klar, dass wir es hier mit einem komplett lokalisierten Titel zu tun haben. Da Texte und vor allem das "geschriebene" Wort hier die Hauptrolle spielen, wäre alles andere auch sehr überraschend gewesen. Gestaltet im interessanten und typischen Comic Look, sucht man allerdings spielerische 3D-Effekte in diesem Spiel vergebens. Von daher fast schon eher ein typischer DS Titel. Einzige 3DS Funktion die man unterstützt, ist das Streetpass Feature. Damit kann man später die Lösungen seiner Rätsel mit anderen Spielern austauschen. Hier und da durchaus sinnvoll, auch wenn man möglichst selber auf alle Lösungen kommen sollte. ;-) Einen Mehrspieler wie in der großen Version gibt es hier nicht, so dass sich hier einzig ein Spieler mit seiner Fantasie und Kreativität beweisen kann. Natürlich gibt es auch in Unlimited wieder eine Geschichte, die dieses Mal auch ein paar ältere Fragen beantwortet. Dürfte all die Spieler freuen, die schon mit den Vorgängern ihren Spaß hatten. Zunächst dreht sich einmal mehr alles um den Helden Maxwell, der aber dieses Mal seine Schwester Lily an die Seite bekommt.

Allerdings ist dadurch nicht gleich alles eitel Sonnenschein. Ganz im Gegenteil. Nachdem zunächst so ein wenig die Familiengeschichte aufgewärmt wird, sehen sich beide Helden dem Fluch eines Magiers ausgesetzt, dem sie im jugendlichen Überschwang einen Streich gespielt haben. Das Ergebnis ist ein Fluch, der Maxwells Schwester Lily nach und nach in Stein verwandelt. Maxwell kann diesen Fluch nur brechen, wenn er die magischen Sterne, die sogenannten Starites sammelt, die im Spielverlauf hier zu finden sind. Also macht er sich auf den Weg mit seinem magischen Notizblock, zu dem man hier unter anderen etwas zu dessen Ursprung erfährt, und versucht durch das Lösen vieler Rätsel seine Schwester zu retten. Wie immer auf sehr ungewöhnliche Weise. Der Start in das Spiel ist einmal mehr sehr simpel. Nach dem Einschalten gibt es keinen speziellen Vorspann, und man landet nach dem Logo auf dem einfachen Hauptmenu. Kann man zu Beginn nur ein Spiel starten, kommt mit der Zeit natürlich die Fortsetzen Option dazu. Des Weiteren kann man das aktuelle Level und den Gesamtspeicherstand zurücksetzen und zu guter Letzt die Einstellungen besuchen. Hier kann man die Steuerung einsehen, dass Streetpass Feature aktivieren und die Soundeinstellungen anpassen. Mehr ist es nicht und wir können uns dem immer noch sehr ungewöhnlichen Spielprinzip etwas intensiver widmen.

Technik und Gameplay....

Sobald ihr das Spiel beginnt, wird euch anhand eines kleinen Vorspanns die Geschichte der beiden Haupthelden noch einmal näher gebracht. Am Ende ist es wie immer und ihr als Spieler steht mit Maxwell allein auf weiter Flur und dürft euch also nun um das Beschaffen der Starites kümmern. Wer die Serie nicht kennt, wird sich zunächst mit dem Comic Stil etwas anfreunden müssen, der bei weiten nicht den Inhalt wiedergibt, den der Stil anfänglich suggeriert. Die Scribblenauts Serie ist ein typischer Vertreter, der euch nicht gleich zeigt dass er es schon faustdick hinter den Ohren hat. Dabei sind die ersten Momente im Spiel, oder sagen wir besser die erste Location, wie ein kleines Tutorial aufgebaut, in dem man euch zeigt worum es hier überhaupt geht. Und noch viel wichtiger, wie man dieses Spiel eigentlich spielt. Wer die Serie nicht kennt und denkt ein simples kleines Adventure vor sich zu haben, wird sich dementsprechend schnell umschauen. Zunächst ein Wort zur Screenaufteilung, die auch der Grund für das Fehlen des 3D Effekts ist. Denn die reine spielerische Action wird hier über den Touch Screen abgedeckt, während der 3D-Screen eigentlich nur informatorische Aufgaben hat. Dort werden euch nämlich die aktuelle Location, sowie die Anzahl der geholten Spielinhalte angezeigt. Die wirklich wichtigen Sachen laufen rein über den Touch Screen. Das Spiel beginnt auf einem Bauernhof, der wie alle Inhalte im Spiel auch später jederzeit besucht werden kann und auch muss.

Dabei seht ihr zunächst alles in einem typischen 2D Blickwinkel von der Seite und bewegt Maxwell ganz simpel mit dem Schiebepad. Das Kreuz dient hier nur um die Kamera nach beiden Seiten zu verschieben. Insgesamt müsst ihr im Spiel nun 8 komplette Welten erforschen, die in sich 41 kleine Örtlichkeiten für euch bereithalten, in denen es über 500 kleine und große Rätsel zu lösen gilt. Alle Welten schaltet man dabei über bestimmte Mengengrenzen an geholten Starites frei. So reichen 3 anfänglich, um die zweiten Welt zu öffnen, während 50 nötig sind, um das Ende zu erreichen. Sobald man die ersten 3 Starites geholt hat, schaltet man auch die große Weltenkarte frei, auf der man sich nun frei bewegen kann, sofern man die Welten freigeschaltet hat. Ein großer Unterschied zu früheren Versionen. Zwar muss man weiterhin eine Welt nach der anderen öffnen, innerhalb dieser kann man aber hingehen wo man will. Man ist hier nicht mehr gezwungen einen linearen Weg zu gehen. Da man doch gerne mal festhängen kann, besonders wenn man nicht ganz fit im Kopf ist, ein lobenswerter Punkt. ;-) Alle Örtlichkeiten kann man antippen auf der Weltenkarte und sieht dann sofort was dort zu holen ist und wie viel man davon eventuell schon hat. Soweit zunächst ein paar der Rahmenbedingungen und Fakten. Kommen wir jetzt mal zum spielerischen Aspekt, der vor allem Neulinge in der Serie interessieren wird. Alte Scribblenauts Hasen kommen mit dem reinen Spielprinzip sofort zurecht. Denn hier hat man noch am wenigsten geändert.

Der spielerische Hintergrund in diesem Spiel ist es durch das Schreiben von Wörtern Rätsel zu lösen. Bedeutet hier dass man Objekte erschaffen kann und mittels Adjektiven die Umgebungen und Rätsel beeinflusst. Was völlig schräg klingt, nimmt einem als Spieler schon relativ schnell ein. Ich will euch mal ein paar einfache Beispiele nennen, wie man sich das Spielprinzip hier vorstellen muss. So sieht man Maxwell z.B. einfach nur von der Seite auf einer Wiese vor einem Baum stehen, auf dem sich ein holbares Objekt befindet. Maxwell selber kann nur bewegt werden. Springen oder sonstige Aktionen kann er nicht. All diese Sachen beeinflusst ihr durch das Schreiben von Wörtern. Im ersten Beispiel muss er also irgendwie auf den Baum. Alle Objekte im Spiel, die etwas mit einem Rätsel zu tun haben kann man antippen. Alternativ gibt es auch einen Button, der die Umgebung in einfache Farben taucht und Rätselobjekte farbig hervorhebt. In der Regel sieht man aber, wo man Hand anlegen muss. Tippt man hier nun den Baum an, öffnet sich ein Menü, das auch sonst immer und überall erscheint, sobald man ein Objekt, eine Person oder auch Maxwell antippt. Das Menü erlaubt euch nun das Nutzen von 2 Möglichkeiten. Ihr könnt ein Objektenamen schreiben oder ein Adjektiv. Hier gilt es den Punkt "Objekt Erstellen" aufzurufen und man bekommt ein einfaches Tastenfeld und schreibt per Pen in dem Fall das Wort "Leiter". Ist man fertig erscheint neben Maxwell im Spielbildschirm auf einmal eine normale Leiter. Diese kann man antippen und auf den Baum ziehen. Jetzt bewegt man Maxwell zum Baum und tippt ihn an und bekommt im Aktionsmenü hier den speziellen Zusatz "Benutzen" und läuft so die Leiter nach oben auf den Baum. So einfach kann das gehen. ;-)

Nun wäre das Spiel ein wenig einfach, wenn es sich nur um solche Dinge handeln würde. Schließlich kann man mit dem Spiel locker 20-30 Stunden zubringen. Also muss es ja noch ein paar andere Dinge geben. Zunächst teilen sich die Inhalte auch noch auf. Neben den Starites als Hauptziel gibt es mehrere hundert sogenannte Splitter. Immer 10 davon ergeben ebenfalls einen der magischen Sterne. Dabei sind die Splitter die einfachen Rätselvarianten und erfordern in der Regel nur das Schreiben eines Wortes, um einem NPC und dessen Rätsel zu lösen. Auch hier ein kleines Beispiel. An einem Bootssteg steht ein alter Kapitän herum, der sich nichts sehnlicher wünscht, als wieder über die Weiten des Meeres zu schippern. Also tippt man ihn an und gibt im Feld Objekt das Wort "Boot" ein. Das Spiel verfügt nun über einen riesigen Wortfundus und es gibt viele Begriffe mit mehreren Bedeutungen, wo man sich den richtigen Begriff heraussuchen muss. Diese gibt man euch dann auch entsprechend zur Auswahl. Hier reicht das "Boot" und es erscheint plötzlich eines im Bildschirm. Man tippt es an und zieht es auf das Wasser. Dort wird es dann platziert und aktiviert und der Kapitän springt hinein, ist glücklich und gibt euch als Dank einen der Splitter. Diese Momente hat man eben zig Mal im Spiel und erfordert dennoch immer wieder eure Fantasie und euren Hirnschmalz. Denn nicht immer ist die Lösung offensichtlich und man muss oft über 3 Ecken denken, vieles auch mal ausprobieren, oder ganz extrem, kann manches erst später lösen. Dank eines Papierkorbes kann man zudem falsch erschaffene Objekte wieder verschwinden lassen, während ein Rucksack auch Objekte für einen späteren Gebrauch einlagert.

Positiv empfinde ich speziell in Momenten, wo man eben mal nicht weiter weiß, dass man sich irgendwo anders betätigen kann. Die geforderten Mengen an Starites für weitere Welten sind machbar und erweitern jedes Mal die Möglichkeiten, Örtlichkeiten und damit neuen Rätsel. Denn leichter wird es mit der Zeit auf keinen Fall und zusätzlich kommt unter anderem auch der Menüpunkt "Adjektiv Hinzufügen". Auch hier soll euch ein Beispiel dieses Teil verdeutlichen. So ist in einem Bereich ein Starite dadurch zu holen, dass man einem Feuerwehrmann ein entsprechendes Fahrzeug gibt. Nur steht hier nur ein brauner Laster herum, der alles andere als einen Feuerwehrwagen darstellt. Hier kommen nun beide Menüpunkte zum Einsatz. Über das Adjektiv gibt man hier das Wort "Rot" ein und plötzlich wird aus dem braunen Wagen ein roter. Jetzt tippt man nacheinander die Worte Sirene und Feuerlöscher ein und Voila hat man ein entsprechendes Fahrzeug und bekommt das Rätsel als gelöst. Was hier alles einleuchtend klingt, ist in der Situation oft völlig anders und man überlegt mehr als man oft denkt. Genau das macht den Reiz, aber auch das ganze spezielle dieser Spiele aus. Wenn man dafür keine Ruhe hat und nicht Nachdenken will, braucht man sich logicherweise ein solches Spiel nicht kaufen. Es ist dann eben auch die Vielschichtigkeit der Rätsel und Möglichkeiten, die man dem Spiel mit diesen eigentlich einfachen Eckdaten gar nicht zutraut. Aber man bekommt sie und kann hier Stunden an einem Rätsel festhängen. Und das wir als Spieler manchmal immer die komplizierte Lösung zuerst suchen, liegt in der Natur der Sache. ;-)

Dementsprechend motivieren hier bestimmte Erfolge auch mehr als in anderen Spielen. Auch wenn es eben nicht das typische Adventure Gameplay ist. Das sollte man also schon in seine Kaufüberlegung mit einbeziehen. Die Serie ist speziell und ist dadurch eben nicht Mainstream und für jeden Spielertyp geeignet. Wer sich aber die Zeit nehmen will, der findet hier ein ganz besonderes Spielerlebnis.

Grafik & Sound....

Grafisch muss man dem Stil sicherlich zugeneigt sein. Dem einen gefällt es, dem anderen überhaupt nicht. Der typische Comic Stil der Serie kommt auch hier wieder zum Einsatz. Einfache Zeichnungen, die wenig animiert ihren Zweck erfüllen. Mehr nicht und Grafikliebhaber kommen hier nicht auf ihre Kosten. Dafür ist die Grafik sehr klar und bringt sich so auch spielerisch ein. Wimmelbild Feeling will man hier ja auch nicht erzeugen. Es blinkert und funkelt also schon überall, aber eben doch auf einfache Art und Weise, so dass man eher spielerisch unterhalten wird und nicht den Wert auf das Ambiente legt. Ist aber hier auch nicht das Problem und passt zum Spielsystem. Auch durchaus schön wenn sich eine Serie treu bleibt. Technisch gibt es hier nichts zu meckern. Die Touch Screen Steuerung geht gut von der Hand und lässt den Spieler bei allen Aktionen nicht im Stich.

Der Sound ist relativ belanglos in diesem Spiel und gehört für mich in den Bereich zweckmäßig. Zwar dudeln schon viele Stücke vor sich hin, ohne aber jetzt einen speziellen und besonderen Hörgenuss zu bieten. Auch die Effekte sind nichts, was man hier hervorheben muss. Es gibt sie, könnten aber hier und da noch ein wenig intensiver rüberkommen. Aber wie gesagt auch hier nichts was man nun besonders kritisieren müsste.

Fazit....

Es ist immer wieder schön zu sehen, dass es sie also schon noch gibt, die etwas anderen Spiele. Die Scribblenauts Serie unterstreicht das auch auf dem 3DS und ist mit dem Begriff Adventure nur sehr oberflächlich beschrieben. Es ist halt die Art und Weise, wie man hier Rätsel löst und im Spiel vorankommt, die das Spiel so unverwechselbar macht. Objekte durch das geschriebene Wort oder Adjektive zu erschaffen, zu beeinflussen und Rätsel zu lösen, ist einfach nicht alltäglich, bietet aber hier wieder einen ganz speziellen Reiz. Denn man kann Zeit ohne Ende verbringen, sich den Kopf zerbrechen ohne auf Lösungen zu kommen, um dann eben doch immer wieder überrascht und motiviert zu werden. Die Rätsel bieten trotz der offensichtlich einfachen und simplen Gestaltung viel Anspruch und sind alles andere als ein Abendfüller. Aber und das muss man auch hier wieder erwähnen. Es ist kein Spiel das sich an jeden Spieler richtet. Man muss für diesen Inhalt und die Art der Umsetzung ein Faible haben. Wer das hat, sollte sich auch die Unlimited Ausgabe nicht entgehen lassen.

 

+ Interessantes Spielprinzip
+ Touch Screen Steuerung
+ Recht umfangreich
+ Nicht mehr Linear
+ Kopfnüsse/für kreative Spieler
+ Komplett Deutsch
- 3D Effekt gibt es nicht
- Geduld ist nicht ganz unwichtig

GRAFIK: 68%

SOUND/EFFEKTE: 71%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 78%

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