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3DS Shin Megami Tensei DS2: Record Breaker
 
 
Shin Megami Tensei DS2: Record Breaker - 3DS
Matthias Engert (23.11.2015)

SYSTEM: 3DS
ENTWICKLER: Atlus
GENRE: Rollenspiel
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Englisch
STREETPASS: Ja
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 4-10+++
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Gering
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: USK12
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Ja
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/SPOTPASS: Ja (DLC)

   
Einleitung....

Also wer es mit den Rollenspielen der Firma Atlus hat, kommt ja momentan kaum von seinem 3DS weg. Was der übergeordnete Publisher NIS America seinerzeit auf der gamescom 2014 zum Besten gab, hat sich glücklicherweise bewahrheitet. Denn man kündigte stetigen Software Nachschub für alle möglichen Systeme an, darunter eben auch viele Rollenspiele der Branchengröße Atlus. Gerade ältere Spieler, zu denen ich mich ja auch zählen kann, können sicherlich über einige spielerische Erfahrungen berichten, die ihnen Nächte ihres Zockerlebens gekostet haben. Ich bringe zwar immer gerne mein Ogre Battle 64 Beispiel, aber auch in der jüngeren Vergangenheit wird man da fündig. Für mich bleibt da der Geheimtipp der eigentliche Vorgänger der Serie mit Shin Megami Tensei IV, der nicht nur bei mir bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Von daher war auch hier die Vorfreude sehr groß, vielleicht wieder so einen Mega-Kracher in den Händen halten zu können. Auf jeden Fall ist auch Record Breaker 2 wieder ein Spiel, über das man sich wunderbar auslassen kann. Keine Sorge, den Abend frei nehmen um alles zu lesen, müsst ihr aber nicht. Wollen wir also schauen, was uns der nächste Atlus Rollenspieltitel so bietet.

Menus und die Story....

Einmal mehr halten wir wieder einen echten Atlus Titel in der Hand, der wie die anderen auch, unter dem Dach des Publishers NIS America erscheint. Dabei stellen die Atlus Titel beileibe nicht das einzige Standbein dar. Viele kennen die Etrian Reihe, aktuell die Rodea Spiele, oder auch in Sachen Konkurrenz die Disgea Spiele. Mangel an hochkarätiger Software sieht anders aus. Und wie immer sei der Hinweis gestattet, da kommt noch viel mehr. Allein das Frühjahr 2016 bietet nochmals 3 dieser Kaliber. Aber das ist eine andere Baustelle. ;-) Was man auch hier nicht vorfindet, ist ein lokalisiertes Spiel. Das bleibt in der Tat den Rodea Spielen vorbehalten. Hier macht auch Record Breaker keine Ausnahme und Texte und Sprachausgabe im Spiel kommen komplett in Englisch daher. Sollte man halbwegs beherrschen, denn wie nur wenige Spiele wartet hier mehr als reichlich an Texten und Sprachausgabe auf euch. Ein Punkt über den es allgemein noch zu reden gilt. Der Rest ist passend und bietet alles, was man in einem Einzelspieler Game erwarten kann. Denn auch das ist ein Fakt, dass sich hier wieder nur ein Spieler die Nächte um die Ohren schlagen kann. Kontakt nach Außen gibt es dennoch in Form einer Spotpass Funktion, die euch mit recht häufigen Nachrichten erfreut. Ebenso positiv, dass man dem Spieler wieder 3 separat nutzbare Spielstände offeriert. Sinnvoll sogar noch aus einem ganz speziellen Grund. Denn euch erwarten hier quasi 2 Spiele in einem, wo mehrere Spielstände eine äußerst gelungene Sache sind. Damit kommen wir auch schon zu einem der wichtigsten Bestandteile des Spiels und natürlich auch der Serie - die Story.

Denn der direkte Nachfolger innerhalb der Serie zum erwähnten 4er ist Record Breaker nämlich nicht. Die Zeitschienen der einzelnen Megami Tensei Spiele sind eh ein Fall für sich. ;-) In Record Breaker findet man wie schon erwähnt 2 Spiele. Unter anderem zunächst den ersten Teil, der auf dem DS erschienen ist. Neu aufgepeppt und technisch an den 3DS angepasst und den aktuellen zweiten Teil, der innerhalb der Geschichte an diesen anknüpft. Zumindest was die Protagonisten angeht, muss sich hier also keiner umgewöhnen. Wieder führt uns die Geschichte, oder besser gesagt die beiden nach Japan. Die Welt steht kurz vor ihrer Zerstörung. Eine übernatürliche Invasion hat begonnen und blutrünstige Wesen legen das Land in Schutt und Asche. Das Überleben der Menschheit hängt allein von dem jungen Protagonisten und seiner Freunde ab, die besondere Fähigkeiten besitzen und mächtige Dämonen über ihre Handys beschwören können. Ohne Handy geht ja dort gar nichts. ;-)) Dabei erleben die Spieler sowohl die komplette Geschichte des DS-Titel Devil Survivor 2, in denen sich die jungen Helden den sogenannten Septentriones entgegenstellen müssen und dem neuen zweiten Teil, in denen die böse Seite mit dem Triangulum auf euch wartet. In beiden Geschichten geht es um die Invasion der finsteren Mächte, die das Land in Chaos und Zerstörung stürzen wollen. Dazu spielt in beiden Spielen die mysteriöse Website Nicaea eine große Rolle, deren Mitglieder Videos sehen können, die Tod und Zerstörung in der Zukunft zeigen kann.

Zwei Geschichten, die man wirklich fast schon über Gebühr im Spiel an den Mann oder die Frau bringt. Für den Core Gamer, der viel Wert auf die kleinsten Story Bestandteile legt, ein gefundenes Fressen. Für all die Spieler, die eher hintereinander weg spielen wollen, durchaus mit einem bitteren Beigeschmack. Aber dazu später mehr. Der reine Spielstart ist hier relativ trocken angelegt und bringt euch relativ fix an die eigentlichen Inhalte. Erfreuen werden sich alle Fans ausladender Storyfilme. Denn die Fans bekommen gleich zu Beginn die meisten Protagonisten in einem entsprechenden Vorspann zu sehen, der auch qualitativ sehr gut gemacht ist. Danach landet man auf dem Hauptmenu und kann zunächst unter 2 Menüpunkten wählen. Neben dem Spielstart, könnt ihr einen Spielstand laden, oder den Schnellspeicher nutzen, den man innerhalb eines Kampfes nutzen kann und gelöscht wird, sobald er geladen wurde. Mehr ist es hier nicht und selbst die Optionen sind erst später in den eigentlichen Spielen nutzbar. Also nichts wie rein in die spielerische Action von Shin Megami Tensei Devil Survivors 2: Record Breaker. Damit ich den Titel einmal komplett nenne. ;-)

Technik und Game Play....

Wie schon erwähnt habt ihr in diesem Game die Wahl, gleich 2 Spiele in einem zu erleben. Glücklicherweise gibt man beiden Spielergruppen die freie Auswahl. Denn wer auf dem DS den ersten Teil der Devil Survivor Serie bis zum Abwinken gespielt hat, kann hier auch gleich mit der komplett neuen Storyline beginnen. Spieler die den ersten Teil nicht kennen, beginnen logischerweise zunächst mit diesem. Sinnvoll unter anderem ja auch, da beide Spiele das gleiche Spielsystem benutzen, man im Falle des zweiten aber sehr viel Insider Wissen voraussetzt. Wer also keinen Teil gespielt hat, stellt sich zunächst im ersten Teil der Invasion. Weiterer Unterschied zwischen beiden Teilen ist das eigentliche Level des Spielers. Beginnt man logischerweise mit Lv1 im ersten Teil, wird man im zweiten Teil gleich mit Lv20 losgelassen, was eben bei Unwissenheit über das Spielsystem anfangs viele Fragen aufwirft. Von der Geschichte an sich rede ich da gar nicht, die man ja nicht versteht, wenn man den Hergang aus dem ersten Teil nicht kennt. Auch wenn das Spiele einen kleinen Rückblick bietet. Der Test beruht natürlich auf der Reihenfolge Teil 1 und dann erst die neue Storyline. Nur so kann ich die vielen Facetten dieses Spiels auch viel besser rüberbringen. Beginnt man ein neues Spiel über das Hauptmenu, wird man dementsprechend gefragt, welche Story man spielen möchte. Und selbst hier gibt man euch den Hinweis, möglichst mit Teil 1 zu beginnen, sofern ihr das Original nicht gespielt habt. Über die Spielzeit muss man sich als RPG Fan dementsprechend gleich gar keine Sorgen machen. Um viele Abende mit dem Spiel zu verbringen, würde jeweils eine Storyline reichen. Mit beiden zusammen kommt man locker über die 60 Stunden Grenze, wenn nicht mehr je nach Spielweise. Auch wenn die Masse an Gesprächen und Texten die Zeit oft auch künstlich in die Länge ziehen können.

Beginnt ihr mit Teil 1, könnt ihr wie beim anderen auch zwischen 2 Schwierigkeitsgraden wählen. Wie immer ist die Interpretation der Grade durch die Entwickler eine Sache für sich. Ich will es mal so ausdrücken. Gut zu tun habt ihr auch mit dem "leichten" Grad. Danach erwartet euch ein weiterer von vielen gut gemachten Filmen zur Geschichte und wir starten das Spiel an einem College in Tokio, an dem sich einige Studenten auf ihr Examen vorbereiten. Es folgt nun ein elementarer Bestandteil des Spiels, der euch die gesamte Spielzeit über nicht mehr loslässt und für einige Diskussionen sorgen wird. Denn das Spiel verfügt zum einen über verschiedene Endings, und man kann die Geschichte auf spezielle Weise beeinflussen. Umgesetzt wurde das Ganze in einem Frage / Antwort Spielchen, das eingebettet ist in Unmengen an Texten. Hier greifen nun keine Sequenzen an sich, sondern man sieht die Skins der beteiligten Charaktere, samt Texten ohne Ende. Komplett vertont ist das am Anfang noch recht spannend, mit der Zeit zehrt es gerne mal an den Nerven des Spielers. Denn immer wieder muss man selber eingreifen und aus mehreren möglichen Antworten die möglichst richtige auswählen. Auch das ist zu Beginn recht spannend, nutzt sich aber in meinen Augen schnell ab. Es können 10-20 Minuten vergehen, ehe man eine entsprechende Sequenz mit Gesprächen hinter sich gebracht hat, ehe es endlich mal zum spielerischen Teil geht. In meinen Augen oft viel zu viel des Guten. Bedingt durch das Q&A System kann man die Sequenzen auch nicht abbrechen oder verkürzen. Da muss man durch…

Sobald die erste einführende Gesprächssequenz vorbei ist, landet der Spieler auf seinem eigenen spielerischen Zentrum. Wenn man so will, wie der das eigene Handy, über das man die Schauplätze aufsucht und über spezielle Menüs alles Mögliche managen kann. Angefangen bei den Optionen, bis hin zu den elementaren Dingen des Spielsystems, zu dem ich so langsam die Kurve bekomme. Hier erwartet euch über das Handy neben eine Karte, wo ihr euch befindet, im linken Teil eine lange Liste von Events, die man erleben kann. Diese reichen von den Gesprächsarien, über sogenannte Free Battle Events, bis hin zu den eigentlichen Story Kämpfen, die eigentlich das spielerische Herz des Spiels bilden. Eingeteilt ist das Spiel in sogenannte Tage, die man spielerisch erleben kann und bekommt gleichzeitig weitere Eckdaten des Spielsystems näher gebracht. Das übernehme ich ja für euch und kann euch so schnell die wichtigsten Dinge näher bringen. Spielerisch kann man starke Unterschiede zu anderen Rollenspielen feststellen, die auch die Zielgruppe durchaus beeinflusst. Denn eingebettet ist das Ganze in ein Taktik-Rollenspiel, dass sich eher an einem Final Fantasy Tactics, oder der Fire Emblem Reihe orientiert. Sprich ihr habt es hier nicht mit einer großen Gesamtwelt zu tun, was sich dadruch komplett anders spielt, als z.B. in einem Shin Megami Tensei IV. Die eigentlichen Kämpfe laufen hier nämlich in festen Arenen und Rundenbasiert ab. Des Weiteren spielen Ausrüstungen in Form von Rüstungen oder Waffen keine Rolle, so dass Fans des Rüstens hier völlig fehl am Platz sind. Der spielerische Tiefgang ist hier ganz anders umgesetzt.

Zunächst dreht sich alles um die menschlichen Protagonisten im Spiel. 13 an der Zahl, die man im Verlauf beider Spiele bekommen kann. Diese haben ein eigenes Level, samt diverser und typischer RPG Stats. Soweit die Parallelen zu anderen Spielen. Aber sie haben z.B. keine Waffen oder Schilde, sondern agieren in den Kämpfen rundenbasiert mit Monstern, die man beschwören kann. Hier findet man dann wieder Parallelen zu anderen Shin Megami Spielen, da man viele der Monster natürlich wiedererkennt. Bedeutet das auch hier wieder der geneigte Dragon Quest Monster Fan zu seinem Recht kommen kann. So beginnt das Spiel natürlich mit einem kleinen Kampf, der euch hier in die spezielle Materie einführen soll. Sobald es darum geht zu kämpfen, könnt ihr auf eurer Seite maximal 4 eigene Charaktere in den Kampf mitnehmen. Jeder Charakter kann maximal 2 Monster beschwören und mit sich führen, die ihm im Kampf zu Seite stehen. Sprich ihr müsst mit der Zeit wählen, welchen menschlichen Charakter ihr in die 4er Gruppe aufnehmt. Denn logisch das diese schon Fähigkeiten für den Kampf und Status Eigenschaften mitbringen. Nur als Aufpasser für die Monster sind sie ja nun nicht da. ;-)) Im Kampf selber wird nicht nur rundenbasiert gekämpft, sondern auch gelaufen. Ganz so wie man das auch aus vielen anderen Taktik RPGs kennt. Ein großes Areal, das in viele kleine Rechtecke eingeteilt ist. Jeder eigene Charakter, wie auch die Gegner sind nacheinander dran und können je nach eigenen Stats verschieden viele Felder laufen. Stehen sie dann theoretisch neben einem Gegner, kann man diesen attackieren. Dann wechselt das Spiel in den Kampfmodus. Hier werden nun die maximal 3 Gegner im Touch Screen dargestellt, während man selber über ein Kampfmenu seine Aktionen tätigt.

Auch hier nacheinander, gibt es aber unzählige Feinheiten die man beachten muss. Das beginnt bei der Auswahl der Aktionen selber, über den Zeitpunkt, wer wann angreifen darf, oder wer gar einen Vorteil hat. Dabei ist das Spiel selber relativ auskunftsfreudig. Im 3D-Screen werden nämlich reichlich Infos über die Gegner dargestellt, so dass man deren Schwachpunkte sieht und entsprechend agieren kann. Ein Selbstläufer wird das Ganze dadurch aber keineswegs. Auch beendet man die Kämpfe nur selten in einem Durchgang. Vielleicht leert man die HP Anzeigen der Gegner um die Hälfte und alles wechselt danach wieder in die Arealsicht, in der sich die Charaktere über die rechteckigen Felder bewegen. Hier setzen nun die vielen Feinheiten an, die ohne den ganzen Gesprächsteil Stunden fesseln können und wieder eine echte Wissenschaft für sich sind. Tiefgang bekommt ihr auch hier wieder mehr als reichlich. Weiß wieder gar nicht wo ich anfangen soll, ohne etwas zu vergessen. Wobei alle Feinheiten wieder eine kleine Doktorarbeit nach sich ziehen würde. ;-) Aber die wichtigsten Dinge will ich natürlich ansprechen. Vieles beginnt natürlich schon vor dem eigentlichen Kampf. Das wichtigste dabei sind natürlich die Monster, die man hier zumeist über spezielle Auktionen bekommen kann. Da man neben Erfahrungspunkte auch Geld erspielt, kann man dies nutzen, um sich ein oder mehrere Monster zu holen. In die verschiedensten Klassen eingeteilt und für den Shin Megami Fan alles andere als unbekannt. Diese bieten für sich allein reichlich Stats und vor allem Aktionen, die man später nutzen kann. Die Monster leveln im Spiel ja auch mit und können über eine spezielle App im Handymenü auch fusionieren. Back to the Roots innerhalb der Serie und ihr könnt mehr als genug neue Monster erschaffen.

Wie immer könnt ihr diese auf Power und Kraft ausrichten, aber auch sehr viel mit Magie Attacken abdecken. Hier heißt es natürlich viel ausprobieren. Hier spielt auch ein weiterer Fakt im Spielsystem mit hinein. Es gibt keinerlei Items. Sprich wer im Kampf oder auf der taktischen Karte sich oder diverse Monster heilen will, oder um z.B. den Status wie Gift zu negieren, muss das zwingend über eine Fähigkeit des menschlichen Charakters oder eines Monsters tun. Also muss das eigene 4er Team eine ausgewogene Fähigkeiten-Liste bieten. Das geht dann soweit, dass man einen Charakter oder dessen Monster nur heilen kann, wenn man auf der taktischen Karte neben ihm steht. Es sei denn jedes Team hat mindestens einen dabei, der diese Fähigkeit besitzt. Das sollte dann logischerweise einer sein, der über viele Magiepunkte verfügt. Nicht umsonst gibt es beim Kämpfen neben den zahlreichen speziellen Attacken wie Feuer, Eis, oder Elektrizität auch den einfachen normalen Angriff, der eben keine Magiepunkte kostet. Das muss man hier verinnerlichen, dass ein Item-System eben völlig fehlt. Neben den fehlenden Ausrüstungen, Waffen oder Rüstungsslots gilt es sich also ein wenig anzupassen. Hat man diese Einschränkungen verinnerlicht, seufzt man zwar über die viel zu langen Dialoge, erlebt aber zumindest in den Kämpfen äußerst lange und enge Kämpfe. Denn meist reicht einer der 4 Charaktere, der am Leben sein muss, um den Kampf zu beenden und auch zu gewinnen. Denn es warten von 4-10 Gegnern samt eigenen Monstern, bis hin zu fetten Boss Gegner auf euch, die zudem ständig neue normale Gegner generieren. Langweilig in den Kämpfen wird es nicht. Und leicht schon gleich gar nicht.

Weitere ungemein stimmige Feinheit in den Kämpfen ist die Möglichkeit Attacken und Fähigkeiten der Gegner zu "klauen", wenn man bestimmte von ihnen besiegt. So kann man den sogenannten Skill Crack vor dem Start eines Kampfes auf der Taktikkarte nutzen. Dabei kann sich jeder der eigenen Gruppe einen Gegner aussuchen und eine von dessen Fähigkeiten auswählen. Schafft man es nun im Kampf mit dem richtigen eigenen Charakter diesen zu besiegen, erhält man diese Fähigkeit und kann sie wahlweise auch auf andere Charaktere verteilen. Es gibt wirklich sehr viele kleine Aspekte im Kampfsystem, die richtig toll gemacht sind und auch einen sehr guten Nutzeffekt bieten. Wäre da nicht das manchmal zähe Gequatsche. Ich bin ja auch ein Freund der tiefgehenden Story. Nur hier nimmt man dem Spiel auch ein wenig die Atmosphäre, weil man gefühlt immer wieder künstlich aus seinem Tatendrang gerissen wird. Mag der eine oder andere nicht so sehen, ich für meinen Teil empfinde das als echten Kritikpunkt und zu übertrieben. Man wartet teilweise ewig, bis man endlich mal wieder einen Kampf erlebt. Gerade wenn man neue Monster bekommen hat, oder Fähigkeiten verteilt hat, will man möglichst sofort wieder raus, um den Gegnern zu zeigen wo Bartel seinen Most holt. Nur wird man dann halt immer wieder eingebremst. Dabei führt euch die Geschichte in Sachen Örtlichkeiten durch viele Gebiete Japans. Nur in Tokio spielt das Ganze beileibe nicht. Osaka und Nagoya seien da nur als Beispiel genannt, auch wenn man das in Sachen Umgebungsgrafik kaum unterscheiden kann. Die Kämpfe spielen eh meist in zerbombten Umgebungen. ;-) Ihr merkt schon ein bisschen speziell ist der Inhalt hier schon. Es gibt viel Gutes zu berichten, aber eben auch ein paar Sachen, die durchaus stören…

Grafik & Sound....

Grafisch ist Record Breaker eher zweckmäßig gehalten und bietet einen gewissen Charme durch seine grafische Gestaltung. Besonders was die taktische Karte in den Kämpfen angeht. Die kleinen Mini-Charaktere über die Felder zu bewegen, wirkt wie vor 10 Jahren in entsprechenden Spielen. Kleine Animationen und Mimiken untermauern diesen Effekt. Diese Sichtweise bringt dann auch über die Iso Sicht viele Details der Umgebung zutage, die man in den Kämpfen so natürlich nicht zu sehen bekommt. Hier greift einmal mehr die typische Monstergestaltung, die man so auch in anderen Shin Megami Spielen schon gesehen hat. Auch wenn mir der 4er nicht nur in diesem Bereich schon noch besser gefallen hat. Sehr gelungen sind die Sequenzen im Anime Style, die im Gegensatz zu den recht sterilen Gesprächsanimationen der Q&A Momente auch atmosphärisch sehr gut rüberkommen. Technisch gibt es nichts zu meckern, was hier auch verwundern würde. Insgesamt eine typische DS-Grafik, die man hier und da etwas veredelt hat. Aha Effekte löst sie in diesem Spiel keineswegs aus. Dazu fehlt auch das Thema 3D, das nur sehr selten genutzt wird. Denn kurioserweise ist die animierte und eigentliche Action meist auf dem Touch Screen zu finden, während ausgerechnet die sterilen Auflistungen der Stats in 3D gehalten sind. Da wäre natürlich um einiges mehr möglich. Shin Megami Tensei IV lässt auch hier grüßen. ;-)

Der Sound zieht seine Stärke aus der Unauffälligkeit und kommt oft belanglos dudelnd daher. Selten das sich hier und da mal sehr mystische und melodische Stücke einschleichen. Meist dudeln sie vor sich hin, um den Spieler nicht von der eigentlichen Aufgabe abzulenken. ;-) Sie nerven aber auch nicht, so dass sie sich harmonisch in das Spielgeschehen einfügen. Kleines Highlight für Freunde der vertonten Geschichten ist die komplette Vertonung der Gespräche. Eine sehr schöne Betonung zeichnet sie aus, auch wenn sie in anderer Hinsicht an den Nerven des Spielers zehren können.

Fazit....

Ganz der erwartete Kracher, nach dem tollen 4er Teil der Shin Megami Reihe, ist Record Breaker nicht geworden. Das liegt aber nur bedingt am eigentlichen Inhalt. Sprich die Kämpfe an sich und alles was dazu gehört sind wieder mit einem gewohnt sehr hohen Tiefgang ausgestattet, in den man sich verbeißen kann ohne Ende. Dazu mit 2 Spielen in einem ausgestattet, mit einer sehr hohen Spielzeit, bringt auch das Monster System wieder seinen ganz eigenen Reiz mit. Klar dass die Zielgruppe ein wenig anders ist aufgrund des Fehlens von Waffen, Rüstungen oder Items. Man spielt hier eben viel taktischer und mit anderen Facetten des RPG Genres. Was mich viel mehr stört ist der zu stark unterbrochene Spielfluss und dadurch leidende Atmosphäre durch die zu langen Q&A Spielchen. Der Spieler braucht hier mehr als genug Sitzfleisch und sitzt teils 10-20 Minuten vor den Screens, um ständig aus verschiedenen Antworten die richtigen auszuwählen. Ehe man dann manchmal zum Kämpfen kommt, hat man vielleicht schon wieder etwas die Lust verloren. Empfinde ich zumindest so, auch wenn das Ganze Fans extremer Story-Gespräche vielleicht anderes sehen. Hier haben es die Atlus Jungs etwas übertrieben in meinen Augen. Ansonsten mit einem anderen Ansatz als herkömmliche RPGs ausgestattet, werden Fans des Monster Systems, samt der Fusionen dennoch glücklich mit dem Spiel.

 

+ Extrem hohe Spielzeit
+ Tiefgehende RPG Features
+ Richtig knackig schwer :-)
+ Dragon Quest Monster System
+ Fire Emblem System/Taktik
+ Viele Fähigkeiten/Motivierend
+ Aufgeppter erster DS Teil...
+ ...plus komplett neuer Teil
- Komplett Englisch
- Nichts für Ausrüstungscracks
- Q&A Teil etwas zäh
- Fast schon zu viel Small Talk
- Nicht die Atmosphäre wie im 4er

GRAFIK: 71%

SOUND/EFFEKTE: 72%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 77%

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