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3DS Spider-Man: Edge of Time
 
 
Spider-Man: Edge of Time - 3DS
Matthias Engert (25.11.2011)

SYSTEM: 3DS
ENTWICKLER: Beenox
GENRE: Action
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
STREETPASS: Nein
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 3-10
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: USK12
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Ja
PREIS: ca.45 Euro
SD-Card NUTZUNG: Nein
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
ONLINE/SPOTPASS: Nein

   
Einleitung....

Heldenzeit ist ja mittlerweile das ganze Jahr auf den einzelnen Plattformen. Früher fast nur am Ende eines Jahres auf den Markt gekommen, verteilen die Publisher ihre Super Helden mittlerweile aber über das gesamte Jahr. Eine feste Größe unter den Heroen der Bildschirme ist Spider-Man. Auch zu diesem Marvel Helden, kann man mittlerweile jedes Jahr aufs Neue greifen. Die Gefahr dabei besteht aber darin, dass sich das Spielprinzip ein wenig abnutzt, wenn man sich ständig durch die New Yorker Innenstadt schwingt. Auch wenn man spielerisch in einem Spider-Man Titel nicht das Rad neu erfinden kann, hat man dennoch in diesem Jahr versucht, das Umfeld, die Geschichte und damit auch Teile des Game Plays zu verändern. Herausgekommen ist Edge of Time, der aktuelle Ableger der Spider-Man Serie. Für alle aktuellen Nintendo Plattformen erhältlich, schauen wir uns zuerst die 3DS Version etwas genauer an. Was inhaltlich drin steckt und ob ihr euren Spinnensinn mal wieder schärfen könnt, verraten wir euch im aktuellen Test.

Menus und die Story....

Positiv ist für ein Spiel mit diesem Comic Hintergrund, wenn sich Marvel Veteranen um die Geschichte kümmern. Hier geschehen durch Peter David. Etwas das man den Spielen dann auch durchaus anmerkt. Wie immer erscheint der Titel hierzulande über Activision und wurde von der bekannten Software Schmiede Beenox umgesetzt. Eines zeigen die Mannen um Beenox recht schnell und eindeutig, nämlich dass sie mit der 3DS Hardware umgehen können. Aber dazu später mehr. Bei den reinen Rahmenbedingungen gibt es wenig auszusetzen. Der interne Speicher erlaubt euch bis zu 3 separate Spielstände anzulegen, die euch später bei jedem Start über Spielzeit, Fortschritt und das aktuelle Kapitel informieren. Auch wenn der Titel durch 2 Storylines und damit 2 Charaktere glänzt, einen Mehrspieler Modus sucht man hier vergebens. Auch sonst hält sich der Titel mit Kontaktmöglichkeiten nach Außen bedeckt. In Sachen Texte kommt der Titel komplett deutsch daher, so dass auch jüngere Fans des Spinnenmanns wissen worum es geht. Komplett Englisch ist die umfangreiche Sprachausgabe, die euch das gesamte Spiel über begleitet. Bei der Story kommt nun wie schon angesprochen einiges Neues auf die Spieler zu. Denn hier übernehmt ihn einfach gesagt 2 Spider-Man Charaktere in verschiedenen Zeitepochen. Neben dem allseits bekannten Amazing Spider-Man, kommt hier auch die 2099 Variante zum Einsatz. Für beide gibt es eine entsprechende Epoche und dennoch sind beide Geschichten aktiv miteinander verbunden. Die Zeitlinien von Amazing Spider-Man und Spider-Man 2099 beginnen, sich aufzulösen, als ein geheimnisvoller und finsterer Schurke durch die Zeit reist, um die Welt nach seinem Bildnis zu formen und Peter Parker zu töten, was in einer chaotischen, finsteren Version der Zukunft endet.

Anders als bisher müssen beide Charaktere miteinander agieren, jeder dabei in seiner eigenen Epoche, um das drohende Unheil abzuwenden. Und Aktionen beider Marvel Helden, wirken sich dabei immer auch auf den Story Strang des anderen aus... Wie schon erwähnt zeigt Beenox durchaus, was die 3DS Hardware zu leisten imstande ist. Denn nach dem Anlegen eines Spielstandes, darf man zunächst einen einführenden Trailer verfolgen, der in Sachen Details und 3DS Effekt sehr stimmig rüber kommt. Das wird sich im Spielverlauf auch nicht ändern. Startet ihr das Spiel das erste Mal, so beginnt nach der Speicherplatzwahl das eigentliche Game. Später nach ein paar Fortschritten, wird das Hauptmenu um einige Einträge erweitert und ihr könnt z.B. die Kapitel auch einzeln anwählen. Ihr könnt Herausforderungen von hier aus starten, beide Helden und deren Fähigkeiten upgraden und diverse Statistiken begutachten. Dazu dürfen auch die üblichen Belohnungen wie Kostüme oder Artworks nicht fehlen. Auch das bringt Edge of Time natürlich zur Genüge mit. Alles Dinge auf die ich im Game Play Teil noch etwas intensiver eingehe, da sie alle auch dort nutzbar sind. Zu guter Letzt könnt ihr auf dem Hauptmenu, wie auch im Spiel selber, die Optionen besuchen. Neben Soundeinstellungen und dem Einsehen des Steuersetups, kann man hier die Achsen invertieren und den Schwierigkeitsgrad einstellen. 3 sind im Spiel enthalten, wobei Schwer erst freigeschaltet werden muss. Seid ihr soweit fertig, könnt ihr das eigentliche Spiel beginnen und das neue "Marvel Dream Team" auf die Bösewichter dieser und der anderen Epoche loslassen. ;-)

Technik und Game Play....

Wie schon angesprochen übernehmt ihr in diesem Spiel die Rolle gleich zweier Spider-Man Helden. Neben dem bekannten Amazing Spider-Man, darf hier auch wieder die 2099 Variante gesteuert werden. Dabei ist das Spiel aufgeteilt in 17 aufeinanderfolgende Kapitel, die man zunächst schön nacheinander spielt. Dabei sind die Kapitel aber nicht strikt aufgeteilt auf beide Charaktere, sondern es wird auch mal wild durchgemischt. Grund ist die angesprochene Verschmelzung beider Story Stränge und das sich Aktionen des einen Helden, auf die Welt und Geschehnisse das anderen auswirken. Hier kommt dann auch das von Beenox angepriesene Bild-in-Bild Feature zum Tragen, wo in solchen Momenten auf dem Touch Screen der Gegenpart auftaucht und beide Figuren auch miteinander kommunizieren. Pro Kapitel gibt es meist mehrere Aufträge zu erledigen, für die man mal Zeit hat, aber auch mal mit Countdowns und eng gestrickten Zeitrahmen leben muss. Bedingt durch wenige Rücksetzpunkte, nicht der einzige unfair wirkende Teil im Spiel. Im Normalfall ist die Action aber klar unterteilt, was die Screen Aufteilung und Steuerung angeht. Während im 3D Screen natürlich die eigentliche Action abläuft, dient der Touch Screen für spezielle Aktionen, die man per Antippen auslösen kann. In Sachen Steuerung ähneln sich beide Charaktere sehr und bedienen sich bei den Grundlagen der gleichen Tastenbelegung. Gesteuert selber werden die Charaktere über das Pad, während das Steuerkreuz die komplett frei nutzbare Kamera abdeckt.

Ungewohnt ist dabei, dass die Kamera in der Position verharrt, in der man sie einstellt. Sie geht also nicht dynamisch wieder in eine Nullstellung, sobald man losläuft. Das macht sich gerade dann etwas unglücklich, wenn viele Gegner um einen herum sind. Zwar besitzt das Spiel ein gewisses Ziel Feature für bestimmte Gegner, dennoch wird es in solchen Momenten gerne mal unübersichtlich. Und Gegner warten mehr als genug auf euch. Gespielt wird das Ganze in einer Third Person Sichtweise hinter oder eben über den Charakteren. Mit dem richtigen Kamerawinkel ist die normale Übersicht ordentlich. Häufig genutzte Tasten sind A, X und Y. Denn mit diesen Tasten deckt man die reinen Basis Attacken der beiden Charaktere ab. Dabei besitzen beide sowohl Nah-, als auch Fernkampf Attacken, die äußerst flüssig und schnell von der Hand gehen. Es gibt eine Kombo Anzeige, aber leider keinen Scorezähler. Belohnungen hier sind anderer Art. Zum einen können beide bei einem hohen Kombo Wert stärkere Attacken ausführen und zum anderen bekommt man sogenannte Energiekugeln, die man später für die Upgrades benötigt. Die B und R-Tasten dienen der Sprung- und Netzaktionen. Mittels B könnt ihr zum einen den einfachen und den Doppelsprung ausführen, während ein gedrückt halten den Netzsprung nach oben auslöst. Die R-Taste gehört den Schwungfans unter euch, da man sich damit per Netzleine nach allen Richtungen schwingen kann. Ohne Pause und man kann mit dem richtigen Timing ewig nach vorne schwingen. Geht auch sehr gut von der Hand und man hat diese Aktion sehr gut unter Kontrolle. War ja früher auch nicht immer so.

Ebenso könnt ihr euch automatisch an markierte Netzpunkte ziehen, sofern ihr in deren Reichweite seid. Dann erscheint an diesen Punkten ein entsprechendes Symbol. Die L-Taste zu guter Letzt deckt spezielle Aktionen der beiden Charaktere ab. Im ersten Drittel des Spiels werden diese verfügbar und erweitern das Aktionsangebot. Auch findet man hier die Unterschiede zwischen beiden. So kann man mit Amazing Spider-Man z.B. den Spinnensinn aktivieren und bekommt nun eine grafisch andere Sicht auf die Umgebung. Dabei könnt ihr nun den Weg und den momentanen Zielpunkt sehen. Bei der 2099 Variante darf z.B. der Lockvogel genutzt werden, bei dem Spider-Man ein Abbild seines Körpers projizieren kann und damit Geschosse und Gegner täuscht. Wie der Rest der Action geht auch dies sehr flüssig von der Hand. Damit ihr davon nicht unendlich Gebrauch machen könnt, gibt es im 3D Screen neben der Lebensenergie in Balkenform, auch ein Gegenstück für die Spezialfähigkeiten. Glücklicherweise füllt sich aber diese Anzeige wieder selbstständig. Ausgestattet mit diesen Grundlagen könnt ihr das Spiel nun starten. Meist eingeläutet von gut gemachten Sequenzen, die erst dann nerven wenn man merkt das man sie nicht abbrechen kann. Nach dem dritten Ableben an einer Stelle, spürt man dies. ;-) Danach beginnt meist die Action gegen eine Unmenge an Gegnern. Zwar oft Kanonenfutter was die KI angeht, aber oft in der Masse dennoch hinderlich. Hier ist es schade, dass man nicht irgendwas RPG mäßiges eingebaut hat. Bietet sich bei solcher Action eigentlich immer an. So sammelt man einfach die Energiekugeln und sucht später den Shop auf.

Sehr oft enthalten ist das Spielchen, einen bestimmten Gegner zu finden, der eine Keycard in sich birgt. Sprich verschlossene Türen gibt es viele, die man so erst öffnen kann. Da aber das Spiel schon sehr linear gestaltet ist, stößt man mit der Zeit unweigerlich auf diese Burschen. Diese Abschnitte findet man sehr häufig. Unterbrochen von vielen Schwing- und Geschicklichkeitseinlagen, wo beide auch mal durch brennende oder per Laserstrahlen geschützte Abschnitte navigieren müssen. Hier punktet die gute und weiche Netzschwungsteuerung, die euch sehr exakt schwingen lässt. Das macht wirklich Spaß. Wem dann die anfänglich begrenzte Move Auswahl nicht ausreicht, wird schnell den Upgrade Shop kennenlernen. Hier gibt es 3 Bereiche. Zum einen jeweils einen für jeden Charakter, und einen mittleren Bereich, bei dem man Upgrades kaufen kann, die sich für beide auswirken. Neben 11 Moves, die dann beide drauf haben, kann man hier das sogenannte Zeitparadoxon freischalten. Erscheint als nutzbare Anzeige auf dem Touchscreen und ist vergleichbar mit einem Supermove. Füllt sich nur langsam, ermöglicht aber dann alle Gegner im Umfeld für gewisse Zeiten Kampfunfähig zu machen. Die speziellen Bereiche im Shop sind ebenfalls geteilt und splitten sich in Charakter- und Kampfupgrades. Charakter Upgrades decken die Gesundheitsleiste, Schadenshöhe der Aktionen und die Verteidigung ab, während die Kampf Upgrades spezifische normale Attacken freischalten, die man dann über Tastenkombinationen umgesetzt hat. Alle braucht man nicht, so dass man sich auf die wichtigsten konzentrieren kann. Positiv das man diese dann auch in mehreren Stufen verstärken kann. Auch wenn es dauert, bis man die nötigen "Mittel" erspielt hat. Dazu ist mancher Neustart eines älteren Levels nötig.

Auch weil man nicht nur die simplen Energiekugeln dafür einsetzen muss, sondern auch goldene Spinnensymbole, deren Fundorte wesentlich kniffliger versteckt sind. Der dritte große Bereich in der spielerischen Action ist das Klettern an Wänden und allem woran sich beide festhalten können. Meistgenutzte Variante ist aber das reine actiongeladene Prügeln gegen die Horden an Gegnern. Unterbrochen von den guten Sequenzen, die gefallen solange man nicht draufgeht. ;-) Bedingt durch das recht linear gemachte Spiel, ist man aber trotz unfairer Stellen in 7-8 Stunden durch den Story Modus, so dass hier ein paar Punkte liegengelassen wurden. Hätte man ruhig noch mehr bieten können. Denn trotz der angesprochenen Schwächen punktet der spielerische Teil durch die gute Steuerung und flüssige Action. Zu viel Abwechslung sollte man aber dennoch nicht erwarten. Wer abseits der Story etwas für sein Kostüm oder Energiekonto tun will, kann sich den knapp 60 Herausforderungen stellen. Hier warten ganz spezielle Szenarien auf euch, die man nur nach Zeit oder rein in Geschicklichkeitsaufgaben unterteilt sich. Schafft diesen Parcour in der und der Zeit…, so ist das meist aufgeteilt. Für zwischendurch zu gebrauchen, ohne jetzt als Killer Feature durchzugehen. Dazu sind auch die Belohnungen hier in meinen Augen meist mit Kostümen und Artworks zu simpel.

Grafik & Sound....

Grafisch bin ich von großen Teilen des Spiels doch sehr angenehm überrascht. Irgendwie ist die 3DS Version nicht der typische schnell gemachte Lizenztitel, den man hier vielleicht erwartet. Er wirkt insgesamt sehr edel in vielen Momenten und dabei fallen mir immer wieder Details ein. Speziell die Animationen und Detailgrafiken der Charaktere sind gut gelungen. Auch keine überdrehten Farben oder Effekte, sondern genau im richtigen Rahmen wie ich finde. Klar gibt es bei vielen Innenbereichen auch oft eintönig gestaltete Areale. Das lässt sich dann auch nicht vermeiden. Viele technische bebaute Bereiche gehören hier mit dazu. Aber wo man konnte, hat man versucht Pep in die Angelegenheit zu bringen. Dazu ist das Spiel eben auch technisch gut. Die Prügelaction geht äußerst flüssig von der Hand und Ruckler oder ähnliche Macken sind mir nicht aufgefallen. Manchmal fast schon zu viel des Guten, speziell die Flugpassagen in die Tiefe des Screens. Hier wird's dann auch mal zu schnell und damit auch unfair. Aber alles noch im passablen Bereich.

Auch der Sound gehört klar zum Besseren auf dem 3DS. Vor allem viele epische und orchestral angehauchte Stücke geben dem Spiel einen etwas mystischen und erwachsener wirkenden Touch, als wenn immer nur actiongeladene Musiken aus den Lautsprechern kommen. Ok die gibt's auch, aber gut dosiert. Wo man etwas mehr hätte machen können sind die Effekte. Hier ist mir speziell bei den häufigen Prügeleinlagen oft zu viel des Comichaften "Ahh" und "Ohh" dabei. Die englische Sprachausgabe gibt keinen Anlass zur Kritik. Die Stimmen sind professionell und auch die Betonung weiß zu gefallen.

Fazit....

Edge of Time ist so eine Sache auf dem 3DS. Die Technik und der 3D Effekt sind klar die Stärken des Titels. Dazu auch eine gute Steuerung und passende Zusätze wie die Entwicklungsmöglichkeiten der beiden Helden. Und dennoch reicht das nicht, um den Titel aus dem Mittelmaß zu holen. Das liegt in meinen Augen am doch recht linearen Spiel, das dazu, trotz zweier Charakter, immer wieder in stupidem Gekloppe endet. Deshalb auch hier wieder, das Rad neu erfinden kann man nicht. Auch könnte das Spiel ruhig länger sein, oder zumindest einen höheren Wiederspielwert bieten. Weiterer Kritikpunkt sind die doch recht zahlreich anzutreffenden unfairen Stellen. Sei es bei Momenten, wo die Geschicklichkeit gefragt ist, samt Zeitdruck den man gerne mal hat, und eben auch durch ungünstige Gegner Platzierungen. Diese Dinge kosten dem Spiel schon einige Punkte. Spider-Man Fans machen beileibe keinen Fehlkauf, sollten diese Punkte aber durchaus mit in ihre Kaufentscheidung einbeziehen.

 

+ Technisch gelungen
+ Guter 3D Effekt
+ Angenehm weiche Steuerung
+ Entwicklung der Helden
+ Viele Bonus Missionen
+ Komplett Deutsch
- Teils mit unfairen Passagen
- Insgesamt sehr linear
- Spielzeit könnte höher sein
- Noch recht Teuer

GRAFIK: 79%

SOUND/EFFEKTE: 77%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 70%

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