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3DS Layton's Mystery Journey
 
 
Layton's Mystery Journey - 3DS
Matthias Engert (03.01.2018)

SYSTEM: 3DS
ENTWICKLER: Level-5
GENRE: Puzzle/Adv.
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
STREETPASS: Nein
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-7
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: USK6
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.30 Euro
SD-Card NUTZUNG: Ja
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
ONLINE/SPOTPASS: DLC/Ja

   
Einleitung....

Nicht nur im wahren Leben gibt es irgendwann mal eine Wachablösung, oder sagen wir besser einen Generationswechsel in den verschiedensten Bereichen. Man könnte hier ein wenig den Vergleich zum Familienbetrieb heranziehen. Irgendwann geht der Chef in Rente und der Nachwuchs muss sich um die Geschäfte kümmern. Im vorliegenden Fall trifft es den Kern der Sache ganz gut. Seit einer gefühlten Ewigkeit versorgen uns die Mannen von Level-5 mit den Abenteuern rund um Professor Layton. Eine Serie die nicht mit lautem Getöse durch die Spielwelt zieht, sondern seine Fangemeinde eher unter den leisen und nachdenklichen Spielern gefunden hat. Denn schon immer waren Rätsel und Puzzles das Geheimnis dieser Serie auf den mobilen Plattformen Nintendos. Zuletzt durfte man sogar Capcom's Anwaltsgröße Phoenix Wright an der Seite des guten Professors begrüßen. Aber das war einmal. Zumindest aktuell. Denn pünktlich zum 10jährigen Jubiläum der Serie übernimmt das Töchterchen das Zepter in der Detektei. Ob der Stabwechsel reibungslos über die Bühne ging und was sich vielleicht ändert im Layton Clan, zeigt euch der folgende Test.

Menus und die Story....

Dabei ist der Titel im Allgemeinen etwas anders geraten und schreibt in kleinem Rahmen auch etwas Geschichte. Denn zuerst erschien der Level-5 Titel für die Smartphones dieser Welt und erst danach für den 3DS. Eine Entwicklung die hoffentlich nicht irgendwann zum Alltag wird. Erklärt später auch einige Fakten des Spiels. Nach wie vor hat Nintendo aber schon noch die Hände drauf, so dass in vielen Bereichen gewohnte Qualität geboten wird. Allem voran die Lokalisierung, die auch hier wieder Texte und die Sprachausgabe betrifft. 3 Spielstände laden ein genutzt zu werden, während es Kontakt nach Außen nur über den eShop gibt. Denn neben dem Spotpass Feature versorgt man euch mit neuem Futter einzig über den eShop. Dort gibt es zum einen kostenlos neue Inhalte, sowie auch kostenpflichtige Fälle und Rätselfutter für 2 Euro das Paket. Ansonsten bleibt es beim gewohnten Gameplay für einen Spieler. Sicherlich auch der Entwicklung für die Smartphones geschuldet, bietet das Spiel keinen 3D-Effekt. Richtig lange her mal einen richtigen 3D-Titel gezockt zu haben, fällt mir da so nebenbei ein. ;-) Neues Spiel, Neues Glück trifft auch hier natürlich die Story, mit der schon angesprochenen Stabübergabe im Hause Layton. Bin gespannt ob das so bleibt für zukünftige Teile der Serie.

Den Professor sucht ihr hier also vergebens. Stattdessen macht ihr Bekanntschaft mit seiner Tochter Katrielle. Zu Beginn der Spielhandlung eröffnet Katrielle ein Detektivbüro in der Chancery Lane. Sie will sich damit nicht nur selbst beweisen, sondern hofft auch, im Verlauf ihrer Arbeit Hinweise auf den Verbleib ihres verschollenen Vaters, Professor Layton, zu finden. Auf ihrem Fahrrad rast Katrielle unentwegt durch London und löst einen ungewöhnlichen Fall nach dem anderen. Dabei wird sie mehr und mehr in mysteriöse Ereignisse verwickelt, in deren Verlauf sie ohne es zu ahnen einer Millionärsverschwörung auf die Spur kommt. Zum Glück ist Katrielle nicht ganz auf sich allein gestellt. Ernest Drowrig, ein Student der Gressenheller Universität, heuert in ihrem Detektivbüro als Assistent an. Und schließlich macht Sherl das Spürnasen-Trio komplett. Der sprechende Hund wird zunächst Katrielles erster Klient und später ihr treuer Begleiter. Bevor man loslegen kann, erwartet euch wie immer das bescheidene Hauptmenü. Ihr könnt hier ein Neues Spiel beginnen, ein gespeichertes Fortsetzen, oder in den Optionen die Lautstärke anpassen, sowie die Spotpass Funktion aktivieren. Dazu kommen die Zusatzinhalte, über die man euch sofort in den eShop bringt und zu guter Letzt wartet der neue Bonus Bereich auf euch. Hier findet man einige neue Minispiele, das neue Rätsel des Tages und kann vor allem auch ältere Fälle noch einmal spielen. Alles baut allerdings auf dem Hauptspiel auf, so dass wir uns diesem natürlich etwas intensiver widmen wollen.

Technik und Game Play....

Der Kerninhalt des Spiels ist aber natürlich geblieben. Fälle lösen und dabei jede Menge kleine und große Puzzles lösen. Eine Revolution muss hier also kein Layton Fan befürchten. Aber es gibt schon einige nicht ganz unerhebliche Änderungen, die sich später auch auf die Wertung auswirken in meinen Augen. Location des Spiels ist mal wieder London, in dem eines Tages das Spiel mit der Eröffnung der neuen Detektei beginnt. In einem kleinen Vorspann, der wie viele vertont daherkommt, wird euch die neue Heldin vorgestellt. Ausgehend von der Detektei, stürzt sich die junge Katrielle in ihr neues Abenteuer und trifft schnell auf ihre beiden Begleiter Ernest und Sherl, den ich als sehr sympathischen neuen Charakter empfinde. Recht humorvoll passt er zum etwas kindlicheren Flair des gesamten Spiels. Kein Wunder durch die neue Heldin des Spiels. Wie ihr Vater steht ihr der Einsteigerin zur Seite und helft ihr die im Spiel enthaltenen Fälle zu lösen. Insgesamt ist das Spiel gefüllt mit 12 Story-Fällen, für die man im Durchschnitt um die 2 Stunden benötigt. Anders als früher empfinde ich aber den Weg zum Ziel als wesentlich linearer und seichter. Sprich man wird im Verlauf selten allein gelassen und das eben abseits der eigentlichen Puzzle-Action, die glücklicherweise schon noch den Großteil des Gameplays übernimmt.

Wie bei vielen Spiele gefällt mir auch hier die Herangehensweise, viele Möglichkeiten erst mit der Zeit zur Verfügung zu haben. Sprich das Pausenmenü und Aktionen erweitern sich erst mit der Zeit. Für alles gibt es eine gute Erklärung für den Spieler, die sich aber hier und da zu sehr an jüngere Spieler richtet. So intensiv wollen Layton Spieler dann doch nicht an die Hand genommen werden. Aber gut, es hält sich im Rahmen und mündet nicht in episch langen Erklärungs-Dialogen. Das Ziel jedes Falles ist es natürlich diesen zu lösen. Auf dem Weg dorthin sind die Fälle in 6 verschiedene Teilaufgaben eingeteilt, die alle ein übergeordnetes Puzzleteil freischalten. Hat man alle 6, wird der Fall sehr automatisiert gelöst, ohne dass man selber viel dazu tun muss. Nicht immer so wie erwartet, spürt man hier eine gewisse Vereinfachung. Die Kopfnüsse liegen dann innerhalb der einzelnen Fälle und kommen natürlich aus den Puzzeln und Rätseln. Positiv das alle Fälle zusammenhängen und man nicht in sich geschlossene Geschichten erlebt. Den roten Faden bietet das Spiel also von Anfang bis Ende. Positiv das man jederzeit, ausgenommen die Gespräche, speichern und eben gleich alle 3 Spielstände nutzen kann. Dazu kommen nun diverse Archive, Beweismittel oder Aufzeichnungen, die euch als Spieler alle gefundenen Informationen immer auf einen Blick präsentieren. Wer von den Layton Puzzles nicht genug bekommen kann, darf die erspielten Rätsel auch jederzeit noch einmal spielen. Geblieben ist gegenüber dem Vorgänger die Bewegung zwischen den einzelnen Locations. Da man sich mit Katrielle in den verfügbaren Locations bewegen muss, kann man sich nun über eine Kartenansicht auf dem Touch Screen sofort zu einem Zielbereich bewegen. Dazu steht euch jetzt ein Fahrrad zur Verfügung. Man tippt hier nur den Ort an wo man hin möchte und wechselt danach in die Detailsicht, in der man die sprechenden Charaktere vor den jeweiligen Hintergründen sieht. Hier gibt es nun immer mehrere Dinge zu tun. Zum einen Reden ohne Ende, wobei relevante Dinge farblich unterlegt sind.

Dazu kann man die Hintergründe mit einer Lupe untersuchen und bekommt das gewohnte Wimmelbild Feeling. Zusätzlich gibt es zu jedem einzelnen Ort eine kleine Statistik, ob und wie viele Puzzles und Hinweise es gibt. Was mir in dem Zusammenhang nicht gefällt ist die in meinen Augen recht hohe Anzahl an Hinweismünzen, die euch bei knackigen Rätseln zwar helfen, hier aber durch die Menge auch dazu verleiten, sie öfters zu nutzen. In Sachen Rätsel und Puzzles bieten die Fälle knapp 170 davon. Um das Spiel zu beenden müssen aber nur derer 80 gelöst werden. Weitere gibt es am Ende, oder verdient sie sich über die berühmten Rätsellösungspunkte - die Pikarats. Auch hier mit den üblichen Einschränkungen. Löst man ein Puzzle ohne Hilfe und ohne Neubeginn, gibt es die volle Punktzahl. Ansonsten muss man mit ein paar Abzügen leben, wenn man die Hinweismünzen nutzt. Leer geht man aber bei keinem Puzzle aus. Innerhalb vieler Gespräche werden die Puzzles einfach mal so eingestreut, andererseits gibt es klare Reihenfolgen dafür. Die Puzzles sind auf einem sehr guten Niveau und erfordern oft genug wieder den Gehirnschmalz des Spielers. Logisches und auch mal um die Ecke Denken gehört einmal mehr klar dazu. Hier wird wieder die gesamte Bandbreite des Layton Gameplays abgedeckt. Auch wenn viele Puzzles etwas seichter sind als in den Vorgängern und auch nicht immer wirklich logisch wie ich finde. Ist wie immer ein subjektiver Eindruck. Aber wirklich extrem festhängen tut man an keinem Rätsel, eher sieht man mal den Wald vor Bäumen nicht oder tut sich mit den Erklärungen und der angesprochenen Logik ab und an schwer. Ich will es mal so sagen, es gab schon knackigere Layton Spiele.

Ansonsten ist der Ablauf an sich immer gleich. Je nach Fall stellt man euch stetig neue Locations zur Verfügung, so dass die gute Katrielle oft in der Gegend herumreist. Erreicht ihr einen Ort, wobei ihr immer wisst wohin es gehen muss, gilt es per Touch Screen die Gegend abzusuchen. Ihr findet Hinweise und Münzen und dürft natürlich mit allen möglichen Leuten reden. Hier gibt es dann entweder ein Rätsel oder Puzzle zu lösen, oder aber ihr habt auf einmal recht überraschend eines der 6 Teile, die ihr für einen Fall unbedingt benötigt. Alles was ihr erfahrt und findet, wird dann wie schon erwähnt gespeichert und archiviert. Braucht man aber äußerst selten einmal. Was so ein bisschen fehlt ist der Kick und A-ha Effekt. Sei es in der Story, die ich als recht einfach und blass ansehe, gilt aber auch für die Abfolge der Rätsel, die wie schon erwähnt manchmal etwas abrupt zu Ende sind. Was unterhält sind in der Tat wieder die Puzzles. Abgesehen von einigen recht einfachen Varianten, überzeugt gut die Hälfte auf jeden Fall. Auch wenn man nicht ewig festhängt, machen sie jede Menge Spaß und entlocken dem Spieler dann doch das berühmte "auf die Stirn hau Feeling". ;-) Eher als Beigabe, als nun als echten Mehrwert empfinde ich die Neuerungen in Sachen "Kosmetik". Denn hier bekommt ihr die Möglichkeit das Detektivbüro umzugestalten und man driftet etwas in die Style Boutique Szenerie ab. ;-) Dazu kommen jetzt auch Kleider die man freischalten kann und Katrielle damit ständig ein neues Aussehen geben kann. Man muss es aber nicht nutzen, so dass dies hier nur angemerkt werden soll.

Grafik & Sound....

Mal abgesehen davon, dass man auf einen 3D-Effekt verzichtet, bleibt man sich in Sachen grafischer Gestaltung treu. Farbenfrohe und wieder sehr schöne Zeichnungen erfreuen hier das Auge. Müssen sie auch, da die Untersuchungen und damit das Absuchen der Umgebungen eine wichtige Rolle spielt. Gelungene Sequenzen im Stil der Zeichnungen erzeugen hier und da doch das gewohnte Flair alter Layton Teile. Frei von Kritik sind auch die Rätselgrafiken bei den eigentlichen Puzzles. Nichts trübt hier den sehr guten technischen Eindruck und die Detailfülle weiß auf gewohnt gelungenem Niveau zu überzeugen.

Den guten Eindruck hinterlässt das Spiel auch beim Sound. Hier gibt es keine Ausreißer nach unten, aber eben auch nicht nach oben. Seichte Detektivmusik, die einen beim Grübeln unterstützt, begleitet euch im Spiel. Viele orchestral angehauchte Stücke sind sehr passend und fügen sich hier durchaus harmonisch ein. Gelungen ist die Sprachausgabe im Spiel. Könnte zwar durchaus häufiger eingebunden sein, erfüllt aber auf jeden Fall ihren Zweck.

Fazit....

Laytons Mystery Journey ist für eingefleischte Layton Fans durchaus diskussionswürdig. Zwar bietet das Spiel eine Menge Puzzles und Rätsel, die natürlich den Großteil des Spiels ausmachen. Und natürlich machen sie Spaß und fordern euer Rätselgeschick und bieten schon die eine oder andere Kopfnuss. Verglichen mit dem Anspruch und der Machart in vielen Vorgängern empfinde ich persönlich die Inhalte aber als seichter. Bin der Meinung mit diesem Layton Titel sollten sich eher jüngere Spieler oder Einsteiger in die Serie angesprochen fühlen. Auch wenn es stetigen Nachschub an Puzzles gibt, ist die Spielzeit ordentlich, aber eben auch überschaubar. Dazu kommt auch eine Story, die nicht ganz so geheimnisvoll daherkommt und man den Spieler auch sonst vielleicht einen Tick zu viel an die Hand nimmt. Stichwort Hinweismünzen, die wie ich finde zu häufig im Spiel enthalten sind. Kein schlechtes Spiel, aber in meinen Augen nichts für den Crack, dem die Puzzles und Rätsel nicht schwer genug sein können. Einsteiger dürfen aber gerne zugreifen.

 

+ Ordentliche Spielzeit
+ Rätselmenge/DLC-Bonus
+ Touchscreen Bedienung
+ Viele Kopfnüsse dabei
+ Gelungene Navigation/Menüs
+ Komplett Deutsch
- Story etwas blass
- Seichterer Anspruch
- Zu viele Hinweismünzen

GRAFIK: 71%

SOUND/EFFEKTE: 70%

MULTIPLAYER/Online: --

GESAMTWERTUNG: 71%

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