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3DS Doktor Lautrec und die vergessenen Ritter
 
 
Doktor Lautrec und die vergessenen Ritter - 3DS
Kilian Pfeiffer (20.02.2012)

SYSTEM: 3DS
ENTWICKLER: Konami
GENRE: Rätsel
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
STREETPASS: Nein
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 2-6
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: USK6
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.35 Euro
SD-Card NUTZUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE: Nein

   
Einleitung....

Er kam, sah und siegte… Wirklich? Doktor Lautrec lehnt sich an Professor Layton an, so viel ist mal sicher. Nur dass Lautrec eben nicht von Nintendo kommt, sondern von Konami. Ansonsten sind die beiden schlauen Köpfchen durchaus ähnliche Typen, die auf Nintendos Handhelds anzutreffen sind. Wir haben uns mal mit Jean-Pierre Lautrec, seines Zeichens Doktor der Archäologie, ins Abenteuer gestürzt und können nun sagen, was der Bartträger anders macht als sein erfolgsverwöhnter Professoren-Kollege.

Menus und die Story....

Habité-Schätze: Alleine der Name verleitet dazu, dass man sich nach ihnen auf die Suche macht. Doch sind Habité-Schätze ein seltenes Gut und nur dort zu finden, wo widrige Bedingungen herrschen: unterhalb der Weltmetropole Paris. Dort ist auch Doktor Lautrec mit seiner neuen Assistentin Sophie unterwegs. In seiner Laufbahn hat er schon so manchen tollen Fund gemacht. Doch das, was nun bevorsteht, ist der wohl größte Schatz in seiner Archäologen-Karriere.

Technik und Gameplay....

Eine gute Story? Die bietet "Doktor Lautrec und die vergessenen Ritter" in jedem Fall. Filmreif wurde diese inszeniert, künstlerisch anspruchsvoll. Auch die Vielzahl der Charaktere, ob Paul Lepetit, Milady, Grégoire Godot oder Gustav Blockenstein, sind gute Würze für den Titel. Es macht Spaß, die Handlung zu verfolgen, so viel sei gesagt. Doch waren es schon bei Professor Layton vor allem die unzähligen Rätsel, die das Salz in der Suppe waren und den Reiz am Spiel ausmachten. Doch was macht man als Spieler in "Doktor Lautrec und die vergessenen Ritter" überhaupt? Labyrinthe unter Tage erkunden, Schätze finden, Bösewichte besiegen, Rätsel lösen. Um die Schätze zu finden und die in ihnen hausenden Wächtergeister zu besiegen, müsst Ihr große Taten vollbringen - und vor allem: Lange bei der Stange bleiben. Bis das Spiel beendet ist und ihr alle Rätsel erfolgreich absolviert habt, dürften locker 20 Stunden ins Land ziehen.

Ein wenig eigen ist die Herangehensweise an das Schätze-Finden: Mit Hilfe einer Karte bewegt Ihr Euch durch die Labyrinthe. Das ist soweit auch noch recht eingängig. Auch die Steuerung bleibt dabei jederzeit leicht zu handhaben. Im Stadtmodus bewegt Ihr Doktor Lautrec durch Paris, im Labyrinthmodus geht es weiter, sobald Ihr einen "Irrgarten" unter der Stadt gefunden habt. Das Prinzip bleibt bei allen Erkundungen gleich: In der Taverne bereitet Ihr Euch vor, informiert Euch über anstehende Quests und wählt jene Habité-Schätze aus, mit denen Ihr Euch in das Abenteuer stürzt und die wesentlich sind, um Erfolge feiern zu können. Im Inneren von Habité-Schätzen wohnen Wächtergeister, die wiederum nützlich sind, Euch im Kampf zu unterstützen. Wichtig in "Doktor Lautrec und die vergessenen Ritter" sind die Dialoge im Spiel. Unzählige findet Ihr hier, Lesen und Zuhören gehören zu den notwendigen Dingen, die Ihr unbedingt gern tun solltet, um bis zuletzt vor dem Handheld-Bildschirm zu verweilen.

Etwas gewöhnungsbedürftig ist das System, auf dem der Titel aufbaut. Quests, die Euch zuteilwerden, müsst Ihr absolvieren und eben besagte Labyrinthe erkunden. Jene Wächtergeister, die in den Schätzen stecken, müsst Ihr mit auf Eure Reise nehmen und sie im Kampf einsetzen. Die Kampfeinlagen wirken zum Teil aber aufgesetzt, weil das Prinzip - Kampf und Rätsel - auf Dauer, und im Gesamten, nicht so locker-flockig von der Hand geht. Klar, es ist nett, Objekte zu sammeln und dafür gefundene Edelsteine einzusetzen, die Ihr nach und nach findet. Aber irgendwann fehlt die Motivation, immerzu die Wächtergeister auf den Plan zu rufen.

Wichtig: die Rätsel im Spiel. In den Labyrinthen warten viele verschlossene Türen darauf, geöffnet zu werden. Und das Öffnen gelingt nur, wenn Ihr Rätsel hinter Euch bringt. Und genau hier liegt dann auch der Knackpunkt. Natürlich waren auch die Kopfnüsse in der Professor Layton-Reihe nicht immer das Gelbe vom Ei. Aber zumindest größtenteils und zudem überzeugten die Rätsel allein schon wegen der immensen Abwechslung, die sie boten. Das ist bei "Doktor Lautrec und die vergessenen Ritter" leider nicht mehr ganz der Fall. Klar, in den Untergrund-Gebieten stoßt Ihr auf allerhand Fallen, auf patrouillierende Polizisten, auf plötzlich aus der Wand herausschießendes Feuer, aber auch auf Kisten, die es zu verschieben gilt. Das erfolgt über eine direkte Steuerung Eures Protagonisten und ist somit anders als bei Professor Laytons Abenteuer.

Die Rätsel selbst sind einfach und doch etwas anders gestaltet als beim großen Professoren-Vorbild. Zudem sind sie etwas abwechslungsärmer. Sie wiederholen sich immer wieder - und das ist der Punkt, der nach und nach dazu führt, dass man als Spieler leicht genervt ist. Beispiel gefällig? Das Kreuzworträtsel. Ihr müsst in ein leeres Gitterfeld vorgegebene Wörter eintragen. Allerdings sind diese nicht auf Deutsch (warum denn das?). Eine Tipp-Schaltfläche hilft Euch in so manchem Moment weiter. Blockrätsel, Logikrätsel, Zahlenrätsel oder das einfache Fehlerbild sind weitere Arten von Aufgaben, die Euch während des Spiels begegnen. Das wirkt alles so, als hätte man es schon zu oft gesehen, um abermals fasziniert davon zu sein.

So sind es dann wohl doch die Kämpfe, das Zähmen der Wächtergeister, an das Ihr Euch gewöhnen müsst (und hoffentlich den Spaß dabei entdeckt!). Denn wie auch in den Pokémon-Spielen gibt es auch bei den Wächtern eine Hierarchieebene, was die Eigenschaften angeht. Das ist soweit auch in Ordnung. Nur hatten wir uns von dem Spiel etwas anderes erwartet. Den Fokus hätten die Entwickler eher auf die Rätsel legen sollen und dort mehr Herzblut hineinstecken müssen.

Grafik & Sound....

Die Standbild-Optik ist in so manchem Moment Anreizgeber und Schockmoment in einem. Irgendwie mag die Grafik nicht so zusagen, wie die im Nintendo-Spiel. Und trotzdem hat der Titel Charme. Das liegt an der Optik, am französischen Setting und vor allem an der Musik, die mit schönen Klängen des Spielers Ohr verzaubert. Die glasklare Sprachausgabe ist ein zusätzliches Präsent an den Nutzer, der sich mit Doktor Lautrec in das Abenteuer stürzt.

Fazit....

Dass man bei Konami versucht hat, von Mister Laytons Bekanntheitsgrad indirekt zu profitieren, liegt klar auf der Hand. Die Rätseleien sind vom Grundprinzip her gut gemeint. Allerdings fehlt die Detailarbeit. Hier wiederholen sie sich zu häufig. Und auch die Schatzsuchen sind irgendwann einmal ermüdend. Zwar bietet der Titel eine lange Spielzeit, was gut ist, das reicht aber nicht, zum exzellenten Ausnahmetitel zu avancieren. Schade! Spaß macht der Ausflug aber trotzdem.

 

+ lange Spielzeit
+ interessante Geschichte
+ hörenswerter Sound
+ viele Rätsel
- gewöhnungsbedürftige Kämpfe
- alles wiederholt sich

GRAFIK: 65%

SOUND/EFFEKTE: 80%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 63%

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