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3DS Hometown Story: The Family of Harvest Moon
 
 
Hometown Story: The Family of Harvest Moon - 3DS
Matthias Engert (01.06.2014)

SYSTEM: 3DS
Publisher: Rising Star Games
GENRE: Adventure
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
STREETPASS: Nein
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-5
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: USK0
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.40 Euro
SD-Card NUTZUNG: Nein
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
ONLINE/SPOTPASS: Nein

   
Einleitung....

Im Bereich der Simulationen gab auf Nintendos Handhelden schon immer eine feste Größe - Harvest Moon. Eine Serie, die seit den ersten Titeln eine stetig größer werdende Fangemeinde verzeichnen konnte. Kein Wunder, bot das Spielprinzip mit seiner Mischung aus Wirtschaft, Adventure und Simulation viele Facetten, um sich die Zeit zu vertreiben. Mit Hometown Story ist aktuell ein Titel erschienen, den viele auf den ersten Blick für einen weiteren Titel aus dieser Serie halten. Immerhin prangt das HM Logo auf dem Cover und mit Yasuhiro Wada ist niemand geringeres, als der Vater der Harvest Moon Serie für den Inhalt verantwortlich. Aber und das kann man hier schon klar vorweg nehmen, Hometown Story ist vieles, nur kein weiteres Harvest Moon Spiel. Wer einen weiteren entsprechenden Titel erwartet, der sollte den folgenden Test sehr genau lesen. Also nicht lange um den heißen Brei geredet, Zeit sich den Titel genauer anzuschauen.

Menus und die Story....

Einmal mehr unter dem Dach von Rising Star Games erschienen, hat sich Yasuhiro Wada noch weitere prominente Unterstützung in sein Entwicklerteam geholt. Zum einen Atsuko Nishida, ihres Zeichens Charakter Designerin der Pokemon-Serie und Nobuo Uematsu, der vielen als Komponist für die Final Fantasy Spiele bekannt ist. Sicherlich nicht die schlechtesten Zutaten. Beim Drumherum machen die Entwickler vieles richtig, ohne jedoch die 3DS-Features komplett auszunutzen. Immer wichtig in einem Spiel wie diesem, dass man den Inhalt komplett Deutsch präsentiert. Beschränkt sich hier auf die Texte im Spiel, während man auf Sprachausgabe komplett verzichtet. Speichertechnisch gibt man euch 2 gleichzeitig nutzbare Spielstände an die Hand, die euch neben der Spielzeit auch den aktuellen Monat und Tag anzeigen. Viel mehr gibt es dann aber auch nicht in Sachen 3DS-Features. Weder einen Mehrspieler, noch sonstige Möglichkeiten Kontakt mit der Außenwelt herzustellen. Gäbe es nicht den enthaltenen 3D-Effekt, das Ganze könnte auch als DS Game durchgehen. Die Geschichte im Spiel ist relativ einfach gestrickt, soll aber laut diversen Fact Sheets auch die Kindheit des Schöpfers aufgreifen, der als Kind auf einer kleinen Insel aufgewachsen ist. Denn auch hier spielt alles in einer in sich geschlossenen Ortschaft, in der es keinen aktiven Weg hinaus gibt. Just in dieser geschlossenen Ortschaft übernehmt ihr als Spieler einen weiblichen oder männlichen Charakter, der in diesem Ort den vernachlässigten Laden der Großmutter übernehmen soll.

Das Ziel in der Geschichte und damit auch dem Spiel ist es, den Laden wieder in ein florierendes Geschäft zu verwandeln. Ihr sollt euch mit den Bewohnern anfreunden, ein nützliches Mitglied der Gemeinde werden und natürlich am Ende auch eine Frau oder einen Mann an eurer Seite haben. Soweit die Grundzutaten der Geschichte, die in der Form einem Harvest Moon nicht ganz unähnlich sind. Auch wenn es spielerisch kein Harvest Moon ist, viele mehr oder weniger offensichtliche Anleihen findet man dennoch vor. Der reine Start in das Spiel ist dementsprechend auch simpel gehalten. Das spartanische Hauptmenu erlaubt es euch ein Spiel zu beginnen, oder eben ein gespeichertes Fortzusetzen. Dazu kommen die Optionen, in denen man neben den Soundeinstellungen zumindest die Textgeschwindigkeit anpassen kann. Auch wenn überraschenderweise eigentlich gar nicht so viele Dialoge enthalten sind. Oder sagen wir besser deren Umfänge. Unter ruhiger und melancholisch angehauchter Musik seid ihr in den Menüs schnell fertig und könnt euch an die eigentlichen spielerischen Aufgaben machen.

Technik und Game Play....

Werdet ihr in das Spiel entlassen, dürft ihr zunächst wählen, ob ihr als männlicher oder weiblicher Charakter agieren möchtet. Direkte spielerische Auswirkungen hat die Wahl aber leider nicht. Ihr personalisiert den Hauptcharakter in Sachen Name und Kleidung und erlebt danach den Beginn der Geschichte. Ihr bekommt einen Brief, in dem euch die Story um den heruntergekommenen Laden erzählt wird und macht euch auf den Weg in die namenlose Stadt im Spiel. Hier erinnert schon vieles an den Beginn vieler Harvest Moon Spiele, in denen ja auch die Farm übernommen wurde und ihr euch mit der Umgebung vertraut gemacht habt. Das ist hier nicht anders. Wobei der Laden samt Hinterzimmer zum Schlafen und Speichern zumindest sofort einsatzbereit ist. Es liegt nun an euch diesen zu vergrößern und vor allem das Warenangebot zu erhöhen. Um das zu erreichen, kann man sich im Spiel verschiedener Möglichkeiten bedienen. Doch kümmern wir uns zunächst mal um die Grundlagen des gesamten Systems. Wie es sich auf dem 3DS gehört, spielt sich die reine Action komplett auf dem 3D-Screen ab, während der Touch Screen mal die Kartenansichten, sowie Aktionen im Laden und dem Inventory selber abdeckt. Dabei bietet das Spiel eine sogenannte Lagerfunktion, die übergreifend funktioniert und euch unendlich viele Ablageplätze bietet. Sprich es gibt keine Rucksackfunktion und alles was man auch unterwegs so findet, landet immer gleich im großen Lager daheim.

Das Grund Gameplay kann man in wenigen Sätzen beschreiben. Ihr steht morgens auf, geht in den Laden und arrangiert die Waren auf den entsprechenden Tischen und öffnet diesen. Jetzt könnte man einfach hinter der Kasse stehenbleiben und auf die Kunden warten, die mehr oder weniger oft und zahlreich in den Laden kommen. Einmal drin, laufen sie oft etwas willenlos umher, nehmen etwas von den Auslagen und kommen zu euch zur Kasse. Sie bezahlen, ihr bekommt Geld auf euer Konto und verlassen den Shop wieder. Oder aber sie kommen herein, schauen sich um und gehen wieder, ohne etwas gekauft zu haben. Solange man Waren im Lager hat, könnte man das jeden Tag tun und schläft irgendwann vor seinem 3DS ein. ;-) Denn natürlich ist das nicht alles im Spiel. Ein bisschen aktiv werden dürft und müsst ihr natürlich auch. Eingebettet in ein Tag/Nacht System vergeht die Zeit aber nicht in Echtzeit und ist ähnlich angelegt wie in den Harvest Moon Spielen. Zu Beginn des Spiels ist der Laden noch relativ klein und ihr dürft nur wenige Tische aufstellen, auf denen die Waren zum Verkauf abgelegt werden. Neben den Verkäufen der Waren, muss also auch der Laden selber weiterentwickelt werden. Weiterer wichtiger Punkt im Spielsystem ist der Umstand die Umgebung erkunden zu müssen. In diesem Fall ist der Shop zwar weiter offen, es werden allerdings keine Waren verkauft. Leute einstellen oder ein Feature, dass der Laden auch ohne euch Geld abwirft gibt es nicht. Zu Beginn etwas zäh, da man auf jeden Fall mal in der Gegend herumlaufen muss, um Land und Leute kennenzulernen. Hier zeigen sich dann so langsam weitere Facetten des Spiels.

Eingeteilt ist die gesamte Ortschaft in 14 verschiedene Areale plus einiger versteckter Orte. Durch kurze Ladezeiten miteinander verbunden, findet man hier weitere Gebäude und feste Bewohner der Ortschaft, mit denen ihr euch anfreunden sollt. Erst auf den zweiten Blick merkt man, dass es aber gar nicht so viele Gebäude sind, so dass der Entdeckerdrang relativ schnell an Reiz verliert. Dazu kommt, dass Gebäude mit Dienstleistungen nirgends ihre Öffnungszeiten angeben. Es ist oft auch Glück dabei, das einer dieser Läden gerade offen ist. Oder man nimmt die langwierige Variante und stellt sich einfach den ganzen Tag vor die Tür und probiert jede Stunde die Tür zu öffnen, um herauszufinden wann der Laden offen hat. Nicht ganz so ideal. Auch werden die Läden auf der Karte nicht dargestellt. Die Läden sind nun in der Hinsicht wichtig, dass sie euch zum einen die Möglichkeit geben, den eigenen Laden ausbauen zu lassen, oder aber man selber Produkte kaufen kann, um sie im eigenen Geschäft gewinnbringend weiter zu verkaufen. Das steht in Sachen Wirtschaftsteil ganz oben auf der Hausaufgabenliste. Im Laufe der Zeit merkt man aber, dass gerade dieser Teil auf andere Weise besser und schneller zu handhaben ist. Denn um neue Produkte im eigenen Laden anbieten zu können, nutzt man andere Möglichkeiten. Zum einen findet man beim Herumlaufen immer mal herumliegende Früchte und Pflanzen, die man ebenfalls im Shop anbieten kann. Hat man die Angel zu Verfügung, kann man an bestimmten Plätzen im Spiel fischen und diese ebenfalls im Laden anbieten. Letzter Punkt ist ein fahrender Händler, der euch direkt im Shop besucht und euch reichliche Produkte anbietet. Diese kauft man zu einem bestimmten Preis und kann nun versuchen, diese im eigenen Laden weiter zu verkaufen.

Auch hier läuft alles immer nach dem gleichen Schema ab. Ihr wählt über das Lagermenü ein Produkt aus, legt es auf einen der Tische im Laden und könnt nun per X-Taste einen Preis festlegen. Dabei gibt euch das Spiel die Grundpreise vor, während ihr nun frei entscheiden könnt, ob ihr diesen nicht erhöhen wollt. Mit der Zeit entwickelt man dafür ein Gespür bis wohin die Leute dafür auch bezahlen wollen. Das führt mit der Zeit zu einigen eher negativen Ergebnisse beim Spaßfaktor. Arm wird man in diesem Spiel nie. Im Gegenteil, da man Waren eigentlich immer mit Gewinn verkaufen kann. Sprich Geldsorgen hat man hier nicht. Das weitaus größere Problem ist der Umstand, was man mit dem Geld tun will. Hier fehlt in meinen Augen klar der Anspruch. Es ist überschaubar, wofür ihr im Spiel Geld ausgeben könnt. Eigentlich nur um in anderen Läden Sachen zu kaufen, die man im eigenen Laden für mehr Geld weiterverkauft, oder aber man investiert es in die Erweiterung des Ladens. Allerdings auch nicht ewig oft, so dass die Motivation des Geld Verdienens hier nicht die größte ist. Weiteres Grundproblem ist die Tatsache, dass man aktiv im Spiel nichts herstellt oder sonst irgendwie tut. Ausnahme ist das Angeln. Was schade ist, da es eigentlich alle Werkzeuge im Spiel gibt, die auch schon in Harvest Moon vorhanden waren. Es gibt zwar die Axt, aber Baumaterialien muss man hier beim fahrenden Händler kaufen und beschafft sie aktiv nicht selber. Das erzeugt eine gewisse Eintönigkeit beim Spieler.

Dazu kommen leider auch fehlende Überraschungen im Spiel und die Tatsache nur wenig mit anderen Charakteren zu interagieren. Zwar sind laut Entwickler knapp 100 eigenständige Charaktere im Spiel enthalten, nur sieht und trifft man die eher durch Zufall und auch nicht hintereinander. Manche kommen mal kurz in euren Laden und fordern euch auf ein bestimmtes Produkt anzubieten, andere wiederum erzählen euch nur etwas zu ihrer Geschichte, wenn man sie beim Herumlaufen anspricht. Ansonsten laufen sie an euch vorbei. Das ist schon alles recht oberflächlich gemacht und es fehlen hier klar die Zwischenziele im Spiel, die den Spieler auch in spieltechnisch zähen Momenten bei der Stange halten. Alles dreht sich hier um den Laden an sich, den man aber mit einfachen und überschaubaren Mitteln am Leben erhält und nach und nach auch ausbauen kann. Ab und zu läuft man mal durch die Gegend und schaut nach dem rechten in der Nachbarschaft. Man sammelt ein paar herumliegende Dinge ein, um sie später gewinnbringend zu verkaufen. Wem das reicht sich nur auf den Laden an sich zu konzentrieren, dem kann man das Spiel ans Herz legen. Aber selbst da sind die Möglichkeiten beschränkt. Es kein Feature um Werbung zu machen, oder sonstige Events für den Laden. Kunden kommen immer, die auch alles kaufen, was ihr ihnen anbietet. Das einzige wo man etwas Zeit abseits in investieren kann, ist das Partnerfeature. Neben ständigen Besuchen, kann man der Person des Herzens auch Geschenke machen, die natürlich ebenfalls mit den Produkten des Ladens zu tun haben. Dennoch verliert auch dieses Feature mit der Zeit an Dynamik. Leider das große Grundproblem des gesamten Spiels. Fehlende Abwechslung und ein zu oberflächliches Spielsystem, das ist Hometown Story in meinen Augen in einem Satz.

Grafik & Sound....

Grafisch bin ich insgesamt schon ein wenig enttäuscht. Oder sagen wir besser, man kann aus dem Thema wesentlich mehr machen. Speziell auf dem 3DS, mit dem man ja in Sachen Farbpower und Texturen eine Menge machen kann. Genau bei diesen Dingen lässt man hier viele Punkte liegen. Die reine Umgebungsgrafik ist relativ blass gehalten und erinnert eher an normale DS Grafiken. Oft etwas grob gestaltet, sind auch die Texturen eher schwächer ausgefallen und wenig detailliert. Es gibt so gut wie keine animierten Umgebungen. Nur hier und da bewegt sich mal etwas, oder das Wasser fließt auch mal sichtbar. Ansonsten wirkt leider alles sehr steril. Selbst innerhalb der Gebäude, wie auch des eigenen Ladens, sind animierte und detaillierte Backgrounds sehr selten. Ausnahmen sind die Charakter Gestaltungen, die schon eine gewisse Liebe zum Detail zeigen. Wobei der 3DS aber auch hier mehr kann. Zumindest grafisch springt der Funke hier irgendwie nicht rüber. Technisch und was die Ladezeiten angeht, ist soweit alles in Ordnung, so dass ich diverse Berichte über Bugs oder sonstige Fehler nicht nachvollziehen konnte.

Auch der Sound lässt überraschenderweise etwas zu wünschen übrig. Was mich ob des Verantwortlichen dafür und der ebenfalls verfügbaren Soundtrack CD etwas verwundert hat. Es gibt schon schöne und vor allem ruhig angehauchte Stücke im Spiel. Allerdings sind es oft die gleichen, die nach einer Weile eher einen leicht einschläfernden Effekt haben. Was vor allem fehlt sind Effekte. Allein an der Kasse des eigenen Ladens gibt es sie mal zu hören. Sonstige Events oder Ereignisse werden so gut wie gar nicht irgendwie akustisch umgesetzt. Das tut dem an sich nicht unbedingt abwechslungsreichen Gameplays auf Dauer nicht gut.

Fazit....

Hometown Story ist schon ein sehr spezielles Spiel, dass man schlecht in eine Schublade packen kann. Auf den ersten Blick freut man sich schon auf ein Harvest Moon ähnliches Spielprinzip, merkt aber schnell, dass man zum einen viel Geduld braucht und das eigentliche Core Gameplay recht überschaubar ist. Was man spielt ist unterhaltsam, nutzt sich aber auch schnell ab. Immer wenn man denkt, jetzt geht's richtig los, passiert eben doch nichts. Es sind immer die gleichen Abläufe, die mit wenigen Überraschungen aufwarten. Das gilt für die erste Stunde Spielzeit und ändert sich auch nach 10 Stunden nur wenig. Wer ein überschaubares Aufgabensystem mag, bei dem man sich nicht in etliche Quests verstrickt ist hier richtig. Mir persönlich fehlen viele Abhängigkeiten und einige Kleinigkeiten, die hier einfach fehlen, um den Spieler bis zum Ende zu motivieren. Wer aktiv viel tun möchte und etwas in der Art der Harvest Moon Spiele erwartet, sollte sich den Kauf stark überlegen. Für die junge Klientel mag das in Ordnung sein, ältere Spieler werden hier eher enttäuscht sein.

 

+ Übersichtliche Wirtschaftssim.
+ Geeingnet für junge Gamer
+ Waren Vielfalt
+ Charakter Designs
+ Komplett Deutsch
- Fehlende Abwechslung
- Kein Harvest Moon Kaliber
- Grafik/Sounds etwas blass
- Tiefgang fehlt
- Keine Statistiken
- Wuests eher durch Zufall

GRAFIK: 62%

SOUND/EFFEKTE: 62%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 60%

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