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3DS Etrian Odyssey Untold: Millennium Girl
 
 
Etrian Odyssey Untold: Millennium Girl - 3DS
Matthias Engert (18.06.2014)

SYSTEM: 3DS
ENTWICKLER: Atlus
GENRE: Rollenspiel
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
STREETPASS: Ja
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 4-10+
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Gering
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: USK6
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Ja
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/SPOTPASS: Nein

   
Einleitung....

Wo der Firmenname Atlus drauf stand, eines war dabei immer drin, Rollenspiel Action der anspruchsvollen und tiefgehenden Sorte. Das war beim unvergessenen Ogre Battle 64 so und hat auch heutzutage immer noch volle Gültigkeit. Besonders ältere Rollenspiel Fans durften sich hier immer angesprochen fühlen, sowie Spieler, die es in Sachen Schwierigkeitsgrad gerne mal etwas näher am Frustfell lieben. Mittlerweile kann man im Hause Atlus auch auf den Nintendo Handhelden eine große Auswahl an entsprechenden Titeln vorweisen. Was auf dem DS 2007 begann, wird aktuell auf dem 3DS fortgesetzt und stellt hier sogar schon den zweiten Titel der Serie dar. Oder man könnte hier auch meinen, man schließt den Kreis. Denn mit Untold: The Millenium Girl bringt man genau diesen ersten Teil nun auf den 3DS. Kein Grund sich Sorgen zu machen, man würde es hier mit einer billigen Neuauflage zu tun haben. Denn Atlus hat genügend Neuerungen in den alten Titel eingebaut, der einen Kauf mehr als rechtfertigt. Über 40 Stunden Spielzeit können nicht irren, wie es so schön heißt. ;-) Zusammen mit Mario Kart 8, braucht ein Nintendo Gamer im Moment eigentlich nichts weiter, um seine kostbare Zeit spielerisch zu verbringen. Was sich nun gegenüber dem Original geändert hat und ob sich der Titel wieder an die "härteren" Spielertypen richtet, das verraten wir euch im Test zum Spiel.

Menus und die Story....

Dabei stecken natürlich auch hier die Mannen des Originals dahinter, so dass trotz Neuerungen natürlich auch das alte Gameplay nicht zu kurz kommt. Allerdings und das sollte gleich eine erste Einschränkung darstellen, ist die 3DS Auflage nicht mehr lokalisiert worden. Bedeutet dass ihr des englischen mächtig sein solltet, um die Story zu verstehen. Wenn ja bekommt man aber das volle Programm und darf sich neben tausenden Textzeilen auch über reichlich Sprachausgabe der Charaktere freuen. Weiterer Negativpunkt betrifft das Thema Spielstand, da man als Spieler nur einen nutzen kann. Warum erzähle ich euch gleich im Gameplay Abschnitt. Kontaktmöglichkeiten nach Außen gibt es auch, zumindest in Form des StreetPass Features. Dazu gibt es im Spiel einen Charakter, der euch dieses Feature freischaltet und ihr die Möglichkeit bekommt, Items und Ausrüstung mit anderen Spielern zu tauschen. Ansonsten war es das zunächst mit den Rahmenbedingungen und wir können uns den elementaren Dingen widmen. Wichtig in einem Spiel wie diesem ist eine Story. Und ja die gibt es. Denn im Gegensatz zum Original gibt es hier einen direkten Story-Modus, der den Spieler mit auf eine mysteriöse Reise nimmt. Ihr als Spieler schlüpft hier in die Rolle eines sogenannten Highlanders. Dieser und andere Charaktere wurden in die Location Etria gerufen, um dort Vorkommnisse im angrenzenden Gebiet von Yggdrasil und den Ruinen der Location Gladsheim zu untersuchen. Dabei geht es um kürzlich stattgefundene Erdbeben in der Region. Was anfänglich nach einer simplen Untersuchungsmission aussieht, entpuppt sich relativ schnell als ungemein umfangreiche und verzwickte Geschichte.

Denn sehr schnell entdeckt unser Held in Gladsheim ein junges Mädchen, dass in einer Kapsel gefangen gehalten wurde. Frederica, die dem Spiel ja auch den Titel gab. Kaum befreit versucht sie ihre Erinnerungen wieder zu bekommen und natürlich sind die fehlenden Erinnerungen mit den Geschehnissen rund um Etria miteinander verbunden. Ihr macht Bekanntschaft mit weiteren Charakteren und agiert nach relativ kurzer Zeit in der bekannten Fünfer Gruppe der Etrian Odyssey Reihe. Was vor euch liegt ist wieder ein Rollenspiel der etwas anderen Art, dem man im Gegensatz zum Original, aber auch dem Vorgänger auf dem 3DS, einiges neues mitgegeben hat. Im Anime Stil gehalten erwartet euch gleich nach dem Einschalten eine erste längere Sequenz, die Fetzen aus der Geschichte und wahllos aneinander gereihte Szenen der Beteiligten auf euch los lässt. Wie immer soll das mehr Verwirren als Erklären. Schafft man wieder ganz gut und freut sich schnell auf das, was gleich auf einen warten wird. Danach landet ihr auf dem Hauptmenu des Spiels, das euch zunächst ein neues Spiel starten lässt und Zugriff auf ein Album sowie die Optionen gibt. Dienen die Optionen um Lautstärke und Textgeschwindigkeit anzupassen, könnt ihr im Album alle im Verlauf freigespielten Story-Sequenzen begutachten, oder euch alle Musikstücke und Charakterstimmen anhören. Später kommt natürlich die Fortsetzen Option auf dem Hauptmenu dazu. Soweit so gut und wir wollen schauen, was der aktuellste Teil der Serie auf dem 3DS zu bieten hat.

Technik und Game Play....

Kenner des Originals vom DS, aber auch Spieler des letzten 3DS Titels Legends of the Titan werden sich gleich zu Beginn auf eine Überraschung freuen können. Denn anders als früher bietet man euch nach dem Start eines Neuen Spiels 2 separate Modi an. So gibt es in The Millennium Girl einen waschechten Story Modus, sowie ein Classic Gegenstück. Dabei gibt es nur wenige, aber markante Unterschiede. Der Story Modus lässt euch mit den festen Hauptcharakteren der eigentlichen Geschichte auf Pirsch gehen, während der Classic Modus das freie Erstellen seine Gruppe zulässt, sowie auch die Wahl von Schwierigkeitsgraden erlaubt. Etwas das Spielern mit geringem Frustfell sehr entgegenkommen dürfte. Denn es waren die Etrian Odyssey Spiele bisher immer - richtig schön knackig schwer. ;-) Etwas das mir immer gefallen hat, aber hier eben auch durchaus Anfänger im Genre oder Neulinge anspricht. Der Story Modus nimmt euch dagegen wieder mit festen Charakteren auf die interessante spielerische Reise. Hier setzt der oben genannte Kritikpunkt an. Denn 2 solche interessante Modi und dann eben nur ein Spielstand. Parallel ein bisschen probieren geht also nicht. Dafür kann man aber nach dem Durchspielen einer Variante Boni für einen Neustart des anderen nutzen. Wobei sich Atlus aber auch in anderen Dingen nicht lumpen lässt. Zum einen können alle Spieler der Demo Version aus dem eShop wieder ihre Daten für die Retail Version übernehmen und das Spiel legt auf Nachfrage direkt schon Daten für künftige Etrian Odyssey Spiele an. Der letzte Titel dieser Art ist das also hier nicht. Sehr schön. ;-) Aber kommen wir zurück zum eigentlichen Spiel. The Millennium Girl ist von seinen Bestandteilen und dem Gameplay her zunächst sehr ähnlich im Vergleich zum Vorgänger und dem Original. Ausgehend von der Zentral Location im Spiel Etria, begebt ihr euch als Spieler immer und immer wieder in die angrenzenden Gebiete, erforscht alle Wege und Ecken und dringt so immer weiter in den Gebieten vor.

Aber selbst hier gibt es Besonderheiten, die auch den Charme der Serie ausmachen. Denn das Spiel ist nicht so angelegt, das man von einem Startort im Spiel durch unzählige Gegenden bis zum Ziel agiert, sondern ausgehend von Etria immer wieder in die umliegenden Gebiete aufbricht und dabei ständig zurückkehrt, um sich zu erholen und zu organisieren. Zeigt unter anderem das man so beim Thema Ausrüstungen oder Waffen ein anderes System benutzt, als wenn man ständig neue Gegenden durchstreift dort z.B. immer wieder neue Shops findet. Einer der vielen Pluspunkte im Spiel. Ungewöhnlich ist die Navigation durch die Stadt Etria. Hier läuft man nicht in einer First oder Third Person Sicht durch die Gegend, sondern hat einzig ein Stadtmenu zur Verfügung, wo man alle Orte der Stadt sofort anwählen kann. Ein simples Menu, das seinen Zweck erfüllt und im Spielverlauf genau richtig dimensioniert ist. 7 Orte bietet Etria, um sich und seine Gruppe zu entwickeln und um wichtige Infos einzuholen. Dazu die Stadttore, über die man später in die Weiten um Yggdrasil oder Gladsheim aufbrechen kann. Doch eines nach dem anderen. Begleitet werdet ihr im Spiel von einer Tages und Uhrzeit Angabe, so dass ihr hier sowohl am Tage, aber auch in der Nacht agieren könnt. Und typisch für das Genre, ändert sich dadurch auch einiges. Der erste Anlaufpunkt im Spiel ist der Schalter für die Entdecker-Gilde, die ihr ja schließlich anführen wollt. Hier habt ihr die Möglichkeit eure Truppe zu organisieren. Wie schon erwähnt spielt ihr relativ schnell mit allen 5 Helden, die unterschiedlicher auch nicht sein können und vom Nahkämpfer, über Fernwaffen Girls bis hin zum Magier wieder alles bieten, was in ein solches Spiel gehört. Sind die Einteilungen und Klassen im Story Modus zunächst vorgegeben, könnt ihr im Classic Modus diese Einstellungen per Hand vom Start weg anpassen.

Bedeutet aber keineswegs, dass ihr im Story Modus eingeschränkt seid. Auch dort könnt ihr im Verlauf die Klassen wechseln. 10 übergeordnete gibt es davon wieder im Spiel. Dauert nur eine ganze Weile. ;-) Keine Sorge, es gibt genug andere bekannte und neue Möglichkeiten die Recken unverwechselbar zu machen. Im Verlauf des Spiels habt ihr zudem die Möglichkeit spezielle Subklassen freizuschalten, die dann oft die markanten Fähigkeiten normaler Klassen vermischen und wesentlich effizienter sind. Alle beginnen bei Level 1, so dass auch hier klar alles auf RPG Gameplay ausgelegt ist. Da muss sich selbst der geneigte Crack keine Sorgen machen. Im Verlauf zieht dieser Teil des Spiels ungemein an. Eines fördert der Story Modus von Natur aus sehr. Der Bezug den man zu seinen 5 Helden entwickelt ist extrem hoch in diesem Spiel. Wer will kann sich nun einen ersten Blick auf das Charaktermenü gönnen und sieht schnell, dass neben der Levelanzeige, diversen persönlichen Stats auch Ausrüstungen eine große Rolle spielen. Im Verlauf wollen 4 Charakterslots gefüllt werden. Jeweils mit einer Waffe, oder eben Rüstungsteilen und speziellen Items wie Ringen, die diverse Fähigkeiten pushen können. Auch hier hat man mit der Zeit die Qual der Wahl. Zusätzlich könnt ihr hier die Formation bestimmen, die aus 2 Reihen besteht. Logisch das man die Nahkämpfer in die vordere Reihe stellt und Magier, Pistolenschützen oder Heiler nach hinten. Alles hat hier sein System und funktioniert auch hervorragend. Habt ihre eure Gruppe beisammen, könnt ihr euch im örtlichen Shop das erste Mal umschauen. Ihr könnt hier Dinge verkaufen, die ihr auf euren Touren erbeutet habt, aber natürlich auch Waffen, Ausrüstungen und Items kaufen. Anfangs habt ihr natürlich kaum Geld, so dass man wirklich nur mal kurz über die Verhältnisse informiert wird. Außerdem fällt schnell auf, dass neben Geld noch andere Dinge benötigt werden. Auch dazu gleich mehr. Weiterer wichtiger Punkt, der in keinem Rollenspiel fehlen darf, ist die örtliche Herberge. Hier könnt ihr nach einer Tour die Charaktere schlafen lassen, damit sie sich erholen können, oder auch gefallene Gruppenmitglieder wieder in das Reich der Lebenden zu holen. Etwas das vor allem in den ersten Stunden ein häufiger Moment sein wird. ;-) Ebenso wird hier gespeichert, was aber über eine Schnellspeicheroption auch später jederzeit in den Dungeons verfügbar ist.

Fühlt man sich gewappnet die ersten Gegenden unsicher zu machen, gibt es 2 weitere Orte in der Stadt, deren Inhalt auch in anderen Spielen schon zum Einsatz kam. Zum einen könnt ihr das Oberhaupt in Etria besuchen, der wenn man so will in regelmäßigen Abständen eine übergeordnete Quest für euch auf Lager hat. Erfüllt man diese, gibt es neben reichlich Bonus EP auch markante neue Momente im Spiel, die zumeist im Erweitern der Gebiete um Etria herum münden. Für die tagtäglichen Aufgaben gibt es aber auch einen normalen Quest Schalter. Monster Hunter oder Final Fantasy Tactics lassen grüßen und ihr könnt hier wesentlich häufiger kleinere Aufträge der normalen Bewohner annehmen und ebenfalls spezielle Items und EP verdienen. Positiv dass man alle Aufträge gleichzeitig annehmen kann, ohne dass man Zeitdruck hat. So kann es vorkommen, dass man Quests gleich zu Beginn annimmt, aber vielleicht erst Stunden später eher durch Zufall lösen kann. Auch das nimmt dem Spielsystem einen gewissen Krampf, etwas tun zu müssen. Soweit so gut und wir machen uns nun auf die Reise in die ersten Gebiete rund um Etria. Hier gibt es neues zu vermelden, oder sagen wir besser Zurück zu den Ursprüngen. Gab es im Vorgänger Legends of the Titan eine Art Oberwelt im 3D-Design zwischen Stadt und Dungeons, hat man hier komplett darauf verzichtet. Verlässt man die Stadt, kann man sofort das gewünschte Gebiet anwählen und schippert nicht auf der Pseudo Oberweltkarte durch die Gegend, wie es eben der Vorgänger bot. Finde ich gut und verkürzt die dort auch mal recht zähen Momente. Ziel bleiben aber natürlich auch hier die eigentlichen Dungeons. Dabei sollte man das Wort Dungeon nicht wörtlich nehmen. Innerhalb von Höhlen geht es nur zum Teil zu. Meist agiert man in Wäldern oder verseuchten Gebieten, die allesamt verschiedene Ebenen besitzen. Auch von den Wegen her immer gleich, gilt es manche Dungeons einfach nur zu erkunden, andere wiederum besitzen einen oder mehrere Endgegner, die auch für die Story relevant sind und besiegt werden müssen.

Geändert in The Millennium Girl hat man aber die Verfügbarkeit. Konnte man früher parallel mehrere verschiedene Dungeons begutachten, spielt man hier wirklich einen nach dem anderen frei. Eingeteilt in jeweils 5 Ebenen hat man auf Stunden mit nur einem Dungeon zu tun, um zum einen alles zu entdecken, aber eben auch die Gruppe so zu entwickeln, dass alle Gegner machbar sind. Erklärt auch die wieder immens hohe Spielzeit. Im Stil eines alten D&D ist auch wieder das Laufsystem gehalten. Einmal im Dungeon angekommen, lauft ihr nun per First Person Perspektive durch die Gegend. Per Steuerkreuz wird im 4-Way System gelaufen, während das Schiebepad den Blickwinkel beeinflusst, aber selten mal gebraucht wird. Typisch für die Serie komplettiert man nach und nach die Karte auf dem Touch Screen, die dann immer sichtbar bleibt und man sieht, wo man noch nicht war. Außerdem stehen euch einmal mehr diverse Zeichenwerkzeuge zur Verfügung, um markante Punkte zu markieren, oder auch um die gesamte Karte nachzuzeichnen. Dazu werden wichtige und mächtige Gegner, sowie die Bosse als bewegliche Symbole dargestellt, so dass man weiß wo man anfangs noch einen kleinen Bogen herum machen sollte. Die normalen Gegner tauchen unvermittelt per Zufallsprinzip auf und nur eine kleine Anzeige informiert euch per Farbe, dass gleich ein Kampf auf euch wartet. Ist die Anzeige rot, kann man die Uhr danach stellen. Sobald ein Kampf startet, sieht man nur die Gegner. Die eigenen Charaktere agieren ohne dass man sie sieht. Die Kämpfe selber gehen im Spiel rundenbasiert vonstatten, wobei man aber auch eine Auto-Funktion zur Verfügung hat. Gerade bei leichteren Gegnern drückt man die L-Taste und die eigenen 5 Racker kämpfen ohne euer zutun. Bei härteren Burschen empfiehlt sich natürlich die "Handarbeit". Hier kann man nun jede einzelne Aktion detailliert auswählen. Sämtliche Attacken, Magie oder die Nutzung der Heil- und Statusitems. Man hat hier nichts vergessen und das Kämpfen macht eine Menge Spaß.

Wichtige Anzeigen betreffen nun die eigene Lebensanzeige HP und die TP für alternative Attacken. Die gegnerische Lebensleiste sieht man nur dann, wenn man auf die manuelle Variante zurückgreift. Hat man alle Gegner besiegt, die übrigens auch in 2 Reihen auftreten, bekommt man Erfahrungsunkte für alle Helden und vor allem Materialien. Wieder lässt Monster Hunter grüßen. Denn nur diese Materialien erweitern Stück für Stück die käuflichen Objekte im Shop von Etria. Verlasst ihr also einen Dungeon, geht man zum Shop und verkauft seine erbeuteten Materialien. Danach tauchen im Shop neue und je nach Material natürlich bessere Ausrüstung auf. Etwas das sich mit der Zeit extrem aufschaukelt. Aber es wird noch intensiver. Benötigt man z.B. für eine starke Waffe von 2 Materialien jeweils ein Stück, so ist die Waffe zwar verfügbar, aber eben nur einmal. Sprich für jede Waffe müssen immer die Materialien vorhanden sein. Nur ein Punkt warum ihr unzählige Male die verschiedenen Dungeons besuchen werdet. Auch das ist ein extremes Feature im Spiel. Ihr erlebt nicht ständig neue Gebiete, sondern tastet euch nach und nach in den vorhandenen Dungeons voran. Denn sofort einen Dungeon lösen, sprich ihn von vorne bis hinten durchlaufen werdet ihr kaum einen. Über mehrere Etagen ist man oft froh schadlos mal 10%, dann 20% und immer weiter den Dungeon zu erkunden. Denn man stirbt gerade zu Beginn öfters als es einem lieb ist oder die TP gehen einem aus. Später wird sogar der 60 Slots große Rucksack ständig voll. Dieses stetige Geduldsspiel ist an der Tagesordnung im Spiel und man macht stundenlang nichts anderes, als in ein und demselben Dungeon Stück für Stück voranzukommen. Mag langweilig klingen, macht aber einen riesen Spaß. Man merkt selber wie man von Level zu Level stärker wird und jede neue Waffe will sofort ausprobiert werden, ob man nun den oder den Gegner endlich auch eliminieren kann. Man macht so keine Riesenschritte im Spielfortschritt, sondern muss sich hier wirklich alles erarbeiten. Motiviert wird man von versteckten Wegen, Bonusgegnern die glänzen und massig EP bringen, oder auch von Bodenschätzen, Truhen und magischen Orten, die Materialien oder direkt Ausrüstung beherbergen. Das ist in der Form eines der extremsten Spiele und peitscht den Spieler förmlich dazu 100% eines Dungeons zu erkunden. Auf der anderen Seite steht der Schwierigkeitsgrad, der wieder nichts für ungeduldige Spieler ist.

Aber und das gefällt mir ebenfalls sehr gut, ist das Spiel insgesamt etwas machbarer als die Vorgänger und man gibt euch die Möglichkeit eines Continues. Sprich das Game Over mit Neustart auf dem Titelmenu muss man hier nicht unbedingt erleben. Es sei denn ihr wählt wirklich den härtesten Schwierigkeitsgrad. Aber selbst wenn man nicht sofort schnell vorankommt, selbst nach zig Stunden bleibt vor allem die Motivation extrem weit oben. Dafür sorgen viele Momente. Man erreicht nach langer Zeit endlich eine Etage oder Boss Bereich der ewig unerreicht schien, besiegt einen Gegner, der euch Zugriff auf einen neuen Bereich innerhalb des Dungeons eröffnet, oder löst eine der Hauptquests und erweitert die begehbaren Gebiete. Speziell diese Momente sind jede Spielminute wert. Kaum im neuen Gebiet angekommen und man merkt schnell, dass man hier noch ein kleines Licht ist. Und sofort ist man wieder angestachelt. Das gefällt mir sehr gut. Aber auch spielerisch entwickelt sich das Spiel immer weiter. Stichwort spezielle Attacken. Mit jedem Level Up erhalten die Charaktere einen speziellen Upgrade Punkt. Im Charaktermenü gibt es dafür eine extra Rubrik, in der man die Skills erweitern kann. Die Möglichkeiten reichen hier vom entwickeln bestimmter Schwertechniken in zig Stufen, über komplett neue Attacken, bis hin zu alternativen Aktionen um Körperteile der Gegner zu blockieren, so dass diese über mehrere Runden nicht angreifen können. Man könnte allein über diese Rubrik eine komplette Abhandlung verfassen, soll aber hier nur angerissen werden. Aber selbst das ist noch nicht alles. Denn wie schon erwähnt gibt es auch hier Neues zu vermelden. Einzug halten hier nun die sogenannten Grimoire Stones. Spezielle Kristalle, die man nach dem Besiegen bestimmter Gegner bekommen kann und zunächst normal in seinen Rucksack verstaut. Diese Steine sind eingeteilt in bestimmte Klassen wie Kampf oder Effektsteine.

Diese Steine kann man nun z.B. direkt einem Charakter mitgeben und erweitert damit seine Klassentypischen Möglichkeiten. Besser wird es durch die neue Synthese und man kann gleich mehrere dieser Steine miteinander verschmelzen und erhält so völlig neue Attacken und Aktionen. Das geniale daran ist die Tatsache, dass diese Klassenübergreifend funktionieren. Sprich auch der Schwertkämpfer kann auf einmal Heilen oder der Magier mit Waffen umgehen. Speziell dafür gibt es nun in Etria auch einen Art Unterschlupf, dem ihr sogar einen eigenen Namen geben könnt. Wie eine Art Heimatbasis werdet ihr hier mit immer wieder neuen Items versorgt und könnt auf begleitende Bonus Zustände zurückgreifen. Denn hier befindet sich der Guildkeeper, der euch mit der Zeit bestimmte Tränke herstellt und über einen längeren Zeitraum funktionieren sollte. Auch sehr billig kann man so unter anderem Tränke kaufen, die euch auf einer kompletten Pirsch durch einen Dungeon nach jedem Kampf TP auffrischen, ohne dass man selber ein Item nutzen muss. Oder nach jeder einzelnen Kampfrunde bekommen alle Charaktere HP zurück. Je länger man spielt und dementsprechend höhere Levels hat oder bessere Zutaten bringt, werden auch diese Tränke immer besser. Geniales Feature, das sich wie viele andere als geniales Puzzleteil im großen Ganzen erweist. Das man nun mit dem Story Modus und den vielen sehr schönen Sequenzen und der Sprachausgabe auch die Story viel intensiver erlebt, rundet den sehr guten Gesamteindruck ab.

Grafik & Sound....

Grafisch hat sich ein wenig was getan. Neben dem fehlen der schon recht hässlichen Oberwelt des Vorgängers, punkten die Dungeons vor allem mit besseren und klareren Texturen. Dazu hat man den Umgebungen mehr animierte Objekte spendiert, die trotz nach wie vor recht sterilen Backgrounds ein wenig mehr Lebendigkeit auf den 3D-Screen zaubern. Die Gegnerskins sind von der Qualität her geblieben und man erkennt viele aus alten Teilen wieder, darf sich aber auch über neue Dödel freuen. Speziell die härteren Varianten und Bosse sind sehr schön designt. Von der höheren Animationsfülle profitiert auch der 3D-Effekt im Allgemeinen. Der räumliche Effekt kommt dadurch erneut sehr gut zum Tragen. Gefallen können auch die Sequenzen im Anime Stil, die nicht nur der Story wesentlich mehr Pep verleihen, sondern auch rein qualitativ überzeugen können. Nicht nur damit erhöht man auch den Bezug zu den 5 Helden im Spiel. Was die reinen Umgebungen angeht, begegnen euch bekannte Gebiete, aber wie Gladsheim auch komplettes Neuland. Hat man den ersten Dungeon dann irgendwann mal fertig, warten auch wieder die Teleporter Punkte auf euch, die ebenfalls grafisch recht edel aussehen. Technisch wieder ohne Fehl und Tadel gibt es hier also Verbesserungen zu sehen, die auch diesen Teil etwas vom Vorgänger abheben.

Beim Sound gibt es eigentlich durchgehend positives zu berichten. Das gilt sowohl für die Musik, aber vor allem die gute englische Sprachausgabe. Was wieder ein wenig abfällt sind die reinen Kampfgeräusche. Hier könnte man viele Aktionen schon noch ein wenig satter klingen lassen. Entschädigt wird man durch die Hintergrundmusik, die zum einen je nach Gebiet einen anderen Stil hat und sich auch abhängig von der Tageszeit stark unterscheiden kann. Auch hier gibt es einen klaren Daumen nach oben.

Fazit....

The Millennium Girl ist ein würdiger Nachfolger zu Legends of the Titan und ein sehr würdiger Vertreter der gesamten Reihe. Wer jetzt denkt, es wäre nur ein aufpolierter erster Teil vom DS, der muss sich keine Sorgen machen. Das an sich schon gelungene und recht seltene Spielprinzip, ist um viele kleine und große Dinge erweitert worden. Allein der Story Modus an sich, die vielen neuen Gebiete, die es im Original nicht gab und das tiefgehende Klassensystem machen von Anfang an süchtig. Wer dass entsprechende Sitzfleisch mitbringt und auf tiefgehende und vor allem anspruchsvolle Rollenspiele steht, sollte diesen Titel ins Auge fassen. Die sehr hohe Spielzeit und stetig ansteigende Motivationskurve ist genau das Richtige für Rollenspiel Cracks, die sich in ein solches Spiel verbeißen und dabei keine Ende finden wollen. Ein Highlight und weitere RPG Bereicherung auf dem 3DS.

 

+ Sehr hohe Spielzeit
+ Tiefgehende RPG Features
+ Anspruchsvoll, aber machbar
+ Passende Steuerung
+ Klassensystem durchdacht
+ Story und Classic Modus
+ Viele Ausrüstungen
+ 2 Spielmodi / Musik
+ Viele Nebenquests
- Komplett Englisch
- Leider nur 1 Spielstand

GRAFIK: 78%

SOUND/EFFEKTE: 83%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 87%

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