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3DS Dragon Quest VII: Fragmente der Vergangenheit
 
 
Dragon Quest VII: Fragmente der Vergangenheit - 3DS
Matthias Engert (06.11.2016)

SYSTEM: 3DS
ENTWICKLER: Artepiazza
GENRE: Rollenspiel
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
STREETPASS: Ja
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 4-9
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: USK6
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Ja
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/SPOTPASS: Ja/Nein

   
Einleitung....

Ich weiß gar nicht wie oft ich in der Vergangenheit meine Einleitungen zu Rollenspielen auf dem 3DS variiert habe. Denn auch bei diesem Titel könnte man hier durchaus wieder auf alte Einleitungstexte zurückgreifen. ;-)) Denn gerade erst mit Fire Emblem Fates fertig geworden, wandert gleich das nächste RPG in den Modulschacht meines 3DS. Und wieder sollte es…, welche Überraschung, kein simpler Abendfüller werden. Zeit ist also weiterhin ein heiliges Gut und das nicht nur virtuell, wie im hier vorgestellten Spiel. ;-) Gerade wer es unterwegs, oder auf der heimischen Couch mit Rollenspielen für die Handhelden hat, kann sich im Falle des 3DS beileibe nicht beschweren. Wenn ich die letzten Monate und fast schon Jahre Revue passieren lasse, gab es wohl nur selten eine derart konstante Abfolge an wirklich guten Rollenspielen. Da macht auch der aktuelle Dragon Quest Ableger "Fragmente der Vergangenheit" keine Ausnahme. In vielerlei Hinsicht ein sehr spezielles Game, das nicht nur verschiedene Altersgruppen von Rollenspielern anspricht, sondern auch inhaltlich sehr interessante Aspekte zutage fördert. Doch genug des Geschwafels, widmen wir uns mal etwas genauer dem aktuellen Teil der bekannten Dragon Quest Serie.

Menus und die Story....

Über allem steht bei diesem Titel seine durchaus bewegte Geschichte. Denn mit dem 7.Teil der Dragon Quest Serie beehrt uns hier vieles, nur kein Unbekannter. 16 Jahre ist es her, dass der Titel seinerzeit in Japan für die Playstation erschien. Erst 13 Jahre später schaffte es der Titel als Remake auf den japanischen 3DS. Erst jetzt, im Jahr 2016 dürfen sich nun auch alle anderen Spieler weltweit mit dem Abenteuer beschäftigen. Kurios ist sicherlich die damalige Planung des Spiels. Denn wenn ich mich recht entsinne, war der Titel sogar mal für das N64 Disk Drive geplant, was dann den Kreis in Sachen Nintendo doch wieder schließt. Willkommen zuhause möchte man meinen. ;-) Natürlich wurde der Titel in allen Bereichen verbessert und der heutigen 3DS Technik angepasst. Nicht umsonst steht Nintendo einmal mehr als Publisher Pate und erfreut alle Spieler einmal mehr mit einem komplett lokalisierten Titel. Findet man optisch viele Veränderungen vor, so sieht das spielerisch und inhaltlich nicht ganz so opulent aus. Muss es auch nicht, bietet das Spielsystem viel Charme und spielerisch Dinge, die heute noch verwendet werden. Gerade Rollenspieler älteren Semesters, werden mit dem Old School Dragon Quest Gameplay jede Menge Spaß erleben. Sprachausgabe gibt es hier zwar nicht, was aber durch die deutschen Texte verschmerzbar ist. In Sachen 3DS Feature werden einige Dinge unterstützt. Vor allem der 3D-Effekt zeigt sich hier ganz vorn, wobei aber auch Kontaktmöglichkeiten via Streetpass enthalten sind. Mehrspieler-Action sollte es dagegen hier aber nicht geben, so dass wir es wieder mit einem typischen Einzelspieler RPG zu tun haben.

Wie es sich für einen Rollenspieltitel aus dem Hause SquareEnix gehört, bringt natürlich auch Dragon Quest VII eine Story mit. Auch die muss sich keineswegs verstecken. Selbst ein Final Fantasy Explorers kann sich hier noch eine Scheibe abschneiden. Umgeben vom weiten blauen Ozean soweit das Auge reicht, leben die Bewohner von Estard Island friedlich und wissen nicht, dass sie nicht die einzigen auf der Welt sind. Renke, der Held des Spiels, dem ihr später einen eigenen Namen geben könnt, ist ein ganz normaler Junge, der dazu berufen ist, ein großartiger Fischer wie sein Vater zu werden. Und doch erwartet er mehr vom Leben. Renke hofft, mit der Hilfe seines besten Kumpels Prinz Gismar zu erfahren, ob tatsächlich noch eine Welt neben Estard Island existiert - ein Abenteuer, das die beiden zu einer antiken Stätte, dem Tempel der Mysterien, führt. Hier erfahren sie von den Steintafeln, die wieder zusammengesetzt Portale in eine weit entfernte Vergangenheit öffnen. Die Glücksträhne des Jungen setzt sich weiter fort, als Renkes Vater eine dieser seltenen Steinfragmente vom Meeresgrund birgt. Als sie das Fragment zum Schrein bringen wollen, um die Steintafel wieder zusammenzusetzen, werden Renke, Gismar und ihre Freundin Maribel zu einem rätselhaften Ort weit, weit weg von zu Hause teleportiert. Schon bald bemerkt das Trio, dass es nicht nur auf einem neuen Kontinent aufgewacht ist, sondern sogar in die Vergangenheit gereist ist; in eine Zeit, in der die Insel auch auf ihrer Welt existierte. Zu allem Übel werden viele der Nachbarorte von einem verheerenden Fluch geplagt und von Monstern gepeinigt.

Von nun an heißt es für die Helden des Spiels und damit euch, ständig zwischen der Realität und der Vergangenheit hin und herzureisen, viele Aufgaben zu lösen und eben die angesprochene Fragmente zu suchen, zu finden und so die reale Welt wieder zu komplettieren. Eine Aufgabe, der die Story durchaus gerecht wird, auch wenn sie durchaus eine Weile brauchen sollte, ehe alle Zusammenhänge wirklich überschaubar sind. Nach dem Einschalten erwartet den Spieler nach einem kurzen Intro das Hauptmenü, das allerdings sehr einfach gehalten ist. Denn hier könnt ihr ein neues Spiel beginnen, alle Spielstände komplett löschen, sowie über 2 Optionen einen Spielstand laden. Wie so oft in entsprechenden Spielen gibt es auch hier die feste Variante an speziellen Orten und den sogenannten Suspend Save, der es euch erlaubt, überall und jederzeit punktgenau zu Speichern. Allerdings wird dann das Spiel immer beendet. Wir wollen natürlich ein neues Spiel beginnen und stürzen und in das Abenteuer um die Fragmente der Vergangenheit.

Technik und Game Play....

Eines kann man allem Text auch hier wieder klar voranstellen. Dragon Quest VII ist eines der Spiele, das den geduldigen und ausdauernden Gamer mehr als belohnt, was sich unter anderem auch auf die Wertung stark auswirkt. Das Spiel versteht es sehr gut, all seine herrlichen spielerischen Aspekte mehr als nur lange zu verstecken. Im Klartext heißt das speziell hier, dass erst nach 20-25 Stunden 2 markante Features möglich sind, die das gesamte Gameplay auf eine neue Stufe heben. Vorher ein gutes Rollenspiel alter Schule, gibt es dann wie einen Kick und wirklich alles im Spiel verbessert sich. Wer sich hier also nur 10 Stunden mit dem Spiel befasst, tut sich keinen Gefallen. Aber dazu später im Text noch mehr. Zunächst erwartet euch ein relativ einfacher Beginn, der euch in das Geschehen und die Grundlagen der Geschichte einführt. Der grünbemützte Held, dem ihr natürlich einen eigenen Namen geben könnt, erwacht in seinem Heimatdorf und wird von Muttern erst einmal in der Gegend herum geschickt. Alles nicht umsonst, wird so das Thema Bewegung und Gameplay erklärt. Des Weiteren dürft ihr den Helden in die nahe Umgebung begleiten und lernt weitere Charaktere der Geschichte kennen, die lange oder bis zum Ende an eurer Seite verbleiben. Vieles erinnert dabei an viele ältere Rollenspiele. Das beginnt schon bei der Steuerung. Im Spiel gibt es wenn man so will 3 verschiedene und typische Varianten. Zum einen den typischen Adventure Stil, in dem ihr per Steuerkreuz oder Schiebepad den oder die Helden frei bewegen könnt. Mittels Iso Sicht und einer per L und R Tasten beweglichen Kamera ist die Übersicht fast immer perfekt. Hier ähnelt das Spiel vielen Adventure-Games. Ihr könnt mit der A-Taste interagieren und z.B. Gebäude betreten, Mechanismen aktivieren oder auch mit Leuten reden.

Wie alles im Spiel, wird die eigentliche Action dabei auf dem 3D-Screen dargestellt, während der Touch Screen meist die Karten und Menüs übernimmt. Zweiter Teil im Gameplay und der Sichtweise sind natürlich die Kämpfe gegen Unmengen an Monster, die im Spiel immer und überall neu generiert werden. Es gibt also immer was zu tun. ;-) Dabei greift das sichtbare Prinzip. Sprich ihr seht Gegner im Adventure Modus in der Gegend herumlaufen, berührt sie und wechselt danach in den Kampfbildschirm. Dritter Punkt ist die Reise Variante. Vor allem mit dem Schiff, was dann wie die Oberweltkarte wirkt, was ja ebenfalls vor allem viele ältere Rollenspiele auszeichnet. Soweit die spielerischen Grundlagen, so dass wir uns langsam den Feinheiten und speziellen Dingen im Spiel widmen können. Wie in anderen Rollenspielen auch, spielt sich hier alles im Team-Gedanken ab. Sprich allein seid ihr nur anfangs mal unterwegs, ohne dass dabei aber gekämpft wird. Den Rest des Spiels geht es zu dritt und zu viert zur Sache, wobei temporär auch mal Unterstützung von NPC's vorhanden ist. Zunächst beginnt aber alles sehr einfach. Ihr lauft auf der kleinen Insel ein bisschen umher und bekommt auch dieses Prinzip zu sehen. Auch wenn ihr euch frei im 3D-Areal bewegen könnt, sind auf dem Touch Screen und der dort befindlichen Karte die verschiedenen Orte zu sehen. Man läuft nie allzu lange, um von Ort zu Ort zu kommen. Sprich eine riesige begehbare komplette Welt bietet das Spiel nicht. Es gibt meist auf den Inseln 1-4 Orte die wichtig sind und die man betritt und dort seinen spielerischen Geschäften nachgeht. Klingt zwar einfach und simpel, zieht aber später nicht nur durch die Reiserei seinen Reiz.

Gleich auf der Startinsel gibt es neben dem Heimatdorf des Helden und dem Schloss des Königs 2 weitere, eher mysteriöse Orte. Eigentlich verbotene Gebiete ist unser Held nicht der einzige, den immer wieder die Neugier packt. Prinz Gismar, der Sohn des Königs ist hier zunächst die treibende Kraft des Ganzen und stachelt unseren Helden ständig an, ihn bei seinen Besuchen dieser Orte zu begleiten. Denn durch einen mysteriösen Hinweis und Gespräche mit anderen Bewohnern ist sich Gismar sicher, dass das Königreich Estard nicht allein auf der Welt ist. Zu Beginn sieht man so auch nur diese eine Insel auf der großen Weltkarte. Relativ schnell schließt sich die Freundin unseres Helden dem Gespann an und wir haben schon 3 Entdecker zu steuern. ;-) Im Übrigen laufen diese übrigens immer sichtbar hinter eurem Helden hinterher. So ist der Beginn des Spiels mehr ein kleines Tutorial in Sachen Kontakten mit Bewohnern, dem Herumlaufen und Kennenlernen der Örtlichkeiten. Kämpfen, geschweige denn Reisen tut man lange nicht im Spiel. Schon hier zieht sich das Ganze durchaus und ungeduldige Spieler werden vielleicht etwas genervt sein. Das Ganze zieht erst dann ein wenig an, als der Fokus auf ein komisches Stein-Fragment fällt, das ausgerechnet der Vater des Helden von einer Fischfangfahrt mitbringt. Mit diesem soll es möglich sein, irgendwas in der verbotenen Zone auszulösen. Wieder rennt man eine ganze Weile hin und her, sucht, findet und redet mit bestimmten Personen, ehe sich hier wirklich etwas tut.

Auch das ist eine große Stärke des Spiels und heutzutage eher die Ausnahme. Auch wenn wir es hier vornehmlich mit einem Rollenspiel zu tun haben. Rätsel spielen eine durchaus große Rolle, die im Verlauf immer vielschichtiger werden. Und man bekommt eben nicht das Hilfe-Komplettprogramm, wie es heutzutage leider sehr oft der Fall ist. Zwar gibt es hier und da schon Tipps, aber bei weitem nicht vergleichbar mit aktuellen Beispielen. Seinen Grips darf der Spieler hier also auch anwenden. So kommt der Moment im Spiel, in dem die Heldentruppe in der verbotenen Zone den sogenannten Tempel der Mysterien öffnet und dort einen speziellen Charakter kennenlernt. Denn mit ihm wird es von nun an möglich sein zu reisen. Und wir reden hier nicht von A nach B, sondern eben auch über das Thema Zeitreise in die Vergangenheit. Denn im Tempel kann man diesen Charakter jederzeit besuchen und ansprechen. Er gibt euch die Möglichkeit spezielle Podeste mit Fragmenten zu befüllen. Ähnelt kleinen Puzzles, zu denen man 2-6 Teile finden muss, um jeweils eines dieser Podeste zu komplettieren. In 4 verschiedenen Farben gibt es diese Podeste, was bei 5 Podesten pro Farbe also mindestens 20 Inseln offeriert. Mit Bonus und speziellen Orten kommt man aber auf viel mehr. Sprich ihr als Spieler habt die Hauptaufgabe, diese überall verteilten Fragmente zu finden, zum Tempel zu bringen und dort auf den Podesten zusammenzusetzen. Immer wenn man ein Podest komplettiert hat, wird daraus zunächst immer in der Vergangenheit eine Insel neu erschaffen und die Heldengruppe reist sofort dort hin. Dort erledigt man vielerlei Aufgaben und Kämpfe, um an weitere Fragmente zu kommen. Danach reist man zurück in die aktuelle Zeit und das Insel Gegenstück wird auch hier sichtbar und möglich. So kommt man schon mal auf 40 Inseln, die es zu untersuchen gilt. ;-)

Denn die gleiche Insel bietet in der Vergangenheit und Realität völlig andere Aufgaben, die man lösen muss. Genauso ändern sich die Örtlichkeiten. Was in der Vergangenheit vielleicht ein belebter Ort war, ist in der Realität vielleicht nur eine unbewohnte Ruine. Zweiter wichtiger Punkt, der nach der ersten Zeitreise sichtbar wird, sind die Kämpfe und das Rollenspiel Gameplay darf nun ebenfalls begrüßt werden. Dass jetzt schon knapp 2-3 Stunden Spielzeit vergangen sind, will ich da niemanden erzählen. ;-) Hier greifen viele alte Regularien, die in keinem Rollenspiel fehlen dürfen. Alles beginnt natürlich mit persönlichen Eigenschaften aller Beteiligten. Neben dem Startlevel 1 jedes Helden, gibt es mehrere Ausrüstungsslots für Waffen, Rüstungen oder diversen Zusätzen. Einer Klasse gehören die Helden aber noch lange nicht an und wir sehen uns hier in knapp 20 Stunden erst wieder. ;-) Alle Helden haben Werte für Lebenspunkte und Magie, die sie auch schon zu Beginn beherrschen. Nur sind das hier relativ wenige. Das Ziel ist es nun in unzähligen Kämpfen Gegner zu besiegen, Erfahrungspunkte und natürlich Geld zu erspielen. Man steigt im Level, verbessert damit alle Eigenschaften, von denen es immerhin 9 Stück pro Charakter gibt. Neben den Ausrüstungen kann jeder Charakter 7 weitere Items tragen, wobei es zusätzlich noch den sogenannten Beutel gibt, der unendlich viele Items tragen kann. Platzprobleme hat man in diesem Spiel glücklicherweise nicht. Kleinigkeit die auch später sehr gefällt. Alle Orte im Spiel bieten diverse Örtlichkeiten wie Shops, Herbergen oder Kneipen, die zum einen spielerisch wichtig sind, aber eben auch der Story zuträglich sind.

Das reine Spielsystem ist an sich immer ähnlich gestaltet. Sobald ihr als Gruppe fehlende Fragmente gefunden habt, die übrigens meist recht einfach zu finden sind, aktiviert ihr in der Vergangenheit eine kleine oder auch größere Insel. Sofort reisen unsere Helden dorthin und finden sich auf einem speziellen Teleporter Sockel dort wieder. Um euch herum ist meist alles dunkel und mehr mystisch und eben auf einmal durchzogen von herumlaufenden Gegnern. Ständig verschwinden welche im Boden, um gleich darauf an anderer Stelle wieder generiert zu werden. Die Gegner gehen euch hier also nie aus. Zunächst verschafft man sich einen Überblick und steuert zunächst die Stadt oder das Dorf auf der Insel an. Dort ist man fast immer überrascht auf Fremde zu treffen, erlebt aber immer wieder ein Deja Vu. Jede dieser wichtigen Locations hat immer eines auf jeden Fall - ein Problem. ;-)) Sei es mit dem Wetter, bestimmten Gegnern oder eben auch einem speziellen Rätsel. Und alles hat eben einen mehr oder weniger komplizierten Grund. Das bedeutet eigentlich immer wieder, viele Gespräche mit den Bewohnern zu führen. Auch hier kommt ein wichtiger Bestandteil des Gameplays zutage. Man muss bestimmte Dinge aktivieren, um die Geschichte voranzutreiben. Es reicht nicht einfach durch die Gegend zu laufen. Beispielsweise gibt es auch belebte Orte mit knapp 20 Personen, mit denen man reden kann. Erst wenn man einen bestimmten davon anspricht, beginnt eine Sequenz und die Rätsellösung kann fortgesetzt werden. Dazu kommen viele Momente, in denen man Personen suchen und finden muss. Das oft mehrmals, so dass man da keine Schablone drüber legen kann.

Kann zwar auch mal nervig sein, wenn man so eine Person oder einen speziellen Ort nicht gleich findet. Aber man macht dennoch nichts umsonst. Denn man findet überall Objekte oder Truhen die man zerstören und öffnen kann. Jeder Kampf bringt EP und Geld und hilft an anderer Stelle. Fast immer gehört zu einer Stadt- oder Dorf-Location ein Gegenstück für die Ursache des Problems. Spezielle Tempel oder Dungeons, in denen die Lösung für das aktuelle Problem lauert. Ehe man diese lösen kann, stehen natürlich Unmengen an Kämpfen an, die man gewinnen muss. Hier greift das herrliche Gameplay der Serie. Sobald man Gegner herausfordert, wechselt alles in den Kampfbildschirm. Im 3D-Screen stehen sich eure Helden und die Gegner gegenüber. Ein Deja Vu nach dem anderen erwartet den Dragon Quest Crack. Denn fast alle Gegner sind in irgendeinem Teil schon einmal aufgetaucht. Wobei der Slime dabei einen ähnlichen Stellenwert hat, wie ein Koopa. ;-)) Die Kämpfe selber gehen immer Rundenbasiert vonstatten und ihr werdet dabei von einem Kampfmenü begleitet. Man wählt für alle Helden eine Aktion aus. Das reicht von der physischen Attacke, über magische Aktionen, bis hin zu Nutzung von Items. Danach legen die Helden los und die Gegner sind dran. Natürlich spielen persönliche Eigenschaften eine Rolle, wer wie schnell agiert und in der Reihenfolge dran ist. Dabei ist alles vorhanden, was in ein RPG gehört. Von Schwertattacken über Dunkle Magie, bis hin zum Heilen von LP. Wer möchte kann jedem einzelnen Helden auch eine Kampfweise zuweisen. Beispiel "Gnadenlos", so dass sie aus ihren Möglichkeiten immer die effektivste für den Kampf auswählen. Man kann anderen das Heilen zuteilen, oder auch eine Mischung aus allem wählen. Funktioniert tadellos und kann auch während des Kampfes immer wieder angepasst werden.

Sind alle Gegner erledigt, gibt es EP und Geld und man weiter frei agieren. Man kann durch die Sichtbarkeit der Gegner nun jeden Kampf suchen, oder auch versuchen diese zu umlaufen. Macht alles mal Sinn. Unterwegs findet man viele Items oder Waffen und löst meist am Ende eine Aufgabe und kehrt in das jeweilige Dorf zurück. Dort gibt es wieder spezielle Belohnungen und man kann am Ende aller Aufgaben, wieder auf das Podest treten und landet wieder im Tempel der Mysterien in der Realität. Hat man Fragmente bekommen, setzt man diese ein und hat dann eventuell die Wahl gleich die nächste zu besuchen, oder bei fehlenden Fragmenten für ein Podest in der Realität wieder einiges abarbeiten. Denn wie gesagt erscheint nun das Insel Gegenstück auch hier. Relativ schnell bekommt der Spieler das Schiff als Transportmittel und kann diese Inseln bereisen. Dort findet man an den gleichen Stellen wie in der Variante der Vergangenheit begehbare Orte, mit aber teilweise völlig veränderten Vorzeichen. Auch hier gibt es wieder Aufgaben und man findet auch jetzt Fragmente. Positiv das man nach einer Weile ein Bonusobjekt bekommt, mit dem man Fragmente aufspüren kann. Betritt man ein Gebiet in dem ein solches Fragment herumliegt, blinkt eine Anzeige. So schaukelt sich das System über die ersten Stunden schon recht gut auf, ohne das aber irgendwas unlösbar wird, oder euch vor schwere Probleme stellt. Das schafft das Spiel dann kurioserweise nach gut 15 Stunden, wenn euch einer der 4 Charaktere dauerhaft verlässt und man gut 10 Stunden zu dritt agiert! Dadurch zieht der Schwierigkeitsgrad logischerweise an und viele Kämpfe werden einfach schwerer. Dann erlebt man durchaus auch mal einige Tode der kompletten Gruppe. Dann landet man aber glücklicherweise in der Kirche der letzten Location. Nachteil man muss Geld haben um die Helden wieder auferstehen zu lassen. Überhaupt kann man wieder nie genug Geld haben. Anfangs hält sich die Auswahl noch in Grenzen was Waffen und Ausrüstungen angeht. Spätestens ab der Allesneu-Abtei und allem was danach kommt, könnte man ständig shoppen gehen. Denn verbesserte Waffen und Ausrüstungen werden nicht nur mehr in Sachen Quantität, sondern auch viel teurer.

Allein mit diesen Features kann man locker 25 Stunden ohne Langeweile zubringen und hat genug zu tun. Den heiligen Gral in diesem Spiel findet man dann aber ab der Allesneu-Abtei. Wohl dem Ort in jedem Dragon Quest RPG, in dem das gesamte Spielsystem anzieht. So auch hier. Wobei man es hier noch extremer gemacht hat. Denn ehe man die Abtei auch für sich nutzen kann, muss man sie erst einmal befreien. Allein diese Geschichte rund um die Abtei dauert gut 6 Stunden, inklusive mehreren Versuchen die Boss-Gegner zu bezwingen. Der Lohn ist aber jede Spielminute wert. Denn sobald ihr hier frei agieren könnt, stehen euch nach und nach 30 Berufe zur Verfügung, die eure Helden ausüben dürfen. Und hier spielt man die Stärke der Serie wieder voll aus. Egal ob Krieger, Zauberer oder Waffenkünstler, um nur 3 Beispiele zu nennen, alle verbessern sich sofort signifikant. Dabei behalten sie ihre bisher getragenen Waffen und Rüstungen erst einmal bei. Das geniale am System ist nun, dass alle erlernten Aktionen behalten werden. Im Verlauf führt das dann dazu, dass auch der Schwertdödel heilen kann usw. Aber es wird noch besser. Es gibt im Spiel nun auch die Bonusberufe, die jeden Charakter noch mächtiger machen können. Denn selbst ein einfacher Beruf kann und muss entwickelt werden. Schafft man nun in mehreren speziellen Berufen die höchste Stufe, führen diese Ergebnisse zu einem ultimativen Beruf, der den Charakter noch stärker macht. Aber selbst für Experimente ist Platz. Denn man kann den Beruf jederzeit wechseln und alle Facetten durchprobieren. Sprich man kann auch ultimative Allrounder in seinen Reihen haben.

Aber allein für die Motivation des Spielers ist dieser Moment fast schon magisch. Man freut sich regelrecht auf den Moment, das Thema Berufe endlich angehen zu können. Aber und das muss man auch erwähnen, ist das noch lange nicht alles, was ab diesem Moment möglich ist. Zunächst einmal zieht auch die Geschichte ungemein an und der wahre Bösewicht des Spiels wird erstmals genannt. Man erkennt Zusammenhänge und erinnert sich an viele bereits besuchte Orte. Denn auch spielerisch zieht das Spiel nochmals an. Ihr macht euch gleich nach der Abteil auf die Suche nach einem legendären Kämpfer, der dann aus der Gruppe auch wieder ein 4er Team macht. Des Weiteren erhält man erst jetzt den fliegenden Teppich als zweites Transportmittel um bisher unerreichte Orte auf allen Inseln besuchen zu können. Nicht umsonst kann man die Spielzeit beim VIIer locker auf 60 und mehr Stunden tangieren. Eher mehr. ;-) Denn wir befinden uns ja schließlich in einem Dragon Quest Spiel. Denn auch die Monster haben eine spezielle Bedeutung und sind nicht nur Gegner. Zum einen gibt es im Spiel eine spezielle Insel, auf die man Monster aus Kämpfen schicken kann. Besucht man diese Insel, so bietet jedes Monster einen eigenen speziellen Dungeon. Schafft man es hier bis zum Ende und besiegt einen speziellen Boss, gibt es Ausrüstungen, die es sonst nicht gibt. Und wem das dann immer noch nicht reicht, darf im späteren Spielverlauf das Feature mit den Monster Herzen nutzen. Auch diese findet und erspielt man mit der Zeit und geben dem Spieler die Möglichkeit auch als Monster zu kämpfen. Dragon Quest Fan was willst Du mehr. Dazu kommen so viele kleine Dinge, die ich hier gar nicht aufgezählt habe. Sonst wäre der Textrahmen um einiges gesprengt worden.

Was aber hängen bleibt ist die Tatsache, dass man wirklich viel Geduld haben muss, ehe man alles zu sehen bekommt. Erst nach gut 25 Stunden beginnt das Spiel eigentlich richtig. Sobald ihr die Allesneu-Abtei erreicht und befreit habt, eröffnen sich die meisten Features des Spiels, die vorher nicht da waren. Bis dahin habt ihr ein gutes Rollenspiel alter Schule, das dann aber in allen Bereichen nochmal extremst anzieht und die Motivationskurve beim Spieler in die Höhe schnellen lässt. Glaubt mir, ging mir nicht anders und hat die Testzeit um einiges verlängert. ;-)

Grafik & Sound....

Grafisch sieht man dem Spiel die Anpassung an den 3DS im positiven Sinne schon an. Vor allem der 3D-Effekt kommt überraschend gut rüber. Ist ja nicht bei allen Neuauflagen der Fall gewesen. Den typischen Charme der älteren Dragon Quest Spiele hat man ebenfalls gut hinbekommen. Es ist eben nicht die extreme HighRes Grafik anderer Spiele auf dem 3DS, sondern die farbenfrohe Grafik mit passenden Details an vielen Stellen. Die Texturen und Bauten sind in Ordnung und lassen die Grafik des Spiels im oberen Mittelfeld des 3DS Angebots landen. Das passt schon und punktet viel mehr mit den Monstern an sich. Ein sehr hoher Wiedererkennungswert für Fans und Cracks der Serie. Auch die reine Anzahl und Mischung der Monster ist ansprechend hoch und man hat hier weit mehr Gegnertypen als man vielleicht erwartet. Das später auch menschliche Charaktere, egal ob ihr selber oder NPCs als Monster agieren können, ist so ein wenig der I-Punkt in diesem Bereich. Technisch gibt es hier nichts zu meckern. Alles funktioniert fehlerfrei und gibt keinen Anlass zur Kritik.

Bei der Musik hätte ich mir vielleicht ein wenig mehr Soundvielfalt gewünscht. Zumindest was die Musiken und Effektfülle angeht. Bei den Hintergrundmusiken erwarten euch überall sehr typische und vor allem bekannte Stücke aus der Serie. Aber man erlebt eben nicht so viele verschiedene. Das gleiche gilt auch für die Effekte, dir durchaus ein wenig mehr Abwechslung bieten könnten. In den Kämpfen ist zwar alles vertont, aber oftmals etwas einfach und seicht. Das Fehlen der Sprachausgabe ist zwar kein Negativpunkt an sich, spielt aber in die Gesamtwertung des Sounds durchaus mit rein. Auch hier gutes Mittelfeld auf dem 3DS.

Fazit....

Alles in allem ist der Auftritt auf dem 3DS ein sehr überzeugender. Auch wenn man sagen muss, dass erst der Vielspieler alles zu sehen bekommt. Wer dieses Spiel nur 10-15 Stunden spielt, wird einen normalen guten Eindruck haben. Erst wer lange spielt und vor allem den magischen Punkt mit der Allesneu-Abtei erreicht, erlebt ein faszinierendes Rollenspiel alter Schule. Spielerisch mit sehr vielen Möglichkeiten, die erst spät sichtbar und nutzbar werden, dann aber den Spieler in ihren Bann ziehen. Steigt die Motivationskurve beim Spieler über lange Zeit eher langsam und stetig an, gibt es aber der Abtei einen echten Kick. Konnte das selber sehr gut nachvollziehen, erleben und finde es schade, den Titel dann doch mal zur Seite legen zu müssen. Aber sonst passiert im Mag64 leider nichts mehr. ;-) Und das wäre im Moment durchaus tödlich. ;-)) Aber was ich damit sagen will. Man sollte sich vom Alter des Spiels nicht täuschen lassen. Diese Umsetzung auf dem 3DS hat es in sich und bietet viel mehr als man denkt. Dazu darf neben den Rollenspiel Facetten auch der Rätselfreund Hand anlegen. Ohne Blaupause vom Entwickler darf der eigene Grips angestrengt werden. Auch hier richtig geil ab 30 Stunden Spielzeit, wenn die Rätsel Zeitreiseabhängig funktionieren. Erinnerungen an den Tempel der Zeit in einem Zelda Spiel werden hier ab und zu mal wach. Auf jeden Fall wieder ein Rollenspiel auf dem 3DS, das nicht so im Fokus stand, aber es faustdick hinter den Ohren hat.

 

+ Sehr Hohe Spielzeit
+ Zeitreise Feature genial
+ Zieht nach 25h richtig an
+ Magischer Punkt Allesneu-Abtei
+ Unmengen an Gegnern
+ Berufe Feature richtig Klasse
+ Viele und gute Story-Rätsel
+ Komplett Deutsch
- Zieht sich am Anfang etwas

GRAFIK: 77%

SOUND/EFFEKTE: 74%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 88%

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